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Kapitel 8

Kapitel 8

Ein paar Tage später saß Toni zusammen mit Luca in einem Imbiss in Queens, der Dinge mit Waffeln anstellte, die eigentlich illegal sein sollten. Luca zerschnitt gerade eine belgische Waffe die dick mit Speck, Ei, Lachs und Ahornsirup belegt war, als die Kellnerin Tonis Kaffee auffüllte. Natürlich hatte Luca einen Imbiss aufgetan, der lediglich Waffeln verkaufte. Luca hatte Toni zum Frühstück eingeladen. Sie hatten sich schon einige Tage nicht gesehen, da Toni entweder gearbeitet oder Henry am Kaffeewagen getroffen hatte. Auch Luca war beschäftigt gewesen und so hatte Toni sich nicht lange überreden lassen müssen. Eine Ablenkung war ihm sehr willkommen.

„Schmeckt es dir nicht?" fragte Luca und zeigte mit seinem Messer auf Tonis Teller mit der fast noch unangerührten Waffel mit Käse, Frühlingszwiebeln, Schinken und Sauce Bernaise. Luca hatte sich heute für ein Hemd mit der Abbildung von kleinen Palmen entschieden, was ihm den Anschein eines Elvis-Imitators verlieh.

„Doch, sicher", beeilte sich Toni zu sagen und nahm noch einen Happen. Luca konnte es persönlich nehmen, wenn man Essen verschmähte. Eigentlich schmeckte die Waffel gar nicht schlecht. Aber seitdem Toni mit Marcus gesprochen hatte, kreisten seine Gedanken fast nur noch um den Drogendeal, was seinen Magen in einen festen Knoten verwandelte der keinen Platz für Hunger ließ. Aber Luca war sein Freund und Luca liebte Essen. Toni wollte ihm nicht die Laune verderben. Also nahm er noch einen Bissen, nickte und sagte: „Mal was anderes. Und wie ist deine?"

Grinsend schaufelte sich Luca ein riesiges Stück in den Mund, schloss die Augen und kaute genießerisch. „Der Wahnsinn." Als er runtergeschluckt hatte, sagte Luca: „Was treibst du so die letzte Zeit? Ich war ein paar Mal im Corleone, aber du warst nicht da."

Nein, denn Toni war nachmittags oft mit Henry zusammen gewesen. Normalerweise gingen sie nach dem Besuch des Kaffeewagens in den Park, bei schlechtem Wetter begleitete er Henry in die Bibliothek oder eines der NYU Gebäude. Henry musste viel Lernen, weswegen Toni ihn nicht mehr zu Ausflügen entführt hatte. Aber das konnte Toni Luca nicht sagen. Deshalb sagte er: „Ich habe zurzeit viel zu erledigen. Bin unterwegs."

„Wegen dem Geschäftsabschluss Ende des Jahres?" fragte Luca und beugte sich vor.

Schnell sah sich Toni im Lokal um, aber die meisten Tische um sie herum waren leer. Woher wusste Luca von dem Deal mit den Kolumbianern? Dies war ein high end Deal, von dem außer dem engsten Kreis niemand wissen durfte. Die Gefahr, dass jemand redete, war zu groß. Daher sah er Luca scharf an. „Woher weißt du davon?"

Luca zuckte nur mit den Schultern und nahm noch einen Bissen von seiner Waffel. „Reg dich nicht auf, aber ich hab meinen alten Herrn darüber reden hören."

Natürlich. Lucas Vater war ein Capo und als solcher möglicherweise eingeweiht. Über die andere Möglichkeit, dass irgendjemand den Mund zu weit aufgemacht und die Omerta gebrochen hatte, wollte Toni lieber nicht nachdenken.

„Dennoch solltest du von dem Geschäft gar nichts wissen, Luca."

Luca hob beschwichtigend die Hände, wodurch Ei auf den Tisch tropfte. „Toni, komm schon, diese Lieferung Autoreifen könnte mir den Arsch retten."

Da sie in der Öffentlichkeit waren, verwendete Luca die Codewörter, die er und Toni sich schon vor Jahren überlegt hatten. Anstelle von „Drogen" oder „Ware", was zu sehr nach Kriminellen klang, verwendeten sie „Autoreifen", ein absolut unverfängliches und für fremde Ohren langweiliges Codewort.

Verwundert legte Toni sein Besteck auf den Tisch, damit er sich ganz auf seinen Freund konzentrieren konnte. „Wie meinst du das?"

Für einen Moment druckste Luca herum, doch dann rückte er mit der Wahrheit heraus. „Ich hab mein Jahresziel noch nicht erreicht. Und ich hab nur noch drei Monate. Das schaff ich nicht mehr." Luca sah wirklich beunruhigt aus, und wenn es stimmte, was er sagte, konnte Toni es ihm nicht verdenken.

Wie jeder Soldat und Capo musste auch Luca jedes Jahr einen gewissen Gewinn für die Organisation machen. Erzielte man den Gewinn nicht, gab es Strafen. Capos konnten ihre zugewiesenen Gebiete oder ihre Kunden verlieren oder sogar zu Soldaten zurückgestuft werden. Auch Soldaten konnten zurückgestuft werden, denn jeder Soldat hatte wiederum eine Stufe inne. Je höher man aufstieg, desto besser waren die Chancen, eines Tages ein Capo zu werden. Wenn diese Maßnahmen nicht reichten, gab es auch andere Methoden, einen Soldaten wieder auf Kurs zu bringen, angefangen mit ein paar gebrochenen Fingern.

„Wie viel fehlt dir?" fragte Toni und als Luca ihn verzweifelt ansah, wurde ihm schwer ums Herz. „So viel? Warum hast du nicht schon früher etwas gesagt, Luca? Ich hätte dir helfen können, Jobs verschaffen."

„Das wollte ich nicht, Mann", erwiderte Luca und schob seinen Teller weg. Der Appetit war ihm anscheinend auch vergangen. „Das weiß doch jeder, wenn du mir Arbeit gibst. Und dann denken alle, dass ich es nicht aus eigener Kraft geschafft hab." Luca fuhr sich durch seine schwarze Mähne und sah für einen Moment aus dem Fenster auf die belebte Straße hinaus. Er drehte den Madonnen Anhänger an der Kette, die um seinen Hals hing. Als er wieder sprach, klang er desolat. „Aber jetzt bin ich auch mit den monatlichen Provisionen im Rückstand."

Toni zog scharf die Luft ein. Jedes Mitglied der Cosa Nostra musste jeden Monat Tribut an den Don zahlen. Die Höhe bestimmte sich nach der Stufe auf der man stand und dem Umsatz, den man in dem Monat gemacht hatte, wobei es für jeden Soldaten Mindestbeträge gab, die man zahlen musste. Die Provision nicht zu zahlen, war....Nein, das durfte nicht passieren.

„Aber du warst doch immer beschäftigt", sagte Toni und lehnte sich zu seinem Freund über den Tisch. „Was hast du denn die ganze Zeit gemacht?"

Auf einmal verzerrte sich Lucas Gesicht vor Wut und er schlug wütend mit der Hand auf den Tisch, dass das Besteck klirrte. Die Kellnerin drehte sich zu ihnen um, doch Toni winkte sie weg. Luca sah seinen Freund an und zischte wütend: „Aurelio hat mich durch die halbe Stadt gejagt. Tu dies Luca, tu das. Liefer das für mich ab, hol das dort ab. Aber gezahlt hat er nicht, dieser figlio di puttana*. Wollte auf einmal nichts mehr davon wissen."

Aurelio....Toni fluchte leise. Aurelio Conti war ein Capo der höchsten Stufe und ein enger Vertrauter von seinem Onkel Frank. Toni konnte sich gut vorstellen, wie das gelaufen war. Sein Onkel Frank hatte es auf Toni abgesehen und Luca war nur eine Schachfigur. Frank wusste natürlich von ihrer Freundschaft und er wusste, dass er Toni treffen konnte, wenn er Luca das Leben schwer machte. Und sollte Luca so tief fallen, dass er nie ein Capo werden würde, würde dies auch Tonis Position schwächen. Jeder Don brauchte Verbündete und da Toni keine Geschwister hatte, hatte er nicht viele Vertraute. Luca was sein bester und eigentlich auch sein einziger Freund in der Familie. So ein Arschloch, dachte Toni nicht zum ersten Mal über seinen Onkel. Wut stieg in ihm auf, vor allem über seine eigene Machtlosigkeit. Aber es gab etwas, was er tun konnte.

„Hier", sagte er und schob den Teller mit der halb aufgegessenen Waffel wieder vor Luca. „Du hast noch drei Wochen um die Oktoberzahlung zu erreichen. Ich gebe dir ein paar Jobs, damit schaffst du das locker."

„Toni, nein, das geht nicht", protestierte Luca, doch Toni schüttelte den Kopf.

„Doch das geht. Glaubst du, die anderen machen es nicht genauso? Mein Onkel hat dich reingelegt, das weißt du genauso gut wie ich. Also ist es mir ehrlich gesagt scheißegal wie das aussieht."

Für einen Moment sah Luca Toni an, doch dann nickte er. „Na gut. Aber keine Gefälligkeitsjobs. Ich will richtige Arbeit." Damit die anderen nicht denken, ich hätte ihn bevorteilt, dachte Toni und bewunderte seinen Freund für seinen Ehrgeiz. Daher nickte er nur. Dennoch schien Luca noch etwas auf dem Herzen zu haben, denn er spielte nur mit seiner Gabel, anstatt seine Waffel aufzuessen.

„Spucks aus, Luca."

Luca holte tief Luft, bevor es aus ihm herausplatzte: „Ich will den Autoreifendeal mit dir machen." Als er Tonis gequälte Miene sah, fuhr er schnell fort. „Doch, hör zu Toni. Mit diesem Geschäft erreich ich mein Jahresziel und hab sogar noch einen Puffer für nächstes Jahr. Ich könnte eine Stufe aufsteigen und dann nächstes Jahr bessere Geschäfte machen die mehr Profit abwerfen."

Doch Toni schüttelte den Kopf. Er würde Luca da nicht mit hineinziehen. Auch wenn sein Freund im Gegensatz zu ihm gerne ein kriminelles Leben führte, so würde er Luca nicht in einen Drogendeal hineinziehen, der ihnen beiden dreißig Jahre im Sing-Sing Gefängnis einbringen konnte.

„Luca...", begann er, doch Luca unterbrach ihn.

„Toni, du bist mein bester Freund", sagte Luca eindringlich. „Ich habe dich nie um etwas gebeten, das weißt du. Aber das ist meine Chance. Meine Chance endlich voran zu kommen. Bitte, Mann."

„Aber es ist gefährlich", zischte Toni und sah sich schnell um, ob jemand mithören konnte. „Wenn irgendetwas schief geht mit diesen Autoreifen, endet das für uns beide entweder im Gefängnis oder ..." Er sprach den Satz nicht zu Ende, denn Luca wusste genau, was der Don mit ihnen machen würde, wenn der Deal schieflief. Zumindest für Luca konnte ein missglückter Deal mit einer Kugel zwischen den Rippen enden. Da war es egal, dass sein Vater ein Capo war.

„Das weiß ich", erwiderte Luca. „Aber ich will es trotzdem. Ich habe lange auf so eine Möglichkeit gewartet. Per favore, amico mio.**" Luca sah Toni beinahe beschwörend an und Toni seufzte schwer. Er wusste, wenn sich sein Freund einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab es fast keinen Weg, ihn wieder davon abzubringen. Er sah zu Luca, der ihm geradezu mit einem Hundewelpenblick ansah. Und wenn Toni ganz ehrlich mit sich selber war, würde er sich besser fühlen, wenigstens einen Freund an seiner Seite zu haben, wenn er diesen vermaledeiten Deal schon hinter sich bringen musste. Luca könnte ihn bei den Vorbereitungen unterstützen. Anscheinend hatte sich seine Entscheidung auf seinem Gesicht abgezeichnet, denn Luca strahlte auf einmal über das ganze Gesicht.

Perfetto! Grazie,*** Toni." sagte er, nahm sein Besteck wieder auf und verschlang seine Waffel, als ob er nicht gerade seine Seele an den Teufel verkauft hätte.

Toni dahingegen war der Appetit nun endgültig vergangen.

--

In der nächsten Woche verschaffte Toni Luca einige Aufträge. So beauftragte er ihn damit, drei unauffällige Lieferwagen zu stehlen, die Nummernschilder auszutauschen und die Wagen so um zu lackieren, dass man sie nicht auf den ersten Blick erkennen würde. Diese Lieferwagen würde Toni für den Deal mit den Kolumbianern verwenden, um die Drogen vom Hafen zu der Verteilerstelle zu bringen. Außerdem sollte Luca herausfinden, welche Hafenarbeiter an Weihnachten Dienst hatten und welche Arbeiter auf der Gehaltsliste der Familie standen. Danach sollte Luca für ihn gefälschte Louis Vuitton und Prada Taschen aus ihrem Zentrallager holen und zu den von der Cosa Nostra kontrollierten Geschäften bringen. Außerdem beauftragte er Luca für ihn diverse Besorgungsfahrten zu machen. Mit diesen Jobs wäre Luca fast den ganzen Monat beschäftigt und hätte am Ende genug verdient, um seine Provision zahlen zu können.

Als sich die Woche endlich dem Ende näherte, konnte Toni es fast nicht erwarten, endlich Henry wieder zu sehen. Sie hatten sich über eine Woche nicht treffen können, da entweder Henry oder Toni zu beschäftigt gewesen war. Es war ein wolkiger, windiger Nachmittag, als Toni den Kaffeewagen erreichte. Er hatte sich gerade in die Schlange gestellt, als ein Wolkenbruch niederging. Schirme wurden aufgespannt, Kapuzen hochgeschlagen, doch Toni hatte weder das eine noch das andere. Daher flüchtete er sich unter das Vordach der Bibliothek zu den anderen Passanten, die keine Lust darauf hatten, durchweicht zu werden. Missmutig besah er sich seine hellbraunen Lederschuhe, die nun vom Regen dunkle Flecken hatten.

Ein paar Minuten später trat Henry aus der Bibliothek. Als er Toni sah, lächelte er. Auch Toni konnte sein Lächeln nicht unterdrücken. Allein der Anblick von Henry machte ihm das Herz leichter. So als ob Henry seine Sorgen einfach hinwegfegen würde.

„Hallo", sagte Henry zur Begrüßung und stellte sich neben ihn. Er sah auf den Regen und schüttelte den Kopf. „Was für ein Sauwetter."

„Das kannst du laut sagen", erwiderte Toni und sah ebenfalls hinaus in den Regen. Henry hatte ihr Gespräch im Park anscheinend nicht vergessen und hielt so viel Abstand, wie es gute Freunde normalerweise taten. Auch hatte er ihn nicht zur Begrüßung umarmt oder gar geküsst. Seit diesem ersten Kuss vor Henrys Wohnung hatten sie sich nicht wieder geküsst. Es war einfach keine Zeit gewesen, um alleine zu sein. Wieder ertappte sich Toni dabei, wie er Henry anstarrte, und er sah schnell wieder auf die Straße. Verdammt, dachte er, warum können diese ganzen Leute nicht einfach verschwinden und uns alleine lassen? Henry riss ihn aus seinen Gedanken.

„Hör mal, es tut mir leid, ich weiß wir waren zum Kaffee verabredet, aber eigentlich muss ich gleich wieder rein." Sein Gesicht war zerknirscht und Toni konnte sehen, dass es Henry ehrlich leidtat. Henry fuhr sich durch seine blonden Haare und schüttelte bedauernd den Kopf. „Der Professor hat uns eine Teamarbeit aufgehalst und meine Gruppe wartet drinnen auf mich. Wir müssen das Projekt fertig machen und du weißt ja, wie das mit Gruppenarbeiten ist. Wenn ich da nicht hinterher bin, muss ich am Ende die ganze Arbeit alleine machen." Henry zog eine Grimasse und Toni musste wieder daran denken, wie attraktiv Henry war, selbst wenn er es nicht darauf anlegte.

„Ist schon okay", sagte Toni, auch wenn er enttäuscht war, dass er Henry wieder nur so kurz sehen konnte. Er hatte sich wirklich darauf gefreut, Zeit mit Henry zu verbringen. Doch da hatte er eine Idee. Bevor er sie sich wieder ausreden konnte, fragte er: „Und wie wäre es heute Abend? Ich könnte für dich kochen."

Henry zog die Augenbrauen hoch, offensichtlich von dem Angebot überrascht. „Du willst für mich kochen?"

Vielleicht doch keine so gute Idee, dachte Toni und versuchte, zurück zu rudern. „Na ja, war nur ein Gedanke. Essen musst du ja. Aber wenn du keine Zeit hast..."

„Doch, habe ich", sagte Henry schnell und trat näher an ihn heran. Seine blauen Augen strahlten vor Freude. „Ich fände es klasse, wenn wir heute Abend zusammen essen."

„Gut", sagte Toni und fühlte, wie sich eine Welle der Erleichterung und Vorfreude in ihm ausbreitete. „Irgendwelche Wünsche?"

„Überrasch mich", erwiderte Henry und hob die Hand, als ob er sie Toni auf den Arm legen wollte, doch dann merkte er, was er tat und ließ die Hand sinken. „Acht Uhr? Bei mir oder bei dir?"

Toni musste nicht lange überlegen, denn er konnte Henry nicht in seine Wohnung mitnehmen, wo er gesehen werden konnte. „Bei dir, ich bringe alles mit, was ich brauche."

„Abgemacht", sagte Henry und strahlte ihn nochmals an. „Dann bis heute Abend." Er drehte sich um und wollte wieder hineingehen, doch Toni hielt ihn zurück.

„Henry, warte." Er griff in die Tasche seines Mantels und holte eine kleine Tüte hervor. Er reichte sie Henry, der sich überrascht an sich nahm.

„Was ist das?" fragte er und drehte die Tüte in den Händen.

Leicht verlegen deutete Toni darauf. „Naja, du hast doch gesagt, dass du gerne Süßes isst. Das da ist echtes, original italienisches Früchtegelee. Ich dachte, vielleicht magst du es."

Henry strahlte ihn an. „Danke, Toni. Das wär doch nicht nötig gewesen."

Diesmal zuckte Toni mit den Schultern. „Weiß ich doch, aber ganz ehrlich, Henry, dieses Chemiezeug das du da gegessen hast, das ist doch kein wirkliches Essen. Das schmeckt wie ... wie...Seife." Henry lachte und seine Augen funkelten.

„Und das hier ist besser, ja?"

„Oh ja, ganz sicher."

„Na gut", sagte Henry und steckte die Packung in seine Tasche. „Ich versuchs und werde dir heute Abend berichten, wie ich es fand." Er zwinkerte Toni schelmisch zu, dann verschwand er wieder in der Bibliothek. Toni blieb noch eine Weile stehen, bis sich die Schmetterlinge in seinem Bauch beruhigt hatten. Dann trat er hinaus in den Regen, den er gar nicht spürte und schlug den Weg in Richtung eines italienischen Feinkostladens ein.

Pünktlich um acht Uhr stand Toni vor Henrys Wohnungstür, in den Händen eine Kiste voller Lebensmittel. Er hatte sich den ganzen Nachmittag durch Feinkostläden gewühlt, bis er genau die Zutaten gefunden hatte, die er haben wollte. Danach war er nach Hause gefahren, hatte geduscht und sich umgezogen und dann noch schnell im Club vorbeigeschaut, um ein paar geschäftliche Dinge zu regeln.

Als er jetzt vor Henrys Tür stand, musste er sich eingestehen, dass er nervös war. Es war lange her, seit er mit einem Mann zusammen gewesen war, und obwohl sein Herz ihm sagte, dass er hier sein wollte, sagte ihm sein Kopf, dass es Wahnsinn war, zu gefährlich, ein zu hohes Risiko. Außerdem hatte seine letzte Beziehung in einem Desaster geendet, damals in Europa mit Robert. Und jetzt würde er den Abend alleine mit Henry verbringen, der so unglaublich gut aussah, nett und klug war und ihm das Gefühl gab, ein ganz normaler Mann zu sein und nicht Anthony Garibaldi, Mafiasohn.

Nein, dachte er, ich zieh das jetzt durch. Er strich sich sein Hemd glatt, dann atmete er tief durch. Und bevor er seine Meinung ändern konnte, klopfte er. Henry trug Jeans und ein T-Shirt von der NYU als er öffnete. „Hallo", sagte er und trat von der Tür weg, sodass Toni hereinkommen konnte.

Toni sah sich in der Wohnung um. Diese bestand nur aus zwei Zimmern, dem Hauptraum der als Wohnzimmer fungierte, mit einer kleinen Küchenzeile und einem Tresen mit Barhockern, und dem Schlafzimmer. Dazu gab es ein kleines Bad, das vom Schlafzimmer abging. Das Wohnzimmer hatte zwei Fenster die auf die Straße hinausgingen und eines, das auf eine Feuerleiter führte. Henrys Wohnung hätte sicherlich vier Mal in Tonis gepasst. Die Möbel waren alt und abgenutzt, sahen aber sauber und gemütlich aus. Eine Wand bestand nur aus Bücherregalen und Toni konnte sehen, dass es nicht nur medizinische Fachbücher waren. Dazwischen standen auch viele Taschenbücher, die teilweise sehr zerlesen aussahen.

„Ich weiß, es ist nicht besonders groß", sagte Henry verlegen, „aber als Student kann ich froh sein, überhaupt eine eigene Wohnung zu haben und mir nicht ein Zimmer teilen zu müssen."

Toni dreht sich zu ihm um. „Sieht doch ganz gemütlich aus." Er meinte es ernst, die Wohnung war wirklich gemütlich. Dann hob er die Kiste hoch, die mit jeder Minute schwerer zu werden schien. „In die Küche?"

„Ja bitte", Henry deutete auf die Küchenzeile und Toni stellte die Kiste auf der schmalen Anrichte ab, die die Küche vom Hauptraum der Wohnung trennte. Sie standen einen Moment verlegen herum, keiner wusste so genau, was er sagen sollte. Toni wurde warm, als er Henry so nahe war. Und so unbeobachtet. Sie waren ganz alleine in dieser Wohnung. Er konnte Henrys Eau de Cologne riechen, Bergamotte und etwas Holziges. Ihm wurde warm. Aber er wollte nichts überstürzen, wollte einfach einen schönen Abend verbringen und Henry noch besser kennenlernen. Daher unterdrückte er das Verlangen, Henry einfach zu packen und zu küssen und übernahm die Initiative. „Gut, ich habe hier alles was ich brauche um uns ein original italienisches Essen zuzubereiten. Ich hoffe du bist nicht allergisch gegen Muscheln, ich hätte vielleicht fragen sollen." Er holte eine Tüte mit Muscheln aus der Kiste.

Henry schüttelte den Kopf und trat näher heran. „Nein, keine Allergien." Er spähte in die Kiste und staunte. „Wow, was ist das alles?" Er hob eine frische Artischocke aus der Kiste und roch daran. „Die kenne ich sonst nur aus dem Glas."

„Schmecken frisch viel besser, vertrau mir." Toni nahm die restlichen Zutaten heraus und drehte sich in der Küche um. „Hast du eine Pfanne und einen tiefen Topf?"

Während Toni das Abendessen kochte – Linguine mit Muscheln, dazu ein grüner Salat und zum Nachtisch frische (wenn auch gekaufte) Panna Cotta auf einem Spiegel aus pürierten Erdbeeren – unterhielten sie sich. Toni trank ein Glas Weißwein, doch Henry hatte sich für Wasser entschieden. Henry erzählte, dass er früher viel Mannschaftssport gemacht hatte, Basketball vor allem, aber dass sein Studium und seine Arbeit dazu keine Zeit ließen. Um sich fit zu halten, versuchte er jeden Morgen schwimmen zu gehen, was aber nicht immer klappte. Sobald die Sprache auf sein eigenes Leben kam, versuchte Toni das Thema zu wechseln und wieder auf Henry zu sprechen zu kommen. Er entdeckte die Gitarre, die neben der Couch an der Wand lehnte und versuchte Henry zu überreden, etwas zu spielen, aber der weigerte sich. „Auf gar keinen Fall", sagte Henry und hob beide Hände in einer abwehrenden Geste. „Ich spiele grottenschlecht, das willst du dir nicht antun. Ich habe ewig nicht gespielt."

Egal was Toni sagte, er konnte Henry nicht dazu überreden, zu spielen. Als das Essen fertig war, setzten sie sich an den Couchtisch, da Henry keinen Esstisch hatte. Die Linguine waren Toni gut gelungen und Henry aß mit Genuss. Nachdem sie auch noch die Panna Cotta gegessen hatten, trug Toni die Teller zur Spüle und gemeinsam mit Henry wusch er das Geschirr. Jetzt, nachdem das Essen vorbei war, konnte Toni spüren, wie sich zwischen ihnen eine Spannung aufbaute, ein beinahe elektrisches Knistern. Sie hatten während des Essens ununterbrochen geredet, aber jetzt schienen sie kein Gesprächsthema mehr zu finden. Er spülte den letzten Teller ab, stellte ihn auf das Abtropfbrett und hängte das Geschirrtuch an einen Schubladengriff. Henry verstaute in seinem Rücken die Pfanne in einem Schrank. Toni dreht sich um und stieß dabei beinahe mit Henry zusammen, der immer noch hinter ihm stand.

Henry biss verlegen auf seiner Unterlippe herum, anscheinend spürte er die Spannung genauso wie Toni. Es gab einen Elefanten im Raum, das wusste sie beide, doch anscheinend war er selber nicht gewillt, den ersten Schritt zu tun. Sein Herz klopfte so heftig, dass er meinte, Henry müsste es sehen können. Da er wie auf der Stelle festgefroren schien, tat Henry den ersten Schritt. Er kam näher und sein Blick huschte zu seinen Lippen. Toni schluckte. Er sah in diese wunderbar blauen Augen, sah das Funkeln in ihnen. Im Licht der Küche schimmerten Henrys Haare golden, und während ihn Toni musterte, färbten sich seine Wangen rosa. Ihm ging es nicht besser. Langsam hob Henry seine Hand und fuhr mit seinem Daumen über Tonis Wange. Das warme Glühen in seiner Brust intensivierte sich und Toni schloss die Augen, lehnte sich in die Berührung. Henry ließ seine Hand über seine Wange zu seinem Hals wandern, dann zurück, bis sein Daumen über seine Lippen strich. Toni fühlte, wie ihm ein Schauder über den Rücken rann. Dann lehnte sich Henry vor, bis seine Lippen Tonis berührten. Der Kuss war sanft, langsam und doch intensiv. Im Gegensatz zu ihrem ersten Kuss hatten sie es nicht eilig. Sie küssten sich lange, ließen sich Zeit. Mutig geworden zog Toni Henrys Unterlippe zwischen die Zähne und der zarte Schmerz entlockte Henry ein Stöhnen. Dann wurde auch Henry mutiger, seine Zunge begehrte Einlass und Toni ließ ihn gewähren.

Sie landeten nebeneinander auf der Couch, Tonis Hände um Henrys Kopf gelegt, Henrys Hände auf seinen Hüften. Für Toni fühlte sich das Küssen atemberaubend an, als ob er lange Zeit unter Wasser gewesen wäre, und jetzt endlich wieder atmen könnte. Es war so lange her, seit er jemandem so nah gewesen war. Dass ihn jemand berührt, ihn gewärmt hatte. Und anscheinend ging es Henry nicht anders. Seine Hände wanderten höher, umfassten Tonis Schultern, bevor Henry seine Hand in Tonis Nacken legte und ihn dichter an sich heranzog. Ermutigt ließ Toni seine Hände über Henrys Rücken wandern und er fühlte die Muskeln unter dem Stoff des T-Shirts. Toni löste seinen Mund von Henrys und begann, sich an Henrys Hals hinab zu küssen. Als er Henrys Schlüsselbein erreichte, zog er das T-Shirt zu Seite, und Henry stöhnte leise auf und neigte den Kopf, um Toni mehr Zugang zu gewähren.

Für eine Weile vergaß Toni alles um sich herum. Es gab nur ihn und Henry, diese Couch und ihrer beider Verlangen nach Nähe. Es war leicht, sich bei Henry gehen zu lassen, so leicht, die Welt zu vergessen. Als das Küssen nicht mehr genug war, beugte sich Toni über Henry und drückte ihn sanft aber bestimmt auf die Couch. Henry kam ihm entgegen, ließ ein Bein über die Seite auf den Boden gleiten, und Toni füllte den Platz dazwischen perfekt aus. Mit einem Seufzen intensivierte Toni seine Küsse, dann ließ er seine rechte Hand tiefer gleiten, bis er den Saum von Henrys T-Shirt zu fassen bekam. Er zögerte kurz, doch als er Henry Nicken spürte, glitt seine Hand unter den Stoff. Henrys Haut war warm und weich und gleichzeitig straff und hart. Toni konnte die Muskeln spüren, als Henry sich ihm entgegen beugte. Er fühlte wie Henrys Hände über seine Schultern fuhren, seinen Rücken hinab, fest, stark, an seinem Hemd zogen bis es aus seinem Hosenbund glitt. Sein Mund fand gerade Henrys Ohr, als dessen Hände um seine Taille fassten um ihn noch fester zu packen und dann abrupt innehielten. Toni merkte, wie Henry kurz stutzte, und dann seinen Kopf zur Seite drehte.

„Was hast du da?" fragte Henry leicht atemlos. Er versuchte, auf Tonis Rücken zu blicken und zu sehen, was seine Hände gefühlt hatten.

Mit Schrecken realisierte Toni, dass er seine Waffe trug. Seine Glock 19, versteckt in einem unscheinbaren Holster, dass an seinem Gürtel am Rücken festgemacht war. Er ging nie ohne Waffe aus dem Haus. Aber für normale Leute war es nicht üblich, eine Waffe zu tragen, auch wenn dies die Vereinigten Staaten waren. Er hätte die Waffe im Auto lassen sollen, dachte Toni, als er sich aufsetzte. Henry tat es ihm nach, einen neugierigen Blick in den Augen. Wortlos griff Toni hinter sich und zog die Glock samt Holster aus seinem Gürtel. Er machte eine beruhigende Geste mit seiner anderen Hand, bevor er die Glock in die Luft hielt. Er sah, wie sich Henrys Augen weiteten.

„Du hast eine Waffe?"

„Ich habe eine Lizenz", erwiderte Toni und legte die Glock langsam auf den Couchtisch. Henrys Blick folgte der Waffe, bevor er sich durch seine blonden Haare fuhr.

„Wofür brauchst du die denn?"

Und schon wieder muss ich lügen, dachte Toni, bevor er versuchte, sich eine gute Ausrede einfallen zu lassen. „Ich arbeite in einem Nachtclub, da hängen viele miese Typen ab. Es gab Überfälle in anderen Clubs. Ich bin einfach vorsichtig."

„Ja aber jetzt bist du nicht in deinem Club, jetzt bist du hier. Warum hast du die Waffe denn überhaupt dabei?" Henry gestikulierte zu der Glock, seine Augen anklagend. Henry sah ihn fast so an, als ob Toni gerade jemanden erschossen hätte, anstelle dass er eine gesicherte Waffe auf den Tisch gelegt hatte.

„Ich war noch kurz im Club bevor ich hergekommen bin", sagte Toni entschuldigend. „Ich habe vergessen sie abzunehmen."

„Ah", machte Henry, doch er sah nicht erfreut aus. „Die hattest du den ganzen Abend dabei?"

„Ja." Toni wusste nicht, was er sonst noch dazu sagen sollte. Dies war New York, jede Menge Leute liefen mit versteckten Waffen herum. Es war nicht verboten, solange man eine Lizenz hatte und Toni hatte tatsächlich eine Lizenz erhalten. Gut, er hatte im Antrag gelogen, aber er hatte die Lizenz. Er würde nicht bei einer zufälligen Kontrolle wegen illegalen Waffenbesitzes festgenommen werden, wie so manch anderer Krimineller. Als Henry immer noch die Waffe anstarrte, fügte Toni an: „Sie ist gesichert, da kann nichts passieren."

Doch Toni merkte, dass er etwas Falsches gesagt hatte, denn Henry verzog den Mund. „Ach ja? Weißt du wie viele Schussverletzungen wir jede Woche im Krankenhaus haben und bei wie vielen davon die Leute sagen, dass es ein Unfall war? Dass die Waffe gesichert war, oder das Magazin leer oder sonst was?"

Das Thema schien Henry nahe zu gehen. „Erst letzte Woche hatten wir ein Kind in der Notaufnahme. Fünf Jahre alt. Hat sich mit der Waffe seines Vaters aus Versehen selber ins Bein geschossen. Nur ein paar Minuten später und es wäre verblutet."

Toni zog eine Grimasse und fuhr sich übers Kinn. „Das tut mir leid, Henry. Aber ich weiß was ich tue und ich verspreche dir, die Waffe ist gesichert. Aber wenn es dir dann besser geht", sagte Toni, griff nach der Glock und legte sie unter die Couch, „dann leg ich sie weg. So, außer Reichweite."

Henry schien noch einen Moment zu zweifeln, doch dann nickte er. „Na gut."

„Gut. Tut mir leid", sagte Toni, „ich hätte sie im Club lassen sollen."

„Nein schon in Ordnung", erwiderte Henry. „Ich war nur überrascht, das ist alles. Ich habe noch nie eine echte Waffe aus der Nähe gesehen. Ich sehe nur den Schaden, den diese Dinger anrichten."

Er wirkte aufrichtig aus dem Gleichgewicht gebracht und er räusperte sich verlegen. Er sah zu Toni auf, seine Lippen noch gerötet von dessen Küssen. „Ähm, sollen wir....sollen wir weitermachen?"

Zur Antwort lehnte sich Toni vor, sah Henry in die Augen und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Henry erwiderte den Kuss, doch Toni merkte, dass sich die Stimmung verändert hatte. Von der knisternden, erotischen Spannung, die noch vor ein paar Minuten in der Luft gehangen hatte, war nichts mehr geblieben. Wo Henry vor ein paar Minuten unter seinen Liebkosungen noch leidenschaftlich gestöhnt hatte, schien er nun abgelenkt. Mit Bedauern beendete Toni den Kuss, lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. „Ich sollte gehen."

Auch Henry schien zu merken, dass die Stimmung dahin war. „Tut mir leid", sagte er und legte seine Hand auf Tonis Brust. „Ich weiß auch nicht, aber deine Waffe...irgendwie läuft es mir da kalt den Rücken runter."

Etwas Gemeines und Scharfes und Grausames wand sich in Tonis Magen und er versuchte das Gefühl zu unterdrücken, dass er gerade abgewiesen wurde.

„Kein Problem", erwiderte er, griff unter die Couch, holte seine Glock hervor, steckte sie wieder in seinen Hosenbund und stand auf. Er sah sein Jackett über einem Stuhl hängen, schlüpfte hinein und stand dann einen Moment unschlüssig im Zimmer. Henry war ebenfalls aufgestanden, seine Hände verlegen in die hinteren Hosentaschen gesteckt. Auf einmal wollte Toni nur weg aus dieser Wohnung, weg von Henry, der ihn ansah, als hätte er eine Katze überfahren.

„Also dann", sagte er und war mit drei großen Schritten an der Tür.

„Toni, warte", rief ihm Henry hinterher und ergriff seinen Arm, bevor er die Tür aufmachen konnte. „Es tut mir leid, wirklich. Du musst doch jetzt nicht gehen." Henry sah ihn bittend an, doch Toni konnte nicht bleiben. Wollte nicht bleiben.

„Nein, ich sollte gehen", erwiderte er und ohne einen weiteren Blick auf Henry stürmte er fast aus der Wohnung, die Treppe hinunter und auf die Straße. Er konnte gar nicht schnell genug wegkommen. Verdammt, fluchte Toni, wütend über sich selber. Wie hatte er nur seine Scheiß Waffe vergessen können? Der Vorfall verdeutlichte wieder einmal, wie weit seine und Henrys Welten auseinander lagen. In seiner Welt war es das Normalste auf der Welt, eine Waffe zu tragen. Jeder Capo trug eine und die meisten Soldaten. Luca schlief sogar mit seiner Waffe unter dem Kopfkissen. Aber Henry war so unschuldig, dachte Toni, auch wenn er in der Notaufnahme viele schlimme Dinge sah. Natürlich hatte ihn seine Waffe irritiert. Toni warf die Tür des Porsches so hart zu, dass die Scheibe vibrierte und gab wütend Gas.

Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, fragte sich Toni, warum er so schnell weggewollt hatte. Henry hatte ihn gebeten zu bleiben, sie hätten sich unterhalten können, einen Film schauen, irgendwas. Aber tief in sich wusste Toni, warum er gegangen war. Weil die Waffe ihn nämlich daran erinnert hatte, wer er wirklich war. Ja, in Henrys Gegenwart fühlte er sich anders, war er nicht Anthony Garibaldi, Sohn des Don. Er vergaß einfach, in welcher Welt er lebte und wie sich die Welt der anderen davon unterschied. Mit Henry konnte er einfach er selber sein.

Aber die Waffe und Henrys Blick hatten diese Illusion platzen lassen wie eine Seifenblase. Auf einmal hatte er wieder deutlich vor Augen, warum er diese Waffe trug, was er mit der Waffe schon alles getan hatte, wen er bedroht hatte. Henry hatte ihn in die Realität zurückgeholt, obwohl er diese bei Henry doch vergessen wollte. Sogar für eine Weile vergessen konnte. Er hatte sich ertappt gefühlt, entlarvt und sich geschämt, da er Henry – schon wieder – angelogen hatte. Und ganz eindeutig hatte Henry sich von ihm abgewendet, das hatte er genau gespürt. Deshalb hatte er dort so schnell wie möglich weg gewollt. Trotzdem bereute Toni es, denn der Abend mit Henry war wirklich schön gewesen und er befürchtete, dass es keine Wiederholung geben würde.

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* Du Hurensohn.

** Bitte, mein Freund.

*** Perfekt, danke.

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Anmerkung: *Schniff* Und jetzt? Ja ich weiß, gemein. Aber ich mag Cliffhanger. Aber hey, wenigstens müsst ihr nicht auf das nächste Kapitel warten, sondern könnt einfach gleich weiterlesen. ;)

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