„Ja ich kenn ihn. Wir waren mal zusammen."

Er erwähnte es so beiläufig, als hätte ich nach dem Wetter gefragt. Dabei war seine Mimik ausdruckslos und kalt, welches mit der Verbindung seiner Worte mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.

Jetzt machte alles einen Sinn. Jetzt wusste ich, wieso Taehyung nicht wollte, dass ich mich mit ihm treffe. Auch wenn ich noch nicht wusste, wieso er nicht von Anfang an  abgeneigt war von dieser Idee. Er hatte mich sogar unterstützt. Was anderes als die Idee Jimin eine auszuwischen, fiel mir nicht ein.

„Jungkookie? Noch da?"

„Ehm ja sorry."

„ Du bist oft in Gedanken oder?

Wieso hast du eigentlich gefragt?"

Sollte ich ihn die Wahrheit sagen, dass  Tae mein bester Freund ist oder sollte ich ihm es verheimlichen? Wieder einmal stand ich zwischen zwei Stühlen.

„Nur aus reiner Neugier. Ich sollte jetzt gehen, es wird langsam dunkel."

„Schon?"

„Ja es wird Zeit. Sonst darf ich gar nicht mehr raus."

„Okay ich will ja nicht, dass du Ärger bekommst."

Mit einem schnellen Handgriff bezahlte er unser Eis, als der Kellner zu uns kam. Ich hatte nicht mal die Gelegenheit mein Portmonee aus meiner Jackentasche zu greifen. Ich bedankte mich bei ihm und zusammen gingen wir raus.

„So ich muss da lang", sagte ich zu ihm und zeigte in die Richtung.

„Komm ich fahr dich nach Hause."

„Ne das geht schon ich wohne nicht so weit weg."

„Dann ist es doch besser, dann bist du mit dem Auto noch schneller daheim."

„Ne wirklich nicht. Ich muss jetzt gehen."

Bevor ich mich richtig verabschieden konnte, umarmte Jimin mich innig. Sein Geruch versetzte mich in eine andere Dimension, was es mir noch schwieriger machte, mich zu verabschieden.

Irgendwann lösten wir uns, aber standen immer noch sehr aneinander. So nah, dass ein weiter Schritt nach vorne einen Kuss auslösen wurde. Sein Atem lag auf meinen und für einen kurzen Moment vergaß ich die Umgebung um mich herum.

-

Endlich daheim angekommen rief ich Tae an, der natürlich nicht ran ging. Ich wollte meinen besten Freund nicht verlieren, wieso reagierte er so? Da die Nacht schon eingetreten war, musste ich nicht mal meine Mutter fragen ob ich raus darf, denn die Antwort würde nein lauten. Aber ich muss ihn irgendwie erreichen, sonst könnte ich heute nicht ruhig schlafen. Hätte ich es nur vorher gewusst, dass die beiden zusammen waren, hätte ich mich nie mit Jimin getroffen.  Ich versuchte ihn gefühlte tausend Mal zu erreichen, aber jedes Mal blieb es erfolglos, weshalb ich ihn jetzt einen Nachricht schrieb.

Hey Taetae

Ich weiß du bist sicher sauer auf mich, aber bitte geh an meine Anrufe an ich muss mit dir reden, sonst werde ich keine Ruhe finden. Jimin hat mir gesagt, dass ihr zusammen wart. Wieso hast du mir das nicht erzählt? Ich dachte wir erzählen uns alles? Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich nicht mit ihm getroffen. Du weißt, dass du mir sehr wichtig bist und ich dich nicht verlieren will, deshalb ist mir Jimin egal. Hauptsache du bleibst an meiner Seite. Zur deiner Beruhigung ich werde mich nicht mehr mit ihm treffen oder sonst sowas machen. Bitte ruf mich an wenn du das gelesen hast.

Was aber als Antwort auf diese Nachricht kam, stach mir kalt ins Herz.