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Kapitel 1

"Ceil! Kommst du noch mit auf einen Kaffee?"

Beim Klang von Davids Stimme drehte ich mich im Gehen um. Er kam auf mich zu gejoggt und blieb kurz vor mir stehen.

"Ich würde ja gerne, aber ich muss zu einem Vorstellungsgespräch", meinte ich halbwegs zerknirscht. Einen Kaffee trinken könnte ich jetzt locker, aber wenn ich mein Studium und mein selbständiges Leben in irgendeiner Weise finanzieren wollte, dann musste ich mir schleunigst einen Job suchen.

Vor vier Wochen war ich bei meiner anderen Stelle als Bedienung in einem Café gekündigt worden, weil der Laden einfach nicht genug Kundschaft hatte. Seitdem hatte ich vergebens etwas anderes gesucht.

Es war immer das gleiche Problem. Ohne Erfahrung keinen Job, aber ohne Job auch keine Erfahrung... Und falls ich mich bei anderen Kellnerjobs erkundigte, hatten sie meistens genau zwei Minuten vorher jemand anders eingestellt.

"Oh, wo denn?", fragte David, mein Kommilitone, jetzt interessiert.

"In der Innenstadt hat ein neues italienisches Restaurant aufgemacht. Ich habe in der Zeitung gelesen, dass sie Kellner suchen. Ich dachte mir, dass ich da mal mein Glück versuche." Ich zuckte mit den Schultern, als würde mir eine erneute Absage nichts ausmachen.

Dabei brauchte ich den Job wirklich. So viel war von meinem Ersparten auch nicht mehr übrig und die Miete zahlte sich nicht von selber.

"Dann wünsche ich dir viel Glück!" David zog mich in eine kurze Umarmung. Seit Studienbeginn vor knapp drei Jahren waren wir jetzt schon befreundet. Wir hatten eine Zeit lang sogar ein wenig gedatet, aber zu mehr hatte es sich nie entwickelt. Wir hatten schnell herausgefunden, dass wir Freunde waren, mehr nicht.

"Kannst du nicht ein paar italienische Floskeln zum Besten geben? Dann stehen deine Chancen vielleicht besser!", grinste er und ich lächelte einfach zurück und versuchte dabei den Stich in meiner Brust zu ignorieren.

Ich hatte ein ziemlich ambivalentes Verhältnis zu Italien, italienischem Essen und der italienischen Sprache. Einerseits liebte ich alles, was mit Italien zu tun hatte, aber andererseits... erinnerte es mich an meine erste große – italienische – Liebe aus der Schule. Aus der nichts geworden war, weil er lieber nach Italien wollte, als mit mir zusammen zu sein.

Ich verdrängte den Gedanken an ihn.

"Mal sehen. Ich muss los. Wir sehen uns morgen!" Ich rang mir noch ein Lächeln ab, dann begab ich mich in der warmen Spätfrühlingssonne zur nächsten Untergrundbahn. Je näher ich meinem Ziel kam, desto nervöser wurde ich.

Wieso war ich auch bei Vorstellungsgesprächen immer so aufgeregt? Man sollte meinen, dass ich mit der ganzen Übung, die ich in letzter Zeit hatte, schon ein wenig relaxter an die Sache gehen würde.

Aber falsch gedacht.

Und schon gar nicht, wenn dieses Vorstellungsgespräch wieder ein paar nicht allzu angenehme Erinnerungen heraufbeschwor.

Ich kam wenige Minuten zu früh, aber lieber ein bisschen überpünktlich als zu spät, oder?

Das Restaurant machte auf den ersten Blick schon einen richtig eleganten, aber gemütlichen Eindruck. Alles wirkte familiär, obwohl es gar nicht mal so klein war.

Mein Blick huschte einmal durch den Raum, fast so, als würde ich gleich erwarten, Fabio zu sehen.

Der inzwischen aber wahrscheinlich mit Frau und Kindern in Italien in einem gut gehenden Restaurant hockte und sein Leben genoss.

Ich hatte schon ewig nicht mehr an ihn und unsere gemeinsame Zeit gedacht, aber der Gedanke daran versetzte mir doch noch einen kleinen Stich. Die erste große Liebe vergaß man einfach nie. Und darüber hinwegkommen war anscheinend auch schwerer als gedacht.

Aber natürlich war er hier nirgends zu sehen.

"Hallo, was kann ich für Sie tun?" Eine freundlich aussehende, kleine Italienerin kam auf mich zu.

"Hallo, ich habe ein Vorstellungsgespräch. Ich bin Celia Barton", stellte ich mich vor und die Frau reichte mir sofort die Hand.

"Ah ja! Da sind Sie bei mir genau richtig", sagte sie mit dem unverkennbaren italienischen Akzent, den ich trotz allem noch immer so liebte. "Ich bin Francesca, die Geschäftsführerin. Wir können gleich nach nebenan gehen und uns unterhalten." Gut, wir blieben anscheinend gleich beim Vornamen. Die kleine, zierliche Frau war mir jetzt schon sympathisch.

Vielleicht Mitte dreißig, kräftige braune Haare, die ihr bis zum Po reichten und ein herzliches Lächeln. Wir würden uns bestimmt gut verstehen, da war ich mir sicher.

Ich folgte ihr in ein kleines Büro, in dem wohl der ganze Papierkram erledigt wurde, der so anfiel. Sie setzte sich hinter den Schreibtisch und bot mir den Stuhl gegenüber an.

"Also Celia, erzähl mir von dir. Was machst du gerade so und wieso möchtest du hier arbeiten?" Sie lächelte mich freundlich an und automatisch wurde ich ein wenig ruhiger. Es fühlte sich an, als würde ich mit meiner besten Freundin reden. Vertraut, locker. Ich fühlte mich wohl.

Und ich hatte hierbei ein wirklich gutes Gefühl.

"Ich studiere im Moment und bin im sechsten Semester", begann ich und Francescas Augen begannen gleich zu leuchten und sie unterbrach mich.

"Oh, wie schön! Was studierst du denn?", wollte sie neugierig wissen.

"Kunstgeschichte im Hauptfach und Kommunikationswissenschaften im Nebenfach."

"Hach, das klingt traumhaft! Aber erzähl nur weiter, lass dich von mir nicht ablenken." Die quirlige Frau vor mir wurde mir immer sympathischer. Sie sprach mit Händen und Füßen und ich musste unwillkürlich lächeln.

"Das Studium macht mir wirklich viel Spaß, aber irgendwie muss ich auch meine Miete bezahlen. Ich habe schon Erfahrung als Kellnerin, ich habe gerne Kontakt zu anderen Menschen. Es macht mir Spaß, mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun zu haben", erzählte ich ein bisschen mehr von mir. "Und ich liebe Essen. Vor allem italienisches", schob ich dann noch hinterher und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.

"Das klingt doch perfekt", strahlte Francesca und sah sich die Unterlagen an, die sie vor sich ausgebreitet hatte. "Du warst vorher in einem Café? Aus was bestand deine Arbeit dort?"

"Naja, natürlich die Kundschaft bedienen. Für Ordnung sorgen, am Tagesende aufzuräumen und zu putzen. Generell dafür sorgen, dass die Gäste sich wohl fühlen. Das konnte natürlich vieles beinhalten."

Francesca nickte und sammelte dann die Unterlagen. "Was ist für dich eine gute Kellnerin?", fragte sie dann. Ich überlegte kurz, auf was ich selber immer wert legte, wenn ich irgendwo essen war.

"Eine gute Kellnerin ist höflich und am besten auch charmant, kann in stressigen Situationen den Überblick bewahren, kann den Gästen jeden Wunsch von den Lippen ablesen, ohne aber aufdringlich zu wirken... Sie kennt jedes Gericht des Menüs, kann dazu Wein empfehlen und vielleicht noch ein paar Anekdoten dazu erzählen..."

Als ich das sagte, musste ich an meine Abifahrt nach Rom denken. Das Ganze war ziemlich genau drei Jahre her. Fabio, meine beste Freundin Robyn und ich hatten am ersten Abend bei einem kleinen Restaurant gegessen, das seit Generationen in der Familie war. Fabio hatte mit glänzenden Augen jede Silbe des Restaurantbesitzers aufgesogen und ich hatte damals schon irgendwie gewusst, dass er einmal etwas ähnliches machen wollte. Diesen Flair wollte er auch selber an seine Gäste weitergeben.

Francesca sah mich bewundernd an. "Das hört sich sehr italienisch an", lachte sie. Dann stützte sie sich mit den Ellbogen auf dem Tisch ab und blickte etwas ernster.

"Dieses Restaurant hier ist durch und durch italienisch. Der Besitzer und unser Koch ist Italiener, ich bin Italienerin, das Menü ist italienisch, das Ambiente ist italienisch. Wir wollen gerne diese gemütliche, italienische Stimmung hervorrufen, die einen an die warmen Sommernächte im Urlaub in Italien erinnert", erläuterte sie mit schwärmenden Augen. "Aber gleichzeitig wollen wir ein Niveau erreichen, das außergewöhnlich ist. Hier geht es nicht nur um Charme, sondern auch um Können."

Ich nickte. Denn ich verstand. Mir war klar, dass das hier kein Zeitvertreib werden sollte, sondern ein richtiges Geschäft.

"Das ist mir durchaus bewusst."

"Und das glaube ich dir aufs Wort." Francesca lächelte mich an und legte dann ihren Kopf ein wenig schief, musterte mich.

"Weißt du, Celia, ich mag dich. Ich verlasse mich bei Vorstellungsgesprächen immer auf mein Bauchgefühl. Weibliche Intuition, wenn du so willst", grinste sie. "Normalerweise schlafe ich trotzdem noch eine Nacht über meine Entscheidungen, aber bei dir... Ich würde sagen, du hast den Job!"

Beinahe fiel mir die Kinnlade herunter.

So einfach? So schnell?

"Ich... Ich weiß grad gar nicht, was ich sagen soll." Mir hatte es tatsächlich die Sprache verschlagen. Was wirklich nicht oft vorkam. Da musste man nur Robyn fragen.

"Sag einfach 'Danke'", erwiderte Francesca grinsend und schob mir ein paar Papiere über den Tisch zu, die ich als Arbeitsvertrag entzifferte. "Nimm die Unterlagen mit, lies sie dir in Ruhe durch und bring sie mir unterschrieben zurück, wenn du mit allem einverstanden bist. Dann kannst du diese Woche schon anfangen."

"Danke, Francesca!", sagte ich aus vollstem Herzen, als ich endlich meine Sprache wiedergefunden hatte. "Du bekommst den Vertrag morgen unterschrieben zurück", versprach ich und stand auf. Francesca tat es mir gleich und reichte mir die Hand.

"Ich freue mich schon darauf, mit dir zusammenzuarbeiten!"

"Gleichfalls!" Strahlend schüttelte ich ihre Hand und verließ das Restaurant. Während ich überglücklich zurück zur U-Bahn taumelte, las ich mir schon einmal den Vertrag durch. Es war ein typischer Standardvertrag, der nichts Außergewöhnliches beinhaltete.

Ich war so glücklich, dass ich diese Freude einfach mit jemandem teilen musste. Schnell zückte ich mein Handy und schrieb meiner langjährigen besten Freundin Robyn, ob ich vorbeischauen durfte.

Robyn und ich waren uns in vielen Bereichen sehr ähnlich. Durchgeknallt, tollpatschig und wild – obwohl diese Seite die letzten paar Jährchen immer seltener rausschaute. Wir wurden halt auch reifer.

Nur war Robyn in ihrem Leben schon viel weiter als ich. Mit ihren einundzwanzig Jahren war sie schon verheiratet und wohnte mit ihrem Mann Adrian in einer Doppelhaushälfte. Jetzt fehlten nur noch die Kinder. Aber die ließen bestimmt auch nicht lange auf sich warten.

Und ich? Wo war ich mit meinen einundzwanzig Jahren?

Okay, ich schrieb momentan meinen Bachelor. Aber sonst? Alleine, ohne irgendwelche Zukunftspläne, und ach ja, alleine... Ich trauerte meiner ersten Liebe von vor drei Jahren hinterher und vergrub mich in der Geschichte der Kunst, die ich im alltäglichen Leben im Grunde für nichts verwenden konnte.

Der einzige Schritt weiter, war der gewesen, dass ich damit aufhörte, meine Haare wasserstoffblond zu färben und jetzt meine natürliche, eher dunklere Farbe behielt.

Robyn und ich hatten irgendwann in der 10. Klasse oder so beschlossen, dass wir zu Blondinen werden wollten, obwohl wir beide braunhaarig waren. Robyn war noch vor dem Abi zur Besinnung gekommen, bei mir hatte das aber noch zwei Jahre gedauert. Als würde ich mich nicht nur an die Haarfarbe, sondern auch an die Schulzeit klammern.

Als ich die Treppen in den Untergrund hinunterlief, erhielt ich die Antwort von Robyn.

Unsere Tür ist für dich immer offen – bin gespannt, was du zu erzählen hast. Ich lasse uns von Adrian ein paar Cocktails mixen!

Jap, das war meine beste Freundin.

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Wir starten in die Vollen mit dem ersten Sonntagskapitel :)

Und für alle, die sich fragen, wer Robyn ist: Das ist unsere Hauptfigur aus "Hearts" ;)

Tyskerfie & HeyGuys77

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