18. Türchen
by: boo_loves_haz
„Tut mir leid, Louis. Aber ich habe mich in jemand anderes verliebt."
Das war der wohl schmerzhafteste Satz, den ich je in meinem Leben zu hören bekam. Zweieinhalb Jahre Beziehung wurden einfach in die Tonne gekippt. Einfach weg. Als wäre es nur ein schöner Traum gewesen. Diese Worte hat er mir vor knapp drei Monaten, an einem Montagabend ins Gesicht geschleudert. Ich habe mich gefühlt, als hätte mir jemand ins Gesicht geschlagen, gegen die Wand geschubst und dann in ein unendlich tiefes Becken mit eiskaltem Wasser gestoßen. Und ich hatte keine Schwimmweste an. Nicht mal Badesachen, sondern Straßenkleidung und Schuhe. Und diese haben mich immer mehr und mehr in die Tiefe gezogen.
Zum Glück war da Zayn, mein bester Freund. Er warf mir Rettungsringe zu, und hat es geschafft, dass ich nicht ertrinke. Und so langsam bin ich aus dem Wasser raus. Klar gibt es Tage, da muss ich wieder einen Rettungsring zugeworfen bekommen, aber die sind doch nur noch wirklich selten.
Da heute bereits der zweite Dezember ist, beschließe ich auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Ja, ich bin einer dieser Menschen, die schon im September Weihnachtslieder trällern, und am liebsten schon die ganze Wohnung mit Weihnachtsdeko geschmückt hätte. Und ihn hat das immer nur die Augen verdrehen lassen. Er war der Meinung vor Mitte November braucht er keine Weihnachtsstimmung. Und genau deshalb ist seit Mitte Oktober hier bereits so was von
Weihnachtsstimmung. Sogar mein Wecker spielt immer 'Jingle Bells'. Für diese Aktion habe ich mich so richtig gefeiert. Dass er es nie sehen wird, war mir total egal. Ich tat etwas, was er nicht gemocht hatte. Das war so Balsam für mein Ego. Aber nun gut. Was ich genau auf dem Weihnachtsmarkt will, ist mir selbst nicht ganz klar. Vermutlich wieder so eine 'Louis- zeigt- dass- er- machen- kann- was- er- will- und- nicht- an- seinem- Ex- hängt' Aktion. Aber wen soll es schon stören. Ihn auf jeden Fall nicht. Gemütlich schlendere ich von Stand zu Stand. Hin und wieder bleibe ich stehen und betrachte die Ware. Als mir aber der Duft von Glühwein in die Nase steigt, bewege ich mich doch eher zügig zu dem Stand hin. Eine Tasse Glühwein bei dieser kalten Jahreszeit, ein Gedicht.
Zum Glück stehen nicht viele Leute an und ich komme schnell zu meinem Glühwein. „Was darfs denn sein?" fragt mich eine, leider, zu bekannte Stimme. Als ich in die vertrauten braunen Augen sehe, komme ich kurz aus der Fassung. Aber nur kurz. „Einen Glühwein, bitte" gebe ich dann meinen Wunsch an. „Kommt sofort. Lou, wie geht es dir?" fragt er mich. Lou. Er hat mich allen Ernstes Lou genannt. „Louis, bitte." sage ich neutral. Er schaut kurz überrascht, nickt dann aber. „Mir geht es gut." füge ich dann an. „Das ist schön zu hören. Du scheinst gut über mich hinweggekommen zu sein." Ein gequältes Lächeln liegt auf seinen Lippen. „Es hat etwas gedauert, aber mittlerweile ja." Lüge. Oder? „Lou, ich bin ehrlich. Ich bereue die Trennung. Zutiefst. Wirklich. Im Nachhinein habe ich bemerkt, dass du der eine für mich bist. Ich hätte mich nicht trennen sollen. Wirklich. Lou. Ich vermisse dich so unglaublich. Ich habe sogar deine lächerliche Weihnachtsdeko vermisst."
Seine Augen füllten sich mit Tränen. Ich bin überrascht, wie kalt mich seine Ansprache lässt. „Tut mir leid, Simon. Ich empfinde nichts mehr für dich. Bekomme ich jetzt meinen Glühwein?" Was bildet der sich denn ein? Nach zwei Monaten Herzschmerz, schlimmster Sorte kommt er angekrochen wie eine schleimige Schnecke und will mich zurück. Ich glaub der hat zu viel Lack gesoffen. „Lou, kannst du mir nicht noch eine Chance geben? Du kannst dich doch wieder in mich verlieben. Wir waren doch so lange zusammen. Das ist doch nicht einfach weg." Er kommt um den Tresen herum, ganz nah an mich. Zu nah. „Simon, hast du gehört was ich gesagt habe?" Ich mache einen Schritt zurück, er einen zu vor. Schließlich stoße ich mit dem Rücken an den Tresen. Ich spüre seinen Atem in meinem
Gesicht. „Ich merke doch, wie sich dein zierlicher Körper nach meinem Verzehrt." haucht er. „Simon, ich habe gesagt ich will nicht. Geh von mir weg." sage ich und meine Stimme ist fest. Ich versuche ihn wegzudrücken, aber aus meiner Position schaffe ich es nicht. „Ach Lou, Babe. Ich habe dich so vermisst. Du, verschwitzt und stöhnend unter mir. Wie oft habe ich mir das zurück gewünscht. Dein Hinter. Dein anbetungswürdiger Hintern. Deinen speckigen Bauch, ein Traum. Ganz zu schweigen von-" genug war einfach genug. Ich scheuerte ihm eine Backpfeife, die sich gewaschen hat.
Erschrocken taumelt er zurück und fasst sich an die Wange. „Ich habe gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst. Leider werden deine Fantasien nur noch in deinem Kopf abgehen. Mein Hintern siehst du nie wieder. Ach, und mein Bauch ist nicht speckig. Er ist flach und perfekt so wie er ist. Ich weiß nicht mit welchem Körper du mich verwechselst und will es auch nicht wissen." Ich packe meine Tasse Glühwein, die mittlerweile auf dem Tresen stand und gieße sie ihm über. „Die Tasse behalte ich, als Andenken an diesen Moment. Du, übergossen mit Glühwein." ein kleines Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. „Du verdammter kleiner Bastard. Wie kannst du es wagen, mich einfach stehen zu lassen. MICH!" Er kommt schnell auf mich zu und holt aus. Doch, bevor er mich auch nur berühren kann, liegt er auf dem Boden. „Hast du Arschloch nicht kapiert, dass du ihn in Ruhe lassen sollst? Tomaten auf den Ohren, oder was?" Ich blicke zu meinem Retter auf. Grüne, vor Wut zusammengekniffene Augen, schokoladen Braune, lockige Haare. Und etwa einen Kopf grösser als ich. „Alles okay, bei dir?" fragt mich mein hübscher Retter. Ich nicke. „Danke." bekomme ich noch raus. „Kein Ding, ich habe schon die ganze Zeit zugesehen. Aber ich konnte nicht weg. An meinem Stand da drüben" er zeigt auf einen Stand mit gebrannten Mandeln und andern Esswaren „hatte ich noch ein paar Leute zu bedienen. Ich konnte nicht eher weg." erklärt er. „Kein Problem. Du warst gerade zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Vielen Dank nochmal."
„Keine Ursache. Solche Schweine gehören verprügelt. Ein Nein ist ein Nein. Fertig, es braucht auch keine Erklärung. Ein Nein reicht aus." Ich nicke nur. Nicht nur optisch ist er wunderschön, sondern auch innen. Auf den ersten Blick.
„Finde ich auch. Ich wollte eigentlich nur einen Glühwein trinken." murmle ich noch. „Wenn du dich noch 15 Minuten gedulden kannst, können wir zusammen einen trinken gehen. Was meinst du?", fragt er nach einem Blick auf die Uhr. „Klar gerne. Ich habe morgen sowieso frei. Ich kann also ausschlafen." Ich blicke ihm in seine Augen. Es ist nicht bloß grün. Es ist ein spezielles, einzigartiges Grün. Traumhaft. „Du kannst zu meinem Stand kommen und einfach auf dem Hocker warten."
„Gerne" und so schnell ist der Ex vergessen, der mich noch so sehr liebt.
Dass Simon mir böse hinterher blickt, bemerke ich nicht.
„Och Mensch. Jetzt habe ich noch total viele Resten. Bis morgen sind die schlecht." traurig sieht
Harry, habe ich unterdessen erfahren, auf seine Ware. „Ich kaufe auch noch was! Meine Geschwister haben sicher Freude, wenn ich ihnen etwas vorbeibringe." Ich wechsle schnell die Seite und sehe mir die große Auswahl an. „Ehm, zwei Packungen gebrannte Mandeln, zwei Vollkornmagenbrot. Dann noch von diesen Zimtstängel zwei Packungen. Davon auch noch zwei. Warte, nein ich nehme drei."
„Wie viele Geschwister hast du denn bitte? Sechs?" meint er lachend. Ich musste schlucken. „Nein, nur noch fünf." Er schaut mich aus großen Augen an. „Das tut mir leid. Ich schließe nur noch kurz den Stand ab, dann können wir reden."
„Das tut mir leid Louis. Ein Familienmitglied zu verlieren ist nicht leicht. Auch Jahre danach nicht." Er kommt um den Tisch herum und schließt mich in seine Arme. Wir haben uns entschieden in ein Kaffee zu gehen und nicht am Stand meines Ex ein Glühwein zu trinken. „Ich habe auch meinen Vater verloren. Er ist gestorben als ich fünfzehn war. Ich war im Garten und habe die Sonne genossen. Als ich hinein ging, um ihn zu fragen, wann es essen gibt, lag er auf dem Sofa. Zuerst dachte ich, dass er schläft und habe ihn noch in Ruhe gelassen. Als er aber nach zwei Stunden nicht wach wurde, wollte ich ihn wecken. Und er wachte nicht auf. Ich habe panisch meine Mum angerufen, die gerade an einer Weiterbildung in Brüssel war. Ich war noch ein halbes Kind. Danach habe ich mir Monate lang eingeredet, dass ich schuld war." Seine Augen füllen sich mit Tränen. Ich schließe Meine Arme enger um ihn. Ich weiß nicht, was es ist, aber er gibt mir das Gefühl, dass ich ihn schon ewig kenne. Und ihm alles anvertrauen kann. Und das obwohl ich ihn jetzt etwa anderthalb Stunden kennen. „Harry, das ist doch schrecklich." flüstere ich. Er zuckt die Schultern. „Egal, lass uns über erfreulichere Dinge sprechen." sagt er jetzt wieder lächelnd. „Erzähle mir mal etwas von dir. Ich habe das Bedürfnis alles über dich zu erfahren." sagt er mit einem Riesengrinsen im Gesicht. „Okey, naja. Mein Leben bestand in den letzten drei Monaten eigentlich nur aus arbeiten gehen, in meiner Wohnung sitzen und eine Serie zu gucken. Ein paar Mal hat mich mein bester Freund in einen Club geschleppt, damit ich jemand abschleppen kann, aber naja, ich bin einfach stockbesoffen zuhause angekommen. Alleine. Schon etwas traurig.
„Dann erzähle ich ihm die ganze Sache mit Simon. „Der ist ja mal ein Arsch." meint er nur abfällig schnaubend. „Ja, ich hatte ihn total anders in Erinnerung." meine ich in Gedanken versunken. „Egal, genug von mir. Erzähle mir etwas über dich." meine jetzt wieder völlig im hier und jetzt. Er lächelt süß und scheint zu überlegen, wo er anfangen soll. „Also ich bin Harry Edward Styles. Lach nicht über meinen zweiten Namen, ich habe ihn nicht ausgesucht. Ich bin 19 Jahre alt und noch an der Uni. Nebenbei jobbe ich in einer Bäckerei. Der Stand am Weihnachtsmarkt ist von da. Ich habe die Idee aufgeworfen und habe dieses Projekt in die Hand bekommen. Ich habe eine ältere Schwester Gemma, die aber am anderen Ende des Landes lebt. Ich habe eine Schwäche für Süßes. Vor allem Schokolade ist ganz schlimm. Manchmal gehe ich in ein Fitnessstudio, um etwas in Form zu bleiben. Das geht auch nur, wenn die Uni nicht so stress macht. Ich lebe noch bei meiner Mutter, da es einfach günstiger ist." Er lacht. „Aber jetzt erzähle mir mal etwas über dich als Person. Nicht über irgendwelche Ex- Typen, die dich zurückhaben wollen." meint er immer noch grinsend.
„Also ich bin Louis William Tomlinson und bin noch 22 Jahre alt. Werde aber bald schon 23, leider. Dann geht es nicht mehr lange und ich habe graue Haare. Himmelherrgott. Ich arbeite als Sportlehrer am Gymnasium. Meine Ausbildung ist noch nicht ganz zu ende, aber ich mache sie noch nebenher.
Frag nicht wie das genau geht, aber das tut es auf jeden Fall. Ich habe fünf jüngere Geschwister.
Lottie; die nächste nach mir. Dann die Zwillinge Daisy und Phoebe. Dann nochmal Zwillinge Doris und Ernest. Und eben Fizzy, die aber vor zwei Jahren gestorben ist. Wenn es die Zeit erlaubt, spiele ich Fußball oder gehe auch von Zeit zu Zeit ins Fitnessstudio." - „Sportlehrer also." sagt er und blickt mich an. Dieser Blick, so unglaublich intensiv. Als er den Blick von mir abwendet und auf die Uhr blickt, werden seine Augen groß. „Shit, Lou. Ich muss nach Hause. Muss morgen früh raus. Hier meine Nummer, schreib mir doch. Ich bin für eine Wiederholung von dem hier." Und weg ist er.
Und seine geforderte Wiederholung gibt es. Und nicht nur einmal. Heute ist bereits der 20.
Dezember. Und ich muss mir eingestehen, dass ich mich Hals über Kopf in Harry verliebt habe. Und zwar so richtig. Ich war jeden Tag, sofern ich Zeit fand, auf dem Weihnachtmarkt. Nur um ihn zu sehen. Einmal waren wir zusammen Essen, ein anderes Mal hatte er früher Schluss und wir schlenderten zusammen über den Markt. Die Stimmung war total schön. Heute habe ich ihn
eingeladen, um bei mir einen Film zu schauen. Er hat aber darauf bestanden den Film aussuchen zu dürfen. Und da sind wir nun. Am Titanic schauen.
Als er an meiner Tür stand war ich erst mal sprachlos. Er sah so wunderschön aus. Und seine Nägel sind lackiert. Ihr glaubt nicht wie gut das an ihm aussieht. Naja, jetzt sitzen wir auf dem Sofa und er hat seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt. Sanft streiche ich mit meiner Hand über sein Seite. Wie gerne wäre ich mit ihm zusammen. Das Verlangen ihn Küssen zu wollen, wurde mit jedem Treffen stärker. Ich muss mich auch jetzt beinahe zwingen ihn nicht zu küssen.
„Lou, ich sollte nachhause gehen." meint Harry, als der Film zu Ende ist. „Du kannst auch hier
schlafen. Wenn du jetzt noch nachhause gehst, schläfst du auf dem Weg ein, mein Lieber." meine ich grinsend. „Okey." sagt er gähnend. „Also du kannst in mein Bett, wenn du willst. Das Sofa ist
eindeutig zu kurz für dich." Inzwischen sind wir im Schlafzimmer angekommen und als er einen Blick auf mein breites Bett geworfen hat, meint er nur, dass wir da sowieso beide Platz haben. Da hat er auch recht, aber sind wir ehrlich. Darauf habe ich gehofft.
„Lou, du trägst ernsthaft ein Rentier Pyjama?" er lachte laut los. „Ey, was hast du gegen mein
Pyjama? Es ist bald Weihnachten, also lass mich."
Die Nacht war echt schön. Naja, wir haben nur geschlafen. Aber neben Harry aufzuwachen war
traumhaft. Unterdessen sind erneut zwei Tage vergangen und heute haben wir ausgemacht bei ihm zu kochen. Und heute habe ich auch vor ihm meine Liebe zu gestehen. Ich halte es nicht länger aus.#
Bei Ihm angekommen öffnet mir eine sympathisch Aussehende Frau die Tür. „Ach, du musst dann Louis sein. Ich höre in den letzten Tagen sehr viel über dich. Komm doch herein. Harry ist noch in seinem Zimmer. Vermutlich sich das zwanzigste Mal am Umziehen." Mit einer einladenden Handbewegung bittet sie mich nach Drinnen. „Vielen Dank, Miss Styles. Ich hoffe Sie haben nur gutes gehört." sage ich, während ich meine Jacke ausziehe. Diese unmenschlichen Temperaturen draußen, lassen mich noch erfrieren. „Nenn mich doch bitte Anne. Natürlich, anderes ist aus meinem Lieben Sohn nicht rauszubekommen." meint sie zwinkernd. Ich werde etwas rot. „Oh, Lou du bist hier. Egal was meine Mum erzählt hat, glaube es ihr besser mal nicht." Eine enge Umarmung folgt. Ich muss dabei einfach meine Augen schließen. Sein Eigenduft und den, seines Parfüm ergibt einen Traumhaften Geruch. Als wir in der Küche sind, kann ich nicht weiderstehen und ihm ein Kompliment zu machen. „Du siehst mal wieder fantastisch aus." sage ich leise. Er schaut mich mit roten Wangen an. „Danke, du auch." Ich grinse nur in mich hinein. Er kann so schüchtern sein. Das komplette Gegenteil, als ich ihn kennengelernt habe. Da hat er mein Ex beinahe zusammen geschlagen. Von dem bekomme ich neuerdings täglich irgendwelche schnulzigen Posts auf Insta zugeschickt. Ich sollte ihn blockieren, aber habe es bis jetzt immer vergessen. „Louu, ich dachte wir könnten Lasagne machen?" reißt mich Harry aus den Gedanken. „Oh, ich liebe Lasagne." Ich lege mein Handy auf die Kommode und beginne mit dem, was Harry mir aufträgt.
„So jetzt, muss sie in den Ofen. Lou kannst du die Zeit auf deinem Handy stoppen?" fragt mich Harry.
„Mach es du kurz, habe gerade nasse Hände. Mein Code ist 01021994." - „Du hast mein Geburtstag als Code?" Ich werde etwas rot und nicke nur. Ich wasche einfach das schmutzige Geschirr weiter ab. „Lou? Wie- wieso schickt dir jemand solche Liebessprüche? Ist das dein Ex? Bist du wieder mit dem zusammen? Lou?" Seine Stimme zittert merklich. Simon. Ich hätte ihn blockieren sollen. „Ja, das ist Simon. Ab-" - „Du bist wieder mit ihm zusammen." Tränen sammeln sich in Harrys wunderschönen Augen. „Harry ich-" versuche ich es ihm zu erklären. „Nein, Lou. Du musst dich nicht rechtfertigen. Es ist dein gutes Recht mit jedem zusammen zu sein. Ich- ich dachte bloß-"
Ein Schluchzen unterbricht ihn. Schnell trockne ich meine Hände ab und eile zu ihm hinüber. „Harry, hör mir zu. Es tut mir leid, ich hätte-" beginne ich. „Nein Lou. Du hättest es mir irgendwann erzählen können, musst aber nicht. Tut mir leid, dass ich auf die Nachricht gekommen bin. Ich verstehe dich wirklich. Ich hatte nur, naja das Gefühl zwischen uns ist mehr. Ich dachte, als ich bei dir geschlafen habe, dass du dich in der Nacht an mich gekuschelt hast. Ich dachte, dass wir vielleicht- Ach schleiß drauf. Ist jetzt eh egal." Die Tränen laufen unaufhörlich über sein Gesicht. Verdammt, wieso kann er mich nicht ausreden lassen. „Harry, lass mich bitte ausreden." - „Lou es ist wirklich in Ordnung." Ist es nicht, ich kann sein Herz bis hier brechen hören. „Verdammt Haz, ich bin nicht wieder mit Simon zusammen. Das kann ich gar nicht. Ich habe mich unterdessen in einen anderen, einen bezaubernden und einzigartigen jungen Mann verliebt. Und genau dieser steht in diesem Moment vor mir. Scheiße Harry, deine teilweise schüchterne Art hat mir sowas von den Kopf verdreht. Ich kann an nichts anderes mehr als dich denken. Wenn ich einschlafe, denke ich an dich. Und wenn ich am nächsten Morgen aufwache, bist du mein erster Gedanke. Als du bei mir übernachtet hast, habe ich mich and dich gekuschelt, ja. Ich konnte nicht widerstehen. Einfach deine ganze Art, hat etwas so unglaublich Besonderes an sich. Dein Duft, den liebe ich. Dein Lachen ist wunderschön. Deine Augen, die immerzu strahlen. Harry, ich habe mich in dich verliebt."
Ich gehe einen Schritt näher zu ihm und nehme seine Hände in meine. Und schaue ihn an. Ja, definitiv. Der schönste Mann auf diesem Gott verdammten Planeten. Er blickt mich nur aus großen Augen an. „Echt?" kommt es aus seinem Mund. Ich muss einfach auflachen. „Natürlich." flüstere ich. Wir kommen uns immer näher, bis sich unsere Lippen berühren. Kurz löst er sich und meint „Ich habe mich auch in dich verliebt." Dann vereint er unsere Lippen erneut. Und das ist das beste Gefühl, das ich je verspürt habe. Als wir uns etwas voneinander lösen, frage ich ihn, ob er mein fester Freund sein möchte. „Ja. Ja ja! Natürlich will ich das sein." antwortet er mit einem strahlendem Gesicht. Und so ist der wundervollste junge Mann mein Freund.
Dass Anne in der Tür steht und uns die ganze Zeit beobachtet hat, bekomme weder ich mit noch
Harry. Viel zu vertieft sind wir in unsere frische Beziehung. Das ist auch der Grund, weshalb wir ihre Tränen nicht bemerken.
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