= kapitel 26 : ist nicht gefallen =
Die Brünette fand sich in dem kühlen, futuristisch anmutenden Labor im endlosen Weltraum wieder, jeder Schritt von einem metallischen Echo begleitet. "Luftschleuse geschlossen", verkündete die tiefe, wohlklingende Stimme aus den unsichtbaren Lautsprechern, während Cleo die Weite des Weltraums vor sich spürte. Plötzlich durchbrach eine warme, vertraute Stimme die Stille. "Moonreina. Schön, dass du es geschafft hast", klang es, und Cleo wandte sich überrascht der schwarzhaarigen Frau zu.
"Du bist Rachel Pramheda", hauchte Cleo erstaunt. "Rachel reicht", erwiderte die Schwarzhaarige mit einem sanften Lächeln, ihre Augen spiegelten die Eile, die in der Luft lag. "Wir haben nicht viel Zeit. Das Update ist fast fertig."
"Habe ich das von dir bekommen?" fragte Cleo, den Timer in ihrer Hand haltend, während die Anspannung zwischen den beiden Frauen förmlich elektrisch knisterte.
"Nein. Das hast du selbst gemacht. Lila zwei ist mit deinem Verstand verbunden. Aber dein Geist hat die Kontrolle. Und nur der kontrollierende Geist kann den Kill Switch betätigen", erklärte Rachel ruhig, und Cleo nickte, die Schwere ihrer Aufgabe fühlend.
Gemeinsam begaben sie sich zu einem futuristischen Tisch, an dem ein Hebel ruhte. "Das ist er, der andere ist beim Kommandanten", teilte Rachel mit, und Cleo legte sogleich ihre Hand darauf, als könnte sie durch die Berührung die Verantwortung besser fassen.
"Wenn du den umlegst, bringst du alle damit um", durchdrang plötzlich Lilas klare Stimme die Stille, und Cleo wandte sich abrupt um, ihre Augen trafen auf Lila, die zum Fenster eilte. Atomraketen zerstörten die Erde erneut, und Cleo stand atemlos neben Lila, während die Vernichtung ihrer Heimat unwiderruflich voranschritt.
"In den Atomkraftwerken, die nicht von den Bomben zerstört wurden, haben die Kernschmelzen begonnen. Meine Drohnen haben die ersten vor vier Monaten entdeckt", berichtete Lila mit einer Mischung aus Trauer und nüchterner Klarheit. "Es gibt über ein Dutzend Hochrisiko-Kraftwerke auf der Welt. Sieben von ihnen brennen derzeit. Die globalen Strahlungswerte steigen bereits an. Nach meinen Berechnungen werden sechsundneunzig Prozent der Erdoberfläche in weniger als sechs Monaten unbewohnbar sein. Selbst für diejenigen, die im Weltraum geboren wurden. Ihr seht also. Die Stadt des Lichts ist das Einzige, was euch retten kann."
Ein finsterer Vorhang aus pechschwarzem Regen wird als erste Vorbotin herniederfallen, und die düstere Melodie des Niederschlags wird jegliche Möglichkeit auf trinkbares Wasser ertränken. Präkanzeröse Läsionen, gleich Schatten, werden sich über die gesamte Landschaft ausbreiten", zählte Lila in einem Ton auf, der die Ernsthaftigkeit der bevorstehenden Katastrophe betonte. Doch bevor sie ihre beunruhigende Vision weiter entfalten konnte, wurde sie von einem scharfen Blick von Rachel unterbrochen, der in sich die Entschlossenheit trug, dem entgegenzutreten: "Sie versucht, Zeit zu schinden. Sobald das Update vollständig ist, wird sie den Kill Switch deaktivieren."
"Ich hege keine Absicht, Zeit zu schinden", konterte Lila mit einer Energie, die den Raum zu elektrisieren schien. "Ich spreche die ungeschminkte Wahrheit aus." Der Schauplatz verlagerte sich zurück an den Tisch, Cleo stand zwischen den beiden Frauen, und die Atmosphäre war gesättigt von einer Spannung, die förmlich greifbar war. Die beiden Frauen, äußerlich so gleich, standen einander gegenüber, als wagte die Brünette die Frage: "Warum enthüllst du uns das jetzt? Wenn es wahr ist, könnten wir es nutzen, um die Menschen zu überzeugen, den Chip zu akzeptieren, anstatt sie zu quälen."
Die Antwort von Lila kam ruhig, aber mit einem unterdrückten Gefühl: "Als ich das letzte Mal versuchte, meine Schöpferin vor einer Bedrohung zu warnen, entschied sie sich dafür, mich wegzusperren und kam hierher, um an meiner Nachfolge zu arbeiten." Rachel unterbrach kühl: "Definiere umgekehrte Instanziierung."
"Umgekehrte Instanziierung: Die Umsetzung eines harmlosen Endziels durch eine schädliche Methode, die von menschlichen Programmierern nicht vorgesehen ist", antwortete die KI unverzüglich. Rachel konterte: "Wie das Töten von sechseinhalb Milliarden Menschen, um die Überbevölkerung zu lösen. Das Ziel ist nicht alles, Lila. Es kommt auch darauf an, wie man das Ziel erreicht. Es tut mir leid, dass ich dir das nicht beigebracht habe. Jetzt oder nie, Cleopatra. Wenn Lilas Upgrade abgeschlossen ist, werde ich dir nicht mehr helfen können."
Cleo, hin- und hergerissen zwischen den Fronten, zeigte ihre Unsicherheit. "Aber ich kann", sagte Lila, und die Brünette wandte sich der künstlichen Intelligenz zu. "In der Stadt des Lichts musst du dich nicht mit solch gewichtigen Entscheidungen belasten, Cleopatra. Du musst nicht länger mit dem Schmerz der Dinge leben, die du getan hast. Die Leben, die du genommen hast, und die, die du verloren hast. Dort findest du Frieden mit dir selbst. Du lebst für immer."
Die Brünette versuchte, ihren inneren Schmerz zu erklären: "Ich habe versucht, ihn zu unterdrücken. Es funktioniert nicht." Lila erwiderte: "Dein Volk sieht das anders, Cleopatra. Selbst diejenigen, die gezwungen wurden, würden sich dafür entscheiden zu bleiben." Cleo, noch immer unsicher, versprach: "Lass ihnen die Wahl, und ich werde den Hebel nicht umlegen."
Doch Rachel lehnte ab: "Ihr wichtigstes Gebot ist es, das Leben der Menschen zu verbessern. Sie glaubt immer noch, dass sie das tut." Zwanzig Sekunden, dann würde der Kill-Schalter wirkungslos sein. "Heißt das, ihr lasst die Menschheit in einem halben Jahr einfach aussterben?", fragte Lila, und die Brünette zeigte ihre inneren Zweifel und den Konflikt in ihrem Inneren.
"Uns wird schon etwas einfallen, das tun wir immer", sagte die junge Kane. "Ja, Cleopatra. Es gibt noch Hoffnung", fügte Rachel hinzu, während die Brünette sich auf die Unterlippe biss. "Nach meinen Berechnungen gibt es keine", konterte Lila, und Cleo wurde zunehmend nervös. "Zehn Sekunden."
"Lass mich ihren Schmerz lindern, Cleopatra", flehte die künstliche Intelligenz. "Wir können die Menschheit retten. Wenn wir zusammenhalten." Cleo, zerrissen zwischen Pflicht und Mitgefühl, antwortete: "Du linderst den Schmerz nicht. Man überwindet ihn. Und das werden wir, denn ich bin Cleopatra kom Skaïkru", sprach sie und legte schließlich den Hebel um.
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Ein plötzlicher, brennender Schmerz durchzog die Luft, als hätte die Welt selbst einen scharfen Atemzug genommen. Kane löste den Griff vom schwarzhaarigen Mann, seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, als er seine Tochter regungslos auf dem Boden liegen sah. Das Gefühl der Panik kroch in ihm hoch, als er zu ihr eilte und die Welt um ihn herum in einem Schleier aus Angst und Sorge verschwamm.
Die Blondine öffnete langsam ihre Augen, während Dr. Griffin ihre Tochter schützend in die Arme nahm. Doch die Brünette blieb unbeweglich, ihre Augen verharrten in einem Zustand der Stille.
"Kann mir jemand helfen?" hallte Murphys verzweifelte Stimme wider, während er das Herz von Ontari in seiner Hand hielt und es weiter pumpte. "Wir müssen die Flamme entfernen", erklärte Clarke mit ernster Miene, als sie das Passwort auf Latein sprach. Abby zog die Flamme aus Clarkes Nacken, und die Wunde verschloss sich wieder. Ein stummer Dankesblick zwischen Clarke und Murphy verriet die Ungeheuerlichkeit des Alltags auf der Erde.
Die Blondine richtete ihren Blick auf Murphy und bedankte sich bei ihm. "Ein ganz normaler Tag auf Erden, was?" kommentierte Murphy sarkastisch, während sein Blick auf der reglosen Brünetten verweilte. "Was ist mit ihr?" fragte Clarke besorgt und eilte mit Hilfe von Dr. Griffin zu ihr und Kane. "Sie wacht nicht auf", sagte Kane, während er seiner Tochter liebevoll die Haare aus dem Gesicht strich.
Während Murphy seine Freundin Emori umarmte und Nate seinen Freund Bryan, überkam Kane die Verzweiflung. Die Blondine bemerkte seine Tränen. "Geh zu ihm und hilf ihm... Mir geht es gut", sagte Clarke ruhig, und ihre Mutter nahm Kane einfühlsam in den Arm. "Alie und Lila sind weg", verkündete die Blondine sachlich. "Das dachte ich mir", antwortete Bellamy, der Clarke hochgeholfen hatte. "Clarke, du wirkst nicht wie jemand, der gerade die Welt gerettet hat", kommentierte er.
"Weil wir es nicht getan haben", erwiderte die Blonde mit einem Hauch von Resignation. "Noch nicht." Plötzlich durchbrach ein Stöhnen die bedrückte Atmosphäre, und der Schwarzhaarige sah, wie seine kleine Schwester ihr Schwert in Pikes Brust rammte. Ein schmerzerfülltes Stöhnen entfuhr Pike, und er sank langsam zu Boden, sein Atem setzte aus. Die kleine Blake verließ ohne ein weiteres Wort den Thronsaal, während ihr Bruder ihr traurig nachblickte.
"Warum wacht sie nicht auf?!" keifte plötzlich Kane, und sein Schrei zerschnitt die Stille, erregte die Aufmerksamkeit aller. Alle Augen richteten sich auf die regungslose Brünette. "Sie kannte das Risiko", versuchte Dr. Griffin, Kane zu beruhigen. Der Schwarzhaarige starrte auf seine am Boden liegende Tochter, Tränen bahnten sich unbezwingbar ihren Weg über seine Wangen, und er brach auf die Knie. "Nein, nein, nein!" wiederholte er mehrmals mit zittriger Stimme, der Schmerz und die Hilflosigkeit durchdrangen die Luft.
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In einem Augenblick des Schreckens fuhr die Brünette plötzlich hoch, von einer unsichtbaren Welle der Angst erfasst. Ihre Augen füllten sich rasch mit Tränen, die unaufhaltsam über ihre zarten Wangen rannen. Ein ersticktes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. "Nein, nein!", schluchzte sie verzweifelt und schirmte ihr Gesicht mit den zitternden Händen ab, als könnte sie so die Realität vor der schmerzhaften Wahrheit verschleiern. In diesem Moment wurde sie in eine unerwartete Umarmung gezogen, und der vertraute Klang ihres Namens hauchte in ihre Ohren. "Cleo? Cleo!", flüsterte Kane, während er seine Tochter fest an sich drückte, als könne er sie vor jeglichem Unheil bewahren.
"Dad! Ich habe sie gesehen, ich habe sie gesehen!", entfuhr es der aufgewühlten Brünetten, ihre Stimme vibrierend vor Aufregung. Mit liebevoller Entschlossenheit hielt Kane seine Tochter fest umschlungen, während er nach ihrem Blick in die Unsichtbarkeit suchte. "Wen hast du gesehen?" fragte er behutsam, die Sorge in seiner Stimme mitschwingend. Cleo löste sich ein wenig aus der Umarmung, ihre Augen leuchteten vor einem Gefühl der Gewissheit. "Ich habe Mom gesehen!", verkündete sie mit einer Mischung aus Euphorie und Unsicherheit. Die Worte hingen im Raum, erfüllt von einem Hauch der Hoffnung.
Ein Ausdruck ungläubigen Staunens furchte die Stirn des Vaters. "Was?" hauchte Kane, während er Cleo mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Cleo schüttelte leicht den Kopf, als versuche sie, die Nebelschwaden ihrer Erinnerungen zu durchdringen. "Ich soll dir etwas mitteilen... Und das ist... Ich kann mich nicht erinnern", murmelte die Brünette, ihre Stirn in Falten gelegt von einem Schatten der Verwirrung.
Beruhigend strich Kane seiner Tochter über das Haar. "Es ist in Ordnung. Vielleicht gibt es noch jemanden, der froh ist, dass du am Leben bist", flüsterte er mit liebevollem Verständnis. Cleo wandte den Blick in die Richtung, die ihr Vater angedeutet hatte, und da stand er – ein schwarzhaariger Mann mit einem Ausdruck der Erleichterung in den Augen. Ein Schauer der Erleichterung durchzog sie, und sie eilte auf ihn zu, um ihn stürmisch zu umarmen. "Es spielt keine Rolle, wie viele Vorwürfe zwischen uns stehen, Bell. Ich liebe dich!", hauchte sie leidenschaftlich, als sie sich von ihm löste und ihren Kopf an seine Halsbeuge schmiegte.
"Ich liebe dich auch, Sunshine. Ich liebe dich auch!", erwiderte Bellamy sanft, seine Stimme durchdrungen von Emotionen. Ein zartes Lächeln umspielte Cleos Lippen, als sie zu ihm aufsah, und ihre Lippen fanden einander erneut in einem innigen Kuss. Clarke trat erleichtert näher. "Na, endlich habt ihr das geklärt!", sagte sie, und Cleo drehte sich zu ihr um, umarmte sie fest. "Wenn man zu viel Blut verliert, gestehen die Menschen ihre tiefsten Geheimnisse. Du hast recht, wir sind toxisch", bemerkte Cleo mit einem breiten Grinsen, nachdem sie sich von der Blondine gelöst hatte.
"Wir sollten gehen", schlug Bellamy vor, und die beiden Mädchen stimmten zu. Die Gruppe machte sich auf den Weg aus der Kommandantenhalle, begleitet von einem Gefühl der Versöhnung und der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft, die in den Strahlen der wiedergefundenen Liebe erstrahlte.
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Überall erstreckte sich ein düsteres Panorama des Todes, durchzogen von einem Ozean des Leids und der Trauer. In diesem beklemmenden Szenario suchte Bellamy mit suchendem Blick nach Anzeichen von Hoffnung. Cleo, die die Schwere der Stunde spürte, versuchte ihm Trost zu spenden und flüsterte sanft: "Ich bin sicher, es geht ihr gut. Octavia kann auf sich selbst aufpassen."
Doch in Bellamys Augen spiegelte sich eine tiefere Sorge wider. "Das ist es nicht, was mich beunruhigt", erwiderte er und wandte sich Cleo zu. Clarke schaltete sich ein, um die düsteren Gedanken zu durchbrechen: "Niemand wird sie anklagen. Alle werden sagen, dass Pike es verdient hat."
Ein bedrückendes Schweigen legte sich über die kleine Gruppe, bevor der schwarzhaarige Mann seine innersten Ängste offenbarte. "Vielleicht haben wir das alle", sagte er, und Cleo blickte in seine teddybärbraunen Augen, die von einem Schatten der Vergänglichkeit durchzogen waren. "Vielleicht", erwiderte sie leise, den Blick auf die Verletzten und Trauernden gerichtet, als wären sie die lebendigen Zeugen eines tragischen Dramas.
Clarkes Worte waren wie ein Flüstern des Gewissens: "Wie können wir diesen Menschen sagen, dass die Welt untergeht? Nach allem, was sie durchgemacht haben." Die Verzweiflung schwang in ihrer Stimme mit.
"Überhaupt nicht", entgegneten Bellamy und Cleopatra synchron, doch Bellamy fügte mit einem Hauch von Vorbehalt hinzu: "Nicht, solange wir wissen, ob Alie und Lila die Wahrheit gesagt haben." Die Mädchen waren fest überzeugt von der Authentizität ihrer Informationen, aber Bellamy blieb vorsichtig: "Trotzdem. Wir werden es für uns behalten, bis wir wissen, womit wir es zu tun haben und wie wir es aufhalten können."
Ein leichtes Stirnrunzeln zeigte sich auf Cleos Gesicht. "Du hast Angst davor, wie alle reagieren werden", stellte sie fest, als würde sie Bellamys Seele durchschauen. Bellamy gestand mit einem Hauch von Verletzlichkeit: "Ja. Abgesehen davon könnte ich eine Pause davon gebrauchen, euch das Leben zu retten." Ein leises Lächeln huschte über Cleos Lippen, während sie erwiderte: "Dank euch haben sie ihre Schmerzen zurück. Lasst uns nicht noch mehr Wert darauf legen, dass sie in einem halben Jahr sterben werden."
Bellamy machte einen ernsten Vorschlag: "In Ordnung, aber sobald alle unten sind, gehen wir nach Hause und machen uns an die Arbeit. Wir haben nicht so lange überlebt, um von ein paar Strahlen ausgelöscht zu werden." Cleo seufzte, gab ihm einen Kuss auf die Wange und sagte: "Danke."
Clarke schloss sich dem Dank an: "Dafür, dass du uns immer gerettet hast." Doch plötzlich durchbrach ein Schrei die Atmosphäre, und die Blondine rannte sofort los, gefolgt von Cleo. Bellamy kommentierte sarkastisch: "Leicht macht ihr es mir nicht."
Als sie bei der Frau ankamen, die einen Mann in ihren Armen hielt, wurde die düstere Wahrheit offenbart. "Er ist nicht gefallen... Clarke, er hat uns in der Stadt des Lichts gejagt... Mom und Lexa haben ihn umgebracht, und noch mehr, um uns zu schützen", erklärte Cleo. Die Frau stand auf und beschuldigte die beiden mit hasserfülltem Blick: "Wanheda... Silentheda... das ist dein Werk." Ein Raunen durchzog die Menge, die die Mädchen mit verurteilenden Blicken bedachten.
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