= kapitel 10 : ihren fehler einzusehen =
An diesem feierlichen Tag der Ernennung verspürte Lexa das drängende Bedürfnis, jenen Commandern, die vor ihr ihre Pflicht erfüllten, eine ehrfürchtige Hommage zu entbieten. Ihr Wunsch war es, nicht nur ihren Vorgängern zu gedenken, sondern ihre Gegenwart und ihre Hingabe in jedem, der ihr nachfolgen würde, weiterleben zu lassen. In ihren Worten schwang eine tiefe Verbundenheit mit der Vergangenheit, ein Versprechen, das Erbe zu bewahren, und eine stille Bereitschaft, die byzantinischen Pflichten als Commander zu übernehmen. Ihr Blick glitt durch den Saal, wo die Nightblidas, erfüllt von Respekt und Erwartung, auf sie blickten.
Während die Atmosphäre von Ehrfurcht durchzogen war, drangen aus dem benachbarten Flur unverständliche Stimmen, die die feierliche Stille durchbrachen. Die Tür schwang auf, und in dem entstehenden Zwielicht aus Verwirrung und Unruhe setzte Lexa ihre Worte fort. "An diesem denkwürdigen Tag haben wir die Zusage des Flammenwächters, dass unsere Stimmen Gehör finden werden", verkündete sie, und ihre Worte schwebten wie eine Melodie, die die Gemüter der Anwesenden berührte. Doch ehe die Zeremonie ihre Fortsetzung finden konnte, trat eine weitere Stimme hervor, die die festliche Aura durchdrang.
Ein Grounder namens Semt, vom Volk der Trikru, erhob seine Forderung nach Gerechtigkeit. Die Spannung im Saal wuchs, die Blicke der Anwesenden wurden neugierig und besorgt. Lexa wandte sich dem Mann zu, während Titus sich ehrfürchtig vor ihm niederbeugte. In diesem Moment entdeckte Cleo die gefesselte Gestalt von Octavia Blake. Ein Hauch von Erstaunen und Besorgnis huschte über die Gesichter der Blondine und der Brünetten, die Octavia erkannten.
"Verzeiht die Störung an diesem heiligen Tag, Commander", sprach Semt in der klangvollen Sprache der Grounder. Lexa, in ihrer Entschlossenheit nicht erschüttert, bat Titus um Aufklärung. Der Mann kniete nieder, und Cleo konnte die gespannte Atmosphäre förmlich greifen. "Octavia", hauchten Lexa und Cleo synchron, als sie die Gefangene erkannten. Doch bevor weitere Fragen gestellt werden konnten, entfaltete Semt seine Anklage.
"Commander, sie ist eine Kriegsgefangene", erklärte Semt mit Bestimmtheit. "Sie ist hier, um Zeugnis von den Verbrechen ihres Volkes abzulegen." Cleo, von einer Woge der Empörung übermannt, konnte nicht schweigen und warf die Frage in den Raum: "Welche Verbrechen sollen geschehen sein?" Titus, der die Brisanz der Situation erkannte, erklärte kühl: "Die Skaïkru haben ihr Dorf angegriffen. Als wir Truppen zur Verteidigung schickten, die für ihren Schutz gedacht waren, wurden ihre Krieger dezimiert."
Eine angespannte Stille legte sich über den Saal. Der Grounder appellierte an Lexa: "Beja, Heda. Ai beja yu daun. Goch klin. [Ich bitte dich. Räche uns.]" Aus den Reihen der überlebenden Dorfbewohner erklang ein vereinter Ruf nach Gerechtigkeit. Doch Lexa, die die Last der Entscheidung auf ihren Schultern trug, ermahnte zur Ruhe. "Jus drein jus daun", erklärte sie, während die Forderungen nach Rache wie schwerer Nebel in der Luft hingen und die ersten Anzeichen einer möglichen Konfrontation zwischen den Völkern aufkeimten. Titus durchdrang die aufgeregte Menge mit einem donnernden Befehl: "Ihr werdet diesem Raum Respekt zollen!"
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[97 years ago]
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Cole schritt mit schweren Schritten in das Labor, sein Gesicht von der Last der traurigen Neuigkeiten gezeichnet. Als er den Raum betrat, durchzog seine Stimme die Stille: "Doktoren, es gibt ein Problem auf der Erde." Rachel, vertieft in ihre Arbeit an einem Experiment, hob unmittelbar den Kopf und richtete ihren Blick auf Cole. Mit besorgter Miene erkundigte sie sich sofort: "Welches Problem?"
"Siebenundzwanzig Atomraketen sind in China gestartet worden. Niemand kann erklären, warum, aber sie schweben nun bedrohlich in der Luft und steuern geradewegs auf die Vereinigten Staaten zu", erklärte Cole, die Schwere seiner Worte lastete förmlich in der Luft. Die Nachricht hallte wie ein düsteres Echo durch den Raum und ließ eine bedrückende Atmosphäre zurück.
"Öffne die Luke", forderte Becca mit einem tonlosen Ausdruck, und Gordon gehorchte, indem er den Mechanismus in Gang setzte. Das Fenster glitt langsam auf, und durch das klare Glas konnten sie die apokalyptischen Ereignisse auf der Erde beobachten. Die zerstörerische Kraft der Atomraketen zeigte sich vor ihren Augen in einem entsetzlichen Schauspiel.
"Ich habe die Crew angewiesen, ihre Familien zu kontaktieren. Wenn es jemanden gibt, den Sie anrufen möchten... das sollten Sie auch, Rachel", sagte der Commander mit einem ruhigen Ernst, während sein Blick auf der Brünetten ruhte. Rachels Gesicht verriet tiefe Sorge und Verzweiflung, besonders wenn sie an ihre sechs Monate alte Tochter dachte. Rachel nickte stumm, kämpfte darum, ihre aufsteigenden Emotionen zu unterdrücken.
"Commander, wir haben endlich Ihre Frau erreicht", drang eine Stimme über den Funk in den Raum. "Stellen Sie sie durch", antwortete Cole knapp. Doch bevor er weitere Informationen erhalten konnte, brach das Signal abrupt ab, und eine mechanische Stimme verkündete den Verlust der Verbindung.
Becca, die weiterhin gebannt auf die sich selbst zerstörende Erde blickte, brach in Selbstzweifel aus: "Was habe ich getan?" Der Klang ihrer Stimme bebte, als sie die verheerenden Konsequenzen ihrer Entscheidungen realisierte.
"Du wolltest das Richtige tun und hast damit alle zum Tode verurteilt", antwortete Rachel neben ihrer Schwester. Ihre Worte durchdrangen den Raum wie ein eisiger Wind, während der Schatten des Unausweichlichen über der Gruppe lag und die bedrückende Stille nur von den fernen Explosionen auf der Erde durchbrochen wurde.
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Lexa betrat den Raum mit einer Woge aus Entschlossenheit, ihre Schritte kündigten eine Aura des Zorns an, die das Zimmer durchdrang. "Wie kannst du es wagen, mir das am Ernennungstag vorzubringen!" Ihre Worte durchzogen die Luft wie glühende Pfeile, und der Ausdruck der Empörung auf ihrem Gesicht verlieh ihrer Anklage eine eindringliche Intensität.
"Nicht ich habe es vorgebracht, Heda", konterte Titus kühl, seine Stimme ein ruhiger Kontrapunkt zu Lexas aufbrausenden Emotionen. "Das warst du selbst. Gegen meinen Rat hast du Skaïkru zum dreizehnten Clan berufen. Du hast es abgelehnt und Hunderte deiner Leute ermordet. Und noch auf dem Schlachtfeld hast du beschlossen, den Mördern zu verzeihen. Aber diese Provokation ist der Beweis dafür: 'Blut verlangt nicht nach Blut' hat versagt. Nur der Krieg kann dem ein Ende setzen."
Cleo, die bislang schweigend zugehört hatte, fügte schließlich ihre eigenen Gedanken hinzu. "So haben unsere Vorfahren auch gedacht, und immer wurde bewiesen, dass Krieg nicht die Lösung ist, aber notwendig."
"Clarke?" Lexa richtete ihren durchdringenden Blick auf die blonde Anführerin.
"Clarkes Meinung dazu ist wohl kaum unvoreingenommen", warf die rechte Hand von Lexa ein, und ihre Worte trugen einen Hauch von Skepsis.
Titus setzte seine eindringliche Argumentation fort, betonend, wie dringend seine Position sei. "Titus hat recht", sagte Clarke nach einigen Sekunden des Nachdenkens. "Ich würde alles tun, um meine Leute zu retten. Da weißt du, und auch Cleo würde das, auch wenn sie wütend ist... Aber ich kenne meine Leute. Nicht alle stehen zu Ratsvorsitzenden Pike. Kane tut es nicht. Octavia auch nicht."
"Deine Leute haben nicht für Kane gestimmt", warf Titus ein, seine Worte präzise wie ein Schwertstich. "Doch, manche schon", erklärte die Brünette. "Clarke, du würdest jetzt sagen, wir sollten ihnen Zeit geben, ihren Fehler einzusehen, aber die haben wir nicht."
Lexa, skeptisch, wandte sich an Clarke: "Du glaubst, deine Leute werden Pike selbst unschädlich machen?" Clarke nickte entschlossen. "Und wenn sie es nicht tun?"
"Schickt mich zu ihm, und ich schieße ihm einen meiner Pfeile in den Kopf", schlug Cleopatra schulterzuckend vor, ihre Stimme durchdrungen von einer düsteren Entschlossenheit.
Titus unterbrach erneut, seine Stimme mit Besorgnis durchtränkt. "Und wenn sie stattdessen die Zeit nutzen, um ihren nächsten Angriff zu planen? Wir müssen jetzt handeln, Heda. An dem dreizehnten Clan ein Exempel statuieren."
Niemand wagte es, gegen Titus' Überzeugung anzukämpfen, und er fuhr fort, seine Argumente mit einer Entschiedenheit zu untermauern, als hinge das Schicksal aller Clans von diesem einen Moment ab. "Zeig den anderen zwölf Clans, was passiert, wenn sie sich widersetzen. Sie stehen zu euch, weil ihr die Eiskönigin getötet hast, aber darauf kannst du dich nicht verlassen. Wenn du jetzt nicht handelst..." Lexa brachte ihn zum Schweigen, indem sie eine Hand hob, und in dieser Geste lag eine Mischung aus königlicher Autorität und innerer Zerrissenheit.
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"Heute erhebe ich meine Stimme, um die Armeen der Zwölf Clans dazu aufzurufen, Seite an Seite gegen Arkadia vorzurücken", begann der Kommandant mit einer tiefsinnigen Schwere in seiner Stimme, die von Jahrhunderten der Führung zeugte. Ein erhabenes Raunen durchzog die Reihen, als die bedeutungsvollen Worte wie eine Welle der Bestimmung durch die versammelten Krieger schwangen. "Unser Ziel ist nicht, Arkadia anzugreifen, sondern es zu isolieren. Wir werden den dreizehnten Clan blockieren und davon abhalten, das Land zu betreten, das sie zu beanspruchen versuchen. Wir gewähren ihnen Zeit, ihre eigenen Führer von innen heraus zu erkennen und abzulehnen. Wenn sie sich gegen ihre Unterdrücker erheben, heißen wir sie als gleichberechtigte Mitglieder willkommen", fuhr Lexa fort, und das Gemurmel der Zustimmung verstärkte sich zu einem harmonischen Flüstern.
"Ihr habt die Worte des Kommandanten vernommen. Sendet eure Reiter aus und teilt euren Armeen mit, dass sie eine Schutzzone um Arkadia errichten sollen. Fünf Meilen sollten ausreichen, um sie von unseren Dörfern fernzuhalten", verkündete Titus feierlich an die Botschafter der Clans. Die Brünette, die neben der Blondine stand, wandte sich an Lexa und fragte mit ehrfürchtigem Respekt: "Eure Befehle, Heda?" Lexa antwortete mit einer klaren Entschlossenheit: "Jeder Skaïkru, der die Grenze überschreitet, wird mit einem Tötungsbefehl belegt." Ein Hauch von Unverständnis legte sich über die Versammelten, und Semet kom Trikru brach in Wut aus: "Das ist keine Vergeltung, Heda. Das ist Gerechtigkeit."
"Skaïkru hat meine Söhne getötet! Und meinen Bruder. Und meine Frau!", schrie Semet mit einer geballten Ladung schmerzhafter Erinnerungen. Cleo konterte schroff: "Und wie viele von uns hast du auf dem Gewissen!" Die Spannung in der Luft war fühlbar, als Semet unbeirrt weiter sprach: "Wenn der Geist des Kommandanten uns nicht beschützt, was dann?" Cleo, angespannt und entschlossen, hatte ihren Pfeil auf den Bogen gelegt und zielte genau auf Semet. "Mäßige dich, Semet kom Trikru!", befahl sie und hielt den Atem an, während die Situation sich zu einem drohenden Höhepunkt entwickelte. Doch bevor weitere Worte gesprochen werden konnten, durchdrang Semet die Stille mit einem markerschütternden Schrei: "TOT DEM KOMMANDANTEN!" und stürmte mit gezücktem Messer auf Lexa zu.
"Ist noch jemand dieser Meinung?" fragte Cleo bedrohlich und hatte einen weiteren Pfeil im Anschlag. "Blut verlangt nach Blut", sprach sie mit einer eisernen Entschlossenheit, als sie den blutgetränkten Pfeil aus dem Kopf des Grounders zog. Die Szenerie erstarrte zu einem Augenblick der Unausweichlichkeit.
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[97 years ago]
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Rachel und Becca hielten einen Moment inne, als sie die Spritzen füllten, die Flüssigkeit in sanften, schimmernden Wellen in die transparenten Zylinder glitt. Die Stille im Raum wurde nur von leisen Tropfen und dem leisen Summen der Raumstation durchbrochen. Ihre Blicke trafen sich, und ohne Worte verband sie eine tiefe, innige Verbindung. Die Flüssigkeit in den Spritzen schien mehr als nur ein Experiment zu sein – es war ein Symbol, ein geheimnisvolles Ritual, das ihre Schwesternschaft auf eine metaphysische Ebene hob.
Mit Bedacht setzten sie die Nadeln an, ließen sie in ihre Unterarme gleiten, und die Flüssigkeit begann ihren Weg in ihre Adern zu finden. Ein sanftes Ziehen, ein Kribbeln, während die Mischung aus weißer und schwarzer Substanz in ihren Körpern aufging. Ihre Blicke trafen sich erneut, ein unsichtbares Band zwischen ihnen, das durch die Strömung der mysteriösen Flüssigkeit verstärkt wurde.
"Ich frage mich, ob es vererbbar ist", durchbrach Rachel die Stille, ihre Gedanken wanderten zu ihrer kleinen Tochter, die irgendwo auf der Ark heranwuchs. Die Vorstellung, dass auch sie diese besondere Art von Blut in sich trug, erfüllte sie mit einer Mischung aus Sorge und Neugier. Becca, die dieselben Gedanken hegte, antwortete mit einem Hauch von Melancholie: "Wer weiß!"
Die Spritzen wurden behutsam beiseitegelegt, als die Tür sich öffnete und Cole, gefolgt von Gordon, den Raum betrat. "Gehen Sie von Ihren Instrumenten weg!", befahl Cole den beiden Wissenschaftlerinnen mit einer ernsten Autorität. Rachel schaute ihn herausfordernd an und erwiderte kühn: "Dies ist unsere Raumstation, Commander. Sie geben mir und uns keine Befehle, verstanden!" Die Spannung im Raum stieg, als Rachel ihre Abneigung gegen jegliche Bevormundung offen zeigte.
"Jetzt, wo ich den Zweck eurer Forschung kenne, schon", konterte der Commander und brachte eine neue Dimension in den Konflikt. Die Schwestern hatten die Arme vor der Brust verschränkt, ihre Blicke richteten sich scharf auf Gordon, der schweigend die Szene verfolgte. Ein unsichtbares Netz von Emotionen umspannte den Raum.
"Du hast ihn informiert?", erkundigte sich Becca bei ihrem Assistenten. "Die Bewohner der Ark haben ein Recht darauf zu erfahren, woran wir arbeiten, bevor wir es an Bord bringen", erklärte Gordon in ruhigem Ton, während draußen die Sterne vorbeizogen – ein stummer Zeuge der Menschheit im All.
Becca unterbrach ihn mit einer klaren Geste, "Ihr solltet auf eure Assistentin hören, ihr beide." Cole versuchte sich einzumischen, aber Becca hielt energisch die Hand hoch. "Halten Sie sich da raus, Commander", fügte sie mit Entschlossenheit hinzu, ihre Augen funkelten.
"Sich raushalten?", wiederholte der Commander mit einem Hauch von Bitterkeit. "Zwei Jahre lang habe ich alles getan, was ich konnte, um dieses Schiff am Leben zu erhalten. Und jetzt erfahre ich, dass eine von Ihnen geschaffene künstliche Intelligenz die Welt zerstört hat und Sie immer noch daran arbeiten! Jetzt hören Sie mir gut zu, Doktor. In zwei Stunden beginnen wir mit dem Andockmanöver. Dreizehn Raumstationen werden zusammengeführt. Vielleicht die größte technische Meisterleistung in der Geschichte der Menschheit. Nur um dem Albtraum zu entkommen, den Sie geschaffen haben."
Becca, laut und aufgebracht, unterbrach ihn mit erhobener Hand, "Okay, bitte." Doch Rachel spürte, dass der Konflikt noch lange nicht vorbei war, dass sich die Wogen unter der Oberfläche der Worte weiter aufbäumten.
"Sie sollten auf Ihre Assistentin hören", kam es von Cole erneut, seine Stimme beharrlich. "Glauben Sie wirklich, dass es auf den dreizehn Stationen genug intelligente Menschen gibt, um uns zu retten? Dass ihre Berechnungen korrekt sind? Dass der Sauerstoff für die nächsten zweihundert Jahre reichen wird? Und die Lebensmittel?", hinterfragte Rachel den Commander mit einem durchdringenden Blick, während sich der Raum mit der Schwere der existenziellen Fragen füllte.
Becca setzte an, um die Diskussion fortzuführen. "Alie zwei wird alle Möglichkeiten durchspielen. Sie wird die Fehler erkennen, noch bevor wir sie machen. Sie wird unsere Bedürfnisse kennen, weil es auch ihre Bedürfnisse sein werden", erklärte sie mit Überzeugung, und in ihren Augen spiegelte sich der Glaube an die Schöpfung, die sie hervorgebracht hatten.
Gordon wies auf den Chip in der Halterung, und Rachel wusste, dass auch ihr eigener Chip sicher bei ihrer Tochter versteckt war. Nur wenn jemand diesen Chip fand, bestand die Gefahr. "Ich stimme ihm vollkommen zu. Wir können nicht Teil der Ark werden, solange dieses Ding...", begann Gordon, doch Becca unterbrach ihn leidenschaftlich, "Dieses Ding wird uns retten!"
Rachel war unsicher, wie sie sich positionieren sollte, während die Diskussion sich fortsetzte und die Entscheidungen ihre Schicksalslinien prägten. "Alie eins hat nicht verstanden, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, ja. Aber Alie zwei wird es", setzte Becca hinzu, ihre Stimme durchdrungen von einem festen Glauben an die Möglichkeiten der Zukunft.
Rachel dachte an Lila zwei, die ebenso wie Alie eins auf ihrer eigenen Existenz basierte. "Sie ist darauf ausgelegt, sich mit der Menschheit auf einer biologischen Ebene zu verbinden", mischte sich Rachel in das Gespräch ein, ihre Worte getragen von einem Hauch von Hoffnung. "Sie wird den Wert des Lebens verstehen, indem sie mit uns koexistiert. Okay, Commander, ich habe eine Frage an Sie. Glauben Sie wirklich, dass es auf den dreizehn Stationen genug intelligente Menschen gibt, um uns zu retten? Dass ihre Berechnungen korrekt sind? Dass der Sauerstoff für die nächsten zweihundert Jahre reichen wird? Und die Lebensmittel?"
"Alie zwei wird alle Möglichkeiten durchspielen. Sie wird die Fehler erkennen, noch bevor wir sie machen. Sie wird unsere Bedürfnisse kennen, weil es auch ihre Bedürfnisse sein werden", fuhr Becca fort, und ihre Worte hallten in der Stille des Raums wider.
Gordon ergänzte, dass der Code in der Kristallmatrix war, und Rachel betrachtete die glitzernde Struktur, die für sie die Essenz ihrer Arbeit symbolisierte. Becca hielt die Kristallmatrix fest an ihre Brust gedrückt und flehte den Commander an: "Bitte, wenn Sie sie töten, töten Sie uns." Die emotionale Intensität des Moments ließ die Raumstation beinahe erzittern, und Rachel spürte, dass alles auf dem Spiel stand.
"Wir brauchen auch die Prototypen und die Systemfestplatten", sagte Gordon, und Cole versprach, alles zusammenzutragen, während er das Labor verließ. "Scher dich, verflucht noch mal, raus aus unserem Labor", donnerte Rachel, als Gordon ihrer Schwester näher kam, und ihre Stimme hallte in den metallenen Wänden wider, ein Ausdruck ihrer Entschlossenheit.
"Becca, ich flehe dich an...", versuchte Rachel, die sich über die Eskalation der Ereignisse entsetzt zeigte, aber Becca schnitt ihre Worte ab. "Raus hier, verdammt!", keifte Becca, und Gordon verließ das Labor. Die Tür schloss sich hinter ihm, und der Computer meldete: "Sicherheitsprotokoll eingeleitet."
"Becca, was hast du getan?", fragte Rachel entgeistert, als die Gewissheit der drohenden Gefahr sie einholte und die Stille des Labors die Wucht des Moments trug.
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