Prolog
Wenn man mit einer Geschichte beginnt, wo fängt man am besten an? Überspringt man gewisse Lebensabschnitte, die einem langweilig erscheinen oder lässt man gewisse Parts bewusst aus, um nicht zu viel von sich selbst Preis zu geben?
"Bei mir war es genauso nur das meine Familie nichts mehr von mir Wissen möchte. Selbst meine eigene Mutter hat sich von mir abgewandt."
Das war das erste Mal, das ich ihrer Leidensgeschichte lauschen durfte. Bei unserem ersten Date hatte sie mir derart vertraute Informationen zukommen lassen, dass ich glaubte unsere Schicksalsschläge seien etwas das uns miteinander verbindet. Ich habe mich wie jemand ganz Besonderen gefühlt. Jemand der wichtig genug war, dass man ihm seine Geheimnisse anvertrauen konnte. Und wie ich diese Geheimnisse behütet hatte. Am Ende des Tages nehme ich sie womöglich mit mir ins Grab.
Ein weiteres Mal horchte ich ihrer verzweifelten Stimme, als sie meiner Schwester davon Bericht erstattete. "Meine Mutter hat mich beim Jugendamt angeschwärzt. Sie allein hat Schuld daran, dass ich mein Kind verloren habe. Stell dir doch einmal vor, du dürftest Emi nicht mehr sehen. – Deine eigene Tochter! Diese Hexe hat sich von Anfang an überall eingemischt. Sie hat mir mit Absicht mein Kind weggenommen."
Nach diesem Abend, als wir gemeinsam mit meinem Audi R8 nach Hause fuhren, beschlossen wir einstimmig für das Leben unserer Kinder einzustehen. Wir wollten, dass ihr sechsjähriger Sohn wieder bei uns wohnen konnte und als ihre Mutter sich querstellte, begannen wir einen Anwalt hinzuzuziehen. Da ihr das nötige Kleingeld dazu fehlte, gab ich, um die Kosten zu decken, meine Bankverbindung an ihrer Stelle an.
Als ich sie meinem besten Freund Mattihas vorstellte, war er sichtlich überrascht, dass wir uns nach nicht einmal einer Woche nach einem gemeinsamen Zuhause umsahen. "In der Wohnung kann ich einfach nicht bleiben. Dort herrschen katastrophale Zustände. Die Wände sind vom Schimmel befallen. Die Vermieterin reagiert auf keiner meiner Bitten hinweg. Deswegen haben wir beschlossen, uns etwas Eigenes zu suchen."
Sie alle hatten Mitleid und zeigten Verständnis für Katjas Lebensumstände. Das arme Mädchen hatte es nie leicht in ihrem Leben. Ihre Familie hat sie ganz eindeutig sich selbst überlassen. Dadurch das sie studieren wollte, fehlte ihr an allen Ecken und Kanten das Geld. Ihre Familie unterstützt sie nicht dabei, ihre Ziele zu erreichen. Weder mit ihrer Zeit noch mit dem nötigen Kleingeld.
Ich blicke auf unsere gemeinsame Zukunft und sehe Katja und mich alleine gegen die Welt kämpfen. Bis ich auf ihre kleine Schwester Anna traf und sie mein gesamtes Weltbild auf den Kopf zu stellen drohte.
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