Kapitel 11
Queenies Sicht:
Ich sah, wie Momo sich in die Richtung des Knalls bewegte, weit weg von uns beiden. Erleichtert atmete ich aus, auch wenn die Gefahr noch lange nicht gebannt war. Das Ding war nur abgelenkt.
"Was war das?", wisperte Oni mir leise zu und ich zuckte mit den Schultern.
Es klang als hätte jemand etwas aus einem Regal zu Boden fallen lassen. Das war definitiv unsere Chance, weiterzugehen.
So leise wir konnten schlichen wir uns hinter der Kasse hervor und huschten zwischen den Regalen herum in Richtung des Ausgangs. Allerdings stand dort ja diesmal das Momo-Ding. Und mit einem bestialischen Schrei sprang es herum und schaute wieder in die Dunkelheit. Es wusste, dass es nicht alleine war. Es würde uns nun erst recht suchen. Irgendwie mussten wir Momo doch ablenken können!
"Mach dich bereit", sagte Oni ganz ganz leise und griff nach etwas, das ganz weit hinten in dem Regal lag, versteckt in der Dunkelheit. So gut er konnte warf er es quer durch den Raum, wo es an einem anderen Regal zu klimpern begann. Erneut schrie das Monster auf, dann rannte es auf seinen Aasgeierfüßen in diese Richtung. Der Eingang war frei und somit stand uns der Weg offen!
"Lauf!", platzte aus mir heraus, ohne darüber nachzudenken, dass es uns hören konnte, und ich rannte um mein Leben, gefolgt von Oni. Wir rannten aus dem Laden raus und das Monster nahm sofort die Verfolgung auf.
"Musstest du so laut schreien?!", konfrontierte mein bester Freund mich mitten im Sprint, und ich zuckte mit den Schultern.
"Wegen wem stecken wir denn hier in dieser Situation, huh?! Wärst du nicht in diesen Laden gerannt..."
"Ach, jetzt bin ich schuld?!"
"Ja."
"Wer musste denn unbedingt vor dem Laden anhalten, weil sie außer Puste war?!", damit hatte er mich in der Diskussion geschlagen. Dennoch bin ich mir sicher, dass er schuld war.
Von der Seite ertönte ein Pfeifen, weshalb Momo anhielt und stattdessen dorthin schaute. Ach wir mussten nachsehen. Als wir dann Limy und Lizzy dort sahen mit einer gelbleuchtenden Kugel in der Hand, wussten wir bereits, dass unsere Rettung nahe war.
"Hey, du Hässlon!", schrie Limy und hielt die Schere der Kuchisake Onna hoch. Krass, hatten sie die alte Tante besiegt?! Und wo war Kyu? Tja, der hätte eh Schiss gekriegt vor dem Ding. "Komm doch her!"
Sofort machte Momo einen Sprung auf die beiden zu und landete beinahe auf Limy. Mit einer Menge Kraft holte sie aus und rammte ihr die Spitze der Schere in den Kopf. Mit einem ekelhaften Schrei taumelte sie zurück, das Grinsen blieb allerdings.
"Jetzt hol ich sie mir!", Oni rannte auf sie zu und drosch mit seiner blanken Faust auf ihr Gesicht ein, traf besonders häufig die Augen. Blut rann an ihrer Stirn herunter und tropfte Massenweise auf den Boden herab.
"Geh da weg, Oni!", warnte Lizzy. "Wir haben die Kugel, gehen wir zum Haus!"
"Okay!", rief er und wollte sich wieder von Momo trennen. Er riss die Schere aus ihrer Stirn und drehte sich gerade um. Plötzlich setzte sie zum Angriff an, rammte ihm geradezu die Krallen in den Rücken.
"Oni!", schrie ich und für mich blieb kurz die Welt stehen. Ich sah das überraschte Gesicht meines besten Freundes, während er vermutlich einen tödlichen Schlag abbekommen hatte. "Nein!"
Ich konnte es nicht zulassen. Mein Bester Freund darf nicht sterben!
Und doch schien die letzte Sekunde seiner unsichtbaren Uhr abgelaufen zu sein...
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