Kapitel 17
Kleine Überraschung! :) Viel Spaß mit Kapitel Nummer zwei für heute ;)
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Ich schenkte ihnen ein, während Blair Damian lebhaft von ihrem Tag erzählte und er wie gebannt an ihren Lippen hing. Blair unterbrach ihre Erzählung kurz, um mir mit einem warmen Lächeln zu danken, bevor ich mich wieder zurück zog.
Ich kannte dieses Mädchen nicht, aber trotzdem mochte ich sie jetzt schon.
Mit einem Lächeln, das niemand heute so schnell von meinem Gesicht wischen könnte, bediente ich die anderen Gäste, servierte Essen, schenkte Wein ein, erfüllte Wünsche.
Als die Vorspeise der beiden fertig war, lief ich mit den zwei Tellern zurück an den Tisch. Noch immer waren sie in eine Unterhaltung vertieft, dieses Mal erzählte Damian etwas, Blair lachte, aber beide verstummten, als ich ihnen die Teller vor die Nase stellte.
Manchmal fühlte ich mich als Kellnerin so, als würde ich immer ungelegen dazwischen platzen, obwohl ich versuchte, mich so unsichtbar wie möglich zu machen.
"Ein Pilze-Risotto in einer Parmesan-Kracker-Form auf einem Boden aus karamellisiertem Rotwein", erklärte ich und sah dabei zu, wie die beiden das Essen mit leuchtenden Augen begutachteten. Die Anrichtung war auch wirklich atemberaubend schön. Die spiegelglatte, bordeaux-farbene Unterlage, das runde, verspielte Gerüst aus geschmolzenem und gehärteten Parmesan und darin das wohlriechende Risotto, das farbenmäßig eine Mischung aus den beiden anderen Komponenten war. "Dann wünsche ich einen guten Appetit!", sagte ich noch und zog mich zurück.
Antonia und Paolo waren beide gerade damit beschäftigt andere Gäste zu bedienen, also stellte ich mich hinter die Theke, um dort ein wenig klar Schiff zu machen, wenn gerade schon mal alle Gäste glücklich schienen.
Dabei behielt ich Blair und Damian genau im Auge, stets bereit, zu ihnen zu eilen, wenn sie irgendetwas bräuchten. Der Abend sollte für die beiden schließlich perfekt werden, das hatte ich Fabio versprochen.
Allein wie die beiden sich ansahen... Ich wünschte, irgendwann würde es einmal jemanden in meinem Leben geben, der mich so verliebt ansah, wie Damian Blair und den ich so vergötterte, wie es Blair offensichtlich bei Damian tat.
"Was starrst du die beiden denn so an? Hast du dich in den hübschen Schwarzhaarigen verguckt? Den kannst du nicht mehr haben", flüsterte mir Antonia plötzlich ins Ohr, sodass ich beinahe einen Herzinfarkt erlitt.
"Meine Güte, hast du mich erschreckt! Musst du dich so anschleichen?" Lachend schüttelte ich den Kopf und versuchte meinen Herzschlag wieder zu beruhigen. "Und nein, habe ich nicht. Aber es ist doch einfach süß, dass er ihr heute einen Heiratsantrag macht", schwärmte ich.
"Ja, das ist so süß!", entfuhr es ihr und ich bedeutete ihr, leise zu sein. "'Tschuldige", sprach sie deshalb leiser weiter. "Was sollt ihr eigentlich machen?" Neugierig sah sie mich an. Sie war anscheinend auch ein Mädchen, wie jedes andere, mit einer Schwäche für Romantik.
Lächelnd erzählte ich ihr von dem Plan.
"Es darf also nichts schief gehen", schloss ich und warf wieder einen Blick zu den beiden, die gleich mit der Vorspeise fertig sein würden.
"Was soll denn schief gehen? Du musst nur den richtigen Teller vor das Mädchen stellen, dann ist alles gut", versuchte Antonia mich zu beruhigen. Und sie hatte ja Recht. So schwer war das ja mal wirklich nicht.
"Ich schaff das schon", meinte ich zuversichtlich. "Aber jetzt muss ich den beiden erst mal die Hauptspeise bringen." Ich gab gleich bei Fabio Bescheid, dass er Gang Nummer zwei vorbereiten konnte und ging dann zu den beiden, um abzuräumen.
"Hat's euch geschmeckt?", fragte ich, während ich die Teller auf einem Arm und mit der anderen Hand die benutzten Weingläser auf einem Tablett balancierte.
"Es war fantastisch!", schwärmte Blair. "Oh, ist Fabio heute da? Wir sind befreundet", schob sie erklärend hinterher und ich hätte beinahe aus Reflex 'Ich weiß' geantwortet. Gerade noch rechtzeitig konnte ich mich bremsen.
"Ja, er ist da, aber im Moment geht es hier ziemlich rund." Tatsächlich war das Restaurant gerade beinahe bis auf den letzten Platz belegt und die Küche hatte wirklich alle Hände voll zu tun. "Aber ich sag ihm Bescheid, dass ihr hier seid, dann kann er später bestimmt kurz zu euch kommen", fügte ich hinzu und Blair nickte lächelnd.
"Danke, das ist nett von dir."
Ich wandte mich ab, um das dreckige Geschirr wegzubringen.
Puh, gerade nochmal gut gegangen. Hätte ich mich verplappert, wäre ich ein wenig in Erklärungsnot gekommen.
"Ceil, das Hauptgericht für die beiden ist fertig", rief mir Fabio zu, als ich das Geschirr nur schnell in die Spüle stellte. "Läuft alles gut?"
"Bestens, alles läuft bestens", antwortete ich lächelnd, ohne zu erwähnen, wie nahe ich gerade daran gewesen war, die ganze Überraschung zu verraten. "Ich bring ihnen den nächsten Gang." Schnell schnappte ich mir die Teller und machte mich auf den Weg zurück zu ihrem Tisch.
"Und hier kommt der Hauptgang. Lavendel-marinierte Tournedos, Kartoffelchips, gegrillter grüner Spargel, dazu ein Espuma aus Johannisbeere und Pfifferlingen und eine Sauce mit Trüffel", erklärte ich das Essen, während ich einen Blick auf die gefüllten Weingläser warf. Paolo hatte sich in der Zwischenzeit um alles Flüssige bei ihnen gekümmert. Perfekt.
"Es ist einfach unglaublich, was Fabio hier immer alles zaubert", schwärmte Blair.
"Hey, ich hab hier immerhin den Tisch bestellt", schmollte Damian gespielt und hatte sofort wieder Blairs Aufmerksamkeit, aber ich zog mich mit einem Grinsen zurück und hörte deshalb nicht mehr, was sie ihm antwortete.
Auf dem Weg zurück machte ich an einem anderen Tisch halt, um die leeren Teller abzuräumen und Wein und Wasser nachzuschenken.
Antonia und Paolo waren an zwei anderen Tischen und schienen auch gut beschäftigt zu sein. Heute war hier echt einiges los. Es war viel Arbeit, aber ich freute mich für Fabio, dass sein Geschäft auf Anhieb so gut lief.
"Wir haben Grace angerufen, damit sie uns ein Stündchen unter die Arme greift, hier ist sonst Land unter", sagte mir Paolo, als er an mir vorbei lief. "Sie müsste gleich da sein", fügte er hinzu und wie aufs Stichwort ging die Tür auf und Grace kam herein. Mit zügigen Schritten lief sie an uns vorbei und warf uns nur ein kurzes "Bin in zwei Minuten einsatzbereit!" zu.
Grace' Unterstützung war bestimmt nicht verkehrt, denn gerade kamen die nächsten Gäste, um die sich Paolo gleich kümmerte. Ich lief einstweilen an einen der mir zugeteilten Tische, um den Gästen nachzuschenken, während sie auf den nächsten Gang warteten.
Aber unsere beiden Special-Guests behielt ich durchgehend schön im Auge.
"Gleich ist es soweit!" Antonia tauchte schon wieder wie aus dem Nichts neben mir auf.
"Was ist gleich soweit?", fragte Grace neugierig, die gerade eine ganze Ladung Gläser abstellen wollte.
"Siehst du die beiden da drüben?", sagte Antonia und deutete mit einer dezenten Kopfbewegung in die Richtung von Damian und Blair. "Er macht ihr gleich einen Antrag und Ceil soll den Ring im Essen bringen."
"Nein, wie süß ist das denn?", flippte Grace leise aus. Noch ein Mädchen.
"Aber damit nichts schief geht, muss ich jetzt zu Fabio und ihm sagen, dass er die Nachspeise herrichten kann. Und dann muss ich nur noch den richtigen Teller vor Blair stellen", fügte ich murmelnd hinzu.
"Ceil hat Angst, dass sie die Teller vertauscht", erklärte Antonia Grace meine Bedenken.
"Ach was!", winkte diese ab. "Das sollte doch kein Problem sein."
Und schon stoben die beiden wieder auseinander, um Gäste zu bedienen. Für längere Pläuschchen hatte man hier wirklich keine Zeit.
Ich warf noch einen kurzen Blick zu den mir zugeteilten Tischen, aber da war alles ruhig, und machte mich dann auf den Weg in die Küche.
"Jetzt ist es dann gleich soweit." Ich sah ihm zu, wie er ein Essen anrichtete. Er hatte wirklich unglaublich viel Fingerspitzengefühl. Ich war so vereinnahmt von dem Werk seiner Hände, dass ich erst merkte, dass er zu mir sah, als er mich ansprach.
"Drei Minuten, dann bin ich soweit", lächelte er und ich riss meinen Blick vom Essen los, nur um mich in seine braunen Augen fallen zu lassen.
"Drei Minuten", wiederholte ich nickend und verließ wieder die Küche. Auf der Terrasse sah ich Paolo, der mit einem ziemlich aufgebrachten Gast redete.
"Was ist denn da los?", fragte ich Antonia, da Grace voll beschäftigt mit einem Tisch für sieben war.
"Keine Ahnung, die reden aber schon eine ganze Weile. Anscheinend ist er mit irgendetwas unzufrieden."
Ich runzelte die Stirn, als meine Aufmerksamkeit von einem Vierertisch beansprucht wurde. Gefühlt hundert Fragen musste ich zu den Gerichten beantworten, bevor sie sich für ein Menü entschieden. Ungeduldig trippelte ich. Die drei Minuten waren längst rum, ich musste hier schleunigst fertig werden, damit ich Damian und Blair ihr Dessert und Blair damit den Ring bringen konnte.
Erleichtert atmete ich aus, als ich endlich vom Tisch weg konnte und ging mit zügigen Schritten zur Küche. Ich tippte die Bestellung in die dafür vorgesehene Maschine und beeilte mich, in die Küche zu kommen, wo die Desserts bereit standen. Antonia kam mir auf halbem Weg mit drei Vorspeisen entgegen und hatte kaum Zeit, mich noch zu beachten. So viel los an einem Abend hatten wir nicht gehabt, seit ich hier anfing.
Fabio warf mir einen gehetzten Blick zu, schenkte mir aber ein ehrliches Lächeln, als er mich erkannte.
"Hier, das ist Blairs Teller", sagte er dann und zeigte auf den rechten. Ich nickte und nahm ihn in meine rechte Hand. 'Rechts, Blairs Teller ist rechts', sagte ich mir immer wieder, als ich mich durch das Restaurant zu Damian und seiner Auserkorenen schlängelte.
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Bald ist es soweit... :D
Tyskerfie & HeyGuys77
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