= kapitel 9 : will ihm wehtun =
Cleo saß allein auf der nüchternen Krankenstation, ihre Hände durch eiserne Ketten gefesselt, als Abby behutsam begann, sie zu untersuchen. Die Kühle des sterilen Raumes wurde von der wärmenden Präsenz der Ärztin durchbrochen, deren besorgte Worte die Stille durchschnitten: "Wann ist der Schnitt passiert?" Cleo richtete ihren Blick auf Abby, ihre Augen spiegelten die Erinnerungen an eine Zeit vor der Ankunft auf der Erde. Ein sanftes Seufzen entfloh ihren Lippen, während sie antwortete: "Das war, bevor ihr auf die Erde gekommen seid."
Kane, der die Szene mit besorgtem Blick verfolgte, wagte die nächste Frage, seine Stimme von Vaterliebe durchzogen: "Hast du ihn wieder aufgemacht?" Ein Moment des Schocks verweilte auf Cleos Gesicht, als sie den Blick ihres Vaters traf, der beinahe vorwurfsvoll schien. "Nein, er ist einfach wieder aufgegangen", flüsterte sie, als würde die Schwere ihrer Worte den Raum erfüllen.
Abby, die ein Fläschchen mit Cleos Blut in der Hand hielt, betrachtete es sorgfältig gegen das schimmernde Mondlicht. "Das ist seltsam", sagte sie leise, ihre Stirn in nachdenkliche Falten gelegt. Kane und Cleo richteten ihre gebannten Blicke auf Abby, die das Fläschchen behutsam aus dem Licht nahm. "Dein Blut verändert sich, ich glaube, das sind die Nachwirkungen des Kopfstoßes, erinnerst du dich?" Cleo nickte knapp, während ihre Gedanken von der Intensität des Kopfstoßes durchzogen waren.
Kane, ungeduldig nach Antworten suchend, bohrte weiter: "Was ist jetzt mit ihrem Blut?" Dr. Griffin hob den Blick, ihre Augen reflektierten die Ernsthaftigkeit der Situation. "Es wird Silber", verkündete sie schlicht, und ein Augenblick der Stille legte sich über den Raum. Die Farbe wich aus Cleos Gesicht, als die Tragweite dieser Worte in ihr sank. "Mondblida", hauchte sie beinahe unhörbar.
"Bitte?!" Die Verwirrung in den Gesichtern von Kane und Abby spiegelte die tiefe Unsicherheit wider. Cleo kämpfte einen Moment lang mit den Worten, bevor sie erklärte: "Ich muss so schnell wie möglich nach Polis, zu Lexa. Sie weiß, was das bedeutet." Eine schwere Last schien den Raum zu durchdringen, während Cleo erschöpft auf die Liege zurückfiel.
"Pike wird dich nicht gehen lassen", warnte Kane mit einem Blick, der die Dringlichkeit der Situation unterstrich. "Ich weiß, aber ich muss gehen...", erwiderte Cleo, ihre Augen auf ihren Vater gerichtet. "Ich werde alles tun, was du willst. Aber bitte bleib. Du bist mein Ein und Alles, mein Sonnenschein", flehte Kane mit einer Mischung aus Verzweiflung und Liebe. Der Ausdruck in den Augen seiner Tochter verengte sich zu Schlitzen.
"Du weißt, dass ich auf mich selbst aufpassen kann", konterte Cleo mit Entschlossenheit und einem Hauch von Verzweiflung. "Ja, aber du bist immer noch mit Handschellen gefesselt", warf Kane ein, und in diesem kritischen Moment betrat Pike eilig die Krankenstation, seine Anwesenheit die bereits angespannte Atmosphäre weiter verdichtend.
"Und wie geht es ihr jetzt? Geht es ihr gut?", erkundigte sich der Fragende, sein Blick voller Sorge auf Cleo gerichtet. Ihre Augen suchten flehend den von Abby, als würde sie verzweifelt hoffen, dass ihre wahre Verfassung nicht ans Licht käme. "Ja, die Wunde ist nicht allzu tief. Ich habe sie sorgfältig versorgt. Sie können sie mitnehmen", antwortete Dr. Griffin mit ruhiger Stimme. Ein Hauch von Dankbarkeit glitt über Cleos Gesicht, bevor sie von den Wachen abgeführt und zurück zu ihrem "Gefängnis" gebracht wurde.
Doch plötzlich nahmen sie einen anderen Weg. "Wo bringt ihr sie hin? Das Gefängnis liegt doch in die andere Richtung", bemerkte Cleo, ehe sie grob am Arm gepackt wurde und Nate vor sich sah. "Du sagtest, du müsstest nach Polis. Wir holen dich hier raus", erklärte er und führte sie zu dem geheimen Gang, den Octavia zuvor benutzt hatte. "Sie werden dich sicherlich befragen!", warnte Cleo, nachdem Nate zustimmend genickt hatte. "Dann wirst du wohl nicht umhin kommen, uns auszuschalten", schlug Nate vor. "Was?", entgegnete Cleo überrascht.
"Uns ausschalten", wiederholte Jasper, der neben Nate stand. "In Ordnung", antwortete sie schlicht und schaltete die beiden Männer mit einer geschickten Bewegung aus, bevor sie behände in den dunklen Geheimgang kletterte.
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"Und?" fragte Octavia, als Cleo, die Brünette, am anderen Ende des Lagers herauskam. Ihr Blick durchdrang die Dunkelheit, auf der Suche nach Antworten, die sich in Cleos Augen zu verbergen schienen. "Mir geht es gut, aber ich muss so schnell wie möglich nach Polis", erwiderte Cleo, ihre Worte geflüstert, als trüge die Luft selbst ein Geheimnis.
Octavias Stirn legte sich in leichte Falten, ein stummer Appell nach mehr Information. Cleo seufzte, ihre Stimme von der Last eines ungesagten Schicksals beschwert. Sie wusste, dass sie Octavia nicht mitteilen konnte, was in ihrem Blut brodelte. Eine Offenbarung, die einen Aufstand unter den Groundern entfachen würde – eine Flut von Treuebekundungen, die sie nicht ertragen konnte, geschweige denn, dass sie für sie sterben sollten.
Die kleine Blake nickte verstehend, eine stille Vereinbarung zwischen den Freundinnen. Cleo griff nach den Zügeln eines Pferdes, dessen Atem in der kühlen Nacht dampfte. Ein Moment der Stille legte sich über sie, durchzogen von der Schwere dessen, was ungesagt blieb. "Reite wie der Wind", sagte Octavia, ihre Worte ein zarter Hauch in der Dunkelheit. Cleo zwang sich zu einem Lächeln, doch die Unsicherheit glänzte in ihren Augen wie ein ferner Stern in der Nacht.
"Mögen wir uns wiedersehen", flüsterte Cleo, als sie Octavia in ihre Arme zog. Ein Moment des Abschieds, der in der Stille der Nacht verweilte, bevor Cleo sich löste und die Pferdezügel fest umklammerte. "Mögen wir uns wiedersehen", wiederholte die kleine Blake, ihre Stimme fest und voller kindlicher Ernsthaftigkeit, als wollte sie die Worte in den Himmel schicken, damit sie dort verweilen konnten.
Cleo schwang sich auf das Pferd, ihre Gedanken ein Wirbelwind von Abschied und Hoffnung. Der Himmel über ihnen schien ihre Emotionen zu spiegeln, von dunklen Wolken durchzogen. Sie spürte die Wärme von Octavias Umarmung noch, als sie sich abwandte und in die Dunkelheit davonritt. Der Wind trug ihre Worte fort, während das Lager hinter ihr verschwand. Cleo ritt in die Unbekannte, von einer Bestimmung getrieben, die größer war als die Furcht vor dem, was sie finden mochte.
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In einem stürmischen Anflug von Emotionen durchquerte die Brünette die prächtigen Korridore des Turms und rief dabei mit verzweifelter Sehnsucht: "Ich muss Lexa sehen!" Ihre Worte hallten durch die Mauern, während sie mit hastigen Schritten voranschritt.
Ein energisches "Lasst sie rein!" ertönte aus Lexas Mund, als die Brünette schließlich das Zimmer der Kommandantin betrat. Der Raum war in gedämpftes Licht getaucht, das die Spannung in der Luft nur verstärkte. Der Kommandant, von einer Mischung aus Neugier und Sorge erfüllt, richtete den Blick auf Cleo und stellte die alles entscheidende Frage: "Was ist passiert?"
Cleos Antwort kam in einem Hauch, geladen mit einer Mischung aus Aufregung und Unsicherheit: "Lange Rede, kurzer Sinn, mein Blut wird silbern." Lexas Augen weiteten sich vor Überraschung, als sie die Tragweite dieser Enthüllung erkannte. "Wirklich?" fragte die Kommandantin, und Cleo, getrieben von einem inneren Zwang, griff nach einem Messer auf dem Tisch.
Ihre Handfläche wurde zum Ort eines opulenten Opfers, das Blut, zuerst tiefrot, begann seinen Weg nach unten zu finden. Allmählich verblasste es zu einem schimmernden Silber, und um den Prozess zu beschleunigen, trat die Brünette ins fahle Mondlicht. In diesem Moment schien die Zeit stillzustehen, während die Konsequenzen dieser metamorphen Offenbarung in der Luft hingen.
"Du wirst ein Mythos sein, wenn sie es herausfinden, und du bist in tödlicher Gefahr, wenn sie es herausfinden!" warnte die Kommandantin mit einem Hauch von Angst in ihrer Stimme. Cleo, von einer Mischung aus Mut und Verwirrung, konterte mit hochgezogener Augenbraue: "Und was soll ich jetzt tun?"
Lexa antwortete mit einer bedachten Ernsthaftigkeit: "Du musst es für dich behalten, dich zurückhalten und dich vor allem nicht unnötig in Gefahr bringen." Die Brünette, von Natur aus rebellisch, lächelte verschmitzt. "Das ist nicht gerade der Stil der Grounder."
"Stimmt, aber du bist zu wichtig, du bist seltener als ich, du bist besonders und du könntest Roan zu Fall bringen", erklärte Lexa mit einer Mischung aus Besorgnis und Respekt. Cleo, von einer Welle von Fragen überwältigt, drängte weiter: "Wieso? Wie?"
Lexa enthüllte das düstere Geheimnis mit bedächtigen Worten: "Du bist das Blut von Rachel Pramheda, sie war Moonreina kom Azgeda." Cleos Augen weiteten sich vor Verblüffung, als die Last dieser familiären Bürde auf ihren Schultern lag.
"Du solltest schlafen gehen, Cleopatra Pramheda", sprach Lexa schließlich, ihre Worte mit einer beruhigenden Sanftheit. Die Brünette nickte in stiller Zustimmung, erhob sich dann und sagte respektvoll: "Mochof, Heda. [Danke, Commander]". Lexa erwiderte mit einer Kopfbewegung, und Cleo fügte hinzu: "Pro, Silentheda [Bitte, Commander der Stille]", bevor sie das Zimmer verließ, ihre Gedanken von der Wucht der Enthüllungen erfüllt.
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Cleo schritt behutsam durch die Tür von Roans Zimmer, dessen Körper im sanften Kerzenlicht wie eine Skulptur aus Schatten und Glanz erschien. Ein Seufzen entrang sich ihrer Brust, als sie den Raum betrat und der Anblick des muskulösen Oberkörpers des Azgeda-Königs sie förmlich ansprang. Ohne zu zögern stürzte sie sich auf ihn, ihre Lippen fanden die seinen in einem impulsiven, leidenschaftlichen Kuss, der die ungesagten Worte und unausgesprochenen Schmerzen zwischen ihnen nur kurzzeitig übertönte.
Die Fingerspitzen der Brünetten wanderten suchend über seine Haut, als würden sie nach Antworten in den verborgenen Ecken seines Körpers suchen. Zwischen den körperlichen Berührungen wogte eine unsichtbare, aber spürbare Spannung, durchzogen von einer Mischung aus Liebe, Wut und Enttäuschung. Das Verlangen in Cleo war intensiv, fast überwältigend, getrieben von einer Sehnsucht, die sich kaum bändigen ließ.
Ihre Tränen vermischten sich mit der Intensität des Augenblicks, als ihre Emotionen wie ein aufgewühlter Ozean über sie hinwegschwappten. „Zieh dich aus!", flüsterte sie befehlend, ihre Worte eine Mischung aus Verlangen und Anklage. Doch Roan regte sich nicht, seine Hände hielten ihre fest, während sein intensiver Blick tief in ihre Augen drang.
„Du bist wütend, traurig und enttäuscht", sprach er mit einer Klarheit, die den Raum durchdrang und die Atmosphäre mit schweren Emotionen füllte. „Ich könnte derjenige sein, der dir das nicht ausredet, aber ich weiß, dass du ihn liebst, also werden wir das nicht fortsetzen." Seine Worte waren wie ein eisiger Wind, der durch die Leidenschaft fegte und die Brünette für einen Moment innehalten ließ.
Ein Kopfschütteln war die stumme Antwort der Brünetten, während ihre Emotionen in einem Sturm tobten, den sie kaum zu kontrollieren vermochte. „Ich bin nicht wütend, ich bin...", ihre Stimme erstarb, als sie neben dem König zu Boden sank. In diesem schicksalshaften Moment wurde ihr klar, dass seine Untreue ihr Herz zerrissen hatte. Er hatte sie nicht aufgehalten, als er mit Raven geschlafen hatte, und dennoch liebte sie ihn immer noch. Doch nun wollte sie ihm wehtun, mehr, als er ihr je hatte zufügen können.
„Hey, hey, ist ja gut", versuchte Roan, die aufgewühlte Cleo zu beruhigen. „Nein! Ich will ihm wehtun! So wie er mir wehgetan hat!", schluchzte sie, ihre Stimme von Schmerz durchzogen. Ein Gefühlsorkan, der zwischen den beiden tobte, als Roan behutsam versuchte, die aufgewühlte Seele der Brünetten zu berühren. „Du bist verletzt, das verstehe ich, aber du kannst den Schmerz nicht einfach so verschwinden lassen, er ist ein Teil von dir." Seine Worte drangen sanft in die dunklen Ecken ihres Herzens, während Cleos Augen rot vor Tränen waren und ihr Herz sich in krampfhaften Schlägen zusammenzog. In diesem Moment verschmolzen Leidenschaft und Herzschmerz zu einem komplexen Gefühlskaleidoskop, das die beiden in seinen Bann zog.
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[97 years ago]
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"Frosch-Logbucheintrag, Tag einhundertachtundzwanzig", seufzte die schwarzhaarige Frau, während sie den Raum mit einem Hauch von Melancholie erfüllte. Die dimmen Lichter des Labors tauchten den Raum in ein gedämpftes Glühen, während sie sprach: "Das A.I. Basis Kontrollmodul zeigt weiterhin eine Fehlfunktion. Ein scheinbar unaufhörliches Flackern, das uns in eine düstere Unsicherheit hüllt."
Eine zweite Person, erschöpft und gähnend, betrat das Labor. Die Augen der Frau richteten sich auf die Neue, und ihre Worte hallten durch den Raum: "Flackert es schon wieder?" Ein Ausdruck der Besorgnis spiegelte sich in den tiefen Augen der Frau wider, als sie antwortete: "Ich dachte, du hättest es im Griff." Ihr Blick schweifte zwischen ihrer Assistentin und ihrer Schwester Becca hin und her.
Mit einer anmutigen Gelassenheit erklärte Becca: "Die neurale Schnittstelle ist der Schlüssel zu allem. Wenn wir sie nicht durchbrechen können, stehen wir vor der schmerzhaften Aussicht, zum Alie-Code zurückzukehren." Die Assistentin schlug vorsichtig vor: "Vielleicht sollten wir Alie selbst fragen." Ein spöttisches Lachen, getragen von jahrelanger Erfahrung, durchbrach die ernste Atmosphäre. Becca und Rachel wussten, dass dies keine machbare Option war.
In diesem Moment durchdrang eine verzerrte Stimme Chris' über das Funkgerät die Stille des Labors: "Notfall. Verstanden?" Ein Augenblick der Stille, bevor die Frauen in geschäftiger Hast zum Bildschirm eilten.
"Becca, ich muss mit dir reden", sagte Chris, sein Bild auf dem Monitor verpixelt und doch durchdringend. Becca mischte sich ein: "Ok, Chris, langsam. Was ist passiert?" Die Worte, gefiltert durch die digitale Verzerrung, trafen auf aufmerksame Ohren. "Alie hat sich verselbstständigt. Sie hat es geschafft, ins Netzwerk einzudringen und knackt jetzt alle Systeme. Gerade ist sie in den Sicherheitstrakt von STARTCOM in Omaha eingedrungen", erklärte Chris, und die Farbe wich aus Rachels Gesicht. "Was hat sie vor?", fragte die Assistentin Gordon mit einem Hauch von Beklemmung. "Sie stellt nukleare Dateicodes zusammen", sagte Rachel ernst. "Wozu?" "Zu viele Menschen", antwortete Becca knapp.
"Lade Alies Selbstzerstörungsvirus ins Netzwerk hoch. Sofort. Töte sie", befahl Rachel mit einer Entschlossenheit, die die Dringlichkeit der Situation unterstrich. Chris antwortete: "Das habe ich vor zehn Minuten versucht. Sie lässt mich nicht rein." Rachels Stimme wurde schärfer: "Chris, geh zum Leuchtturmbunker. Sofort. Los!"
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