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1 Alle Jahre wieder


Als Stiles die Einladung zu ihrem dreizehnten Klassentreffen aus dem Briefkasten zog, hatte er sie sofort ungelesen in den Papierkorb geworfen. Er sah nämlich absolut keine Veranlassung dafür, bei dieser saudämlichen Veranstaltung dabei zu sein. Seine Schulzeit war wahrlich schwer genug gewesen und an diese düstere Episode seines Lebens brauchte er beim besten Willen keine schmerzhafte Erinnerung.

Er war der einzige in seinem Jahrgang gewesen, der damals schon gewusst hatte, dass er schwul war und daraus hatte er auch nie einen Hehl gemacht. Gebracht hatte ihm seine Offenheit allerdings lediglich dumme Sprüche im Umkleideraum und die ein, oder andere Rauferei mit seinen Mitschülern, insbesondere mit einem homophoben Arschloch namens Jackson Whittemore, welcher ihm das Leben an manchen Tagen wirklich zur Hölle gemacht hatte.

Hätte Stiles damals nicht seinen Dad gehabt, seinen scharfen Verstand, seine schlagfertige große Klappe und vor allem natürlich seine beiden besten Freunde, dann hätte er die Schule sicherlich irgendwann geschmissen und wäre ganz einfach abgehauen.

Doch sie waren da gewesen, diese Freunde, und bis heute gehörten sie zu den allerwichtigsten Menschen in seinem Leben.

Und einer von ihnen rief gleich am Folgetag bei ihm an, um ihn freudig zu fragen:

„Hey Bro, hast du sie schon bekommen?"

Stiles entschied zunächst, sich dumm zu stellen.

Als ob Scotty dann einfach vergessen würde, was er sagen wollte und sie dann einfach das Thema wechseln würden.

Natürlich nicht!

„Du weißt ganz genau, wovon ich spreche, du Spinner! Ich meine natürlich die Einladung zum Klassentreffen! Also was ist nun? Gehst du dieses Jahr endlich mal mit mir dort hin? Jedes Jahr fragt mich irgendjemand nach dir. Ich weiß gar nicht mehr, was ich denen sagen soll." murrte Scott:

„Sag' ihnen einfach, ich sei tot. Verrückte Sache, ein Auto voll mit Clowns hätte mich überfahren. Es sei im wahrsten Sinne des Wortes zum Totlachen gewesen." ätzte sein Freund:

„Über so etwas macht man keine Witze!" wies Scott ihn zurecht.

Stiles seufzte:

„Du weißt doch genau, dass ich zu diesen verdammten Klassentreffen keine Lust habe. Wieso lässt du es nicht einfach endlich gut sein? Dieses Kapitel meines Lebens gehört für mich echt der Vergangenheit an. Nicht jeder hatte so eine gute Zeit an der Beacon Hills High wie du, Kumpel. Du hast dort deine große Liebe getroffen, die Frau die du später geheiratet hast. Du warst beliebt und anerkannt in der Schule. Ich war doch bloß der einsame, dürre Loser, von dem die meisten dachten „Schwuchtel" wäre sein Vorname. Übrigens, wie geht es Allison eigentlich? "

„Allison geht's prima. Sie würde sich auch freuen, dich auf dem Klassentreffen zu sehen. Und nur zu deiner Information: Du warst nie ein Loser! Du warst verdammt nochmal der coolste und schlaueste Junge, den ich je getroffen hatte. Ich hatte schon am ersten Tag im Kindergarten entschieden: Der Typ da, der wird mein bester Freund für immer! Und genauso ist es auch gekommen, oder nicht?" erwiderte Scott auf seine unwiderstehlich sonnige Art.

Ein weiterer tiefer Seufzer von Stiles:

„Ja, ja, ich liebe dich auch, Bro. Doch leider warst du offenbar der einzige, der damals mein ach-so-großes Potenzial erkannt. Für den Rest der Welt war ich bloß der Punchingball, an dem man seine Aggressionen abarbeiten konnte."

„Stimmt doch gar nicht! Du hast es den Arschlöchern mit deiner scharfen Zunge ganz schön gezeigt, Mr. Sarkasmus." widersprach Scott energisch: „Außerdem war ich überhaupt nicht der Einzige. Was ist denn mit Malia, hm? Und weißt du was? Ich konnte sie überreden und sie wird dieses Jahr endlich auch zum ersten Mal dabei sein. Das ist doch wohl ein Argument mitzukommen, oder nicht?"

„Wirklich?" Stiles Herz machte einen kleinen freudigen Hüpfer bei der Erwähnung dieses Namens. Erinnerungen stiegen in ihm auf, an den ersten Tag in der siebten Klasse, als ihre Lehrerin Ms. Martin dieses neue Mädchen vorstellte. Ihr kinnlanges Haar zerzaust und ihr Blick glühend vor Wildheit und Entschlossenheit. Noch nie hatte Stiles ein Mädchen wie sie getroffen und er wollte sie unbedingt kennenlernen. Hierzu musste er sich lediglich durch unzählige Schichten aus Misstrauen, Ablehnung und Todesdrohungen kämpfen, doch schließlich hatte er es geschafft und das Herz der verletzten Amazone gewonnen.

Und so war sie dann ein halbes Jahr später auch das einzige Mädchen geworden, mit welchem Stiles es je versucht hatte. Nach einer Weile hatte er dann jedoch zunächst sich selbst, und etwas später auch Malia eingestehen müssen, dass es nicht funktionierte. Und zu Stiles Überraschung hatte Malia dies ohne weiteres akzeptiert und sie waren einfach nur noch Freunde gewesen. Erst einige Jahre später auf dem College, als seine Freundin eine gewisse süße Miss Yukimura kennenlernte, verstand Stiles dann, was tatsächlich mit Malia los war.

„Sie will also wirklich kommen?" versicherte er sich noch einmal bei seinem besten Freund:

„Sie wird da sein. Und sie wird Kira mitbringen." bestätigte Scott: „Wie lange habt ihr euch denn eigentlich nicht mehr gesehen, hm?"

„Bestimmt seit einem Jahr nicht mehr." erwiderte Stiles unzufrieden. Er wusste, dass sein Widerstand gerade dabei war zu bröckeln: „Aber wir telefonieren alle ein bis zwei Wochen. Es ist eben nicht so leicht, sich regelmäßig zu treffen, wenn sie in L.A. lebt und ich in San Francisco." schob er ein wenig schuldbewusst hinterher.

„Na dann ist unser Klassentreffen doch DIE Gelegenheit sich zu sehen!" fand Scott: „Nun zier' dich nicht so, dir passiert schon nichts. Und außerdem sind wir sind doch alle bei dir. Die Zeiten haben sich doch auch ganz schön geändert, oder nicht? Aus dir ist wirklich etwas geworden. Du bist beratender Forensiker für das FBI UND der Bestellsellerautor einer Kriminalreihe. Du bist einer der Stars unseres Jahrgangs. Alle werden sich um dich scharen, weil sie ein Autogramm von dir möchten, wollen wir wetten?"

„Na sicher doch! Als ob einer von den Trotteln lesen könnte." murrte Stiles: „Wenn sich diese einfachen Gemüter bei jemanden für ein Autogramm anstellen werden, dann ja wohl bei unseren Basketballstar. Daneben stinke ich doch total ab."

„Ach was, Derek kommt doch sowieso wieder nicht. Genau wie du war er noch nie bei einem unserer Klassentreffen dabei. Die Bühne gehört also ganz dir, Kumpel." erwiderte sein bester Freund schmeichelnd:

„Ich lege aber überhaupt keinen Wert darauf, von diesen Trotteln hofiert zu werden." stellte Stiles klar.

Scott zog einen weiteren Trumpf aus seinem Ärmel:

„Und was ist mit unseren Eltern? Dein Dad bekommt dich doch auch kaum noch zu Gesicht? Und wenn ich Mum erzähle, dass du kommst, dann stellt sie sich vermutlich einen halben Tag lang in die Küche und bereitet für uns tonnenweise mexikanische Hausmannskost zu."

Dagegen ließ sich wirklich schwer etwas einwenden. Stiles vermisste seinen Vater wie verrückt und Melissa McCall war für ihn beinahe ebenso sehr eine Mutter, wie für Scott selbst, seit Claudia Stilinski viel zu früh verstorben war:

„Also gut, ich gebe zu, das klingt verlockend. Was hast du noch?" wollte Stiles wissen:

„Ich habe gehört, dass der Coach dieses Jahr dabei sein will. Er ist frisch aus dem Entzug und freut sich darauf, seine ehemaligen Schützlinge wieder zu sehen." erwiderte Scott.

Ein kleines Grinsen schlich sich auf das Gesicht von Stiles. Coach Bobby Finstock war ein vollkommen Wahnsinniger, und Stiles und er hatten sich auf dem Lacrosse-Feld manchmal die irrsten Wortgefechte geliefert, doch man konnte nicht anders, als diesen schrägen Vogel zu lieben:

„Also gut Bro, du hast mich überzeugt, ich werde mitkommen. Aber nur unter einer Bedingung: Allison und du werdet mich abholen und den ganzen Abend auf mich aufpassen!"

Stiles musste das Telefon vom Ohr nehmen, weil das Jubeln am anderen Ende der Leitung ihn beinahe taub machte:

„Klasse Mann! Das wird ein Riesenspaß, versprochen!" behauptete Scott: „Ich bespreche alles Weitere mit Ally und dann schreibe ich dir noch, wann wir dich aufgabeln."

Und damit verabschiedeten sich die Freunde von einander.

Kaum hatte Stiles aufgelegt, bereute er seine Zustimmung bereits, doch aus der Nummer kam er nun wohl nicht mehr raus, jedenfalls nicht ohne seinem besten Freund das Herz zu brechen.

Und dazu war er einfach nicht fähig.

Doch er hatte Magenschmerzen beim Gedanken an das, was vor ihm lag.

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