| 40 |
--------------------------------------------------------------
𝐂𝐄𝐍𝐈𝐂𝐈𝐄𝐍𝐓𝐀
"Ich glaube, ich kann das nicht", murmele ich und greife nach einer der Karten, die als Inspo für meine Haare gedacht sind und wedle mir Luft zu. "Hilfe, wieso bin ich so nervös?", ich drehe mich zu meinen besten Freundinnen um, während die Stylistin versucht, dass ich stillhalte, um meine Haare zu machen.
"Du heiratest", erwidert Sira trocken und grinst mich an als ich meine Augen verdrehe.
"Ach wirklich, da wäre ich nie drauf gekommen", grummele ich und Penelope lacht, während sie den Reißverschluss von Siras Kleid hochzieht. Die Stylisten neben mir geben mir einen Seitenblick und ich seufze, als ich wieder nach vorne in den Spiegel sehe und sie dabei beobachte, wie sie meine Haare lockt.
Ich sehe auf meine Hände und beobachte, wie sie zittern.
"Guck doch, wie meine Hände zittern, ist das normal? Ich glaube, ich kippe gleich um", meine Stimme ist verzweifelt und meine besten Freundinnen lachen, genau wie die zwei Stylistinnen, die sich dran gesetzt haben, ihr Make-up zu machen.
Ihre Haare sind schon fertig, an meinen werden jetzt schon seit Stunden herumgefummelt. Es soll perfekt aussehen, aber ich hasse es, wenn man so lange an meinen Haaren herumfummelt, sie scheint aber fast fertig zu sein.
Die ältere Frau greift nach einem mit Diamanten besetzten Diamanten und steckt es langsam und vorsichtig in meine gelockten Haare, meine vorderen Haare hat sie zurückgesteckt und in einem etwas lockereren Dutt hinter meinem Kopf befestigt.
Diamanten besetzte Haarnadeln halten ihn an Ort und Stelle, zwei Strähnen hat sie vorne gelockt herausgelassen, sie hat alle meine Haare in großen Locken gelockt und ich erkenne das leichte Schimmern von dem Glitzerhaarspray.
Das Diamanten besetzte Diadem gibt meinen Haaren den letzten Touch.
"Gefällt es ihnen so, Ms.Lazarou?", fragt mich die Grauhaarige, und ich drehe meinen Kopf nach rechts und links, bis ich lächele und nicke. "Ich liebe es, vielen Dank", lächele ich und sie nickt zufrieden.
"Ich würde Ihnen empfehlen, jetzt das Kleid anzuziehen und dann fahren wir mit Make-up und den kleineren Details fort, wie Schmuck, der Schleier, wir verstehen uns?", fragt sie mich und ich nicke, als ich aufstehe und ins Ankleidezimmer trete.
Mein Blick fällt auf den weißen Traum aus Tüll.
Mein Herz schlägt schneller und die Wahrheit sinkt in meinen Verstand ein, ich heirate und ich heirate den Mann, den ich mit allem, was ich besitze, liebe. Mein Kindheitstraum wird zur Realität, auch wenn mein 19-jähriges Ich mich auslachen würde, wenn ich ihm sagen würde, dass wir den Jungen heiraten, den wir eigentlich hassen wollten.
Ich wollte ihn wirklich hasse, aber jetzt stehe ich hier und sehe auf mein Hochzeitskleid.
In dem Wissen, dass ich diesen arroganten Playboy, der ich dachte, der er ist, heiraten werde.
"Wollen wir?", fragt mich die Stylistin und sie schließt den Vorhang hinter sich. Als ich meinen Bademantel von meinen Schultern streife und er vor meinen Füßen zu Boden fällt, starre ich mein Spiegelbild an.
Mein Körper ist in weißen Dessous gehüllt, das königsblaue Strumpfband an meinem Oberschenkel ist der zweite Teil der Tradition, die ich vorhabe zu erfüllen.
Etwas Altes, Neues, gebrauchtes und Blaues
Das Strumpfband ist etwas blaues.
Die weißen Dessous sind etwas Neues.
Mein Blick fällt auf die Narbe an meinem Bauch, meine Finger fahren über sie und sie fühlt sich uneben unter meinen Fingern an, sie ist eine ewige Erinnerung an die Scheiße, die wir durchgemacht haben, an unsere Höhen und Tiefen.
Ich seufze und greife nach meinem Kleid, um es von seinem Bügel zu ziehen und hineinzusteigen, der Taillen Part ist zu eng, um es mir über den Kopf zu ziehen, es würde gehen, aber da wir meine Haare schon gemacht haben, steige ich hinein und ziehe es hoch über meine Brust.
"Kann mir wer den Reißverschluss hochziehen?", meine Stimme ist leise und mein Blick ist auf mein Spiegelbild gerichtet, als Sira sich hinter mich stellt und den tiefen, von meinem unteren Rücken bis zu meinen Schulterblättern gehenden Reißverschluss hochzieht.
Das Kleid passt sich perfekt an meinen Körper an und ich wühle mich automatisch wohl.
"Wow", murmelt meine beste Freundin atemlos und sieht mich lächelnd durch den Spiegel an. "Du siehst so wunderschön aus", lächelt sie und ich schmunzele als Penelope in die Kabine kommt und sich ebenfalls hinter mich stellt.
Ihr Mund öffnet sich etwas und sie lächelt. "Ich bin sprachlos"
Meine Augen richten sich auf mein Spiegelbild, ich lasse meine Haare über meine Schultern fallen. Das Kleid ist trägerlos und hat einen Herzausschnitt, der mit Spitze und kleinen Diamantrosen verziert ist. Wie eine Rosenranke zieht sich der Tüll von meiner rechten Taille über meine Brust bis zur linken Seite des Ausschnitts, aus Diamantperlen gestickten Rosen sind über die Ranke und den Tüllrock verteilt, der fluffig an meinem Körper herunterfällt. Sie geben dem Rock die kleinen Details.
Ich greife nach den weißen seidenen Handschuhen, die mir bis zu den Ellenbogen gehen, und ziehe sie mir über, sie sind schlicht und mit nichts bestickt.
Sie sind von Sira geliehen, die sie mal auf einem Ball anhatte, zu dem Louis sie aufgeführt hatte, und er hat ihr ein Kleid mit diesen Handschuhen geschenkt, jetzt leiht sie, sie mir, also Punkt drei von der Liste abgehakt.
Die Handschuhe, etwas Geliehenes.
"Kriegst du die Schuhe alleine an, ich meine bei dem ganzen Tüll?", fragt mich Penelope und ich gebe meinem Kleid einen kritischen Blick. "Ich denke nicht nein", erwidere ich dann und Penelope greift nach den weißen High Heels, die mich nochmal 3 cm größer machen.
Ich schlüpfe in sie hinein und Penelope kniet sich vor mir, um den Riemen zu schließen, Sira tut es ihr gleich auf der anderen Seite. Als die beiden wieder aufstehen, kann ich mir das Lachen nicht verkneifen, als Penelopes Knie knacken.
"Mädels, wir müssen jetzt an das Make-up der Braut und eures müssen wir fertig machen, wir haben nur noch 1 Stunde", kommt es von der Stylistin, die Sira schminken soll. Meine sieht mich auffordernd an und ich setze mich wieder auf den Stuhl, lasse es über mich ergehen.
"Wir sind fertig, aber die Details fehlen noch, ihr Ehemann hat mir das hier überreicht", kommt es von meiner Stylistin und Penelope und Sira stehen hinter mir als ich die schwarze Lederbox annehme, ich öffne sie und die schlichte Diamantkette mit einem kleinen Sternenanhänger springt mir ins Auge, genau wie die dazu passenden Kreolen, die mit kleinem Diamanten Sternen besetzt sind und der passende Ring.
"Etwas Altes, es ist Tradition, αστεράκι μου [Mein kleiner Stern], das ist der Schmuck, den ich auf der Hochzeit mit deinem Vater getragen habe. Ich weiß nicht, wie alt du jetzt bist und ob ich es dir selber übergebe, aber ich bin stolz auf dich, jetzt geh daraus und heirate die Liebe deines Lebens - μούμια [Mom]"
Ich spüre, wie Tränen in meine Augen treten, doch ich blinzele und halte sie zurück, ich fahre mit meinen Fingern über den edlen Silberschmuck und ein Lächeln tritt auf meine Lippen. "Es ist von deiner Mom, Nicolas hat es gefunden, als er mitbekommen hat, dass sie das Haus abreißen wollen, in dem ihr früher gewohnt habt, es gehört jetzt euch", höre ich Penelopes Stimme lächelnd hinter mir und ich sehe durch den Spiegel in ihren Augen.
Der Schmuck meiner Mom, etwas Neues.
Ein Klopfen an der Tür reißt uns aus unserem Moment. "Seid ihr fertig?", höre ich Louis Stimme und dann folgt Kylians. "Dein zukünftiger Ehemann wartet", ich höre das Grinsen in seiner Stimme und dann geht die Tür auf, als die beiden Zwillinge eintreten.
Es ist vielleicht nicht typisch, nur mit vier Gästen zu heiraten, aber die Hochzeit ist privat und geschlossen, die Öffentlichkeit hat davon Wind bekommen, aber wir haben uns dazu entschlossen, nur beide Hochzeiten zu machen, standesamtlich und kirchlich.
Jetzt ist es unsere Kirchliche, zwar zu sechst, aber es bedeutet mir die Welt.
"Du siehst wunderschön aus, er wird es lieben", kommt es grinsend von Kylian, während meine Stylistin sich den Schmuck nehmen will, ich schiebe ihre Hand weg und stecke mir die Kreolen an und schließe die Kette, sie hängt direkt über meinem Herzen.
Den Ring schiebe ich über meinen linken Ringfinger, direkt über meinen Verlobungsring.
"Wir können", hauche ich, als ich mich im Spiegel ansehe und aufstehe.
Die beiden lächeln und ich spüre die Blicke von Sira und Penelope auf mir, sie lächeln und ich drehe mich zu ihnen und öffne meine Arme. "Ich schaffe das sonst nicht", lache ich und die beiden umarmen mich stürmisch.
"Genug mit Zeit herauszögern, du gehst jetzt da raus und heiratest endlich meinen Bruder, verstanden?", fragt Penelope mich und ich löse mich von den beiden und nicke, ich sehe zu Louis und Kylian, ich habe die beiden gefragt, ob sie mich zum Altar führen würden, Sira und Penelope als meine Brautjungfern.
"Na komm", grinst Louis und Penelope drückt mir meinen Brautstrauß in die Hand und die beiden greifen sich ihre Sträuße, als die aus dem Zimmer gehen, das Zimmer, in dem wir sind, befindet sich direkt neben dem großen Kirchensaal.
"Du siehst so nervös aus", grinst Kylian als die beiden mich auf die Tür zu führen, ich atme durch und nicke Penelope und Sira zu, sie öffnen die Tür und ich nehme die leise Musik, Klaviermusik im Hintergrund war.
"Sie und nervös? Niemals", kommt es von Louis und ich ignoriere die beiden, meine Gedanken drücken auf Pause als meine Augen auf seine finden. Ich erkenne wie sich sein Mund leicht öffnet und es zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen, je näher wir dem Altar komme, so schneller schlägt mein Herz.
Ich atme durch, unsere Augen verlassen einander nicht und ich komme erst wieder in die Realität, als die Zwillinge meine Hände in seine reichen, ich hebe meinen Blick und er lächelt mich an, in seinen Augen ist ein Ausdruck, den ich noch nie gesehen habe.
"Wir haben uns heute hier versammelt, um Alyvia Eleanora Lazarou und Nicolas Alvarez in den Stand der Ehe aufzunehmen, ich habe gehört, sie haben Ehegelübde vorbereitet? Wenn ja, dann lest sie euch gegenseitig vor, beteuert eure Liebe füreinander", kommt es von dem Pastor und meine Lippen öffnen sich, als sich sein Finger auf meine Lippen legt und mich zum Schweigen bringt.
"Ich hätte mir vor 3 Jahren niemals vorstellen können, hier mit dir vor dem Altar zu stehen, ich hätte mir niemals vorstellen können, den kleinen Bücherwurm, der mich immerzu provoziert hat, meine Verlobte nennen zu können. Doch stehen wir jetzt hier, zusammen und sind dabei zu heiraten, ich verspreche dir, ich werde dir der beste Ehemann sein, den du dir vorstellen kannst, mit diesem Ehegelübde verspreche ich dir unser Für immer und ewig"
Tränen laufen über meine Wangen und ich kann es nicht verhindern, mein Ehegelübde kommt mir über die Lippen wie Wasser, ich höre meine eigenen Worte nicht und doch sind sie präsent, aber meine Gedanken sind still, meine Augen auf seine gerichtet.
Ich habe das Gefühl, mein Herz läuft einen Marathon.
"Wenn du mein 16-jähriges-Ich erzählt hättest, dass ich hier und jetzt mit dir vor dem Altar stehen würde und mein Ehegelübde ausspreche, dir gegenüber, dann würde es mich fragen, ob ich den Verstand verloren hätte. Ich glaube, ich habe den Verstand verloren, ja, und du bist schuld dran, du hast mir den Kopf verdreht und jetzt stehen wir hier. Mit diesem Versprechen von meinen Lippen verspreche ich dir, ich werde dir die beste Ehefrau sein, die ich kann, auch wenn ich dir zwischendurch auf die Nerven gehe, ab jetzt für immer und ewig"
Ich höre unsere Freunde lachen, aber mein Kopf blendet es komplett aus.
"Wenn irgendwer Einwände gegen diese Ehe hat, dann soll er jetzt sprechen oder für immer schweigen", spricht der Pastor und ich höre Schritte in die Kirche treten, bis Myras Stimme durch die Kirche hallt.
Ich drehe meinen Kopf zu ihr, sie lächelt.
"Ich habe keine Einwände, ich will euch nur alles Glück der Welt wünschen, ich habe vielleicht keine Erinnerungen an meine Vergangenheit, aber von dem, was ich gesehen habe, verdient ihr einander, ich meine Alyvia er hätte sich für dich eine Kugel eingefangen und er hätte mich für dich umgebracht, ach ja für alles was ich getan habe noch einmal Entschuldigung, wir werden uns nie wieder sehen, das verspreche ich euch und jetzt kommen sie Pastor und ernennen sie die beiden endlich zu Mann und Frau", Myras Stimme ist fröhlich, klar und ehrlich.
Sira stellt sich vor uns und versperrt mir die Sicht auf Myra, ich höre nur ihre Schritte, mein Blick wendet sich auf Nicolas und er lächelt mich an, seine Augen funkeln und ich erwidere sein Lächeln, Sira grinst neben uns.
"Alyvia Eleanora Lazarou, wollen sie den hier anwesenden Nicolas Alvarez zu ihrem Ehemann nehmen? Ihn lieben und ehren, pflegen und ihm Beistand leisten, bis dass der Tod euch scheidet? Dann antworte mit, ja ich will"
"Ja, ich will", die Worte kommen über meine Lippen und Nicolas' Lächeln wird breiter, als ich nach dem Ring von Siras Hand greife und ihn über seinen Ringfinger streife.
"Und sie, Nicolas Alvarez, wollen sie die hier anwesende Alyvia Eleanora Lazarou zu ihrer Ehefrau nehmen? Sie lieben und ehren, pflegen und ihm Beistand leisten, bis dass der Tod euch scheidet? Dann antworte mit, ja ich will"
"Ja, ich will", mein Lächeln könnte Galaxien erhellen und ich spüre seine Finger an meiner Hand, als er mir unseren Ehering über meinen Ringfinger streift.
"Dann erkläre ich sie hiermit zu Mann und Frau, sie dürfen die Braut jetzt küssen."
Nicolas' Hand legt sich an meine Taille und zieht mich an sich heran, wir sehen uns an, unsere Lippen sind nur Zentimeter voneinander entfernt. "Jetzt küss mich endlich, Mr. Alvarez", grinse ich an seine Lippen und er lächelt.
"Alles, was sie wollen, Mrs. Alvarez"
Seine Lippen legen sich auf meine, das Geklatsche unserer Freunde nehme ich kaum wahr, das Einzige, was zählt, sind seine Lippen auf meinen. Alles um uns herum verblasst, es gibt nur noch uns und unseren Traum eines Happy Ends, der endlich wahr geworden ist.
Diese Sekunde?
Das ist unser Anfang von für immer.
Mr Nicolas Alvarez und Mrs Alyvia Alvarez....
ITS DONE, aber natürlich wäre ich nicht ich ohne meinen Schock Moment und meinen Epilog, den ich jetzt schreiben werde hahha [18:47], ich hab noch eine Stunde also alles entspannt.
Hochzeit einmal von 1-10? Wie sehr ist es Alyvia und Nicolas coded.
Nur noch ein Kapitel, dann ist es vorbei, ich weine...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro