Note 9
M A Y
Ich blieb vor dem Kino stehen und sah aufgeregt umher, die Gegend nach Michael absuchend.
Plötzlich tippte mir jemand von hinten auf die Schulter und ich drehte mich rasch um. Ich erkannte einen Jungen der in meine Klasse geht, zumindest dachte ich das.
"Bist du May?", fragte er mich und ich nickte. "Ich soll dir das geben", informierte er mich, drückte mir einen Umschlag in die Hand und ging wieder davon.
Verwundert sah ich ihm nach und schüttelte meinen Kopf. Danach widmete ich mich dem Umschlag, auf dem in leuchtend pinken Buchstaben mein Name zu lesen war. Michaels Botschaften waren auch immer auf pinkem Papier geschrieben, also hoffte ich, dass dieser Umschlag auch von ihm kam.
In dem Umschlag befand sich eine Kinokarte und ein weiterer der mir bereits bekannten Zetteln.
Meet me in the cinema x
Ich musste grinsen und betrat das Kino. Ohne mich in der langen Schlange an der Ticketausgabe anstellen zu müssen machte ich mich auf den Weg zum Kinosaal.
Vor dem Saal zeigte ich dem Kontrolleur noch meine gültige Karte und betrat dann den Saal. Auf der Leinwand waren bereits die Werbungen für baldige neue Filme zu sehen und erschwerte es mir die richtige Reihennummer von der Karte abzulesen.
"Letzte Reihe", sagte ich leise und musste kichern.
Ich ging die Treppen nach oben und schlängelte mich durch die anderen Leute hindurch. Auf meinem Platz jedoch fand ich keinen Jungen mit feuerroten Haaren, sondern einen weiteren pinken Zettel.
"Bitte versetz mich nicht", flehte ich leise und hob den Zettel vorsichtig vom Sitz hoch.
Turn around babe ;)
Blitzschnell drehte ich mich um, und wäre vor lauter Schwung fast nach hinten umgefallen, hätte Michael mich nicht gehalten.
"You are here", grinste er und war sogar etwas überrascht.
"You thought I wouldn't come?", stieß ich entsetzt aus.
"I hoped you do."
Ich lächelte ihn an und nahm dann auf meinem Sitz platz. Den Zettel verstaute ich in meiner Tasche und würde ihn später zu den anderen hinzulegen.
Gerade als wir es uns bequem gemacht hatten begann der Film und der Raum verdunkelte sich.
Bereits nach der ersten Minute musste ich schockierend feststellen, dass Michael sich für einen Horrorfilm entschieden hatte, der wohl eine Nummer zu hoch für mich wahr.
Reflexartig griff ich nach Michaels Hand und drückte sie fest. Belustigt sah er mich an, schenkte mir ein freches Grinsen und schlang dann beschützerisch einen Arm um mich.
Sogleich fühlte ich mich etwas sicherer, wenn auch nicht ganz. Ich kuschelte mich eng an seine Brust und versteckte bei den schlimmen Szenen mein Gesicht darin.
Ich bemerkte, wie er leicht kicherte und begann zu schmollen.
"Don't worry baby, I'll protect you."
Ich musste automatisch lächeln, da diese Worte echt süß waren. Ich richtete mich kurz auf und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
Etwas perplex von meiner Aktion sah er mir in die Augen. Er strich mir sanft eine Haarsträhne hinters Ohr und kam mir langsam näher.
"You look so fucking beautiful tonight", flüsterte er gegen meine Lippen und legte seine dann auf meine. Ich vergaß alles um mich herum, blendete das Gekreische der Mädchen aus, die bei einer gruseligen Szene fast einen Herzinfakt bekamen, blendete den Film aus, blendete einfach alles aus und konzentrierte mich nur das Gefühl, das Michael in mir auslöste.
Ich hatte dieses Gefühl noch nie verspürt, da mir noch nie jemand zuvor nur ansatzweise so etwas wie Liebe geschenkt hatte. Ich konnte mir bei Michael sicher sein, dass er alles ernst meinte was er sagte und ich konnte mir bei ihm sicher sein, dass er mich genauso annahm wie ich war und er mich nie verändern wollen würde.
Wir lösten uns wieder voneinander und sahen uns für einige Zeit in die Augen. Er begann zu lächeln und auch ich wurde automatisch angesteckt, man konnte seinem wunderschönem Lächeln einfach nicht wiederstehen.
Wir drehten unsere Köpfe wider Richtung Leinwand und versuchten uns wieder auf den Film zu konzentrieren. Ich kuschelte mich wieder eng an ihn und wie zuvor schlang er wieder seinen kräftigen Arm um mich. Ich erwischte ihm das ein oder andere mal wie er kurz zu mir herüberspähte, sagte aber nichts, sondern genoss seine Nähe einfach.
Vor dem Kino wartete bereits meine Mutter im Auto auf mich.
"It was a really nice evening. I hope we can repeat it", sagte Michael und küsste mich verlegen auf die Wange.
"I hope so too", sagte ich schnell bevor ich in den Wagen meiner Mutter einstieg und glücklich nach Hause fuhr.
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Vorletztes Kapitel :)
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