Kapitel 1: Donnerwetter!
Es war 10 Uhr am Vormittag, und Russland lag stumm wie ein Stein in seinem Bett. Eine Zigarette, die zwischen seinen Lippen klemmte, hatte in den letzten 20 Minuten sein ganzes Zimmer voll geraucht.
Naja, was sollte sie auch anderes tun?
Das Land war jetzt schon 2 Stunden wach und zerbrach sich den Kopf darüber, wie es die ankommende Zeit überstehen sollte. Denn ausgerechnet er, der die Schule so sehr liebte (sarkastisch gemeint), musste heute früh im Briefkasten die Einladung, oder besser gesagt, die Pflichtanmeldung für den Beitritt im Internat finden. Seitdem hat er den Zettel nicht mehr angerührt. Eigentlich wollte er ihn am liebsten verbrennen, doch auf die Konsequenzen hatte Russland keine Lust.
Und die super Ausrede, dass er den Zettel verloren oder ein Fisch ihn gegessen hat, wäre zu offensichtlich.
Daher ergab er sich seinem Schicksal, so sehr er es auch vermeiden wollte.
Plötzlich ging seine Zimmertür schwungvoll zur Seite. Polen stand im Türrahmen, der sofort seine Nase rümpfte, als der wundervolle Geschmack des Zigarretenrauches in seine Nasenhöhlen eindrang. ,,Willst du dich umbringen?", fuhr er den Russen sogleich an. ,,Vielleicht", antwortete dieser ruckzuck zurück. Dies hinderte Polen jedoch nicht daran, das Fenster zu öffnen. Russland wollte noch protestieren, da war die Hand des anderen Landes jedoch schon am Griff. Genervt raunte der Russe etwas unverständliches und schloß seine Augen, um wenigstens etwas Ruhe zu bekommen, obwohl er gestern verhältnismäßig früh ins Bett gegangen ist.
Doch die Ruhe wurde ihm nicht gegönnt. ,,He, jetzt penn nicht sofort wieder ein. Du musst den Zettel noch unterschreiben". Polen ließ die Mappe, in der sich der Brief befand, auf die Brust des Russen fallen, wobei dieser kurz aufschreckte. Als er das Gedöns auf dem Papieren kurz überflogen hatte, reichte er es Polen zurück und ließ seinen Kopf wieder aufs Kissen fallen. ,,Geh' mir mit diesem Scheiß weg", murmelte er genervt hinterher. ,,Das ist Pflicht, du Held. Oder willst du, dass dich die NATO wie Serbien zusammen bombt?". Russland schwieg bei dieser Aussage für einige Herzschläge, als er unbeeindruckt antwortete:,, Dann wird halt zurück geschossen: Und zwar mit den schwereren Geschützen". Polen seufzte kurz, als er eingestehen musste, dass die Diskussion mit dem anderen Land hoffnungslos und pure Zeitverschwendung war. ,,Ich lass dir den Zettel einfach hier. ... Vielleicht überlegst du es dir noch".
Mit diesen Worten verließ der Pole das Zimmer und ließ Russland zurück...
... wobei er die Tür natürlich Bretter breit offen stehen ließ.
Mit der nun nicht mehr vorhandenen Privatsphäre verflog dem Russen nun auch die Lust am schlafen. Er beugte sich auf und schwang seine Füße aus dem Bett, wobei er beinahe seine Zigarette verloren hätte. Dann stand er auf, streckte dich gibig und schaute aus dem Fenster, während er nebenbei seinen Ushanka vom Tisch nahm und aufsetzte.
Ach, diese schöne Nachbarschaft. So viele verrückte Abenteuer hatte er hier erlebt, die sich für immer und ewig in sein Gehirn gebrannt haben. Bei diesem wunderbaren Anblick richteten sich seine Augen schlagartig auf den Gehweg, der vor dem Zaun der Wohngemeinschaft vorbeiführte. Er beobachtete seine alte Nachbarin, die gemütlich ihren Morgenspaziergang ablief und fast von einem Radfahrer überrollt wurde. Der bekam dann fast eine Schelle von ihrem Regenschirm hinterher gedonnert, wobei sich das Land fragte, wieso sie diesen dabei hatte. Als es einen Blick auf den Himmel warf, beantwortete sich die Frage von selbst: Gewitterwolken wurden vom Wind genau in die Richtung seines Standortes geweht.
Ein Gewitter gleich am Vormittag? Da konnte der Tag doch nur großartig werden!
(Spoiler: Wurde er nicht)
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