Ela - Ehrlich Kompliziert
Mir stellten sich bereits vor Annas Ankunft die Nackenhaare auf. Eliot saß nun seid anderthalb Stunden auf dem Dach und hatte nichts gegessen. Lediglich ein Trinkpäckchen nach dem anderen hatte er hinunter geschlungen und den Müll wie Konfetti in unserem Garten geschmissen.
Ich war gerade dabei ein weiteres davon aus dem Gras aufzulesen, als mich eine weibliche Stimme von hinten erschrickt.
„Alles gut, ich bin es nur", sagte Anna freundlich und dennoch stieß ich reflexartig die Getränkeverpackung von mir fort. Neben Anna erscheint Momo und scheint sichtlich erfreut über die extra Streicheleinheiten die Anna ihm bietet.
Ein hämisches Lachen erklang über unseren Köpfen. Ich wollte mich gerade erneut bücken, als Anna plötzlich nach meinem Arm griff. Sofort schnellt mein Kopf herum und ich Blicke sie konfus an. In diesem Moment fällt mir auf das ihre Uagen nicht Rehbraun sondern vielmehr Bernsteinfarbenen sind.
„Das wird bevor wir fahren noch weggeräumt", ermahnte sie Eliot. „Fabian ist nicht dein Diener!", sagte sie bestimmend. Noch immer hält sie mich an der Armbeuge fest und zieht mich nun aus Eliots Hörweite.
„Ist schon in Orndung. Ich reum das schnell weg.", entgene ich. Doch Anna lässt nicht locker, sodass ich ihr stillschweigend folge.
„Ich weiß es geht schneller, wenn man ihnen diese kleinen Arbeiten abnimmt. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass dies nicht von Dauer sein wird. Irgendwann rächt es sich wenn man ihnen alles hinterherträgt."
„Wenn ich ihm Mülleverpackungen hinterher reume?", frage ich entmutigt?
„Vertrau mir, es ist besser du sagst zweimal nein, als einmal Ja." Sie sagte es mit einer Leichtigkeit die irgendetwas in mir auslöste.
„Ich habe mehr als einmal nein gesagt.", schießt es entnervt aus meinem Mund „ Und rate mal, er sitzt immer noch dort oben und spuckt obendrein auf mich hinunter!"
Sie zieht scharf die Luft ein. „ Eliot, du kommst da nun augenblicklich runter und entschuldigt dich bei Fabian!", sagt sie mit einem Ton der keinerlei Wiederstand duldet.
Für einen kurzen Moment glaube ich Eliot würde sich daraufhin erweichlichen. Im nächsten Moment sammelt er jedoch seinen Speichel und spuckt ihr direkt ins Gesicht.
Entsetzt sehe ich wie der Speichel ihre Wange benetzt und sie dennoch nicht einmal mit der Wimper zuckte. Gehobenen Hauptes streicht sie sich die Spucke aus dem Gesicht und tat dann etwas, das ich bei weitem nicht von ihr erwartet hätte.
Sie erklomm die Kletterwand, die Hand in der sie die Spucke abgewischt hatte vor sich ausgestreckt. Wütend stemmte sie erst einen Fuss auf das Geländer, griff nach den Vorsprung des Daches und hivte sich hinauf. Auf einmal stand sie Auge in Auge ihrem Neffen gegenüber und smirte ihm seine eigene Spucke direkt ins Gesicht.
„Ihh", stößt er hervor und versucht ihre Hand schnell wieder abzuwehren. Doch nahm sie erst Abstand, als er begann auszutretten wie ein wild gewordenes Pferd.
„Gar nicht so angnehem, oder?", fragte sie ihn mit Genugtuung. Während ihre Augenbrauen sich vor Belustigung erhoben, senkten sich die seine vor Zorn.
„Das ist so ecklig", stößt er brummen hervor und verzieht das Gesicht zu einer Grimasse. Mit der Spucke die er sich mit dem Arm vom Gesicht wicht, schreibt er auch die Wut hinfort. Annas herzhaftes Lachen war zu ansteckend, als das der kleine Junge sich dagegen hätte wehren können.
„Was ist los mit ihnen, warum kommen sie nicht von Drache hinunter?", redete sie geschwollen daher und kitzelt Eliot unter den Achsel und am Bauch.
Augenblicklich beginnt er zu kreichen. „Nicht, ich falle sonst runter!" Seine kleinen Hände Krallen sich ängstlich an die Spitze fest.
Ungeachtet kitzelt Anna ihn erneut unter dem Achseln. Eliot lässt unfreiwilligerwiese los und Rutsch direkt in ihre Arme.
„Mein Gott sind Sie schwer geworden. Liegt das an diesem gefüllten Bauche?", sie pickste ihn in die Rippen, worauf er noch herzhafter zu lachen begann. Meines erstarb im selben Moment auf den Lippen, als sie gemeinsam hinunter rutschten und Eliot behauptete er habe nichts zu essen bekommen.
Anna warf mir im vorbei gehen einen flüchtigen Blick zu, wodurch ich rot anlief.
„Das glaub ich dir nicht", sagte Anna.
Schnell pflichtete ich Eliot bei. Sie warf einen raschen Blick auf die Uhr. „Aber es ist schon so spät, wenn wir zuhause angekommen sind, geht's sofort ins Bett. Morgen musst du wieder früh raus- in den Kindergarten. "
Dicke Tränen stürmten Eliots Augen. „Aber ich hab Hunger." Seine Lippen bäugten sich unlieblich nach unten, bevor der Wall brach und er im heftigen Schluchzen ausartete. Schließlich neugte sich auch Anna dem Willen des jungen Mannes, was wohl vielmehr daran lag, dass essen zu einem Grundbedürfnisse zählte.
Während Eliot ass, versuchte ich mein bestes die Situation aufzuklären. Anna behauptete es mir nicht übel zu nehmen. Doch auch ihre beschwichtigen Worte konnten nichts dagegen ausrichten, das ich die Situation in meinem Kopf wieder und wieder rekapitulierte und fragte wie ich hätte reagieren müssen.
Es war ein einziges Desaster als ich zusah wie Anna, mit dem Auto ihrer Mutter, verspätet verließ. Der Abschied viel unspektakulär aus. Eliot winkte kurz nach Anweisung seiner Tante zum Abschied und der Tag war gelaufen.
Ich bemerkte erst das ich ihnen eine ganze Weile schon nachgestarrrt haben musste, als sich das Tor zum Garten öffnete und Papa sich neben mich in die Auffahrt gesellte.
Mir war als wollte er etwas sagen. Sein Mund öffnete und schloss sich mit einem Seufzer der mir aus der Seele sprach.
„Sei erlich.", bitte ich ihn. „Das habe ich vermasselt."
In seiner Mine lass ich für einen kurzen Moment bedauern, bevor er sich ein Lächeln aufzwang. „Wie sagt man so schön. Es ruckelt immer wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet?"
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