CHAPTER 25: Wie ein Traum
Ich wachte langsam auf. Die Sonne schien auf mein Gesicht und es war so wunderbar warm. Ich war entspannt wie schon lange nicht mehr. Ich konnte hier noch lange liegen, ohne mich bewegen zu müssen. Einfach liegen und nichts tun müssen...
Dann schreckte ich hoch. Ich lag in einem Bett in einem relativ kleinem Zimmer. Die Wände waren in einem sonnengelb gestrichen, es hingen Bilder von Blumen an der Wand und der Wind bauschte die durchsichtigen Gardinen an den bodenlangen Fenstern auf.
Wo..? Anne.. Laurenz.. Anton! Sie- meine gesamten Erinnerungen kamen mit einem Mal zurück. Hanji hat mir die Spritze gegeben. Ab da wusste ich nichts mehr.
Ich schlug die warme Decke zurück und schwang meine Beine über die Bettkante. Die Wunde an meinem Bein zog noch ziemlich stark, wenn ich es belastete, doch sonst war ich ausgeschlafen und frisch wie ... wie schon lange nicht mehr. Ich stand auf und ging zu dem kleinen Tischchen, auf dem eine Wasserschale stand und über dem ein Spiegel hing.
Ich blickte in den Spiegel und sah in das saubere Gesicht eines blonden Mädchens. Meine Haare waren frisch gewaschen und zu einem Zopf geflochten. Ich hatte zwei Pflaster auf der Wange kleben und einen neuen Verband um den rechten Unterarm. Neben dem großen Verband um mein Bein war der um meinen Brustkorb nun weg. Die Prellung ist ganz abgeheilt und die blauen Flecken von den Folgen der Exlosion waren ebenfalls dabei zu verblassen. Ich trug frische Unterwäsche und ein weites, graues Hemd. Es war schon verwirrend, sich in einem komplett neuen Aufzug zu sehen.
Zuerst wusch ich mein Gesicht und trocknete mich danach mit einem bereitgelegten Handtuch ab. Auf einem Schaukelstuhl lag ebenfalls frische Kleidung. Ich zog den knielangen, grünen Rock und die weiße Bluse schnell an und schlüpfte in die dunklen Schuhe. Sie waren mir etwas zu klein, ich vermutete es waren Annes. Dann verließ ich den Raum.
,,Kai? Hanji?", rief ich: ,,Sofia? Mira?"
Ich schlich die Treppen hinunter: ,,Levi? Farlan? Isabel?"
Ich lugte in jeden Raum, doch Fehlanzeige. Wo waren sie alle?
Ich horchte auf, als ich das helle Lachen von Mira wahrnahm. Es kam von draußen. Ich beeilte mich zur Hintertür und schritt die kurze Treppe in den Garten hinunter. Ich konnte kaum glauben, was sich mir bot.
Anne hatte Laurenz auf dem Schoß und ihr verstümmelter Arm hinderte sie nicht daran, ihn liebevoll zu knuddeln und zum Lachen zu bringen. Kai und Farlan hatten normale Kleidung an und jagten Mira und Sofia lachend durch den großen Garten. Isabell und Hanji unterhielten sich kichernd und Levi-
Er stellte seine Tasse ab, stand auf und kam auf mich zugejoggt. Mit einem kleinen Lächeln schlang er seine Arme um meine Taille und zog mich fest an sich.
,,Guten Morgen, schlafende Schönheit."
,,Wie lange-?"
,,Anderthalb Tage. Ich wollte Hanji schon umbringen, weil ich nicht wusste was sie dir gespritzt hatte."
Ich legte den Kopf immernoch verwirrt schief: ,,Wieso..?"
Levi verstand nicht.
,,Komm, du musst etwas essen", er zog mich sanft zum Tisch hin und rückte mir den Stuhl zurecht, lies sich dann neben mir nieder.
,,Ist das ein Traum?", fragte ich und schaute gen Himmel.
,,Was meinst du?", fragte Levi.
,,Es ist so unwirklich alles. So schön.."
,,Es kommt dir nur so vor, weil du dich immer auf das Schlechte beschränkst", antwortete Anne: ,,Und nein das ist ganz und gar kein Traum", demonstrieren wedelte sie mit ihrem bandagierten Stummel.
Ich nickte langsam, runzelte die Stirn: ,,Aber wieso sitzen wir ..hier?"
,,Wieso nicht?", fragte Isabel.
,,Ich hab das mit dem Hauptquartier und Erwin geklärt. Sie werden heute auf die Expedition aufbrechen- ohne uns. Wir haben ein paar Tage Zeit, uns hier voll und ganz zu erholen."
Ich war immernoch ganz baff: ,,Ich kann es einfach nicht glauben, dass nach Anton, nachdem das Alles passiert ist, wir hier sitzen und Tee trinken, statt uns Sorgen um die Zukunft zu mache-"
,,Siehst du. Da hast du es. Das ist dein Problem."
Ich schaute mit zusammengezogenen Augenbrauen zu Levi.
,,Du bist zu sehr darauf fixiert dir Sorgen zu machen. Mir ist es auch anfangs unglaublich schwer gefallen, mich hier hin zu setzten und einfach die Luft zu genießen...", er starrte in seine Tasse.
,,Aber man sollte solage man die Möglichkeit dazu hat, diese auch ausnutzen", stellte Anne klar und half Laurenz dabei aus einem Becher zu trinken.
,,Aber wie kann man einfach abschalten ohne-"
In dem Moment hat Levi mein Gesicht zu ihm gedreht und seine Lippen auf die Meinen gelegt. Mir wurde ganz heiß, weil ich bemerkte, dass alle hier zusahen. Trotzdem flogen immernoch kleine Schmetterlinge durch meinen Bauch und hüpften auf meinen Organen herum. Er löste sich wieder und schmunzelte.
,,Genau so. Einfach abschalten und über nichts Anderes, als das Schöne nachdenken."
Ich schluckte. Sie hatten ja eigentlich Recht. Solange wir hier waren, hatten sie alle Recht: Wir haben nicht die Zeit uns nur Sorgen zu machen. Wir brauchen auch Pausen, in denen wir uns entspannen durften, solange wir die Möglichkeit zu Solchen hatten.
,,Na schön.. dann los. Bring mich dazu, über was Schönes nachzudenken", grinste ich Levi an, die Unsicherheiten waren wie weggewischt. Dieser sprang darauf an und lächelte dreckig.
,,Ich werde dich dazu bringen, nur über mich nachzudenken."
,,Ach ja?"
Er nickte und zog mich auf seinen Schoß, küsste mich wieder liebevoll und zärtlich. Ich schlang meine Arme wohlig um seine Hals und verlor mich in den Küssen von Levi.
Es stimmte. Manchmal brauchte man eine Auszeit. Manchmal sollte man einfach nicht nachdenken, sodern es einfach machen. Manchmal brauchte man das, denn manchmal hilft einem genau das am meisten.
Wir beschlossen zu Abend eine Art Festessen zu veranstalten. Levi, Farlan und Kai gingen los, um Fleisch und andere Lebensmittel zu besorgen, während wir Frauen beim Haus blieben und alles Weitere vorbereiteten.
,,Wie geht es dir eigentlich?", fragte Hanji mich, als ich die Blumen, die Mira gepflückt hatte in eine Vase stellte.
,,Gut. Besser als je zuvor..", ich lächelte und strich über die farbenfrohen Blüten: ,,Wieso?"
Hanji lehnte sich mit dem Rücken gegen die Arbeitsplatte.
,,Na weil ich mir Sorgen um dich mache. Du hast mir erzählt, das es schwer ist für dich, dich den Leuten zu öffnen, das du in dich zusammenbrichst, weil du dich den Leuten ungewollt öffnest. Und jetzt-", sie kicherte: ,,Jetzt sitzt du auf Levis Schoß und knutscht so mir nichts dir nichts mit ihm herum?"
Es stahl sich eine leichte Röte auf meine Wangen.
,,Es ist einfach... leichter. Isabel, Farlan und Levi sind mein Team, meine Freunde, ja sogar irgendwie meine Familie geworden. Ich fühle mich in ihrer Gegenwart frei, frei von allem, frei von meiner Vergangenheit, von meinen Sünden. Ich bin ich und das stört niemanden. Ich kann lachen und küssen und laufen und schreien und muss nicht darauf achten, ob mein Gegenüber mich nicht eigentlich umbringen will. Es ist einfach, gerade nach so einem harten Kampf, wo ich fast Anne und Laurenz verloren habe, diese endlose Erleichterung, sie wohlauf zu sehen."
Hanji nickte.
,,Wir können jetzt, nein- wir dürfen jetzt unsere Pflicht als Soldaten für kurze Zeit beiseite lassen und wie normale Menschen zu Abend essen. Wie normale Menschen über dumme Themen lachen und plaudern. Und genau dieses 'normal sein' hat mich innerlich zerbrochen. Weil ich geteilt war in zwei Hälften. Ich wusste nicht was Richtig war und was Falsch. Dann kam Anton und es existierte kein Richtig und Falsch. Es war nur dieser eine Befehl, den ich mir selbst gab, um meine Familie zu beschützen. Und jetzt... jetzt ist es wie als wäre ich von einer riesigen Wärme erfüllt. Ich weiß, ich habe schlimme Sachen getan, ich verleugne dies ja auch nicht. Aber damit muss ich leben und nun ... ich will einfach solange die Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie nutzen, weil mir eben durch die letzten Geschehnisse klar wurde, dass ich keine Zeit habe. Ich kann nicht darüber nachdenken, verstehst du? Die Fassaden die ich mir aufbaute, sie sind richtig und notwendig. Doch nicht, wenn ich in Gegenwart meiner Lieben bin...", ich verstummte, als ich merkte, dass ich Hanji viel zu voll gelabert habe.
,,Tut mir leid, ich habe deine Frage vergessen und..", ich kratze mich nervös am Kopf und schaute zu Hanji. Erschrocken lies ich fast die Vase fallen, weil Hanji weinte.
,,Meine Laurentia~", heulte sie mit einem breiten Lächeln: ,,Ich bin so froh das es dir besser geht~", damit warf sie sich mir um den Hals und ich tätschelte ihr verlegen kichernd den Rücken.
HEUTE KOMMT DIE 1. FOLGE DER ZWEITEN STAFFEL VON ATTACK ON TITAN RAUS!! *JUBEL* :DDD
Und ich wollte euch nochmal nach Feedbacks bitten, wie ihr die Geschichte bis jetzt gefällt, bzw. was euch nicht gefällt.
Ouh und eine Frage habe ich auch xD : Wie viele Teile würdet ihr euch von Contradicts wünschen? Weil dieses Buch wird vllt. so ca. 50 Kapitel haben, und somit sind wir schon bei der Hälfte, dabei habe ich noch so viele Ideen ;DDD
Alles in die Kommentare! n.n
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