= kapitel 39 : das erste treffen =
Die Atmosphäre war gespannt, als die Worte von Jade draußen durch die Luft drangen: „Helme auflassen und Waffen im Anschlag. Das ist feindliches Gebiet." Ein unmissverständlicher Befehl, der die Ernsthaftigkeit der Situation unterstrich. Luna, die die Wachsamkeit ihrer Truppe genau beobachtete, kommentierte mit einem verschmitzten Lächeln: „Meine Wachen sind wohl doch fit, hm?"
Doch bevor Luna ihre Bemerkung weiter vertiefen konnte, durchschnitt eine scharfe Stimme die Luft. Es schien, als würde Clarke die Blondine scharf anfahren, doch es war Josephine, die ihre Worte mit einem gewissen Maß an Sarkasmus aussprach. „Hör auf damit", fuhr Clarke sie an, ihre Stimme trug eine Mischung aus Entschlossenheit und Frustration.
"Der Motor ist noch warm. Sie können nicht weit sein", stellte ein Mann von draußen nüchternfest und die Dringlichkeit der Situation wurde immer deutlicher. "In der Liste müsste ein Feuerzeug oder Streichhölzer sein", schlug die Brünette vor, dabei deutete sie auf eine Kiste. Clarke bewegte sich zielsicher zu der Kiste, öffnete sie und durchsuchte sie behutsam, bis ihre Hand auf ein Feuerzeug stieß.
„Wir verstecken uns hier, bis sie weiterfahren", ordnete Clarke an, während sie die Kerze entzündete. Ihr Blick schweifte durch den Raum, und sie fragte intensiv: "Was ist das hier gewesen?" Die Dunkelheit um sie herum wurde von der flackernden Kerze erhellt, während sie auf die Brünette wartete.
„Beobachtungsposten", erklärte Luna schlicht. „Haben wir überall errichtet. Josie und ich haben von hier aus Spezies in ihrer natürlichen Umgebung studiert." Die Vergangenheit schien in ihren Worten zu schwingen, und die Bedeutung des Ortes wurde klarer, während die Gruppe sich auf das bevorstehende Risiko vorbereitete.
"Studiert, ha", murmelte die Blondine leichthin und streckte eine leere Alkoholflasche demonstrativ in die Höhe. Ihr goldenes Haar fing das Licht ein, während eine nachdenkliche Stille zwischen den Vieren hing. Die Brünette, ihren Rücken gegen die Wand lehnend, die von Spinnweben durchzogen war, begann mit einem Hauch von Melancholie zu sprechen: "Erkunden kann langweilig werden. Ella hat mitgetrunken, und Gabriel bei Josie." Ein Schleier von Mysterium und Vergänglichkeit schien die Luft zu durchziehen, als Clarke weiter fortfuhr: "Euch scheint vieles zu verbinden. Als Paar und als vier Freunde." Die Worte der Neugier und einer schwer fassbaren Tiefe trugen. "Warum wollen sie euch jetzt töten?"
"Wollen sie nicht." Die Antwort kam von Luna, ihre Stimme ruhig, aber mit einem Anflug von drohendem Unheil und die Blondine konterte direkt: "Ach nein? Tod den Primes? Klingt für mich schon so." Luna versuchte zu erklären, die Geschichte der Kinder Gabriels, die sich selbst als erleuchtet betrachteten. "Sie befreien Seelen, eine nach der anderen. In den siebzig Jahren, seit er fort ist, haben sie keinen Prime getötet. So hat es mir Josie erzählt." Ein Hauch von Melancholie durchzog ihre Worte, als sie von der Vergangenheit sprach.
"Wieso ist er fort?" Luna saß da, ihre Miene von einer trockenen Ernsthaftigkeit gezeichnet, und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, als sie ihre Worte aussprach. „Er... wollte sterben können, genau wie seine Schwester. Josie nicht. So einfach ist das", erklärte sie mit einem Hauch von Resignation in ihrer Stimme. „Wieso? Was denkst du gerade?", erkundigte sich die Blondine neugierig, ihre Stimme mit einer Spur Unsicherheit durchzogen.
In diesem Moment durchzog eine nachdenkliche Ruhe Clarkes Gesicht. „Ich glaube, dass es nicht so einfach ist. Die beiden hatten die Lust auf Körperbesetzen verloren. Und ich hoffe, um unser aller Willen, dass er eure Mind Drives nicht zerstört, sobald er sie entfernt hat", antwortete Clarke mit einem tiefen Seufzen, während ihr Blick in die Weite schweifte, als suche sie in den Sternen nach einer Lösung und Luna entgegnete lediglich mit einem knappen: "Hm, Bellamys Plan. Euch retten. Unsere Mind Drives für deine Freunde eintauschen."
„Dazu müsste er euch wieder auferstehen lassen. Würde er das tun? Würde Ella das tun? Sie hat auf dich zweihundert Jahre gewartet, und du bist hier?", fragte die Blondine mit einem Hauch von Skepsis. „Lieben sie euch noch?" Die Worte verhallten in der Stille und ließen einen schweren, ungewissen Schatten über die Gruppe fallen.
Plötzlich begann Clarke zu zittern und fiel nach hinten. Panik stieg in Luna auf. „Clarke, nein, nein, nein. Nicht jetzt, sonst sitzen wir hier alle fest. Die Ranken werden kommen", rief die Brünette aufgeregt aus. Ihre Hände zitterten, als sie Clarke schüttelte. Luna konnte mit ihren Kopfschmerzen nicht alleine gehen, und außerdem würde sie ihre Schwester niemals zurücklassen.
„Das hat Josie nicht gemeint, mit einschlafen. Wehr dich dagegen, Clarke. Sonst ist sie für immer in einem Drive eingesperrt, in deinem Kopf, in diesem Loch", fuhr Luna fort, ihre Stimme intensiv und drängend. „Wir sind total am Arsch." Die Worte hallten in der bedrückenden Atmosphäre des Ortes wider, während die Unsicherheit und die drohende Gefahr sich wie ein dunkler Schleier über die Gruppe legten.
Clarke zuckte weiterhin inmitten des Chaos, ihre Augen fassungslos und voller Unsicherheit. Luna, mit einem Herzen, das vor Sorge pochte, stand hilflos da und kämpfte darum, eine angemessene Reaktion auf diese verstörende Situation zu finden. Die Schwestern hatten gerade einen zarten Song gesummt, als Cleo, von einem unerklärlichen Phänomen auf der Ark erwacht, ihre Zelle betrat. Überall um sie herum lagen Bücher verstreut, stumme Zeugen einer anderen Zeit.
Verwirrt und suchend rief Cleo nach Luna, ihre Stimme von Unsicherheit durchzogen. "Luna?" Die Tür öffnete sich langsam, und die Rothaarige trat ein, nur um mit Entsetzen den Anblick zu erfassen, der sich vor ihr entfaltete. Dort lag die Frau, die einst Lunas Herz erobert hatte, nun leblos auf dem kalten Boden, von unsichtbaren Kugeln durchbohrt. Die Schüsse hallten durch den Raum, begleitet von Lunas schmerzhaftem Aufschrei.
Cleo verließ die Zelle, und sofort setzte der Alarm ein, der Klang von Panik und Gefahr. Cleo stand zwischen den verstreuten Büchern, und sie hob eines davon auf, als ihre Augen plötzlich auf die Rothaarige fielen, die in ihrem Erstaunen den Raum durchsuchte. "Hey. Hey. Wieso sind deine Erinnerungen auf meiner Seite der Wand?", erklang Cleos Stimme, durchdrungen von einer Mischung aus Drängen und Verwirrung. Das Buch in ihren Händen schien wie eine schützende Barriere gegen die Wogen der Unsicherheit.
"Du weißt, wieso." Luna, ihre Stimme gefüllt mit einer tiefen Entschlossenheit, erwiderte: "Ich sagte, hör auf, dich zu wehren. Jetzt ist es zu spät." "Wie viel Zeit haben wir noch?", verlangte Cleo zu erfahren. In der Ferne dröhnte eine Explosion, und Luna, von der Dringlichkeit des Moments ergriffen, antwortete eindringlich: "Nicht viel."
"Komm mit", forderte due Brünette von Luna auf und eilte voran, durch die sich verschärfende Bedrohung hindurch, während der Klang von Chaos und Verzweiflung ihre Schritte begleitete. „Wo gehst du hin?", erkundigte sich Luna sanft und folgte Cleo mit bedachtsamen Schritten. "Ich werde dich zurück auf deine Seite führen. Was denkst du, wohin ich...?", entgegnete Cleo trocken und erstarrte plötzlich, als sie an der Stelle angelangte, an der die rote Tür stehen sollte, stattdessen jedoch nur eine undurchdringliche weiße Wand vorfand.
„Es gibt keine Seiten mehr", sagte Luna mit einem Hauch von Resignation, während im Hintergrund das verzweifelte Schreien eines Mädchens erklang. „Nein! Nein! Geh weg von mir! Lass mich in Ruhe!", schrie das Mädchen und verschwand mit einem unheimlichen Flackern in der Wand. "Der erste Versuch, mich zurückzuholen, ist gescheitert, weil sie schwarzes Blut hatte", erklärte die Lightbourne mit ernster Miene. "Die Barriere zwischen unseren Gehirnen bricht ein."
„Was du nicht sagst", meinte die Kane gelangweilt. „Cleo, wenn uns nicht rasch etwas einfällt, wirst du sterben, und mein Mind Drive ist für immer verloren. Also, lass uns den Sarkasmus beiseitelegen und...", begann Luna zu schreien, wurde jedoch im nächsten Moment von Cleo mit einem gespannten Bogen gestoppt. "Oder ich könnte dich wieder töten", konterte Cleo, und die Rothaarige hob sofort beschwichtigend die Hände. „Tu es nicht. Ohne die Tür zu meiner Seite weiß ich nicht, wohin ich gehen werde oder ob ich überhaupt zurückkehren kann. Es könnte für immer sein, und ich kann mich nicht von Ella verabschieden, bitte", flehte Luna mit einem Anflug von Verzweiflung.
"Und warum wäre das schlecht? Ich konnte mich auch nicht verabschieden", erwiderte Cleo mit einer Kühle, die das Echo der ungesagten Emotionen durch den Raum trug. Die Rothaarige, von einer resignierten Müdigkeit durchdrungen, ließ ihre Hände langsam sinken und formulierte mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und Ironie. "Schön, lass ihn fliegen. Was sagt ihr noch? Floate dich doch selbst."
Die Kane, mit einem Ausdruck entschlossener Überzeugung, ließ ihren Bogen sachte sinken und forderte mit einem klaren Blick. "Das ist es. Folge mir." Ohne weitere Worte zu verschwenden, rannte sie wieder voran, ihre Schritte trugen den Puls einer entscheidenden Bestimmung. Die Luftschleuse, ihr Ziel, kam in Sicht. Ohne Zögern griff sie nach Büchern und warf sie hinein. Die Lightbourne, sofort zur Stelle, fragte mit einer Mischung aus Verwirrung und Neugier: "Was wird das?"
"Wenn du recht hast, müssen wir unsere Gehirne trennen, um das Bewusstsein wiederzuerlangen", antwortete Cleo mit einer beinahe meditativen Ruhe und Luna, von aufsteigender Unruhe ergriffen, protestierte emotional: "Das sind meine Erinnerungen." Doch die Brünette schien von den aufsteigenden Emotionen unbeirrt und fuhr unbeirrt fort.
"Cleo!" durchdrang Lunas besorgter Ruf den Raum, und die aufgeladene Atmosphäre schien förmlich zu knistern. Kane, ohne den Pfeil abzusetzen, zwang Luna in einen entscheidenden Moment der Qual: "Dies hier, oder ein Kopfschuss." Sein Blick glich einem durchdringenden Himmel vor dem Ausbruch eines heraufziehenden Sturms.
Die monotone Computerstimme verkündete gnadenlos: "Warnung. Totaler Systemausfall in fünfzehn, vierzehn, ..." Die Rothaarige reagierte sofort und bestimmte: "Tu es." Während der Countdown unaufhaltsam weiterzählte, bediente die Brünette geschickt die Kontrollen, bevor sie den Hebel umlegte und die Bücher schwebend in der Luft gehalten wurden. Der Alarm verstummte, und nur noch ein unheilverkündendes Piepsen durchbrach die gespenstische Stille. "Es hat funktioniert. Komm, hilf mir. Wir brauchen mehr. Sie dringen weiter durch", instruierte Cleo, konzentriert auf die schwebenden Bücher. Doch die Rothaarige regte sich nicht.
"Luna?!" rief Cleo erneut, doch Luna antwortete mit einem leisen Flüstern: "Ich erinnere mich nicht mehr, was du genommen hast. Ich weiß nur, dass es weg ist." Die Computerstimme wiederholte ihre Warnung: "Warnung. System kritisch." "Uns bleibt keine andere Wahl, sonst stirbt unser Gehirn", konterte Cleo entschlossen, und Luna erklärte mit einem Hauch von Tragik: "Ich weiß. Aber ich entscheide mich für die Erinnerungen." In diesem Moment schien die Zeit stillzustehen, während die Schicksalsentscheidung in der Luft hing und die Worte der beiden Frauen die drückende Spannung im Raum verstärkten.
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„Das ist dann alles, genießt euer Pärchen-Wochenende. Küsschen an alle, bye", säuselte die Rothaarige leise in ihr Handy. Die Worte, begleitet von einem Hauch Melancholie und einem geheimnisvollen Lächeln, schwebten in der Luft, während sie ihre Finger durch die roten Locken gleiten ließ. Gleichzeitig öffnete sich behutsam eine der Toilettenkabinen, und aus dem Halbdunkel trat ein Mädchen mit braunem Haar und auffälligen pinken Strähnchen.
„Hey, hast du Jack gesagt, dass du seinen Kumpel küsst?", erkundigte sich die Brünette, ihre Augen suchend in den der Rothaarigen. Ein Moment des Schweigens verstrich, bevor Luna, so der Name der Rothaarigen, mit einem sanften Lächeln nickte. „Ja." „Hasst du wenigstens einen guten Grund?", hakte das Mädchen nach, ihre Miene durchdringend.
Luna drehte sich elegant um, ihre Augen auf die Brünette gerichtet. „Oh, richtig, du bist neu hier", begann sie mit einer Spur Überlegenheit und enthüllte dann mit einer anmutigen Geste ihre Identität: „Hi, ich bin Luna Lightbourne, alias die Mondgöttin. Das bedeutet, ich benötige keine Gründe. Ich fühle einfach, dass es nicht in deine Zuständigkeit fällt, sich darum zu kümmern."
Die Brünette ließ sich nicht so leicht abschütteln und versuchte, mit Empathie die verborgenen Schmerzen zu ergründen. „Ich habe eine bessere Idee. Warum erzählst du mir nicht, was dich bedrückt? Du scheinst offensichtlich große Schmerzen zu haben." Sanft legte sie eine Hand auf Lunas Arm.
„Nimm deine Schlangenhände von meinem Körper", fuhr Luna auf, ihr Ton kalt wie der Winterwind. Ohne einen weiteren Blick zu verschwenden, entzog sie sich abrupt dem einfühlsamen Griff und stürmte mit einer Mischung aus Anmut und Entschlossenheit aus der Mädchentoilette.
„Ach, und ich bin Ella, Ella Santiago", rief das Mädchen namens Ella ihr schelmisch hinterher, ein Lächeln auf den Lippen, als sie die Dynamik des Geschehens genoss und sich der stillen Dramatik des Augenblicks bewusst wurde.
"Luna", forderte Cleo mit einem sanften Klang in ihrer Stimme und hielt weiterhin den Blick auf die Brünette gerichtet, ein zartes Lächeln auf den Lippen. "Lass mich noch einen Moment in ihren Augen verweilen. Ihr Lächeln ist wie ein Sonnenstrahl in der Dunkelheit meines Inneren", flehte die Rothaarige, und in diesem Augenblick bebte etwas Tiefes in ihrer Seele. "Na gut, dieses Bild halte ich fest. Das erste Treffen mit Bellamy würde ich nicht so leicht aus meinen Gedanken verbannen", erwiderte die Brünette nachdenklich. "Aber wenn du sie wiedersehen willst, müssen wir vorankommen. Wir müssen gehen. Jetzt."
Die Rothaarige klappte das Buch behutsam zu, als wäre es ein Schatz, den sie sorgfältig bewahrt. Die Brünette sah in ihr trauriges Gesicht und spürte die Schwere der bevorstehenden Entscheidung. "Sie werden einen Weg finden, um uns beide zu retten. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben", versuchte Cleo, ihre Worte mit einer beruhigenden Zuversicht zu füllen, und Luna erwiderte: "Ich war nicht immer so. Durch Ella wurde ich das Beste, was ich sein kann. Sie hat mir gezeigt, was es bedeutet, mit Leidenschaft zu leben und bedingungslos zu lieben."
"Glaub mir, dieses Gefühl kenne ich", stimmte die Kane zu, während sie den Blick durch den Raum schweifen ließ. "Sieh dich um. Wir haben die Wahl, ob wir die schmerzhaften Ereignisse, die uns geprägt haben, als Diktatoren über unsere Identität akzeptieren oder selbst unsere Bestimmung formen." Wieder knisterte der Sturm, und Cleo sagte nachdenklich: "Wir müssen leichter schweben, um den Weg in die Zukunft zu ebnen."
Die Brünette eilte entschlossen zur Schleuse, einen Stapel Bücher liebevoll in ihren Armen tragend. Luna griff nach einem Buch, und die Erinnerung an ihren eigenen Tod durchströmte sie wie ein eiskalter Wind – ihr Vater, die schwingende Axt, das verstörende Bild von vergossenem Blut. Sie ließ das Buch fallen, und es verwandelte sich vor ihren Augen in jene Axt, die einst ihre Existenz beendete. Als würde die Waffe nach ihr rufen, hob Luna sie auf und fasste einen tiefen Entschluss: Entweder sie überlebt, oder das Schicksal nimmt sie mit sich in die Finsternis.
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