Ein Drink
Hätte man mir mal gesagt du verliebst dich irgendwann mal in einen der im Gefängnis war, ein Drogenproblem und generell Probleme hatte, hätte ich denjenigen ausgelacht und gesagt dass das niemals passieren würde. Tja, falsch für mich. Ich hatte den Jackpot geknackt, denn ich hatte alles, aber bereute ich die Entscheidung? Kein Stück. Er war meine Liebe, die Melodie meines Lebens und den Schrei den ich brauchte. Es war so surreal, alles, dieses Treffen, dieser Verlauf und diese Schwierigkeiten die wir hatten.
Wir trafen uns an einem sehr späten Abend, genauer gesagt mitten in der Nacht, ich war paar Meter von der Bar Black Parade entfernt, als plötzlich mehrere Kerle auf mich zu kamen. „Dich habe ich doch schon öfters hier gesehen. Bist eine Stammkundin in der Bar." „Ja bin ich. Na und? Das kann euch echt nicht interessieren. Ich möchte einfach grad in die Bar." Zu meinem Pech versperrten die drei Kerle den Weg und verhinderten das ich vorbei kam. Wieder mal waren es solche Kerle, die gab es leider wie Sand am Meer. Selbst wenn ich ihnen ein nein sagen würde, hätten sie es nicht verstanden. Plötzlich kam einer der Kerle auf mich zu und packte mich an den Hüften, vor Schreck schrie ich auf, aber ein anderer von denen hielt mir den Mund zu. Zu meinen Bedauern musste ich erkennen, egal wie ich mich werte, dass ich nicht gegen die Kerle ankam. Dann sah ich nur wie ein Schatten auf uns zukam. Plötzlich lag der Kerl, der mich an die Hüfte gepackt hatte, am Boden und der andere der mir den Mund zu hielt, lag daneben. Dann sah ich ein ca 1,85 Meter großer Kerl vor mir. Der dritte Kerl lief einfach davon, denn ihn schien diese plötzliche Wendung doch sehr zu beängstigen.
Schweigend stand der Kerl vor mir, die Kapuze war tief in seinem Gesicht gezogen. „Ehm..danke." Schluckend blickte ich kurz an ihm vorbei. „Kein Problem." Dann trat er leicht nach vorne und durch das Licht, was von der Laterne ausging, konnte ich erkennen das eine Träne unter seinem Auge tätowiert war. Ich wusste was das bedeutete und auf einmal wurde ich noch vorsichtiger. Der Mann zog die Kapuze schlussendlich nach hinten, mein Herz machte einen kurzen Aussetzer und ich konnte nicht glauben wer vor mir stand. „Ronnie Radke?" „Ach du kennst mich?" „Ja, du bist der Frontmann der Band Falling in Reverse. Ich bin Rose." „Darf ich dich auf ein Drink einladen?" Unsicher blickte ich erstmal auf den Boden. „Keine Sorge ich werde dich nicht beißen." Tief in meinem Kopf ermahnte mich eine Stimme, aber dennoch stimmte ich dem tätowierten Mann zu.
Überrascht von seiner Zuvorkommenheit ging ich vor ihm in die Bar und durfte mir als erstes mein Getränk aussuchen. „Scheinbar bist du überrascht das ich nicht nur ein Arschloch sein kann." Geschockt hörte ich auf mit meinen gefärbten dunkelblauen Haaren zu spielen. „Und du kannst scheinbar Gedanken lesen." Dann kam Kira mit unseren Getränken und fragte Ronnie ob beides auf sein Deckel geht. Er nickte ihr zu und sie war gar nicht überrascht, dass er hier saß. „Bist du öfter hier? Denn ich weiß Kira hört dich und deine Band. Falls ja bin ich verwundert, dass ich dich noch nie hier gesehen habe." Ronnie beschloss erstmal mit mir anzustoßen und einige Schlucke seines Biers zu nehmen. „Meist bleib ich sehr unerkannt und meistens funktioniert das ziemlich gut. Du hast mein Tattoo unter dem Auge erkannt, deswegen denke ich das du Adler Augen hast. Meine Kapuze bringt daher doch was."
Wie gebannt starrte ich auf seine tätowierten Hände. „Das hat doch ultra weh getan sich die Hände zu tätowieren zu lassen." Lachend zog er seine Lederjacke aus und auch ohne diese Aktion wusste ich das sein kompletter Oberkörper zu tätowiert war. Mir war die ganze Sache eigentlich nicht geheuer und dennoch saß ich freiwellig mit einem Ex-Knackie an der selben Theke. Seine braune Augen verfolgten jede meiner Bewegungen und er merkte garantiert wie unwohl ich mich wirklich fühlte. „Dir ist das nicht so geheuer mit mir? Darf ich raten was du denkst über mich oder im Allgemeinen von dieser Situation?" „Da bin ich mal gespannt was kommt." Lachend trank ich mehrere Schlucke von meinem Bier und musste zugeben das mir seine braunen Augen gefielen, obwohl ich mehr auf grüne Augen stand. „Ein Kerl der mal im Gefängnis war, ist kein guter Umgang und er gilt im Allgemeinen als Arschloch und ist nicht grad beliebt." Leider konnte ich nichts dagegen sprechen, denn es entsprach meinen Gedanken. Nervös kratzte ich mich an meinem Hals und nickte einfach nur. „Vermutlich hast du Recht Rose. Ich kann nicht dagegen argumentieren. Ich sage wie es ist, aber aus Höflichkeit wollte ich dich auf das Bier einladen. Ein komplettes Arschloch bin ich jetzt nicht, nicht zu jedem." Sein Grinsen wurde breiter und er war wahrlich ein ehrlicher Mensch. Er versuchte es gar nicht zu verstecken, er sagte offen heraus das er ein Arsch war.
„Dachte mir schon das du hier bist Ronnie." Wie von einer Biene gestochen wandte ich mich um und entdeckte Derek Jones neben uns, der beste Freund von Ronnie Radke und der Gitarrist der Band. „Wo sollte ich denn sonst sein?" Achselzuckend bestellte Ronnie ihm auch ein Bier und drei Schnapsgläser. „Vielleicht bei Andy? Denn er ist ja zur Zeit wieder hier. Oh sorry meine Unhöflichkeit. Ich bin De-." Ich unterbrach ihn einfach. „Ich weiß wer du bist. Derek Jones, ich bin Rose." Fragend schaute Derek zwischen uns hin und her. „Ronnie hat mir geholfen wegen drei Kerlen." „Ich hoffe er ist nicht komplett ausgetickt." Aus dem Augenwinkel sah ich wie Ronnie die Augen verdrehte und seinem besten Freund das Bier in die Hand drückte. „Ne sind einfach abgehauen, also chill ma, okay?" Ronnies Probleme in Bezug auf Aggressionen war nichts Neues, es war bekannt. Kopfschüttelnd kommentierte der andere Kerl das nicht weiter und saß sich einfach zu uns. Um wieder eine gewisse Leichtigkeit reinzubringen drückte ich den Kerlen die Schnapsgläser in die Hand. „Darauf das Ronnie mir geholfen hatte und auf eure gute Musik."
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