Kapitel 10
Lokiis Sicht:
"Da ist es!", rief ich den anderen zu als wir den Wald verließen und auf das Hochhaus in der Ferne zusteuerten. Die Monster hinter uns ließen uns zurück, blieben genau an der Grenze des Nebels stehen. Sogar die Gestaltwandlerin war uns nicht mehr gefolgt oder Slenderman. Sie beide standen dort und sahen uns nur noch hinterher, fluchend darüber, dass sie uns nicht mehr gekriegt hatten.
"Jetzt sollten wir sicher sein", erleichtert atmete Kyo durch und rieb sich die Augen unter ihrer Brille.
"Am Besten gehen wir auch direkt zum Haus zurück und setzen den Energiekern ein...", ich ging bereits voran, gefolgt Kyo und Juke. Julie blieb allerdings stehen und deutete noch einmal in den Wald.
"Und was wird aus Anna und Maeve?!", fragte sie vollkommen überrascht von unserer Art zu handeln. "Die beiden werden da drinnen bleiben und draufgehen!"
"Julie, die beiden sind leider schon tot... Wir können sie jetzt auch nicht mehr retten", argumentierte Juke und ging wieder zu ihr nach hinten. "Es wäre vermutlich auch unser Tod, wenn wir jetzt noch einmal umdrehen würden..."
Zuerst schmollte sie etwas, doch dann stimmte sie uns zu und wir gingen weiter.
Im Hochhaus angekommen, kümmerten wir uns direkt um das nötigste und ich setzte einen Energiekern an seinen Platz. Was auch immer nun geschehen würde, damit hätten wir zwei Stück von fünf.
"Sieh einer an!", Noelles Stimme ertönte wieder über die Lautsprecher. "Team B, ihr habt es zurückgeschafft und einen Energiekern besorgt. Wie ich sehe sind aber nicht alle zurückgekommen."
"Nein, wir haben Maeve und Anna verloren", murmelte Kyo.
"Verstehe, sehr traurig...", sagte die Stimme und räusperte sich dann. "Jedenfalls... Ich hätte bereits das nächste Ziel für euch."
Wenn man schonmal von Zielen sprach, wie ging es eigentlich Team A?
***
Queenies Sicht:
Wir lösten uns aus unserer Starre und suchten uns schnell einen guten Ort zum Verstecken in diesem Laden. Am liebsten wären wir wieder rausgerannt, der wusste schon, ob die Kuchisake Trulla uns noch immer verfolgte.
"Was machen wir jetzt?!", zischte Oni, während wir uns hinter der Kasse in Schutz begeben hatten. Ich durchwühlte die Schubladen nach irgendwas, das wir als Verteidigung hätten einsetzen können, doch außer einer Schere fanden wir rein gar nichts.
"Erstmal durchatmen, Bruder", sagte ich und legte eine Hand auf seine Schulter. "Wer weiß, vielleicht ist es ja nur ein Überlebender?"
"Das sagten wir auch bei der Frau gerade."
"Ja, aber jetzt bin ich mir sicher, dass es so ist!"
Etwas kam um die Ecke, und ich erkannte das Wesen im Dunklen. Genau das, was wir auf dem Monitor zu sehen bekamen. Ein großer Kopf mit Adlerfüßen, einem breiten Lächeln und weit aufgerissenen Augen. Statt einer Nase, besaß die Kreatur nur zwei schlitzförmige Löcher und ihre Haare waren schwarz wie die Nacht. Das war also Momo, eines der hässlichsten Kreaturen, die ich je gesehen hatte.
"Weißt du was", flüsterte ich. "Ich nehm zurück, was ich gerade gesagt hatte, das Ding wird uns killen!
"Wir müssen aus diesem verdammten Laden raus! Und dann die anderen finden!"
"Und wie?!"
Kurz bevor wir auch nur einen Plan aushecken konnten, klirrte es von draußen. Was war denn diesmal los?! Was auch immer es war, es war perfekt für uns, denn es hatte Momo abgelenkt. Was für uns bedeutete: Bahn frei für eine Fluchtaktion...
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