Kapitel 1
Annas Sicht:
Schreie dröhnten in meinen Ohren, Geräusche die das Blut in meinen Adern gefrieren ließen, erfüllten meinen Kopf.
Woher kamen die Geräusche? Wo war ich überhaupt?
Kälte ummantelte meinen Körper wie eine Decke, während ich langsam wieder zu Bewusstsein kam und zu zittern begann.
Langsam öffnete ich meine Augen, die ein warmes, spärliches Licht wahrnahmen, genauso wie die Präsenz anderer Leute. Wo befand ich mich bloß? Was war das für ein Ort und - wie bin ich hier überhaupt hingelangt? Ich konnte mich an rein gar nichts erinnern...
"Hey...", hörte ich eine verschwommene Stimme und die Schreie verstummten sofort. War das alles nur ein Traum? Und dann legte jemand eine Hand auf meine Schulter. "Komm endlich zu dir!"
Mit noch halb zugekniffenen Augen sah ich der Person ins Gesicht. Ein Mädchen, das leicht über mich herübergebeugt vor mir stand. Sie hatte schwarze Haare, dessen Spitzen teils rot gefärbt waren und dunkelbraune Augen. Auch ihre Kleidung war komplett dunkel.
"Ugh...", langsam versuchte ich mich aufzusetzen aber jede Bewegung schmerzte in meinen Gelenken. Sofort half mir das Mädchen und zog mich hoch. "Wo bin ich hier?"
Nun wo ich saß, fiel es mir auch leichter die Augen offen zu halten. Ich ließ meinen Blick durch den Raum gleiten. Wir befanden uns mitten in einem kalten Keller, der gestützt war mit Säulen. Zwischen den Säulen standen demolierte Autos auf Parkplätzen. War es vielleicht eher eine Tiefgarage?
Weit hinten gab es ein großes, geschlossenes Tor, wovor mehrere Personen standen und es zu inspizieren schienen. Wir beide waren also nicht alleine.
Zwischen den Autos befanden sich auf beiden Seiten mehrere Gitter in den Wänden, dahinter Propeller, um die Abgase aus der Halle zu saugen. Und etwas weiter hinten strahlte ein grünes Schild, das in Richtung eines Fluchtwegs deutete.
"Wir haben alle keine Ahnung, wo wir uns befinden", sagte das Mädchen zu mir und reichte mir die Hand, um mir auf die Beine zu helfen. "Du warst von uns allen am Längsten weggetreten gewesen, aber wir haben schon nach einem Ausweg gefunden. Leider sind wir bisher noch auf keine Lösung gekommen. Außer das Tor dort."
Sie zeigte mit dem Finger in die Richtung des großen Tors, an dem sich vier Personen gesammelt hatten.
"Okay, versuchen wir es nochmal", keuchte ein erschöpfter Junge mit braunen Haaren, der eine Kette in der Hand hielt, welche mit dem Motor des Tors verbunden war. "Auf drei. Eins. Zwei. Drei!"
Mit aller Kraft zog er daran, während drei Mädchen versuchten es aufzudrücken. Sie schafften es, es einen kleinen Spalt zu öffnen, doch es knallte sofort wieder zu mit einem lauten Scheppern.
"Bruder, lass gut sein, das bringt nichts", antwortete eines der Mädchen am Tor.
"Aber ich will hier raus, Queenie!", fauchte der Junge und ließ die Kette los, um gegen die Wand zu schlagen. "Verdammt!"
"Krieg dich ein, Kyu!", sagte eine weitere Person, die sich auf die Motorhaube eines Autos gesetzt hatte. "Das wollen wir alle, also mach keinen auf Drama Queen, du Drama Queen."
Verwirrt stand ich auf und zählte die Leute in dem Raum. Wir waren mit mir zusammen etwa zwölf Stück. Das wird was, die ganzen Namen zu lernen.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte mich das Mädchen, das mir geholfen hatte.
"Anna", antwortete ich. "Und du?"
"Ich heiße Kyo. Verwechsel es nur nicht mit Kyu, okay?"
Kyo und Kyu? Heilige Scheiße, das mit den Namen wird kritischer als gedacht.
"Okay, uhm...", begann ich und warf einen weiteren verwirrten Blick durch den Raum. Mittlerweile war ich wieder ganz bei Bewusstsein, wenn auch noch schwankend. Doch jetzt bemerkte ich viel mehr Details des Raums. Die Parkplätze schienen beschriftet gewesen zu sein und es gab ein oder zwei Warnschilder, die vor den Abgasen und einer möglichen Vergiftungsgefahr warnten, weshalb man den Motor bei Stillstand ausschalten sollte. Und in jeder Ecke hing eine Kamera, die auf uns gerichtet war. Jetzt wo ich von deren Existenz wusste, wurde mir ein wenig mulmig. Ob uns vielleicht jemand beobachtete?
"H-hey alle zusammen", meldete ich mich bei allen, kurz und knapp. Einige sagten "Hi", andere nickten oder winkten nur. Und manche beachteten mich gar nicht erst. "War ich viel länger als ihr anderen bewusstlos?"
"Nein, warst du nicht", antwortete eine der Personen und trat näher. Sie hatte blonde, kinnlange Haare und grün-blauen Augen. Bevor sie weitersprach schob sie ihre Brille zurück. "Ich bin erst vor fünf Minuten aufgewacht. Mein Name ist übrigens Lokii."
"Anna", antwortete ich knapp und warf noch einmal einen Blick zu der Kamera. Ich konnte meinen Blick einfach nicht mehr abwenden. Mich überkam der Gedanke nicht, dass wir tatsächlich beobachtet wurden.
"Schlimmer kann es nicht mehr werden!", fing Kyu im Hintergrund an zu meckern und warf sich verzweifelt auf die Motorhaube von einem der Autos. "Wir werden diese Backrooms nie wieder verlassen!"
"Nee, Broski", antwortete ein dunkelblondes Mädchen und setzte sich neben ihn. "Ik gloob eher, dit is Bielefeld."
Der Junge lachte. "Ist das nicht dasselbe, Lizzy?"
Plötzlich ertönte ein knacken aus einem Lautsprecher. Ich hatte es bisher noch nicht lokalisieren können. Ich wusste im Geringsten nicht, wo es sich befinden konnte. Als wäre es unsichtbar... Und plötzlich ertönte diese Merkwürdige Stimme.
"Weder noch", sagte sie und sofort sprangen alle auf, sahen sich um. Ich wusste doch, dass man uns beobachtete!
"Wer ist da?", fragte Lokii.
"Das ist nicht wichtig", antwortete die Person. "Nennt mich einfach Noelle. Wie auch immer. Der Ort, wo ihr euch befindet, ist die Tiefgarage eines Hochhauses, mitten im Zentrum einer verlassenen Stadt."
"Verlassene Stadt?", meldete sich ein anderer Junge zu Wort. "Inwiefern verlassen?"
"Tot", meinte die Stimme erneut. "Vor ewigen Jahren wurde diese Stadt von den Menschen verlassen, nachdem Monster gesichtet wurden. Viele wurden getötet, andere verließen die Grenzen noch rechtzeitig, welche die Monster nicht überschreiten konnten.
"Monster?", meinte Kyo und verdrehte die Augen. "Ist klar. Und weshalb sind wir dann hier?"
"Ihr wollt also zum spannenden Teil kommen, was?", meinte Noelle und musste kichern. "Ihr müsst wissen, in genau diesem Haus habe ich als Kind gelebt gemeinsam mit meinen Eltern. Eines Tages tauchte dieser merkwürdige Nebel in der Nachbarschaft auf. Schreie kamen aus dem Flur, die Menschen waren aufgebracht. Ob ihr es glaubt oder nicht, diese Monster sind real... Anders als meine Eltern habe ich es geschafft zu fliehen. Doch nun bin ich wieder hier und benötige eure Hilfe, diese Stadt zu reinigen."
Wir alle tauschten verwirrte Blicke untereinander aus.
"Wir sollen die Stadt reinigen?", fragte eines der Mädchen. "Wie stellst du dir das vor?"
"Oh, dafür habe ich bereits einen Plan entwickelt", sprach die Stimme weiter. "Wenn ihr die Stadt reinigen wollt, müsst ihr mir die Energiekerne besorgen. Um es kurzzufassen: Es gibt insgesamt fünf Energiekerne innerhalb dieser Stadt, pro Distrikt einer. Sie alle befinden sich an kleinen Podesten, innerhalb der Ortschaften und werden von den Hauptmonstern überwacht. Den Kern dieser Umgebung habe ich bereits, und das entsprechende Monster gefangen genommen. Hier seid ihr also erst einmal sicher. Sobald ihr sie in dieses Haus bringt und in die Entsprechenden Kästen einsetzt, können die Monster nicht mehr atmen. Wir rauben ihnen also den Sauerstoff."
"Ick versteh nur Bahnhof", sagte Lizzy.
"Gleich werdet ihr alle mehr verstehen", sagte Noelle und ein lautes Klicken ertönte von einer Tür der Fluchtwege. "Kommt erst einmal in den Hauptflur. Ich werde euch dort mehr erzählen."
Wir alle tauschten erneut Blicke untereinander aus. Dann taten wir, was Noelle uns sagte. Irgendwie war das alles wirklich merkwürdig. Gab es also wirklich Monster? War diese Stadt wirklich verlassen? Und warum ausgerechnet wir?!
Langsam öffnete Queenie die Tür, die uns gerade entriegelt wurde. Dahinter befand sich ein beleuchtetes Treppenhaus, welches wir betraten.
"Ich habe das Gefühl, dass das nur eine Falle ist", sagte ich und eine andere Person, die sich als Pom vorgestellt hatte, nickte. "Ich auch. Aber haben wir eine andere Wahl?"
Nein, die hatten wir womöglich nicht.
Als wir den Hauptflur erreicht hatten, verließen wir das Treppenhaus und betrachteten eine große Halle, eine Art Foyer. An einer Wand standen fünf Sockel, in der Mittleren davon eine gelbe Kugel. Von diesem Sockel aus ertönte ein lautes Summen. Mit jedem einzelnen waren Schläuche verbunden, und es schien als führten sie zu einer Art Filter.
"Ich will euch nicht viel mehr über die Maschine erklären, die dafür verantwortlich ist. Alles was ihr wissen müsst: Diese Kerne versorgen sie mit Energie und reinigen die Luft in den verschiedenen Gebieten. Die Vorkehrungen dafür haben uns viele Leben gekostet...", Noelle stieß einen langen Seufzer aus. "Wie dem auch sei. Diese gelbe Kugel ist ein Energiekern. Vier Stück fehlen noch."
"Tut mir leid, das zu sagen", sagte Kyu und lief zu der Kugel. "Aber woher sollen wir wissen, dass diese Monster tatsächlich existieren?"
"Nun, eines davon existiert noch. Tretet näher zu den Aufzügen und ich werde es euch zeigen."
Verwirrt sahen wir alle hin zu zwei alten Aufzügen, die sich in der Wand befanden, direkt gegenüber von der Eingangstür.
Sie schienen noch immer in Betrieb zu sein und zu funktionieren. Kleine Glasfenster zeigten, ob ein Aufzug da war oder nicht. Und dann erreichte einer unsere Etage mit einem lauten "Ding Dong". Dann öffnete sich die Tür - und etwas trat heraus. Ein Armloser Mann dessen Körper mit einer gigantischen schwarzen Hose verdeckt war. Sein Gesicht war komplett weiß, er besaß keine Augen, nur einen zahn- und lippenlosen Mund und schwarze, lange Haare.
Ich traute meinen Augen nicht - es war also echt - der Ayuwoki.
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Halli hallo, meine lieben Freunde, ich bins wieder! Und herzlich willkommen zum Adventskalender 2024! :D
Ich möchte nicht viel quatschen, kommen wir direkt zu den Charakteren!
- Kyu (Just-Kyu)
- Lizzy (xKitteKatxx)
- Limy (LinaWightlight)
- Pom (juwelfunkelglanz)
- Queenie (Ein_Wasserkind)
- Oni (-eisdealer-)
- Julie (queen_of_the_99)
- Anna (Zitronensorbet7)
- Maeve (devils_enemy_19)
- Kyo (Chokyolate)
- Lokii (mrsPoseidon)
- Juke (MableMappic)
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