Angriff
Mehrere Meldungen erreichten die Villa.
Im Dorf wurden mehrere Leichen gefunden und spätestens jetzt konnte man nicht mehr verheimlichen das alle in Gefahr waren. Ciro musste was tun und ich als seine Beta unterstützte ihn.
" Was machen wir? " fragte ich ihn und sah ihn hoffnungsvoll an. Der große, böse schwarze Wolf musste einen Plan haben, da war ich mir sicher. " Wir müssen doch etwas tun. "
" Und das werden wir auch. Wir stellen Senu eine Falle. Die Priesterin kommt heute und hilft uns. " gab er zurück und blickte weiter stur gerade aus. Hier an der frischen Luft, umgeben von Schutz und dicken Mauern war es ein leichtes die Gefahr dort draußen zu vergessen.
" Ich weiß das du dich im deine Eltern sorgst. Aus diesem Grund habe ich einige Wachen gebeten sie her zu bringen. Sie können in deinem ehemaligen Zimmer bleiben bis wir die Sache erledigt haben. "
Ich erinnerte mich daran das er Wachen im Dorf postiert hatte und doch hatte Senu es geschafft Beute zu reißen. Jetzt zu wissen das er erneut Wachen schickte um meine Eltern hierher zu bringen machte mich nur umso nervöser. Unterwegs waren sie noch leichtere Beute als im Dorf.
Ciro verstand mich ohne das ich etwas sagen musste. Er griff nach meiner Hand, drückte sie und versprach mir stumm seine Hilfe.
——
Wenig später trafen meine Eltern unverletzt ein. Dad war noch damit beschäftigt sich umzusehen, aber Mum hatte dieses typische Lächeln auf dem Gesicht als sie mich sah. Für ihre Ankunft - und die der Priesterin - hatte ich mich in Schale geworfen und das einzige Kleid das passte übergeworfen. Es war ein Geschenk von Ciro, wenngleich ich nicht wusste woher er es hatte.
" Mum. " flüsterte ich als sie mich in die Arme nahm und fest an sich drückte. Dann spürte ich Dad's Hand auf meiner Schulter und er fiel ebenfalls in die Umarmung mit ein. Es war ein überaus überwältigendes Gefühl, als würde man nach Hause kommen... Ich hatte sie so lange nicht gesehen.
" Siehst gut aus, Kaya. Äh... Ich meine Beta. " bemühte Dad sich, sich an die Normen zu halten. Doch diese galten hier nicht und erleichterte atmete er aus als ich es ihm erklärte.
Ich spürte Ciro ganz in der Nähe, doch er ließ mir und meinen Eltern genügend Zeit, ehe er zu uns stieß. Mit einem kräftigen schütteln beeindruckte er meinen Dad und verzauberte mit nur einem Lächeln meine Mum - ganz der Charmeur den auch ich die letzten Tage sehr oft zu Gesicht bekommen hatte.
" Entschuldigt die Umstände, aber es ist besser so. Kaya hätte sonst keine ruhige Minute mehr gehabt und hier seid ihr definitiv in Sicherheit. " gurrte Ciro und ging voran, während meine Eltern und ich ihm langsam folgten. Tatsächlich quartierte er sie in dem Zimmer ein, in dem ich zuvor eine Weile gelebt hatte, aber noch mehr faszinierte mich wie unser aller Alpha besonders auf meine Gefühle bedacht war und alles tat damit ich mich wohl fühlte. Wenn ich darüber nachdachte wie es am Anfang um und stand, so war das durchaus eine enorme Verbesserung und etwas, womit ich gut und gerne leben konnte.
Ciro und ich ließen meine Eltern alleine damit sie sich einrichten und zurecht machen konnten. Heute, dessen war ich mir sicher, bewies mir der Alpha einen riesigen Dienst indem er meine Eltern hatte her bringen lassen und stets auf mich achtete. Das wohlig warme Gefühl von Liebe flutete mich und machte mich mehr als nur nervös.
——
Beim gemeinsamen Abendessen schwiegen alle. Mum hatte sich anlässlich der Tatsache das sie am Tisch mit dem Alpha saß heraus geputzt, doch Dad war leger gekleidet und weitaus entspannter. Es waren unangenehme Zeiten und jeder von uns wusste das ein Wimpernschlag alles verändern konnte, also genossen wir in aller Stille die Zeit miteinander... Auch wenn diese unglaublich schnell vorüber ging.
Das Essen fand ein jähes Ende als die Wachen sich anmeldeten. Sie hatten etwas gesehen und brauchten Ciro. Bestimmend sah er mich an sitzen zu bleiben und diesmal war es keine Bitte, sondern ein Befehl dem ich Folge leistete. Mir war bewusst wie gefährlich es war und ich hatte nicht vor dem Alpha in dieser Situation zu widersprechen. Ich blieb alleine zurück mit meinen Eltern und während Mum mir beim Abwasch half sah Dad sich weiter in der geräumigen Küche um. Er wirkte fasziniert, war er doch noch nie in diesem Haus gewesen. Ciro's Präsenz erfüllte mich solange mit beruhigenden Gedanken und Gefühlen, bis alles plötzlich anders wurde.
Geschrei und Lärm ließen mich herum fahren und auf die Tür starren. Etwas ging vor sich und die Bedrohung näherte sich rasant.
" Mum, Dad. Geht auf euer Zimmer und versperrt die Tür. Jetzt. " zischte ich. Mein Wolf war bereit für eine Verschmelzung, doch zuerst musste ich die Menschen in Sicherheit bringen die ich liebte.
Sie gingen ohne nachzufragen oder Gegenwehr zu leisten und auch ich setzte mich in Bewegung. Der Geruch von Blut lag in der Luft und schnürte meine Kehle zu.
Je näher ich dem Ausgang des Hauses kam desto stärker wurde mein Bedürfnis mich zu verwandeln und sobald ich über die Schwelle ging bewegte ich mich auf 4 Pfoten fort. Langsam und vorsichtig tastete ich mich nach vorne und rief in Gedanken Ciro. Ich wusste er war in der Nähe, doch ich wusste nicht wo und er antwortete mir auch nicht.
Dann sah ich es.
Wachen, deren Köpfe abgetrennt wurden, die zerfetzt und blutend am Boden lagen säumten meinen Weg. Es war ein Massaker.
Inmitten dieses Chaos stand ich und versuchte mir einen Überblick zu verschaffen. Die Leichen waren so angeordnet das sie einen Weg formten, dem ich folgte.
Je weiter ich lief desto grotesker wurden die Leichenberge und der Geruch. Mein Wolf wurde rasend wegen all dem Blut und doch hatte ich ihn unter Kontrolle. Ich kämpfte mich durch den dichten Wald der mich umgab, stets auf der Hut einem Angriff auszuweichen.
Dann erreichte ich eine Lichtung und sah Ciro. Der schwarze Wolf knurrte in meine Richtung, war zornig und wütend weil ich nicht in Sicherheit im Haus geblieben war, doch er verlor seinen Fokus mir gegenüber als sich vor ihm etwas wesentlich wichtigeres aufbaute.
Senu's Wolf war um einiges größer als Ciro. Die Farbe seines Fells konnte ich nicht benennen, doch sie triefte vor Hass. Er schien direkt aus der Hölle empor gestiegen zu sein. Beide sahen einander an und schließlich sprangen sie zur selben Zeit in die Lüfte.
Klauen gruben sich in dickes Fell, gejaule war zu hören. Wer wen zuerst traf konnte ich nicht erkennen, doch ich wollte dazwischen springen.
Ich setzte zum Spurt an, aber es war als könnte ich mich nicht bewegen. Eine Macht, größer als alles was ich bisher erlebt hatte hielt mich zurück. Dann trat die Priesterin aus den Schatten der schützenden Bäume und gesellte sich direkt neben mich. In ihren Händen hielt sie ein Gefäß, welches nicht nur einen würzigen Geruch in der Luft um mich herum hinterließ, sondern auch so etwas wie einen schützenden Konkon. Sie war es, die mich zurück hielt durch einen Zauber. Ich knurrte und schlug meine Pfoten in den Boden, doch all das imponierte ihr nicht. Stur beobachtete sie den Kampf zwischen Ciro und Senu.
" Ruhig Beta. Unser Alpha hat einen Plan und um dich zu schützen bin ich hier. " flüsterte sie und sah mich nicht einmal an. Meine Unfähigkeit einzugreifen ließ meine Wut nur wachsen.
Und so musste ich mitansehen wie Ciro nicht nur sein Königreich verteidigte.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro