Biest
Diesmal schlug ich mit dem Kopf nicht gegen ein Regal, sondern landete in den feuchten Blättern auf dem Waldboden. Die Blätter klebten an meinem Oberschenkel fest und ich wollte wieder aufstehen. Doch mir wurde schwarz vor Augen und ich kippte auf die Knie. "Verdammte Scheiße, wenn ich Rumpelstilzchen erwische!", fluchte ich. Ich blinzelte und stellte mich langsam wieder hin. Ich hörte ein Schrei aus dem Wald. Dann hörte ich den Schrei des Tieres. "Robin!", schrie ich, er musste bei der Kreatur sein. Ich wollte ihm helfen schließlich hatte er mich schon bis hierhin geschleppt. Außerdem hatte er mich auf irgendeine Weise fasziniert wie es vorher noch niemandem gelungen war. Doch Robin antwortete nicht. Ich rannte in die Richtung des Schreis. Plötzlich blieb ich stehen. Eine Waffe. Ich brauchte eine Waffe wenn ich ihm helfen wollte die Gestalt zu töten. Ich griff also in meine Taschen. Kaugummipapier, Taschentücher, anderer Müll. Ich griff in die Innentasche meiner Lederjacke. "Danken wir der Faulheit!", sagte ich gen Himmel und zog eine Schere aus der Jacke. Mit dieser hatte ich ein Stück Faden von meinem T-Shirt abgeschnitten und da ich kein Lust hatte die Schere wieder nach unten zu bringen hatte ich sie einfach in meine Tasche gesteckt. Es war nicht die beste Waffe aber immerhin. Also nahm ich die Schere fest in meine Hand und rannte in die Richtung aus der ein weiterer Schrei des Tieres kam. Ich hörte noch einen weiteren Schrei diesmal war es Robin. "Mist!", dann endlich brach ich durch die Bäume und stand auf einer kleinen Lichtung mit plattgetrampelten Ästen und Büschen. Und dann fiel mein Blick auf die Kreatur und Robin. Die Kreatur war ein riesiger Wolf mir Reißzähnen wie ein Säbelzahntieger. Ich schluckte. Das Tier hatte die Pfoten auf Robins Schulter gestellt und das Maul über ihm aufgerissen. Während Robin mit einem langen Stock versuchte das Tier von sich wegzudrücken. "Hey!", schrie ich und das Tier wandte seinen Kopf zu mir. Es fletschen die Zähne und trat von Robin runter. Langsam schlich es auf mich zu. Ich griff die Schere fester. Die Gestalt war mindestens zwei Köpfe größer als ich und die roten Augen leuchteten mir entgegen. Jetzt stand es genau vor mir und ich spürte den heißen Atem im Gesicht. Ich schauderte. Dann hob der Leo seine Pfote und wollte mir damit einen Hieb ins Gesicht versetzen, doch ich duckte mich und sprang zu Seite. Immer wieder schlug das Tier nach mir und ich wich immer wieder aus. Es hatte keinen Sinn mit der Schere würde ich nichts erreichen. Ich sah zu Robin. Er versuchte sich verzweifelt zu befreien, denn sein Fuß klemmte zwischen zwei Baumstämmen fest. Panisch sah ich wieder zum Leo. "Robin?", hilflos sah ich zu ihm. "Ins Auge!", schrie er. Verwirrt sah ich ihn an. Mein Fehler! Das Tier sprang auf mich und ich fiel zu Boden. Eine Pfote des Leos stand auf meinem Bauch in die andere auf meiner linken Schulter. Die beiden hinteren Pfoten standen auf dem Boden neben mir. Das die Gestalt nicht auf meiner rechten Schulter stand war sein Fehler! Ohne zu zögern riss ich denn Arm hoch und stach dem Leo ins Auge. Er jaulte auf und stolperte rückwärts. Schnell stand ich wieder auf. Ich wollte schon vor dem nächsten Angriff zurück weichen doch die Gestalt viel zu Boden, zuckte noch einmal und blieb dann still liegen. Erschrocken sah ich den Leo an. Er war tot. Das mit dem Auge hatte tatsächlich funktioniert. Ich ging auf das Tier zu und zog die Schere aus dem Auge wieder heraus, wischte das Blut am Fell des Tieres ab und steckte die Schere wieder in meine Tasche. Dann sah ich zu Robin, er versuchte immer noch sich zu befreien. "Das hätte ich nicht von dir gedacht!",sagte er als ich auf ihn zukam. "Ich bin kein schwaches Mädchen!", sagte ich stolz obwohl meine Hände zitterten und ich selbst nicht wusste woher die Reflexe gekommen waren. Doch ich riss mich zusammen und schob den Baumstamm welcher Robins Fuß einklemmte zur Seite, es funktionierte nicht. „Aua ,noch spüre ich meinen Fuß!", beschwerte er sich, doch ich ignorierte ihn. Stattdessen nahm ich all meine Kraft zusammen und hob den Baumstamm hoch. Robin zog seinen Fuß darunter weg und sprang auf. "So schlimm kann es ja nicht sein!", sagte ich. "Ich bin einfach nicht so schmerzempfindlich!", erklärte er mir. "Achsoo!", gab ich sarkastisch zurück. "Wir sollten weiter gehen, sonst kommt noch ein anderes Tier.", wechselte er schließlich das Thema. Ich nickte und ging neben ihm her. Nach einigen Metern spürte ich wie das Adrenalin wieder meinen Körper verließ und nach noch Einpaar Metern drehte sich wieder alles. "Oh nein!" stöhnte ich: "Das kann doch verdammt nochmal nicht...!", ich schaffte es nicht den Satz zuende zu bringen, denn alles wurde schwarz und ich kippte um.
Als ich wieder wach wurde kitzelten mich die Sonnenstrahlen im Gesicht. Ich wollte die Augen öffnen doch es ging nicht. Ich versuchte es wieder und beim dritten Versuch, sah ich an ein weißes Zeltdach. Mir tat alles weh und ich rollte mich stöhnend wieder auf den Bauch. Mir fiel wieder ein was gestern passiert war und ich wollte gar nicht aufstehen und nachsehen was hier los war. "Hey, wie geht es dir?", fragte eine Stimme und ich drehte mich zu ihr um. Es war ein Mädchen, vielleicht 10 Jahre alt. Sie hatte braune lange Haare und braune Kleidung. "Gut, soweit!", murmelte ich. "Meinst du, du kannst aufstehen ohne wieder um zu kippen?", fragte sie mich und ich nickte. Langsam stand ich auf. Wieder flackerte es schwarz vor meinen Augen ich stolperte blieb aber stehen und blinzelte bis ich wieder klar sehen konnte. "Der Zauber hatte wohl nicht nur den Zweck dich kurzzeitig außer Kraft zu setzen sondern eher länger!", sie schüttelt nachdenklich ihren Kopf. "Komm wir gehen zu Robin!", beschloss sie dann und verließ das Zelt. Ich folgte ihr. Draußen sah ich das, das Zelt auf einer Wiese stand mit noch einem weiteren Zelt. Beide Zelte waren von außen identisch. Sie hatten vier Stützpfeiler ein Spitzdach und waren ca. 10 Quadratmeter groß. Das Mädchen führte mich ins zweite Zelt. In diesem stand ein Tisch mit drei Stühlen und ein Bett, eher gesagt ein Fleck auf dem Boden mit Decken. Robin saß auf einem der Stühle. "Na Dornröschen wieder aufgewacht nachdem du das Biest getötet hast?", fragte er. "Wie lange habe ich denn geschlafen?" fragte ich und setzte mich auf einen der Stühle. "Mira bist du bitte so nett und holst Emma etwas zu trinken!", sagte Robin an das Mädchen gewandt, sie nickte und verließ das Zelt. "Mmhh vielleicht 48 Stunden. Ich war nicht viel hier Mira hat sich im dich gekümmert!", erklärte er. "Danke!", sagte ich. "Du solltest dich bei Mira bedanken.", winkte Robin ab. "Auch bei dir, ich bin schließlich nicht hierhin geflogen.", sagte ich. "Ach das habe ich doch gerne gemacht!", Antwortete er. "Dann darf ich mich aber trotzdem bedanken!", Bestimmte ich und Hood lächelte mich an. Dann sah ich zu Boden. "Sag Mal wie komme ich denn wieder nach Hause?", das war die Frage, die mich die ganze Zeit beschäftigte. "Öffne ein Portal!", Sagte Robin. In dem Moment kam Mira rein und stellte mir eine Tasse mit wasser hin. "Danke, für alles!", sagte ich und nahm einen Schluck Wasser. "Gerne!", sie lächelte stolz. "Mira packst du das andere Zelt schon Mal ein wir sollten bald wieder weiterziehen.", schickte Robin sie aus dem Zelt. "Ein Portal?" fragte ich.
"Ja"
"Und wie?"
"Du brauchst eine Liste von Dingen, diese mischt du mit deinem Blut zusammen und dann öffnet sich ein Portal zu dir nach Hause?"
"Mein Blut?"
"Damit du zu dir nach Hause kommst!"
"Und was für Dinge!"
"Löwenzahnwurzeln, die Blüten einer Phönix Pflanze, das Blut eines Kaninchens, die Träne eines Helden, eine Feder des Adlers und zum Schluss den Zahn eines Drachens!", zählte Robin alle Zutaten auf. Ich ließ meine Kopf auf den Tisch fallen. "Ich weiß wir sind hier in einer anderen Welt, aber wo wollen wir das herbekommen?", Murmelte ich. "Einiges habe ich hier wie das Blut eines Kaninchens, die Feder eines Adlers und Löwenzahnwurzeln, der Rest ist relativ einfach zu besorgen. ", Erklärte er. Ich sah ihn an "wirklich?", fragte ich. "Ja außer den Zahn eines Drachens, Drachen leben nicht in unserer Nähe sondern mindestens ein 10 Monate Marsch von hier entfernt und dass wir dann einen Drachen töten ist sehr unwahrscheinlich?",sagte Hood. "Na toll!", ich wurde traurig ich hatte nicht das beste Leben Zuhause aber dennoch wollte ich zurück in diese heile Welt und nicht hier ohne meine Eltern und mit tausend bösen Kreaturen leben. "Allerdings hat Rumpelstilzchen noch Drachenzähne in seinem Schloss!", wandt Robin ein, ich sah ihn gespannt an. "Das Schloss ist nicht weit von hier, aber da reinzukommen ist lebensgefährlich!", er senkte den Kopf. "Ich will es trotzdem versuchen!", bestimmte ich. "Du wirst dabei draufgehen!", sagte Hood. Aber ich blieb stur. "Du musst ja nicht mitkommen!", sagte ich trotzig. Ich sah ihn an, er blickte in meine Augen. Ich konnte nicht erkennen was er dachte, seine grünen Augen bleiben Ausdrucks los.
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