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DREI

»Auf was?« Irritiert mustere ich ihn, wie er mich spielerisch anfunkelt.

»Statt Wahrheit oder Pflicht. Wir stellen uns gegenseitig Fragen und wenn man sie nicht beantworten möchte, dann muss man als Strafe einen Löffel Zimt essen. Pflichtaufgaben sind zu zweit echt langweilig.«

Skeptisch ziehe ich bei der Erklärung eine Augenbraue nach oben. »Hast du dir das gerade ausgedacht?«

Der fremde Junge, dessen Namen ich immer noch nicht kenne, zuckt lachend mit den Schultern und setzt sich auf einen Barhocker an der Theke. »Und wenn es so wäre?«

Gut, darauf fällt mir keine passende Antwort ein.

Er klopft mit einer Hand auf den Hocker neben sich und seufzend lasse ich mich darauf fallen. Caroline, die wahrscheinlich noch auf mich wartet, kann auch einfach weiter warten. Und was spricht schon dagegen, auf dieses kleine Spielchen einzugehen?

»Ich fange an«, bestimmt er und dreht sich so, dass er mich anschauen kann. Während er überlegt lässt er die Hand durch seine Locken fahren und spitzt seine Lippen dabei ein wenig. Argwöhnisch mustere ich ihn. »Okay, wir fangen einfach an. Hunde oder Katzen?« Und das soll eine Frage sein, bei der man überlegen soll, ob man sie überhaupt beantworten will?

Er bemerkt mein Zögern und lacht leise. »Was denn? Das ist eine wichtige Frage, die man stellen muss. Daran entscheide ich, ob du mir sympathisch bist oder nicht.«

»Ich hasse Katzen, die jagen mir Angst ein«, antworte ich und sehe, wie sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht schleicht.  Diese kleinen Fellmonster sind mir unheimlich und seit mich Zacs Katze Cleopatra gekratzt hat, als ich sie streicheln wollte, halte ich lieber Abstand von ihnen. Ein Grund, warum ich fast nie bei Zac abhänge und er immer zu uns kommt. Das, und weil seine Familie leider noch anstrengender sein kann als meine.

»Sie jagen dir Angst ein? Che carino.« Ich habe zwar keine Ahnung, was er da gesagt hat, aber ich bin mir ganz sicher, dass er mich auf den Arm nimmt. Zumindest funkeln seine Augen mich belustigt an.

»Sympathietest bestanden?«, frage ich deshalb, um vom Thema abzulenken.

»Hast du, ich bin auch mehr der Hunde-Typ.« Freudig trinkt er einen Schluck von seinem Getränk und nickt mir dann zu. »Du bist dran.«

Angestrengt denke ich nach. Ich bin schlecht im Fragenstellen. Das ist auch ein Grund, warum ich eigentlich nie Wahrheit oder Pflicht mit den anderen spiele, abgesehen von den dämlichen Pflichtaufgaben, die jedes Mal gestellt werden.

Eine sexuell intime Frage kommt mir aus irgendeinem Grund sowieso total unpassend vor. Und da er mir einen sanften Einstieg gewährt hat, beschließe ich es ihm gleichzutun. »Lieblingsmusikrichtung?«

»Facile. Indie Rock.« Er deutet mit einer Handbewegung auf sein Oberteil und erst jetzt erkenne ich das Logo der Arctic Monkeys darauf. Verstehend nicke ich. Okay, Frage verschwendet, würde ich sagen.

Ich schnappe mir wieder meinen Becher und trinke ihn in einem Zug aus, während er nachdenklich seinen Blick auf mich geheftet hat. Es ist die Art, wie er seine Augen beim Überlegen zusammenkneift, die mich irgendwie nervös macht. Oder wie er mich mustert. So intensiv. Als würde er einen total interessanten Film anschauen, bei dem er jedes Detail mitbekommen möchte.

Dann verschränkt er die Arme vor der Brust und zieht eine Augenbraue nach oben. »Warum versteckst du dich hier?«

Seine Augen nehmen jede Reaktion meines Körpers wahr, während ich angestrengt versuche, überhaupt keine zu zeigen. Was genau soll ich ihm denn bitte sagen? Dass ich vor einer heißen Braut davongerannt bin, weil ich mit klarem Verstand nicht wieder mit ihr im Bett landen will? Weil meine Freunde aber genau das von mir erwarten? Ich muss mich kontrollieren. Nichts davon habe ich jemals mit jemanden geteilt und das wird auch so bleiben.

Fieberhaft versuche ich mir etwas einfallen zu lassen, aber mein Kopf ist wie leergefegt. Auch weil es einfach keinen triftigen Grund gibt. Meine Augen wandern wie von selbst zu dem braunen Tütchen. Wie war das nochmal? Wenn man etwas nicht beantworten möchte, muss man einen Löffel Zimt essen?

Ich sage nichts, greife nach dem Löffel und spüre den aufgeregten Blick des Jungen auf mir.

»Oh, ein Geheimnis also. Na dann, guten Appetit.«

Augen verdrehend schnappe ich mir auch noch die braune Verpackung und denke noch einmal für einen kurzen Moment darüber nach. Eigentlich könnte ich auch eine fette Lüge erfinden, warum ich mich hier verstecke. Zum Beispiel, weil ...

Gott. Warum fällt es mir unter seinem intensiven Blick so schwer zu denken?

Angestrengt versuche ich alle komischen Gedanken abzuschütteln und sie für immer aus meinem Gehirn zu verbannen. Warum soll ich lügen, wenn ich auch einfach diesen dämlichen Zimt essen kann? Ist das eigentlich gefährlich? Was wenn ich dabei ersticke?

Ich mustere den Jungen, dessen Blick immer noch gebannt auf mir ruht. Eigentlich sieht er nicht so aus wie jemand, der sich gut mit Erster Hilfe auskennt. Nicht dass ich viel darüber wüsste. Mehr als eine stabile Seitenlage würde ich wahrscheinlich auch nicht hinbekommen. Geschweige denn, dass ich wüsste, was zu tun wäre, wenn jemand an Zimt erstickt.

Langsam schütte ich ein wenig davon auf den Löffel.

»Mehr«, höre ich ihn sofort einwenden, als ich den Zimt schon wieder absetzten will, und verdrehe die Augen. Dann schütte ich aber doch noch ein wenig darauf, sodass sich ein kleines Häufchen auf dem Teelöffel bildet. Der Lockenkopf hält mir dazu nur seinen ausgestreckten Daumen entgegen und sieht mich abwartend an, wie ich noch einmal zwischen der Lüge und dem Zimt schwanke.

Ach, scheiß drauf. Keine Sekunde später steckt der Löffel auch schon in meinem Mund. Der beißende, scharfe Geschmack breitet sich sofort überall aus und ich nehme nichts anderes mehr wahr als den Zimt auf meiner Zunge. Durch die Trockenheit wird meinem Mund alles an Feuchtigkeit entzogen, was sich darin befindet. Reflexartig huste ich und eine fette, braune Staubwolke erscheint vor meinem Mund. Als das Pulver dann auch noch nach hinten in meinen Rachen rutscht, kann ich nichts mehr tun und mein Würgereflex setzt ein. Ich verziehe mein Gesicht, laufe fast blind zum Waschbecken und bekomme dann auch schon die nächste Hustenattacke.

Ich kann gar nicht mehr aufhören zu husten. Immer wieder gelangt ein Schwall des Zimts in meinen Rachen und löst den Reflex von neuem aus. Vielleicht kann man ja doch daran ersticken. Und scheiße, tut das vielleicht weh. Die Lüge wäre ja so viel angenehmer gewesen.

Hinter mir nehme ich nur ein raues Lachen wahr, während ich hier quasi sterbe. Ich spucke das meiste davon aus und als ich mich langsam beruhige, atme ich tief durch. Mit geschlossenen Augen taste ich nach dem Wasserhahn und drehe ihn auf. Und als ich meinen Mund dann endlich wieder ausspülen kann, beruhigt sich auch mein Körper endlich wieder. Oh Mann, diesen Geschmack werde ich niemals wieder los.

»Geht's?«, höre ich seine Stimme dann schließlich hinter mir und spanne mich im nächsten Moment augenblicklich wieder an, als sich auf einmal eine große Hand auf meinen Rücken legt. Sanfte Kreise werden darauf gemalt, die mich wahrscheinlich beruhigen sollen, doch genau das Gegenteil passiert. Mein Adrenalinlevel schießt augenblicklich wieder nach oben. Instinktiv schließe ich mit einer schnellen Handbewegung den Wasserhahn und mache einen Schritt zurück. Mit meinem Ärmel wische ich mir über den Mund und schüttle mich vor Ekel. Ich werde nie wieder irgendetwas mit Zimt essen können.

»Eine Freundin von mir ist echt hardcore drauf. Die hat das Zeug ohne mit der Wimper zu zucken heruntergeschluckt.« Der Lockenkopf verschränkt die Arme und grinst mich belustigt an, während ich immer noch angeekelt die Nase rümpfe. Wahrscheinlich sind meine Zähne immer noch ganz braun. »Ich habe aber beim ersten Mal genauso reagiert wie du. Mir kam es sogar durch die Nase wieder heraus.« Der Gedanke lässt meine Mundwinkel nach oben zucken und ich schüttle lachend den Kopf, während ich wieder drauf und dran bin, mir noch einen Drink zu machen.

»Das hätte ich gerne gesehen«, antworte ich schlicht und mixe alle Zutaten gekonnt zusammen. Der wie vielte ist das jetzt eigentlich schon?

Er lacht. »Glaub mir, es ist einfach nur widerlich. Es gibt sogar ein Video davon, aber ich musste meine beste Freundin schwören lassen, dass sie es niemandem zeigt. Ansonsten muss ich sie leider umbringen.« Die Belustigung in seiner Stimme verdeutlicht mir, dass er es nicht ernst meint. An seiner Miene jedoch hätte man es ihm glatt abkaufen können.

Ich will gerade wieder zu einer Antwort ansetzten, als eine schrille Stimme im Raum ertönt und ein wilder rothaariger Haarschopf um die Ecke biegt.

Fuck. Caroline.

»Henry! Da bist du ja!« Schneller als mir lieb ist steht sie auf einmal neben mir und hat ihre zierlichen Arme um meine Taille gelegt. Meine Laune, die gerade trotz Zimt-Anfall noch ganz gut war, sinkt augenblicklich wieder zurück auf den Tiefpunkt. Der Fremde verschränkt die Arme vor der Brust, mustert den Eindringling und zieht dann wissend eine Augenbraue nach oben. Na, ganz toll, da hätte ich mir die Erstickungsgefahr auch sparen können.

»Ja, hier bin ich wohl.« Ich versuche ein bisschen Abstand zwischen uns zu bringen, doch Caroline hat mich bereits fest in ihren Fängen. »Kommst du wieder mit raus? Ich will tanzen.« Von unten schaut sie mich bittend an und schiebt dabei ein Stück ihrer Unterlippe nach vorne. Was irgendwie überhaupt nicht so süß aussieht, wie es wahrscheinlich soll.

Seufzend nehme ich meinen Drink, den ich auf jeden Fall brauchen werde, und brumme ein »Okay«. Daraufhin strahlen ihre Augen, was mich meine fast verdrehen lässt. Wie kann man eigentlich so wenig Auffassungsgabe haben, dass man nicht bemerkt, dass jemand überhaupt kein Interesse an einem hat?

Ich wende meinen Blick wieder dem Jungen zu, der für seine Verhältnisse jetzt ganz schön lange stumm war. Er hat nachdenklich die Augenbrauen zusammengezogen und als er meinen Blick bemerkt, wechselt er zu einem Grinsen. »Vielleicht sieht man sich ja mal ... äh ...« Mist. Ich habe ja nicht mal eine Ahnung, wie er heißt.

»Elian«, springt er ein und nickt meiner Begleitung höflich zu, die ungeduldig von einem Fuß auf den anderen wippt.

»Genau. Elian«, wiederhole ich und beobachte die kleinen Grübchen um seine Mundwinkel, die sich bilden, als ich seinen Namen ausspreche.

»Komm.« Caroline umgreift mit ihrer Hand mein Handgelenk und zieht mich auffordernd hinter sich her. Schnell kippe ich noch den Inhalt meines Drinks hinunter und werfe den Becher achtlos neben mich. »Arrivederci, Henry«, hallt die raue Stimme des Lockenkopfes noch immer durch meine Gedanken, als wir die Küche verlassen.

Die Flaschendrehen-Gruppe hat sich jetzt wieder komplett aufgelöst und stattdessen hat sich in der Mitte des Raumes eine tanzende Menge gebildet, in die mich Caroline am Handgelenk auch sofort hineinzieht. Angestrengt suche ich nach meinen zwei besten Freunden, aber vergeblich. Ich kann keinen von ihnen entdecken.

Stattdessen kommt Carolines Gesicht langsam meinem immer näher. Sie beugt sich zu meinem Ohr und berührt es fast mit ihren Lippen. »Weißt du ... ich habe heute sturmfrei.« Und dieser eindeutige Unterton in ihrer Stimme verdeutlicht mir genau, worauf dieser Abend noch hinauslaufen wird.

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