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1 - Das nächste Problem

Kapitel 1

Polternd stellte ich die riesige pinke Teetasse neben mir ab, um mich dann wieder meinem Laptop zu widmen. Der strafende Blick meiner Mutter klebte mir dabei fest im Nacken. In ihren Augen misshandelte ich das Geschirr viel zu oft und viel zu grob - doch hatte Geschirr bitte Gefühle?

Ich meine, ich schmiss es ja nicht irgendwo hin. Ich stellte es ab. Klappernd, aber es blieb ganz und vollständig.

Also alles gut.

Und im Ernstfall konnte man dieses Geschirr flicken oder ersetzen, weniger einfacher war es daher mit anderen Sachen.

Nicht alles konnte man flicken oder ersetzen.

Ich atmete tief ein und wieder aus, ehe ich meine Finger langsam über die flache Tastatur gleiten gließ. Allmählich ergaben sich aus den vielen getippten Buchstaben in der Suchleiste von Google unzählige Fragen.

Wie sich in der Schule mit Aphephosmophobie unauffällig verhalten?

Party für Menschen mit Aphephosmophobie zu riskant?

Können Medikamente Aphephosmophobie heilen?

Küssen mit Aphephosmophobie möglich?

Fragen, bei denen ich nicht zum ersten Mal auf Suche klickte und gespannt wartete, was mir denn dieses Mal vorgeschlagen wurde.

In der stillen Hoffnung, es würden vielleicht neue Ergebnisse oder neue Erkenntnisse dazu auftauchen. Doch gefühlt hatte ich bisher jede verdammte Internetseite durch und trotzdem bekam ich nie eine genaue und eindeutige Antwort auf meine zahlreichen Fragen.

Und auf manche unfreundliche oder unverständnisvolle Antworten bei diversen Plattformen, bei denen man online anonym Fragen hochladen konnte, konnte ich echt getrost verzichten.

Mädchen, du bildest dir nur was ein. Oder mach eine Therapie. Oder schmeiss dich an den erstbesten ran, hab dich nicht so. Schwupps, hast du diese Angst überwunden und es nichtmal gemerkt.

Ja schwupps genau.

Als ob etwas, dass ich ausgeprägt besitze seit ich sieben Jahre alt bin, einfach verschwinden könnte. 

So im Nichts.

Ich meine schön wäre es, denn irgendwie ist dieser Mist auch aus dem Nichts aufgetaucht, obwohl zahlreiche Ärzte behaupten, es müsse eigentlich von etwas ausgelöst worden sein. Von einer schlechten Erfahrung oder prägenden Situationen.

Aber so war es einfach nicht.

Ich hatte keine Ahnung, warum ich mich neben Lasse, seit Monaten mein quierliger und netter Sitzpartner, aufeinmal komplett unwohl fühlte. 

Ich konnte mir daraus keinen Reim machen, ich meine wie auch?

Meine Eltern dachten, als ich ihnen davon erzählte, ich käme schon in die Phase, in der man Jungs scheisse fand und mit denen nichts zutun haben möchte. Auch wenn das verdammt unlogisch in meinen Ohren klang, denn ich mochte Lasse eigentlich immer noch sehr, vertraute ich auf diese Erklärung und dachte somit, es wäre normal.

Fast drei Jahre hielt sich dieses Stadium, in dem ich mich neben Jungs "nur" unwohl fühlte. Dann aufeinmal kamen Schweißausbrüche und Kreislaufschwierigkeiten dazu.

Jeder dachte an diesem Tag, als ich neben Lasse fast vom Stuhl kippte und von der Lehrerin dann in den Ruheraum gebracht wurde, ich hätte einfach zu wenig getrunken und vertrug keine Hitze. Immerhin war es ein ziemlich warmer Sommertag.

Doch leider verbesserte sich dieses Auftreten von irgendwelchen Anfällen nicht. Ich setzte mich also von Lasse zu seiner Schwester Larissa, mit der ich ebenfalls sehr gut befreundet war.

Ab dort schien wieder alles halbwegs normal. 

Ich hielt zu den Jungs Abstand und spielte keine Spiele wie Jungs fangen Mädchen oder Mädchen fangen Jungs. Obwohl es so wunderschön spaßig aussah - doch alleine der Gedanke, die Hand von einem Jungen würde sich auf meinen Arm legen oder meine Schulter berühren, um mich erkenntlich zu fangen...

Dieser Gedanke war unausstehlich.

Das Härteste kam aber erst noch.

Dreizehn war ich, da sollte ich das Paket von einem Lieferanten entgegennehmen. Von einem männlichen Lieferanten. Mir war schon komisch, als er so dicht vor mir stand, um mir das Paket zu überreichen.  Und dann, als ich sein elektronisches Gerät entgegennahm, um den Empfang unserer bestellen Sachen zu unterschreiben und sich flüchtig unsere Hände berührten, passierte es.

Ich bekam Schwierigkeiten mit der Atmung und der verdammte Postmann musste den Rettungswagen rufen, weil ich nach heftigen Luftzügen vor ihm die Grätsche machte und unser blitzsauberes helles Parkett küsste.

Da die Ärzte im Krankenhaus nichts weiter diganostizieren konnten, wurde das selbst meinen Eltern unheimlich und sie schleppten mich also zu einem Therapeuten, mit dem ich natürlich auch Probleme hatte. Mit gebührendem Abstand versuchte ich ihm alles bestmöglich zu erzählen, weil ich mir halt dabei nichts dachte.

Ich glaubte ja selbst kaum an den Spuk.

Doch dieser Mr Kynner, der wusste ganz genau, worum es sich handelte und dass man schnellstmöglich handeln sollte.

Aphephosmophobi.

So lautete endgültig die Diagnose, die wir einige Tage später nochmal schriftlich per Post erhielten.

Die Betroffenen haben Panik vor dem Kontakt mit anderen Lebewesen und leiden unter Angstzuständen. Es gibt verschiedene Formen von Aphephosmophobi, die nochmal in unterschiedlichen Namen betitelt waren und so weiter und so weiter.

Entscheidend bei mir ist, dass ich nicht vor jedem Lebewesen den Kontakt scheute. Zum Glück, sonst hätte das bisher jeder herausgefunden, dass ich irgendetwas hatte. Denn dann würde man anders behandelt und mit anderen Augen betrachtet werden und genau das wollte ich nicht.

Nein, sie sollten denken, ich wäre ganz normal. Genauso wie es zum Beispiel meine Freunde taten, die Nachbarn oder irgendeine x-beliebige Kassierin im Supermarkt.

Und da wären wir beim Stichwort.

Kassierin.

Meine Form der Aphephosmophobi bezog sich nunmal auf die Angst vor Berührungen von oder durch Menschen des anderen Geschlechts.

Mit meinen nun mittlerweilen siebzehn Jahren hatte ich mir im Laufe der Zeit so einige Methoden und Taktiken antrainiert, um auf manche Situationen vorbereitet zu sein und sie mit größter Mühe zu bewältigen.

Zum Beispiel bei einem Einkauf in einem Supermarkt kontaktlos zu bezahlen und bei diesem Vorgang Ruhe zu bewahren, das war noch die kleinste Sache.

Die Schule stellte für mich eine der größten Probleme dar.

Seit Jahren machte ich eine Therapie mit einem männlichen Therapeuten. Versuchte sämtliche Situationen durchzuspielen. Oder Methoden zu üben.

Leider erzielte es bisher keine große Wirkung, es stabilisierte meinen Zustand nur seit vier Jahren. Immerhin schritt er nicht mehr voran.

Ich konnte zwar die Nähe von einigen anderen männlichen Menschen ertragen - doch mir fiel es nicht schwer, weil sie vertraut sind. Zum Glück hatte ich nicht die Form, dass ich nichtmal die vertrauten Menschen an mir heranlassen würde.

Es wäre schlimm, wenn ich plötzlich Abstand zu meinem Vater oder weiteren männlichen Familienmitgliedern halten müsste, weil ich sonst aus Panik in irgendwelche Zustände geriet.

Aber mein Therapeut war mir noch immer nicht komplett vertraut und somit hatte ich noch immer zu kämpfen, wenn er sich auch nur neben mir hinsetzte - was er leider fast in jeder dritten Sitzung tat, um mich mit diesen möglichen Situationen außerhalb zu konfrontieren.

Auch hatten wir es schon mit männlichen Tieren versucht, also ob ich mit ihnen ein Problem hatte.

Die Antwort lautete schlicht und einfach nein.

Nur männliche Menschen - und diese Sache erschwerrte mir den Alltag in meiner Schule immer und immer mehr.

"Möchtest du jetzt Mittag essen oder nachher?", rückte sich die Stimme meiner Mutter in den Vordergrund.

Erst jetzt stieg mir der Geruch von gebratenem Gemüse und Fleisch in die Nase, so sehr war ich von meinen Gedanken abgelenkt gewesen. Ich hatte nichtmal gemerkt, dass ich bestimmt schon seit fünf Minuten ein und denselben Satz las.

Aufseufzend schloss ich alle Tabs und klappte meinen Laptop zu, ehe ich zu ihr herüber schaute. Wie erwartet stand sie am Herd und wendete gerade die angebratenen Hähnchenschnitzel. "Ich denke, das schaffe ich nicht mehr."

Ihre hellgrünen Augen, die meinen sehr ähnlich waren, wanderten von der Pfanne zu der riesigen Küchenuhr. "Wann musst du denn in der Schule sein?", fragte sie mich stirnrunzelnd.

"Um zwölf", antwortete ich und trank den letzten kleinen Schluck aus meiner Tasse aus, bevor ich sie von mir wegschob und aufstand. Meine Beine gaben fast unter mir nach. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass sie eingeschlafen sind. Ich hasste dieses Kribbeln, wenn das Blut wieder zurückfloss.

"Das ist ja schon in zwanzig Minuten", stellte sie stirnrunzelnd fest. "Und du sitzt immer noch mit deinem Pyjamer hier in der Küche, als würdest du fest davon ausgehen Zuhause zu bleiben."

Vielleicht war das auch mein Plan, der sich jetzt wieder in Luft auflöste.

Ich winkte nur ab und verschwand aus dem Türrahmen. "Ich schaff das schon. Unsere Biologielehrerin ist jetzt nicht gerade die Schnellste und Pünktlichste."

Zum Glück, denn sonst würde nicht nur ich zu spät kommen. Über die Hälfte meines Kurses tauchte dort erst nach und nach fünfzehn Minuten später auf, weil unsere Lehrerin nie vorher da war. Außerdem konnte ich so das elendige Warten in der Cafeteria oder in der Bibliothek umgeben von Menschen vermeiden.

Menschen, die mir entweder auf die Schliche kommen würden oder Menschen, die mir eine Panikattacke nach der nächsten verpassen könnten.

Mein Handy brummte kurz auf, als ich unsere Treppe in einem gemütlichen Tempo heraufging. Neugierig zog ich es im Laufen hervor.

Eine Sprachnachricht von Phoebe, eine meiner besten Freundinnen und gott sei Dank eine Person, die bisher nicht das leiseste erahnte.

Während ich mir meine Sachen aus dem Schrank heraussuchte, stellte ich die Lautstärke auf laut und ließ ihre Stimme im Hintergrund laufen.

"Mensch Sofia, wo bleibst du denn? Josh hat sogar gerade nach dir gefragt, kannst du dir das vorstellen? Der Typ fährt voll auf dich ab und du müsstest mal seine besorgten Blicke sehen, weil er dich noch immer nicht gesehen hat. Du musst auch mal unbedingt länger als nur zwei Wörter mit ihm reden, der mag dich total und außerdem ist er mega heiß. Weißt du wie viele auf ihn stehen? Bald schnappt dir den noch jemand vor der Nase weg, dabei würdet ihr so gut zueinander passen."

Und da hatten wir das nächste Problem.

Josh Gibbens ist mit einer der beliebtesten Jungen an unserer Schule und einer dieser Jungen, die nicht so überheblich und arrogant waren. Er war stets freundlich und anderen gegenüber sehr hilfsbereit. Mit seinen hellblauen Augen und seinem warmherzigen Lächeln verdrehte er gefühlt jedem Mädchen den Kopf.

Außer mir.

Denn nichts wollte ich mehr, als Abstand zu ihm einzuhalten. Dabei tat es schon ziemlich weh. Ich mochte seine Art sehr und fand es gut, dass er nicht so abgehoben wie die anderen Sportler an unserer Schule war - aber alle diese Sachen schätzte ich aus der Ferne.

Und so müsste ich vorspielen, dass ich einfach schlicht und weg nicht an ihm interessiert war, obwohl viele langsam stutzig wurden, warum ich mich null für Jungs interessierte und zu ihnen immer einen gewissen Abstand pflegte.

Bald würde man definitiv merken, dass etwas nicht mit mir stimmte. Dass ich anders bin. Spätestens wenn es jemand wie diese Sportlerjungs herausbekam, das würde ohne Weiteres die Runde machen.

Und ich hatte jetzt schon schreckliche Angst.

Mit zitternden Händen tippte ich nur Bin schon auf dem Weg ein und ignorierte das mit Josh geflissentlich. Dann schmiss ich mein Handy zurück auf das Bett und fuhr mir aufgebracht durch die Haare.

Und doch musste ich wieder hingehen und so tun, als wäre nichts anders.


Hii.

Erstmal dankeschön, dass so viele im letzten Kapitel kommentiert haben. Hab mich mega gefreut, dass ihr an dieser Idee interessiert seid💖

Ich hoffe, euch gefällt das erste Kapitel und natürlich wird es bald viel spannender. Spätestens, wenn Lorenz ins Spiel kommt🤫😏 Dafür habt ihr jetzt erstmal viel über Sofia und ihrem bisherigen Leben als kleine Einleitung erfahren. Wie findet ihr sie nach diesem erstmaligen kurzen Einblick?

Freu mich auf eure Meinungen und bis bald!

Deman












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