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Ungewissheit und Trauer

POV - Raja

Ich wusste nicht, wie lange wir uns schon anstarrten, aber es war auf jeden Fall gespenstisch still. Was ich aber ebenfalls nicht wusste, war, was ich sagen sollte. Reicht ein "Danke" aus? Oder soll ich ihm einen ganzen Aufsatz vortragen, wie dankbar ich bin, dass er mich vor meinem Verderben gerettet hat? Der Junge selbst hatte wohl das gleiche Problem, denn er war stumm wie ein Stein und musterte nur kurz und sparsam die Umgebung. Schließlich stand er auf und tippte verlegen mit seinen Fingern auf seiner knielangen Hose herum. ,,Ehhh.... Ich würde dann mal... gehen?'', verabschiedete er sich von mir und wendete sich zögernd den Büschen zu. Ich war währendessen total überfordert. Was soll ich machen? Soll ich überhaupt etwas machen? Dann gab mir das rascheln der Büsche den letzten Warnschuss. ,,Warte!''. Ich rappelte mich hastig auf. Der Junge entgegnete mir mit einem leicht irritierten Blick. ,,Kann ich... Kann ich mit dir kommen?''. Mein Gegenüber hielt den verwirrten Blick bei, als er sich umschaute und schlicht meinte:,,Von mir aus". Ich war ein wenig überrascht von der schnellen Antwort, als der Junge los ging und hinter den dichten Büschen verschwand. Ohne zu zögern folgte ich ihm mit schnellem Fuß und holte nach wenigen Augenblicken auf.

Während wir so vor uns her liefen, brodelten in meinem Kopf immer noch so viele Fragen, die eine Antwort benötigen. Jedoch schien es mir sehr unhöflich, wenn ich meinem... ich nenne ihn jetzt einfach mal "Retter", gleich so viele Fragen gegen den Schädel werfe. Eigentlich könnte ich ihn aber um seinen Namen fragen...
,,Wie heißt du eigentlich?'', erkundigte ich mich daher. Der Junge reagierte jedoch nicht. Hatte er mich nicht gehört? Aber ehe ich meine Frage wiederholen konnte, antwortete er:,,Jeldrik. Und du?''. >>Jeldrik...<< Irgendwie passte der Name zu ihm. ,,Raja", erwiderte ich. ,,Schön dich kennenzulernen, Raja", gab er wenige Augenblicke später zurück.
Irgendwie gab mir diese Antwort ein mulmiges Gefühl, weshalb ich eine Fortführung des Gesprächs einstellte. Ich beobachtete daher die Natur, die regelrecht immer schöner wurde, je länger ich sie studierte. Ich sah vereinzelt bunte Vögel und sogar Affen. Während ich den Wald weiter musterte, bemerkte ich nicht, dass Jeldrik stehen geblieben war. Ich rämpelte ihm in den Rücken. Sofort stieg Peinlichkeit in mir auf und ich wollte mich entschuldigen, jedoch schien Jeldrik meine Unachtsamkeit nicht bemerkt zu haben. Dafür sah ich nun, wieso er angehalten hatte.

Wir befanden uns nun auf einem sehr schmalen Pfad, der an einem Berghang entlang führte. Jedoch war vor uns ein Teil des Weges abgerutscht, weswegen nun eine riesige Lücke das Weitergehen verhinderte. Zudem konnte ich mir nicht vorstellen, so weit springen zu können...

Jeldrik untersuchte währendessen den Berghang, als er sich zu mir wendete. ,,Kannst du klettern?", fragte er mich. Ich nickte bloß, als Jeldrik ganz einfach Anfing, die Wand zu erklimmen. Und ich sah schockiert zu, wie er Sekunde für Sekunde immer höher kraxelte. Schließlich zog er sich über die Kante und war für einige Herzschläge verschwunden. Dann tauchte sein Kopf wieder auf. ,,Kommst du?'', rief er zu mir herab. Ich zögerte für ein paar Sekunden, als ich es unter schwerem Herzklopfen versuchte. Aufmerksam und sachte tastete ich mich voran. Ich war zwar schon oft geklettert, aber eben mit Sicherheitsvorkehrungen. Wenn ich jetzt ausrutschte, würde ich in die Tiefe stürzen. Deshalb schob ich all meine Gedanken beiseite und konzentrierte mich auf jeden Zug. Als ich fast oben war, nahm Jeldrik meine Hand und half mir die letzten Zentimeter hoch. Erleichterung machte sich in mir breit, als ich wieder auf sicherem Boden war. Ich schaute hinunter zum Pfad, auf dem ich und Jeldrik vor wenigen Minuten noch gestanden hatten. Von hier oben sah er noch schmaler aus. Jeldrik war währendessen weitergegangen und wartete vor einer langen Buschreihe auf mich. Er sah ungeduldig aus.

,,Wo gehen wir eigentlich hin?", erkundigte ich mich, als wir uns durch das dichte Gebüsch kämpften.
,,Nach Horasch. Das ist die größte Stadt hier in der Gegend. Du hast doch sicherlich Hunger, oder?''. ,,Ja!", antwortete ich. Aber eigentlich verspürte ich gar keine Lust auf Essen. Ich dachte mir bloß, dass ich dadurch auf andere Gedanken kommen würde.
Nach etwas längerer Zeit kamen wir an einer Straße an, die genau so Schlammig war wie der Waldweg. Doch das war nicht das, was mir eine Atem raubte. Vor mir war kein Wald mehr, sondern einen riesige, lebendige Stadt. Ich sah hunderte Menschen, Kutschen und noch mal so viele Häuser. Viele hatten bestimmt mehr als 3 Stockwerke. Ich war so überrumpelt von den Ausmaßen, dass mir sogar der Unterkiefer ein wenig hinunter hing. Und Jeldrik schien amüsiert zu sein. ,,Warte erstmal ab, bis du Solis siehst!'', meinte er, während er den Hang auf der anderen Straßenseite hinunter rutschte. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich diese Stadtnamen noch nie zuvor gehört habe, was in mir eine große Unruhe verursachte. Als wir uns der Metropole näherten, fragte ich verwirrt:,, Auf welchem Kontinent bin ich eigentlich?''. Abrupt blieb Jeldrik stehen und drehte sich mit einem irritierten Blick zu mir um. ,,Kommst du nicht von hier?'', fragte er mich sogleich. Plötzlich bekam ich wieder kein Wort über meine Lippen. Soll ich ihm gleich die Wahrheit sagen? Das er mit einem total fremden Mädchen herumspaziert ist? ,,Ach, holen wir uns zuerst etwas zu... Essen", meinte er auf einmal, als er seine Aufmerksamkeit abrupt dem hohen Glockenturm zugewendet hat. Ich folgte seinem Blick kurz, nun selber verwirrt, warum er das Thema einfach so gewechselt hat. Aber eigentlich war es für mich auch besser so. Und Jeldrik schien scheinbar zu sehr ans Essen zu denken. ... Aber irgendwie sah er nun angespannt aus. Wir gingen eine Straße entlang. Um uns herum war alles im vollem Betrieb. Jede 6 Sekunden fuhr eine Kutsche an uns vorbei. Die Gesichter der Leute sahen ebenfalls anders aus, als die, die ich von zu Hause kenne. Aber am meisten zogen mich die hohen Gebäude in den Bann. Sie waren zwar einfach gebaut, aber mit Mustern verziert, die den Häusern ein besonderes Aussehen verlieh. Jedoch merkte ich erneut nicht, dass Jeldrik vor mir stehen geblieben war und rämpelte ihm erneut in den Rücken.
,,Ist was los?", fragte ich jedoch, da Jeldrik keinerlei Reaktion zeigte. Ich schaute über seine Schulter, als mir zwei Leute in den Blick fielen. Sie hatten pechschwarze Rüstungen an und oben auf ihren Helmen war ein wolkenweiser Pflaum befestigt. Ich wusste es zwar nicht, aber sie sahen sehr nach Stadtwachen aus. Plötzlich packte mich Jeldrik bei der Schulter, ohne seinen Blick von den beiden Männern abzuwenden. ,,Wir sollten gehen", sagte er zu mir, in einem unruhigen Unterton. In diesem Moment schaute einer der beiden Wachen in unsere Richtung, als er seinem Nebenan auf die Schulter klopfte und auf uns zwei zeigte. ,,Renn!'', rief Jeldrik dann nur noch aus, als er schon in die nächste Gasse sprintete. Total verwirrt rannte ich ihm nach. Wir bogen bei einer scharfen Kurve ab. Ich war schon außer Puste, aber Jeldrik lief einfach weiter. ,,Jeldrik... Warte!". Obwohl ich fast keine Luft mehr hatte, versuchte ich so gut wie nur möglich mit ihm mitzuhalten. Ich schaute über meine Schulter - und mein Herz machte einen Sprung. Die beiden Stadtwachen waren nur noch wenige Meter von mir entfernt. >>Wie sind die so schnell?!<<.

,,Dawarrar! Dawarrar ois!'', schrie einer der beiden keuchend. Ich verstand die Sprache aber nicht, weswegen mir nun eindeutig klar wurde, dass das hier nicht Cypros war. Ich musste mich aber weiter auf das laufen fokussieren. Überall waren Leute und Wägen. Jeldrik tauchte zwischen einer Menschenmenge unter. Ich tat das gleiche. Jedoch stolperte ich über einen Fuß und verlor Jeldrik sogleich aus den Augen. Ich schaute mich nervös um. Als ich hinter mir aber schwere und klappernde Schritte hörte, rannte ich weiter geradeaus. Nach kurzer Zeit war ich wieder im Freien und entdeckte sogleich Jeldrik. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Der Junge hob einen Gullideckel aus seiner Zementierung und schaute in meinen Richtung. ,,Hier rein! Beeil dich!'', rief er mir entgegen. Ich schaute kurz über meine Schulter. Die Stadtwachen waren ebenfalls wieder im Freien und kamen auf uns zu gestürmt. Ohne zu zögern stieg ich auf die Leiter, die in die Kanalisation hinunter führte. Die Stufen waren glitschig, als meine Füße plötzlich abrutschten. Ich stürzte den Rest der Leiter hinunter und landete unsanft auf einem kalten, hartem Steinboden. Als ich mich mit Kopfschmerzen aufrappelte, kam Jeldrik neben mir auf. Benommen schaukelte ich ein paar Schritte nach vorne, als ich auf dem glatten Boden den Halt verlor und erneut umfiel. ,,Verdammt...", stöhnte ich murmelnt, als Jeldrik zu mir eilte und mir auf half. ,,Geht es dir gut?", fragte er sogleich. ,,Ja, geht schon", erwiderte ich leise, immer noch ein wenig benommen von meinem Sturtzt.

Plötzlich krachte der Gullideckel hinter uns herab, gefolgt von einem der beiden Stadtwachen. Jeldrik nahm meine Hand und zusammen liefen wir um die nächste Ecke. Schon bald hörte ich das klappern der Rüstung, dass durch die Tunnel der Kanalisation hallte. Währendessen hatte Jeldrik meine Hand wieder losgelassen und rannte nun genau neben mir. Ich wusste zwar nicht, wer diese Kanalisation gebaut hatte, doch sie war sicherlich nicht für Verfolgungen geeignet. Der glatte Boden wurde bei jeder Kurve ein Problem, da man sehr einfach ausrutschen konnte. Als wir um die nächste Ecke bogen, konnten wir gerade noch so stehen bleiben. Eine Kreuzung durchtrennte unseren Fluchtweg. Auf der anderen Seite versperrte ein Gitter den Hauptkanal.

Jeldrik trat ein paar Schritte zurück. Ich sah ihm verwirrt zu, als er Anlauf nahm und auf die andere Seite hinüber sprang. Er inspizierte kurz die Gitterstäbe. ,,Spring rüber!'', rief er mir zu. Hinter mir hörte ich schon die rasanten Schritte unserer Verfolger. Ich ging ebenfalls ein paar Schritte zurück, atmete ein letztes Mal tief durch und rannte auf die Kante zu. Ich katapultierte mich von ihr ab und flog im hohen Bogen richtung Jeldrik. Dieser breitete seine Arme aus und fing mich. Als er mich los ließ, zwängte er sich durch zwei Gitterstäbe hindurch. Eilig drängelte ich ihm nach. Wir setzten unsere Flucht fort und rannten für eine Weile durch die schier endlosen Korridore der Kanalisation. Wir kamen an einem Gullideckel vorbei. Wasser strömte durch die Schlitze hindurch und floß in den Kanal. Dann bekam ich plötzlich einen Seitenstich und wurde immer langsamer.

,,Jeldrik... können wir eine Pause machen?", hechelte ich. Ohne weitere Worte blieb Jeldrik stehen und ließ sich nieder. Er schnaufte laut und seine Brust senkte sich ruckartig. War er noch erschöpfter als ich? Die Stadtwachen hatten wir dafür sehr wahrscheinlich abgehängt. Doch so gleich flammte eine Frage in mir auf. ,,Wieso haben uns diese Männer verfolgt?''. Jeldrik schloss seine Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Wand. Es schien, als wollte er erstmal wieder Luft holen. Ich sah ihn nur an und wartete auf seine Antwort. ,,Ich weiß es nicht", meinte er schließlich, keuchend. Ich kannte ihn zwar erst seit wenigen Stunden, aber ich wusste nun, dass er ein sehr schlechter Lügner war. Diese Körperhaltung in der Stadt, als er die Wachen gesehen hatte, die schnelle Reaktion. Es schien nicht so, als wüsste er nicht, wieso sie uns gejagt hatten. ,,Wir müssen weiter. Wenn es dunkel wird, ist die Kanalisation noch gefährlicher'', sagte Jeldrik und hiefte sich auf. Ich aber hatte jetzt noch keine Lust, weiter zugehen. ,,Jeldrik, bitte, lüg mich nicht an!". ,,Ich lüg dich nicht an!", verteidigte er sich empört. Ich wollte diese Möglichkeit nun aber nutzen, um endlich Antworten zu bekommen.

,,Und wieso sind wir in diese Stadt, um etwas zum Essen zu holen? Wir hätten doch zu dir nach Hause gehen können, oder?'', machte ich weiter. Jeldrik wurde diese Konversation nun ein wenig zu viel. Er drehte sich einfach um und ging weiter.

,,Hast du überhaupt ein Zuhause?''.

Mein Fragdrang vermischte sich allmählich mit Zorn. Welches Spiel spielte er mit mir? Warum wollte er mir nicht einfach die Wahrheit sagen? Ruckartig blieb Jeldrik stehen. Er beugte sich ein wenig nach vorn und rieb sich energisch die Stirn. Er sah verletzt aus. ,,B- Bitte.... Ich will nicht darüber reden...", nuschelte er mit zittriger Stimme. Mein Zorn verflog so schnell wie er gekommen war. Ich hörte ein leises schluchzen, das Jeldrik noch versuchte zu unterdrücken. Dann lief er einfach weiter.

Mich überkam das Gefühl der Schuld. Wie eine Walze zerquetschte es mich. Sollte ich ihm einfach hinterher gehen? Als ob nie etwas gewesen ist?

Ich kannte ihn erst seit ein paar Stunden und benahm mich schon wie eine Egoistin.

Ich verharrte auf Ort und Stelle und sah Jeldrik sprachlos dabei zu, wie er ohne mich weiter in die Kanalisation vorschreitete. Schließlich folgte ich ihm, jedoch mit großem Abstand. Ich schämte mich innerlich zu Tode.

Wieso musste ich nur so hartnäckig sein? Bestimmt hat er selber schon viele Probleme. Jetzt musste er sich aber noch mit einer Zicke wie mich herumschlagen, die einen Scheiß auf seine Gefühle gab. Wie konnte ich nur so blöd sein? Nur dank ihm bin ich bis hier her gekommen.

Er könnte mich einfach alleine lassen. Dann wäre ich verloren. In einem Land - oder sogar einem Kontinent -, dessen Sprache ich nicht kann und nicht verstehe. Ich wäre aufgeschmissen...

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