Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

♦ 2 ♦

„Lass mich dir ein warmes Getränk spendieren. Fürs rücksichtslose Tackeln." Das sind ja ganz neue Töne. Bin ich gehinkt oder was hat diesen plötzlichen Umschwung ausgelöst? Irritiert aber auch ein bisschen erfreut, sehe ich hoch zu ihm und ungebremst in seine Augen. Sie sind braun und warm, ganz anders als der Rest seiner Gesichtszüge, die etwas völlig Unnahbares ausstrahlen. Hastig reiße ich mich los.

„Okay, klar... ähm, gerne." Immer noch etwas aus dem Konzept gebracht, verzichte ich auf einen zynischen Spruch angesichts seines Sinneswandels. Wir legen die Schlittschuhe ab und steuern das kleine Café an, das an die Eishalle angrenzt. Ich tippe eine Nachricht an Emilia, damit sie weiß, wo ich bin und was passiert ist.

„Okay, Eisprinzessin, was darf es sein?", fragt er mich an der Theke.

„Eine heiße Schokolade. Und nenn mich nicht Eisprinzessin." Trotz der Vorfreude auf mein Heißgetränk gerät meine Stimme schärfer als beabsichtigt. Glücklicherweise scheint er damit umgehen zu können.

„Wie dann? Schneekönigin?"

„Haha", mache ich und merke erst nach einer etwas unangenehmen Pause, dass er meinen Namen wissen will.

„Oh ähm...ich bin Feli. Wie heißt du?" Er lächelt und es ist unglaublich, was dieses Lächeln aus seinem Gesicht macht. Die arrogante Maske verschwindet und selbst die markante Linie seines Kinns scheint weicher zu werden.

„Feli", wiederholt er. „Für diesen Namen hattest du erstaunlich wenig Glück auf der Eisfläche eben." Ich zucke die Schultern.

„Dafür bekomme ich jetzt ein Freigetränk." Ich hebe den Zeigefinger. „Nach harter Arbeit wohl gemerkt. Und jetzt sag schon deinen Namen." Schon wieder zuckt ein Grinsen an seinen Lippen.

„Alex", stellt er sich vor, „oder auch ‚arroganter Typ, dem es dermaßen auf den Senkel geht, dass die Eisfläche immer so voll ist und der deswegen eventuell etwas rücksichtslos war'." Ich hebe die Augenbrauen.

„Gut, dass du diesen Typ auf der Eisfläche gelassen hast, den Alex hier finde ich viel besser", sage ich unüberlegt, bevor es mir peinlich wird, wie forsch ich flirte. Gott sei Dank, übergibt uns die Bedienung in dem Moment die Getränke und wir machen uns auf die Suche nach einem Platz in dem überfüllten Raum. Als wir endlich eine Nische erwischt und unsere heißen Getränke sicher abgestellt haben, bin ich nicht mehr knallrot.

„Du läufst im Verein, nehme ich an", erkundige ich mich. Er nickt.

„Ich spiele Eishockey, aber Eiskunstlauf hat mich schon immer noch ein bisschen mehr fasziniert."

„Ich hoffe, das fördert jetzt nicht noch zusätzlich dein arrogantes Auftreten am Eis, aber deine Drehungen haben echt krass ausgesehen." Er fasst sich an die Brust, als hätte ihn der Satz von mir getroffen, aber gleichzeitig blitzt sein verschmitztes Grinsen auf.

„Danke. Und was hat eine so versierte Eisläuferin wie dich heute ins Eisstadion getrieben?"

„Meine beste Freundin", lache ich, „ich spiele den Anstandswauwau bei ihrem Date." Er hebt interessiert eine Augenbraue und lehnt sich zurück an die Fensterbank, zuckt aber im nächsten Moment wieder nach vorne, weil sich eine Weihnachtsdekoration, mit der das Fensterbrett geschmückt ist, in seinem Pullover verfängt. Hastig trennt er den kleinen, mit silbernen Glöckchen behängten Ast, aus der Masche, in der er feststeckt. Ich verkneife mir ein Grinsen.

„Du führst dein Zerstörungstour fort wie ich sehe." Er schneidet eine Grimasse.

„Man glaubt's mir nicht im echten Leben, dass ich mich grazil bewegen kann, ja." Ich muss richtig lachen und will schnell einen Schluck von meinem Getränk nehmen, um es zu kaschieren. So lustig war es dann auch wieder nicht. Leider habe ich die Rechnung ohne die heiße Flüssigkeit gemacht. Ich verbrenne mir die Zunge und spucke reflexartig meinen Mundinhalt über den Tisch. Shit. Shit. Shit. Was machst du? In Anwesenheit eines heißen Typen??? Sämtliche Alarmglocken in meinem Kopf gehen los und ich spüre die Röte meinen Hals hinauf kriechen.

„Das wäre jetzt echt Instant Karma gewesen, wenn du mich mit heißer Schokolade bespuckt hättest." Alex lehnt sich wieder vor, nachdem er eben vom Tisch weggezuckt war und legt seine Serviette über die Flecken auf der Tischdecke. Gleich darauf zuckt er die Schultern und schenkt mir ein jungenhaftes Lächeln.

„Tja, leider verfehlt." Gott sei Dank, denke ich innerlich. Ich finde es sehr sympathisch, dass er kein Riesending aus meiner peinlichen Aktion macht. Trotzdem lache ich verlegen.

„Sorry. Wollte kein Attentat auf dich verüben." Beim Herabsehen auf meine Tasse stelle ich genervt fest, dass ein Schwall Schokolade auch auf meinem Oberteil gelandet ist. Argh. Den Pullover habe ich mir erst neulich gekauft.

„Ich versuche mal kurz die Flecken hier raus zu kriegen." Entschuldigend deute ich zu meinem ruinierten Shirt und laufe zu den Waschräumen. Natürlich zuerst in die falsche Richtung und muss dann nochmal am Tisch und seinem amüsierten Blick vorbei. Aber was soll's, wen will ich hier schließlich beeindrucken? Ganz bestimmt keinen ansehnlichen, unverschämten Eisläufer, der mich mit der Eisfläche bekannt gemacht hat...

Nachdem ich dem Stoff mit Wasser und Seife zu Leibe gerückt bin, stelle ich mich an den Hand-Trockner, in der Hoffnung, dass der Fleck so schneller verschwindet und checke meine Nachrichten. Wir sind auch auf dem Weg ins Café schreibt Emilia. Also beeile ich mich beim Verlassen der Sanitärräume.

Als ich den Gastraum betrete, sitzen Emilia und Jan schon zusammen mit Alex in unserer kleinen Nische. Halt mal. Irritiert bleibe ich stehen. Woher wussten sie, wie er aussieht? Ich löse mich aus meiner Erstarrung und laufe wieder normal weiter. Vielleicht haben sie mich noch beim Weggehen vom Tisch gesehen und sich dann einfach schon mal bekannt gemacht?

Ich rutsche genau in dem Moment neben Emilia, in dem Jan seinen Arm freundschaftlich um Alex legt und ihn dann spielerisch an sich heranzieht, um ihm über den Kopf zu wuscheln.

„Oh hey!" Emilia grinst mich an. „Noch alles dran an dir?" Ich nicke abgelenkt.

„Was ist das?" Ich deute in die Richtung der Jungs, die sich offensichtlich sehr vertraut sind. Alex befreit sich aus Jans Griff und versucht seine verwuschelten Haare zu glätten.

„Ich bin leider mit diesem Herzensbrecher hier verwandt." Mir klappt die Kinnlade herunter.

„Ihr seid Brüder?", gebe ich dümmlich von mir, während Jan gleichzeitig kontert:

„Lieber der Herzensbrecher als der Knochenbrecher...Ich brauch zumindest keine Versicherung abschließen." Vielsagend schaut er zwischen mir und Alex hin und her. Scheinbar war unser Zusammenstoß schon Thema.

Emilia kichert. Auch ich muss zugeben, dass die beiden sehr amüsant in ihrem Schlagabtausch sind. Außerdem gefällt es mir, wenn jemand wortgewandt ist. Obwohl Alex mich vorhin echt auf die Palme gebracht hat, weiß ich seine Schlagfertigkeit zu würdigen. Und sein Bruder Jan hat das Talent definitiv ebenfalls geerbt.

„Ja, wir sind Geschwister", klärt der nochmal für mich auf. Ich schaue zu Emilia.

„Hast du das gewusst?"

„Dass er einen älteren Bruder hat? - Ja." Sie nickt. „Aber nicht, dass er hier ist-"

„Und unschuldige Begleitungen umfährt", frotzelt Jan erneut, was ihm einen Schlag gegen die Schulter von Alex einbringt.

„Um das mal festzuhalten, ich hab dir ans Herz gelegt, dieses Date wo anders abzuhalten, aber du wolltest ja unbedingt mit deinen Eislauffähigkeiten angeben", gibt Alex nüchtern von sich. Anscheinend spielt sein Bruder auch im Verein.

Emilia und ich sind nur noch am Verfolgen des Hin und Hers. Als Jan rot wird, kann ich Emilia regelrecht dahinschmelzen sehen. Die beiden haben echt Potenzial als Pärchen.

„Alter, ich merk's. Es war definitiv ein Fehler, sich mit einem Mädchen in deine Nähe zu wagen." Alex Lächeln, das ein wenig schwächer geworden ist, wird wieder breiter. Ich nehme einen Schluck von meiner Heißen Schokolade, die leider mittlerweile nur noch lauwarm ist. Zumindest kann ich jetzt gefahrlos trinken.

„Vor allem diese Woche. Hätte ich mir ja denken können, dass du zu angespannt bist, um nett zu sein." Jan rollt die Augen und ich kann immer noch nicht glauben, was für ein Zufall es ist, dass ich von allen Fremden hier in der Eishalle genau den Bruder des Dates meiner besten Freundin kennenlerne. Auch wenn es eine etwas ungestüme Begegnung war.

„Dann hast du also auch die Begleitung gespielt?" Alex und mein Blick treffen sich über den Tisch hinweg, wie bereits einige Male seit ich von den Toiletten zurückgekommen bin, aber diesmal verhaken sie sich irgendwie. Ich sehe nichts mehr außer diesem spöttischen Funkeln und den kleinen Lachfalten um seine Augen. Wie kann man so spröde und gleichzeitig attraktiv sein?

„Nee nee", wiegelt er nach einer ganzen Weile ab, in der ich versucht habe, Emilias bedeutungsvollen Blick zu ignorieren und mich seinem zu entziehen, während er mich unbeirrt weiter fokussiert, als wäre es normal, jemanden so intensiv anzusehen.

„Ich trainiere. Oder versuch's zumindest." Er zuckt die Schultern. Ein ernster Ausdruck huscht über sein Gesicht, wie eben, als wohl ein Gedanke an etwas sein Lächeln verblassen ließ.

„Ah, ich hab gehört, du trittst bei Wettbewerben an", schaltet sich Emilia ein, was er nickend bestätigt.

„Ja, seit neustem. Bald ist ein ziemlich wichtiger Wettkampf. Ich würde die ganze Eiskunstlaufsache gerne professionell machen. Wär also cool, wenn mir die Freizeitläufer nicht dauernd in die Kür pfuschen würden." Er wippt unruhig mit den Beinen. Das erklärt seine Anspannung. Trotzdem schlagen seine direkten Worte sofort auf die Stimmung.

Emilia, die sich in gedrückter Atmosphäre schnell unwohl fühlt, zerpflückt die Serviette, auf der meine Tasse stand und wechselt unsicher einen Blick mit Jan. Der rollt kommentarlos die Augen über seinen Bruder und bietet ihr dann an, Getränke zu holen, was sie sofort erleichtert annimmt. Er ist wirklich sehr aufmerksam. Genau so jemanden braucht Emilia. Sie war schon immer die Sensible von uns beiden. Ich kann besser mal mit einem forschen Kommentar umgehen.

Die beiden Turteltauben ziehen los zur Theke und ich bleibe schweigend mit Alex am Tisch zurück. Er scheint komplett in seine Welt abgetaucht zu sein und auf seinem Gesicht zeigt sich wieder die unnahbare Fassade, die mich auf der Eisfläche so auf die Palme gebracht hat.

„Zähle ich auch zu den Freizeitläufern oder gibt es noch eine Kategorie für die vollkommen Unbeholfenen am Eis?", versuche ich mich schließlich an einem Scherz. Tatsächlich erscheinen seine Grübchen.

„Du zählst zu den Watschlern", bestätigt er grinsend die Existenz einer noch niedrigeren Gruppe. Man muss mir die Empörung ansehen.

„Na weil ihr mehr übers Eis watschelt als gleitet. Wie Pinguine." Auch diese Erklärung macht es nicht besser.

„Na danke."

Jan und Emilia sind zurück und stellen ihre Kaffeebecher ab.

„Dein Bruder ist ein richtiger Charmeur", lasse ich Jan wissen. „Er hat mich gerade mit einem Pinguin verglichen."

„Da bist du doch noch gut weggekommen", versteht der die Ironie sofort.

„Es gibt auch noch die Robben."

„Die Robben?" Entgeistert fixiere ich Alex. Teilt der ernsthaft die Eisläufer in solche Kategorien ein?! Er lässt betont lässig den letzten Schluck seines Kaffees in seiner Tasse kreisen, bevor er vergnügt aufschaut.

„Genau. Das sind die Menschen, deren Fortbewegung übers Eis nur als völlig ungelenk eingestuft werden kann. Pinguine sind zumindest noch putzig beim Zusehen." Der zweite Satz, oh Mann! Für einen Moment steht mir bestimmt wieder der Mund offen.

„Hast du gerade gesagt, dass du mich am Eis PUTZIG fandest?!" Jan lacht schallend und macht dann überdeutlich eine Abbruch-Geste. „Ich würde aufhören zu reden, Alex."

„Naja, ich find die Pinguin-Referenz halt passend", verteidigt der sich. „Kleine, dicke Gestalten, die im Schneckentempo übers Eis laufen-"

„Dick! Ha!", schreie ich auf. Hat der sie noch alle? Ein paar Blicke von den Nachbartischen zucken in unsere Richtung. Upps. Aber hallo?! Hat der mich gerade dick genannt? Diesmal verliert er seine Coolness schnell.

„Nnnein-ähm...also so meinte ich das nicht, ich meine wegen dem Anorak und so und ich find das ja auch-" Er bricht verlegen ab.

„Putzig", ergänze ich trocken. An seinen Mundwinkeln zuckt ein Lächeln. Gott sei Dank, habe ich überhaupt keine Probleme mit meinem Körper und weiß, dass ich nicht übergewichtig bin, sondern höchstens ein wenig kurvig.

Jan und Emilia kämpfen beide mit ihrem Lachanfall, aber gleichzeitig sehe ich, dass Emilia eindeutig auf die Schwingungen zwischen mir und Alex aufmerksam geworden ist. Aber verdammt. Ich kann mir ja wohl kaum eingestehen, dass ich den älteren Bruder des neuen Freunds meiner besten Freundin irgendwie verflucht nochmal heiß finde. Und das obwohl er mich gerade indirekt beleidigt hat. Er fordert mich heraus, das mag ich. Und irgendetwas sagt mir, dass hinter seiner Fassade ein korrekter Typ steckt.


Ich schrecke aus meinen Gedanken, als Alex völlig unvermittelt aufsteht.

„Also, war schön euch kennenzulernen, aber ich muss jetzt leider weitertrainieren. Die Kür steht noch nicht ganz." Er legt zwei Scheine für unsere beiden Getränke auf den Tisch.

„Ich hoffe, das hat dich entschädigt, Eisprinzessin." Bevor ich überhaupt den Mund öffnen kann, hat er mir zugezwinkert und ist an den Tischreihen vorbei aus dem Gastraum verschwunden. Zu sagen, dass ich nicht enttäuscht bin, wäre eine Lüge. Aber da ich nun mal mit meiner besten Freundin und dem Bruder des Typen, der mir gerade eine Abfuhr verpasst hat, am Tisch sitze, überspiele ich das schnell. Zudem liefert mein Gehirn leider ziemlich stichhaltige Gründe von wegen schlechtem Timing und so. Hätte ich in den nächsten Tagen einen Wettkampf würde ich vermutlich auch nicht fröhlich im Café Bekanntschaften schließen.

Emilia mustert mich prüfend. Sie hat einfach viel zu gute Antennen, aber ich trinke meine inzwischen eiskalte Schokolade aus und gebe mich ungerührt, sodass sie keinen Anlass mehr hat, nachzuhaken. Zumindest nicht vor Jan.

„Wollt ihr noch ne Runde laufen oder lassen wir's im Café ausklingen?" Emilia wirft einen Blick auf ihr Smartphone. Ihre Mutter kommt scheinbar nach der Arbeit mit dem Auto am Eisstadion vorbei und bietet an, uns gleich mitzunehmen. Da uns bis dahin nicht mehr allzu viel Zeit bleibt, fällt die Entscheidung- sehr nach meinem Geschmack - zugunsten einer zweiten Runde Getränke im Warmen aus. Jan und Emilia haben sowieso bereits abgemacht, dass sie sich bald wiedersehen.

Ich schaffe es den Rest des Nachmittags, das „Thema Alex" kein einziges Mal mehr anzusprechen, obwohl ich etliche Male kurz davor bin, mich bei Jan zu erkundigen, wann und wo der Wettbewerb seines Bruders genau stattfindet. Auch den Drang, einfach direkt zurück auf die Eisfläche zu „watscheln" und mir Alex Handynummer zu holen, muss ich mühsam unterdrücken. Irgendwas muss mit meinen Hormonen falsch laufen. Normalerweise verdreht mir niemand so schnell den Kopf. Und dann auch noch mit so einem Verhalten. Er war doch noch nicht einmal besonders nett oder aufmerksam!

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro