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Kapitel 3

"Nein, wehe ihr schaut heute vorbei!" Mit weit aufgerissenen Augen versuchte ich David klar zu machen, dass er und unsere gemeinsame Freundin Emma heute lieber nicht in die Nähe des Bella Casa kamen.

"Was hast du? Wir wollen doch sehen, wo du jetzt arbeitest", tat er ganz unschuldig und Emma kicherte.

"Aber nicht an meinem ersten Arbeitstag!" Alleine bei der Vorstellung bekam ich schon Herzrasen. Es war immer eine Herausforderung für sich, bei einer neuen Stelle anzufangen. Ich musste noch so viel lernen und erst einmal meine Kollegen kennenlernen und so. Da konnte ich es wirklich nicht gebrauchen, dass meine beiden Freunde mich dabei beobachten und bewerten wollten!

"Okay, okay", grinste David. "Aber irgendwann werden wir da sein. Ob du willst oder nicht."

"Ihr könnt ja draußen sitzen und einen Cappuccino trinken", schlug ich vor. Wenig Arbeit und schön aus meinem Blickfeld.

"Pah, wir wollen doch das volle Programm. Drei Gänge Menü mit Wein und Bedienung von der bezauberndsten Kellnerin des Lokals." David zwinkerte mir zu, was mich zum Schmunzeln brachte.

"Mal sehen, ob ich überhaupt die Probezeit durchstehe", scherzte ich und schulterte meine Tasche, die sich durch die tonnenschweren Bücher in meine Haut grub. Aufgeregt atmete ich einmal tief durch.

"Also, schönes Wochenende euch!" Ich verabschiedete mich mit einer Umarmung und begab mich zur U-Bahn. Da wir freitags immer frei hatten, starteten wir jetzt in unser Wochenende. Doch ich konnte mich darüber gar nicht richtig freuen. Erstens war ich viel zu aufgeregt und zweitens musste ich mal langsam mit meiner Bachelor-Arbeit weiter kommen, die ich in sechs Wochen abgeben musste. Das war nicht eben ein fünf Seiten Aufsatz, den man am Abend vor dem Abgabetermin mal schnell tippte...

Aber auch das musste jetzt gerade warten. Hibbelig machte ich mich auf den Weg zu meiner ersten Schicht im Bella Casa. Das Selbstvertrauen, das ich gestern verspürt hatte, war immer noch da. Ich war mehr als bereit, Francesca und den anderen zu zeigen, dass ich die Richtige für den Job war.

Schon von Weitem sah ich, dass reichlich Gäste da waren. Die Terrasse vor dem Restaurant war fast ganz gefüllt, was in dem hervorragenden Frühlingswetter aber keine große Überraschung war.

Auch als ich eintrat, erblickte ich einen ganzen Haufen Kundschaft. Francesca stand in der Bar und wusch Gläser ab, während Paolo sich geschickt durch die Tische schlängelte und die Gäste bediente. Es freute mich, zu sehen, dass es im Lokal anscheinend nicht an Kunden mangelte. Es gab nichts schlimmeres, als Kellner in einem leeren Restaurant zu sein.

"Ciao, Ceil!", begrüßte Francesca mich mit einem Lächeln und winkte mich zu sich. "Na, bist du bereit?"

"Aber sowas von!", lächelte ich breit.

"Geh dich umziehen, dann weise ich dich nachher ein."

Ich zeigte ihr einen Daumen nach oben und begab mich zum Mitarbeiterraum. Auf halbem Weg kam mir eine Kellnerin mit drei Tellern entgegen, die mich freundlich anlächelte. Ihrem Aussehen nach zu urteilen, war das bestimmt Antonia - bildhübsch, große Augen, volle Lippen und lange schwarze Haare. Im Vergleich zu den ganzen Südländern hier kam ich mir ganz bleich vor.

Der Mitarbeiterraum war leer und die Stille schien fast ein wenig überwältigend, wenn man an den Lärmpegel im Lokal dachte. Ich öffnete meinen Spind und legte meine Tasche darin ab. Dann zog ich mein T-Shirt aus und schnappte mir eine der Blusen. Als ich sie geknöpft hatte und einmal drüber strich, huschte ein kleines Grinsen über meine Lippen.

Das hier fühlte sich gut an. Verdammt gut.

Ich schloss meinen Schrank, überprüfte im Spiegel, der am Ende der Metallgestells befestigt war, meine Frisur, dann verließ ich wieder den Mitarbeiterraum.

Ich stellte mich zu Francesca hinter den Tresen und bekam gleich einmal eine schwarze Schürze überreicht, die ich mir umband. Dann zeigte sie mir schnell, aber gründlich, wo ich welche Gläser fand, wo die benutzten Gläser hingebracht wurden und wo sie so etwas Praktisches wie Putzlappen verstaut hatten.

Obwohl sowohl Paolo als auch Antonia, die mir kurz vorgestellt wurde, extrem viel zu tun hatten, bewahrte Francesca ihre ruhige Ausstrahlung, was deutlich zeigte, wie professionell sie sich verhielt. Egal wie viel los war, die Kunden sollten denken, dass alles entspannt und locker zu erledigen war.

"So, lass uns in die Küche gehen. Unser Chefkoch wird dir die Idee hinter dem Menü erklären und danach setzen wir beide uns hin und gehen das Ganze eins nach dem anderen durch."

Bis jetzt hatte ich keine Probleme, mir die Infos und neuen Eindrücke zu merken. Ich hoffte, es ging so weiter.

Ich folgte Francesca zur Küche, sie stieß die Pendeltür auf und wir betraten das geordnete Chaos – so, wie es sich in einer Restaurantküche gehörte. Ich erkannte Sandro wieder, den ich gestern schon gesehen hatte, und lächelte ihm kurz zu. Dann wanderte mein Blick zum nächsten Helfer, der mir nicht bekannt war. Schräg hinter ihm stand...

Mir gefror das Blut in den Adern und ich hatte das Gefühl, dass die Zeit still stand. Ich sah ihn nur von hinten, trotzdem erkannte ich ihn sofort. Obwohl mir klar war, dass meine Augen noch funktionierten, weigerte sich mein Hirn, das Gesehene als logisch gutzuheißen.

Das hier konnte einfach nicht sein.

Obwohl es drei Jahre her war, seit ich ihn zuletzt gesehen hatte, war er mir doch so vertraut. Die dunklen Locken, die ihm leicht zerzaust vom Kopf abstanden. Die breiten Schultern. Die sanften Hände.

Und dann drehte er sich um.

Diese braunen Augen hatten mich vor drei Jahren um den Verstand gebracht und sie schafften es auch heute noch.

Ich konnte einfach kein Wort sagen, starrte ihn einfach nur an.

Vor mir stand Fabio. Echt und in Farbe. Nicht eines meiner Hirngespinste aus zahllosen, schlaflosen Nächten.

Er war wirklich hier.

"Ceil, das ist unser Chefkoch und Besitzer des Restaurants Fabio", stellte Francesca uns vor und es kam mir so falsch vor. 'Wir kennen uns schon!', wollte ich schreien und dann weglaufen. Aber ich blieb stumm.

Fabio schien ebenso überrascht zu sein wie ich. Er musterte mich mit seinem weichen Blick, bis sich ein kleines Lächeln auf seinem Mund abzeichnete.

"Ciao, Ceil. Schön dich hier zu sehen", begrüßte er mich und reichte mir die Hand. Als wären wir Fremde. Ein bitterer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus. Das war alles so falsch.

Aber ihm ging es wahrscheinlich ähnlich wie mir. Er wusste nicht, was er sagen, tun sollte und deshalb fiel unsere Begrüßung so... unterkühlt aus. Obwohl er mir dabei ein warmes Lächeln schenkte. Obwohl seine Augen mich ansahen, als wäre er nur einen Tag weg gewesen.

Ich spürte eine leichte Übelkeit in mir aufsteigen, aber ich kämpfte sie nieder. Noch wusste ich nicht, ob das die Erfüllung meiner Träume oder mein schlimmster Alptraum werden würde, aber gerade eben musste ich mich einfach am Riemen reißen und das Spiel mitspielen, das Fabio begonnen hatte.

Denn anscheinend wollte er nicht, dass wir sofort offen zeigten, dass wir uns bereits kannten. Eine gemeinsame Vergangenheit hatten.

Auch wenn er mich einfach als ehemalige Schulkameradin hätte vorstellen können.

Ich nahm seine Hand und versuchte, vor der Berührung nicht zurückzuzucken.

Mein Mund verzog sich zu einem gezwungenen Lächeln.

"Es freut mich ebenfalls." Kurz hielten wir den Blickkontakt, schüttelten uns die Hände vielleicht einen Moment länger als nötig gewesen wäre. Aber dann wandte Fabio sich an Francesca.

"Dann ist unsere Belegschaft ja jetzt vollständig", sagte er mit ruhiger Stimme, als würde ihn die Situation gerade überhaupt nicht berühren. Vielleicht tat sie das ja auch wirklich nicht.

Vielleicht war ich einfach nur wieder der Trottel, der nach all den Jahren einfach so wieder von seinen Gefühlen überrannt wurde, nur weil ich nicht abschließen konnte!

Ich ärgerte mich gerade über mich selber. Aber gleichzeitig war ich so maßlos traurig, dass ich mich am liebsten alleine in eine Ecke verkrochen und geheult hätte.

Das hier war Fabio. Mein bester Freund. Mein Ex-Freund. Meine erste große Liebe. Vielleicht meine einzige große Liebe. Und wir konnten uns noch nicht einmal ordentlich begrüßen!?

"Erzählst du ihr ein wenig von deiner Vision? Dann übernehme ich nachher wieder", lächelte Francesca und legte dabei ihre Hand auf Fabios Arm. Was mich mehr störte, als es sollte. Fabio nickte und Francesca ließ mich hier einfach so mit ihm allein.

Gut, ganz alleine waren wir in der Küche ja nicht, aber trotzdem.

Unsicher, verwirrt und ganz durcheinander wandte ich meinen Blick zu Fabio, der mich ruhig musterte. Keiner von uns sagte etwas, während ich ihn einfach abwartend ansah. Und krampfhaft versuchte, die Tränen zurück zu halten.

Er war zurück gekommen. Ohne sich bei mir zu melden. Die Tatsache schmerzte fast am meisten, denn das konnte wirklich nur bedeuten, dass ich ihm egal war.

"Hallo, bella", sagte er dann plötzlich so leise, dass nur ich es hören konnte, während er mich noch immer mit diesen Rehaugen ansah.

Fassungslos sah ich ihn an. Jetzt kam er mir mit 'bella'? Sein 'bella' konnte er sich sonst wohin stecken!

Meine Miene wurde ausdruckslos, ich verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich bin nicht mehr deine 'bella', sondern Kellnerin in deinem Restaurant", zischte ich ihn leise an. "Also. Was muss ich alles über die Küche wissen?", fragte ich dann etwas lauter und betont distanziert.

Fabio musterte mich noch kurz, dann fuhr er sich durch seine Locken und verschränkte auch die Arme vor der Brust. Wenn er nicht gleich anfing, würde ich hier noch in Ohnmacht fallen.

"Das hier ist eine klassische, aber gleichzeitig innovative Küche", fing er dann an. Seine Stimme war wie Balsam für meine Seele. Wie oft hatte ich mich nach ihr gesehnt? Den Wunsch verspürt, ihn nur ein Mal anzurufen, um sie ein letztes Mal zu hören? Sie war mir so vertraut, trotzdem war sie jetzt so anders.

"Wir haben klassische italienische Gerichte nach den Rezepten unserer Großmütter. Bei fast allen Gerichten aber haben wir eine Komponente herausgenommen und die Struktur verändert."

"Eine Molekularküche?", fragte ich ihn und Fabio nickte. Wieso wunderte mich das nicht? Chemie war in der Schule sein Lieblingsfach gewesen, natürlich verwendete er das Wissen beim Kochen. So verband er seine zwei Leidenschaften.

"Es geht dabei darum, etwas Neues zu erschaffen, gleichzeitig aber mit den Möglichkeiten zu spielen, die man mit den verschiedenen Strukturen hat. Und durch eine kleine kreative Veränderung den Geschmack und das Gesamterlebnis zu fördern."

Während er erzählte und gestikulierte, fiel mir auf, dass Fabio die letzten Jahre erwachsen geworden war. Reifer. Irgendwo war seine verspielte Art sicherlich noch, doch die letzten drei Jahre, die er im Ausland verbracht hatte, hatten ihn zu einem Mann gemacht.

Neben ihm kam ich mir fast ein wenig klein und unbedeutend vor. Ich meine, wo war ich in meinem Leben? Ich kellnerte.

In dem Restaurant, das ihm gehörte.

Aber ich ließ mich von diesem Gedanken nicht beeinflussen. Immerhin machte ich gerade meinen Bachelor, da hatte man nun einmal nicht so viele Möglichkeiten.

"Alle Gerichte werden auch auf traditionelle Weise gemacht, falls das vom Gast gewünscht wird. Ja, ich will etwas Neues erschaffen und gutes Essen kochen, aber jeder soll sich hier willkommen fühlen und jeder soll hier die Möglichkeit haben, zu essen."

Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte. Jeder war hier willkommen. Das passte einfach wie die Faust aufs Auge zu Fabios Persönlichkeit.

Er hatte es wirklich geschafft. Er hatte es wirklich geschafft, seinen Traum zu verwirklichen. Sein eigenes Restaurant zu eröffnen. Irgendwie war das hier alles gerade viel zu unwirklich, als würde ich träumen oder alles durch eine Seifenblase hindurch sehen.

Irgendwie wurde mir das hier alles zu viel. Ich räusperte mich.

"Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen muss?" Ich wollte Fabio eigentlich nicht direkt in die Augen sehen, aber bei diesem intensiven Blick konnte ich einfach noch nie wegsehen.

'Verflucht seist du, Fabio Andrea Tromentano, dass du wie aus dem Nichts wieder hier in meinem Leben aufgetaucht bist!'

"Nein, ich denke, das war erst mal alles. Wenn du Fragen hast, kann dir Francesca sicherlich helfen", fügte er hinzu und bohrte das Messer umso tiefer, das bereits mitten in meinem Herzen steckte.

Francesca. Natürlich.

Da ich nicht wusste, ob meine Stimme versagen würde, wenn ich jetzt antwortete, nickte ich nur wieder knapp und wandte mich dann ab.

Ich spürte seine Blicke in meinem Rücken, aber davon durfte ich mich jetzt nicht aus dem Konzept bringen lassen.

Jetzt musste ich erst noch einen ganzen Abend überstehen.

Als Kellnerin in Fabios Restaurant.

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Das erste Zusammentreffen wollten wir euch nicht mehr länger vorenthalten ;)

Tyskerfie & HeyGuys77

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