
Erzählstunde
Am Ende war es so das ich vollkommen betrunken war und Derek mich nach Hause brachte denn auch Ronnie viel getrunken hatte, quasi haben wir um die Wette getrunken. Ich lehnte mich mit dem Kopf gegen die Scheibe von Dereks Auto und hatte meine Augen geschlossen. Obwohl meine Sinne benebelt waren merkte ich wie er immer zu mir rüber schaute. Ronnie hatte sich freiwillig nach hinten verzogen, er war auch halber am Schlafen. Der Abend war so surreal gewesen und ich hätte mit allem rechnen können, aber ich hatte nicht mit sowas gerechnet. Ich versuchte ein Gähnen zu unterdrücken während ich nach hinten zum tätowierten Mann schaute. Da kam in mir die Frage auf ob er wirklich so ein schlechter Mensch war wie alle sagten oder alle nur was falsches sahen?
„Worüber denkst du nach Rose?" Dereks Frage kam plötzlich aus dem Nichts und ich sah ihn für paar Sekunden verwundert an. Da ich nicht wusste ob er schlief oder doch was hörte senkte ich meine Stimme. „Ob all das stimmt was in den ganzen Netzwerken gesagt wird. Auf mich wirkt er ganz anders." „Weil er heute einen guten Tag hatte. Er ist kein schlechter Mensch, nur hat er viele innere Dämonen." Ich ließ meine Gedanken in meinem Kopf und behielt meine Fragen für mich, denn ich wusste es war sehr unpassend. Innerhalb weniger Minuten waren wir dann auch schon an dem Hochhaus wo ich wohnte. „Bring Ronnie gut nach Hause und eine erholsame Nacht." Bevor ich ausstieg blickte ich noch einmal zu dem Frontmann, der mir einfach nur müde ein Peace Zeichen zeigte. Lachend bedankte ich mich für den Abend und huschte dann aus dem Auto um sofort zur Tür zu gehen.
Leise führte ich den Schlüssel ins Schlüsselloch um in die WG einzutreten. Meine zwei Mitbewohnerinnen schliefen garantiert schon und ich wollte sie nicht unnötig wecken, aber da bemerkte ich das Mai auf der Couch saß und ein Film an hatte. „Hallo Rose." Mai drehte ihren Kopf und lächelte mich an. „Hattest du einen schönen Abend gehabt?" Bevor ich ihr antwortete nahm ich mir ein kaltes Wasser aus dem Kühlschrank. Daraufhin setzte ich mich neben sie auf die Couch. „Am Anfang war er nicht so schön, aber dann passierte was surreales und dann wurde es sehr interessant. Vielleicht glaubst du mir das auch nicht. Lucy würde es mir eh nicht glauben und würde mich dafür hassen, selbst wenn sie es mir glauben würde."
Mai stoppte den Film und hielt mir die Chipstüte entgegen. „Da bin ich ja mal gespannt." Nervös kratzte ich mich am Hinterkopf und setzte zur Erzählung an. „Ich wollte in unsere Stammkneipe, aber drei Kerle haben mich aufgehalten. Sie wollten...ehm..ja sie haben mich belästigt." Geschockt hielt meine Freundinnen inne um in die Tüte reinzugreifen. „Aber ein Kerl hat mir geholfen, er hat ihnen doch schon sehr Angst gemacht und dann sind sie abgehauen. Man muss dazu sagen, dass der Typ eine schwarze Weste an hatte und die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen. Also generell mehr bedrohlich, die tätowierten Hände haben es nicht besser gemacht. Ich habe ein weiteres Tattoo an seinem Auge erkannt, eine Träne, du weißt ja was das bedeutet. Ich war mir echt unsicher und mir war das Ganze etwas heikel und dann hat er die Kapuze runtergezogen. Du wirst nie erraten wer vor mir stand." Der Moment kam mir wieder ins Gedächtnis und es war schwer zu verhindern, dass ich nicht doch noch rot wurde. Mai bemerkte es dennoch und sah mich verwundert an. Ihre Blicke durchbohrten mich und musterte meine Mimik. „Ronnie Radke stand vor mir." Als wäre die Zeit stehen geblieben saß Mai wie versteinert da. „Du verarschst mich doch?!" Ich beteuerte ihr das es wahr war, alles was ich erzählte. „Er hat mich dann auf ein Drink eingeladen. Es war so merkwürdig, als wäre ich in einem Traum. Grad Ronnie stand vor mir und lädt mich auf ein Bier ein. In der Bar bemerkte er meine Unsicherheit und er verstand das ich mich nicht so wohl fühlte bei der Situation. Kurz darauf stand dann auch noch Derek Jones neben uns."
Nun war ich auch bereit paar Chips zu essen und ließ Mai den ersten Teil der Story mal verdauen. Gespannt wartete sie darauf, dass ich weiter erzählte. Sie klebte an meinen Lippen. „Derek wollte sich vorstellen aber ich habe ihn unterbrochen und gemeint das ich weiß wer er ist. Dann haben wir alle zusammen weiter getrunken, irgendwann hat Derek nur Wasser getrunken. Ronnie und ich haben viele Gläser Schnaps getrunken. Sie haben mir den ganzen Abend bezahlt, einfach unfassbar, es war so entsetzlich teuer gewesen, aber sie wollten es einfach. Derek hat mich nach Hause gefahren. Ein Abend mit Ronnie und Derek, einfach so." Während meiner Geschichte gestikulierte ich die ganze Zeit und drückte dabei aus, dass ich es einfach nicht fassen konnte. Als ich fertig war sah ich in die Augen von Mai und wartete darauf das sie irgendwie reagierte und aus ihrer Starre erwachte. Ihre Augen waren weit aufgerissen, aber dann rührte sie sich langsam und blinzelte mehrmals. „Okay...das ist wirklich krass. Ja Lucy würde dir das niemals glauben und selbst wenn würde sie dich totschlagen wollen. Ronnie und Derek...wow..aber hört sich nach einem tollen Abend an. Glaubst du Ronnie würde sich an dich erinnern falls du ihn jemals sehen würdest?" „Du fragst mich da was. Ich habe absolut keine Ahnung."
Tief in meinem Kopf kam wieder die Stimme die mich warnte, denn es wäre vermutlich besser das ich ihn nie wieder sehen würde. Aber daneben gab es noch die Stimme die sich diese unrealistische Situation sich herbei wünschte. Seine braune Augen kamen mir wieder in den Sinn, das Tattoo an der Stirn, die ganzen Tattoos an seinem Hals. Ich konnte mir diesen Mann nicht ohne die ganzen Tattoos vorstellen, es passte so gut zu ihm. „An was denkst du Rose? Du kannst mir nichts verheimlichen." „Ich musste wieder an seinen braunen Augen denken. Ich weiß nicht ob es klug ist ihn wieder zu sehen, aber irgendwie hoffe ich es. Die Chance ist aber auch vielleicht viel zu gering. Mai was ist los mit mir? Da kommt plötzlich so einer, klar er ist der Frontmann von Falling in Reverse, aber dennoch...er ist kein unbeschriebenes Blatt. Ich sollte aufhören zu viel da rein zu interpretieren und es einfach als Erinnerung behalten." Mein Freundin musste nichts zu mir sagen, denn ich wusste das sie meine Gedankengänge verstand, denn in der Hinsicht waren wir genau gleich. „Gut ich geh mal schlafen. Ich bin unfassbar müde, der Alkohol fordert sein Tribut." Mai drückte mir noch ein Kuss auf die Wange und wünschte mir eine gute Nacht.
Abgeschminkt, mit frisch geputzten Zähne und mit einer Jogginghose legte ich mich auf mein Bett. Meine Finger öffneten wie von selbst Instagram. Widerwillig ging ich die Bilder von Ronnie durch und machte leise das Lied Coming Home an. Schweratmend drehte ich mich zur Seite und schlief bei seinen Liedern ein.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro