Tiefen
Ich blizelte und konnte ein schwaches Licht sehen. Doch ich schloss die Augen wieder und erinnerte mich was passiert war. Stöhnend schlug ich die Augen auf, ich musste im Himmel sein, doch das einzige was ich sehen konnte waren Steinwände. Der Raum war von allen Seiten mit grauem Stein umgeben, es gab kein Fenster und keine Lampe, doch trotzdem war es hell. Langsam richtete ich mich auf. Das konnte doch nicht der Himmel sein. Oder bin ich in der Hölle gelandet? Vorsichtig stand ich auf. Ich sah mich noch einmal um, es gab wirklich nichts in diesem Raum, außer meinen Rucksack mit dem ich die Schlucht herunter gefallen war. Diesen hob ich hoch und setze ihn wieder auf. Dann ging ich zu einer der vier Wände und tastete sie mit meiner Hand ab. Doch jede Wand bestand nur aus kaltem grauen Stein. Ich war verwirrt.
"So wirst du hier nicht rauskommen!", erschrocken drehte ich mich um. Erst sah ich niemanden, doch dann erblickte ich ein kleines Wesen was vor mir in der Luft schwebte. Es hatte kleine blaue Flügel und einen runden Körper aus grünem Fell. Ich konnte auch zwei kleine Arme, Ohren und einen Mund erkenne. Erschrocken stolperte ich rückwärts. "Was?", fragte ich. "Du wirst hier nicht rauskommen! Es gibt keine Geheimgänge hinter den Wänden!", antwortete das Wesen. "Was bist du?", fragte ich immernoch erschrocken. "Ich bin Zula?", sagte das Wesen und statt weiter vor mir zu fliegen setzte es sich auf dem Boden und blickte zu mir hoch. "Wo bin ich?", stellte ich die nächste Frage. "Das müsstest du doch wissen. Du bist in der Schlucht der Phönixpflanze. Oder bist du nicht extra in die Schlucht gesprungen?", ich brauchte ein paar Sekunden um zu verstehen was das Wesen sagte. "An der Blumenwiese, betritt die Mitte, eine Schlucht. Hast du Mut wirst du finden was du suchst!", schossen mir die Worte von Hood wieder durch den Kopf. "Die Mitte, ich sollte genau in die Mitte und ich sollte Mut haben die Schlucht hinunter zu springen! Jetzt verstehe ich das!", flüsterte ich. "Was dachtest du denn?", fragte Zula vorwurfsvoll und flog wieder hoch. "Ich, ich dachte die Pflanze ist oben!", sagte ich leise. "Aber du bist schon hier um zu der Pflanze zu gelangen?", fragte Zula. Ich nickte: " Ja, kannst du mich zu ihr bringen?".
"Ich kann dir nur den Weg zeigen, ob du es schaffst liegt an dir!"
"
Okay?!"
"Na dann los, folge mir!"
Das kleine Wesen flog auf eine der Steinwände zu und plötzlich erschien ein kleiner Tunnel, der aus dem Raum heraus führte. "Doch einer Geheimgang!", sagte ich fasziniert und ging dem kleinen Tier hinterher.
Wir liefen eine Weile durch den Tunnel. Bis vor uns ein helles Licht erschien. "Was ist das?", fragte ich.
"Die erste Aufgabe!", antworte Zula und flog durch das Licht. Zögernd blieb ich stehen und atmete tief durch. Ich würde das schaffen. Mutig ging ich also durch das Licht.
Jetzt befand ich mich in einem sehr kleinen Raum. Und alle vier Seiten bestanden aus Spiegeln. Erstaunt sah ich mich um. Man konnte mich in jedem Spiegel unendlich Mal sehen. "Das ist die erste Aufgabe, bist du bereit?", fragte Zula und ich nickte. Sie flog vor einen Spiegel des Raumes. "Deine Familie!", ein Bild meiner Familie erschien in dem Spiegel. Wieder wurde mir bewusst wie sehr ich sie vermisste. Doch Zula flog schon zum nächsten Spiegel. "Das bist du!", in diesem Spiegel erschien ein Bild von mir. Doch ich hatte wieder keine Zeit diesen lange zu betrachten. "Durch den dritten Spiegel kommst du zurück nach oben, allerdings ohne die Pflanze gesehen zu haben.", erklärte das Wesen weiter und ich nickte. "Der vierte Spiegel!", sagte Zula und ich sah auf die vierte Spiegelwand, auf dieser erschien Robin. "Robin!?", sagte ich. "Auf jeden Spiegel siehst du jemanden der dir sehr viel wert ist. Es sind Menschen die du liebst!", erklärte Zula weiter. "Hood?", fragte ich verwirrt. "Die Spiegel, spiegeln deine inneren Gefühl. Das heißt nicht das dir das Gefühl schon bewusst ist oder du es zulässt!", sagte das Tier. Ich starrte Robin an, ich kannte ihn doch kaum.
"Aber nun weiter. Nur einer der drei Spiegel bringt dich zur nächsten Aufgabe. Die anderen bringen dich in den Steinraum zurück. In welchem du dann bleibst. Für immer!"
Mit gefror das Blut in den Adern, wenn ich diese Aufgabe nicht schaffte dann würde ich für immer hierbleiben. "Denk daran, jetzt kannst du zurück. Nach dieser Aufgabe gibt es kein Zurück mehr. Also entscheide dich!", damit beendete Zula ihre Erklärung. Ich schluckte.
Aber ich würde nicht aufgeben, ich wollte diese Pflanze sehen. Also dachte ich nach, Welchen Spiegel sollte ich nehmen?
Liebe andere, vergiss nicht dich selbst. Armut und Reichtum, denk nicht nur an Geld. Habe Erbarmen vor mir, knie!
Erinnerte ich mich an Hood Worte. Vergiss nicht dich selbst, versuchten mir die ersten Zeilen zu verdeutlichen. Ich blickte zu meinem Spiegelbild. Ich zitterte, aber was hatte ich für eine andere Möglichkeit?
Keine!
"Ich gehe durch diesen Spiegel!", sagte ich mit schwacher Stimme.
"Bist du dir sicher?", fragte Zula.
"Nein!", flüsterte ich und blickte die anderen Spiegel an.
"Okay, geh einfach durch den ausgewählten Spiegel!", erwiderte das Wesen.
Ich atmete tief ein und hielt die Luft an. Dann ging ich durch den Spiegel mit meinem Bild. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich einen Raum voller Gold. "Du hast es geschafft!", rief Zula und ich atmete erleichtert auf. "Diese Aufgabe noch und dann bist du bei der Pflanze!", rief Zula. Ich versuchte ruhig zu atmen. Ich konnte gar nicht so Recht glauben was hier geschah, alles passierte so schnell, wie in einem Traum.
"Hier ist eine Tür! Sie öffnete sich nur wenn sie mit einem bestimmten Gegenstand berührt wird. Du hast nur einen Versuch. Also wähle deinen Gegenstand bedacht.", erklärte das fliegende Wesen und deutete auf die Stapel mit Gold und verschiedenen Schätzen. Ich sollte einen von diesen ganzen Gegenständen auswählen?
"Wow!", sagte ich und ging langsam auf das Gold zu. "Die könnten doch alle die Tür öffnen!", murmelte ich und hob eine kleine Goldmünze auf.
"Nur eins!", sagte Zula und setzte sich neben sie Tür. Verzweifelt sah ich die verschiedenen Dingen an, es könnte Jedes sein. "Armut und Reichtum, denk nicht nur an Geld!" So waren Hoods Worte. Wieder schaute ich die Sachen an. Alle waren teuer und hatten viel Wert. Ich hob Einpaar Dinge auf. Eine Halskette, ein Kelch, einen goldener Dolch. Dann fiel mein Blick auf einen kleinen Teller. Er war aus Holz und hatte Einpaar Muster am Rand. Ich hob ihn hoch. Die Muster mussten mit viel Mühe geschnizt worden sein. Der Teller hatte keinen Wert, wie Geld, er war besonders weil Leute Zeit und Mühe in ihn gesteckt hatten. Also ging ich zu Zula. "Ich habe mich entschieden!", sagte ich leise. "Der Teller!", sagte das Tier vorwurfsvoll und flog zu mir hoch. Ich nickte vorsichtig. "Okay!", sagte sie dann und nahm mir den Teller ab. "Dann komm zur Tür!", wies sie mich an. Also stellte ich mich neben das Wesen vor die Tür. "Wenn ich dir den Teller jetzt gebe, geht die Tür entweder auf oder du landest für immer in dem Steinraum!", sagte Zula und reichte mir den Teller. Zitternd nahm ich ihn und richtete meinen Blick auf die Tür. Ich konnte mein Herz klopfen hören und meine Knie zitterten. Langsam bewegte sich die Tür. Sie öffnete sich. Ein Stein viel mir vom Herzen.
"Du bist wirklich gut!", sagte Zula und deutete mir durch die Tür zu gehen.
Vorsichtig ging ich durch die Tür in ein helles Licht.
Als ich wieder etwas erkennen konnte, blickte ich auf einen hohen Trohn aus Eis. Er stand auf einem kleinen Podest und dieses befand sich in einem Raum aus Stein. Aus weißem Stein. Es war wunderschön, der Raum strahlte eine Aura von Ruhe und Macht aus und ich musste kurz den Atem anhalten.
Erst jetzt sah ich sie, die Person auf dem Trohn. Sie war in ein rotes Gewand gehüllt und als sie auf stand konnte ich ihr langes rotes Haar erkennen und auf eine seltsame Weise wuchs an ihrem Rücken eine Pflanze mit roten Blüten. Die Pflanze fiel mit ihren Ranken und Blüten wie ein Schleier auf dem Boden. Es musste die Phönixpflanzen sein. "Ich bekomme Besuch?!", sagte die Frau mit einer ruhigen kalten Stimme die Gänsehaut bei mir verursachte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, stattdessen fiel ich vor ihr auf die Knie. Es waren Hoods letzten Worte die mich dazu brachten: "Habe Erbarmen vor mir, knie!" Aus dem Augenwinkel könnte ich die Frau wissend Lächeln sehen. "Erheb dich und verraten mir deinen Namen!", sagte sie und ich stand wieder auf. "Emma!", sagte ich. "Ein schöner Name, ich bin Pia die Königin der Phönixpflanzen! Ich denke deswegen bist du hier oder?", fragte sie. "Ja ich brauche eine Blüte um ein Portal zu erschaffen damit ich wieder nach Haus kommen!", erklärte ich. "Achso, mhh was sagst du Zula, hat sie Mut und Respekt bewiesen?", richtete sich Pia an das kleine Wesen. "Ich denke sie ist es Wert ein Teil von Ihnen zu hüten Königin!", antwortete Zula und ich dankte ihr innerlich. "Na dann sollst du deine Blüte bekommen!", sagte die Königin und griff hinter sich. Dann kam sie auf mich zu und nahm meine Hand. "Behüte sie bis du sie brauchst?", mit diesen Worten legte sie eine Blüte in meine Hand uns trat wieder zurück zu ihrem Tron. "Ich danke Ihnen!", sagte ich. Die Königin nickte nur. "Und nun denke ich es wird Zeit wieder zurück zu deinem Freund zu gehen, er macht sich bestimmt Sorgen!", die Königen lächelte und bevor ich noch etwas sagen konnte, schnippste sie mit dem Finger und ich verschwand.
Gerne auch Meinungen und Vorschläge!
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