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1.17

~●~ Chapter SEVENTEEN ~○~

》Was getan ist, ist getan und bleibt's!《

Es war eine klare und angenehme Nacht. Als vor wenigen Stunden, das Zirpen der Grillen
die Abenddämmerung verkündete, war die milde Frühlingssonne dem Mond gewichen, der nun über der großen Ebene Narnias am sternenbesetzen Himmel thronte.

Ab und an flatterte eine Schar Zwergfledermäuse vorbei und wenn man genau hinhörte, konnte man, trotz der Windstille, in weiter Ferne das Rascheln und Knacken der Äste vernehmen. Die Waldnymphen hatten die Bäume zum Tanz aufgefordert - so groß war ihre Euphorie über das Ende des ewigen Winters.

Im Lager des Löwen Aslan war hingegen bereits Ruhe eingekehrt. Einzig und allein das Prasseln des Lagerfeuers durchbrach die beinahe erdrückende Stille des Camps. Vereinzelte Soldaten scharten sich um das lodernde Feuer, wie die Motten um das Licht und saßen ihre Nachtwache ab. Angespannt, ihre Schwerter und Armbrüste dabei fest umklammert, starrten sie in die umliegende Dunkelheit, konzentriert darauf, bei jeder noch so kleinsten Regung, Alarm zu schlagen.

Das barfüßige Mädchen in ihrem weißen Seidenkleid, das soeben ihr Nachtlager verließ und im Schatten der Zelte durch das Camp huschte, hatten sie dennoch nicht bemerkt.

Lia konnte trotz der starken Kopfschmerzen, die sich wie Holzwürmer durch ihren Schädel fraßen, nicht schlafen. Ein böser Traum hatte sie wachgehalten. Nach gut einer dreiviertel Stunde des hin und her Rekelns hatte es das Mädchen schließlich aufgegeben.

Das Gefühl der Leichtigkeit, als sie am Nachmittag zusammen mit Edmund, wie ein Kleinkind durch das Wasser getobt war, hatte sich, dank des Bösen, das Einzug in Aslans Camp erhalten hatte, gänzlich in Luft aufgelöst.

Susan spannte den Bogen, visierte ihr Ziel an und ließ schließlich die Sehne aus ihren Fingern gleiten, woraufhin der Pfeil zischend über das Trainingsfeld sauste und in der Mitte der Zielscheibe stecken blieb.

Ein achtungsvolles Raunen entwich den restlichen Pevensie-Geschwistern, während Susan stolz ihr Werk betrachtete. Schließlich legte die Braunhaarige dankend einen Arm um Lias Schulter. Das Mädchen hatte ihr in den letzten Tagen während des Trainings zur Seite gestanden. Geduldig hatte Lia Susan erklärt, worauf sie beim Bogenschießen achten musste und mahnte sie, nicht den Kopf hängen zu lassen, als die ersten Versuche der ehrgeizigen Evastochter im Sand verliefen.

„Bitte, Susan, lass es mich auch mal versuchen!", bettelte Lucy und zupfte aufgeregt an dem grünen Kleid ihrer großen Schwester.

Die Besagte übergab ihren Bogen an die Jüngste der Pevensie-Kinder und demonstrierte ihr – ähnlich, wie es Lia bei ihr getan hatte - wie sie sich richtig hinstellen und den Bogen halten musste.

Lia erkannte aus dem Augenwinkel die feixenden Blicke der beiden Adamssöhne, die hinter vorgehaltenen Händen belustigt grinsten, während sie Lucy bei ihrem mickrigen Versuch beobachteten, einen Pfeil fliegen zulassen. Als das hölzerne Geschoss plötzlich jedoch zur Seite sprang, anstatt, wie bei Susan vor wenigen Minuten über den Rasen zu schießen, konnten Peter und Edmund nicht mehr innehalten und lachten laut auf, woraufhin sie warnende Blicke von Lia und Susan kassierten.

„Kopf hoch, Lu. Mit etwas Übung wird das schon.", sprach Susan tröstend an ihre kleine Schwester gewandt, die enttäuscht auf den Pfeil starrte, der zu ihren Füßen im Gras lag.

„Ihr zwei braucht euch gar nicht so aufspielen!", wetterte Lia gegen die beiden Pevensie-Jungs, die sich mittlerweile wieder eingekriegt hatten. „Ich wette, ihr könnt es auch nicht besser!"

„Du willst wetten?", fragte Edmund kess und kassierte ein schelmisches Zwinkern von Peter, der das Szenario anscheinend recht amüsant fand. „Ist angenommen!"

Mit diesen Worten nahm Lia der kleinen Lucy den Bogen ab und drückte ihn Edmund in die Hand.

„Zeig, was du kannst, Adamssohn!"

Das Grinsen des Schwarzhaarigen wurde nur noch breiter, als er Lucys Platz einnahm, den Pfeil ausrichtete und mit einem letzten Blick über seine Schulter, an seine kleine Schwester sprach: „Sieh zu und lerne, Lucy."

Dann spannte er den Bogen und versuchte sich auf die Zielscheibe zu konzentrieren, die 20 Meter entfernt vor ihm stand.

„Du hast jetzt schon verloren.", plauderte Lia belustigt drauf los, woraufhin Ed sofort die Sehne lockerte und sich fragend zu der Blonden drehte.

„Aber, ich habe doch noch gar nicht..."

„Du stehst so schief, wie eine knorrige Eiche nach einem Unwetter.", unterbrach das Mädchen den Adamssohn. „Der Pfeil würde sonst wohin fliegen."

Jetzt waren es Lucy und Susan, die lachten.

„Weißt du, was der Größte Aberglaube im Bogenschießen ist, Edmund?", wollte Lia wissen und wagte einen Schritt auf Edmund zu.

Dieser musterte die Blondhaarige aus zusammengekniffenen Augen. Das Funkeln seiner schokobraunen Iriden brachte das Mädchen beinahe um den Verstand und es wurde auch nicht besser, als sie den Adamssohn schließlich sanft an den Schultern packte und mit dem Gesicht in Richtung Zielscheibe drehte.

Edmund musste schlucken. Er betete innerlich dafür, dass Lia, die jetzt direkt hinter ihm stand und dem Dunkelhaarigen über die Schulter lugte, den rasanten Schlag seines Herzens nicht vernahm. Denn die zarte Berührung der hübschen Blonden löste in Ed ein wohlwollendes Kribbeln aus, wie er es nie zuvor gespürt hatte.

„Die Meisten glauben, dass die Kraft für den Schuss allein aus den Armen", Lias Hände glitten über Edmunds Oberarme, hinunter zu seinen Händen, in denen er noch immer Susans Bogen und den Pfeil hielt, „oder über die Zughand kommt."

Lia half dem Adamssohn dabei, den Pfeil auszurichten und anschließend den Bogen zu spannen. Nebenbei zog und zupfte sie ihn hier und da noch etwas zu Recht, um Eds Haltung zu korrigieren.

Dieser ließ die Prozedur unkommentiert über sich ergehen. Stattdessen versuchte der Junge sich darauf zu konzentrieren, seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Doch es schien vergebens.

Erst recht, als sich Lias Lippen Edmunds rechtem Ohr näherten und sie mit angenehmer Stimme, leise sprach: „Doch in Wahrheit wird sie fast vollkommen durch die richtige Rückenspannung ausgelöst."

Der Schwarzhaarige zielte mit der Pfeilspitze auf die Mitte der Zielscheibe... oder besser gesagt, er versuchte es zumindest. Denn so sehr er sich auch bemühte, er schaffte es beim besten Willen nicht, dem wohlklingenden Klang von Lias Stimme zu widerstehen... und die Blonde wusste das nur allzu gut.

„Aber weißt du, was noch viel wichtiger ist, wenn du dein Ziel nicht verfehlen willst?"

Lias Kopf wanderte hinüber zu Eds linker Schulter, sodass sie ihm geradewegs ins Ohr wisperte: „Du darfst dich,", Edmunds Finger versteiften sich um die Sehne des gespannten Bogens, „unter keinen Umständen", während seine hektisch hin und her wandernden Augen die Strohscheibe in einiger Entfernung anvisierten, „ablenken lassen!"

Schließlich löste Edmund seine Finger von der Bogensehne und der Pfeil flog in Höchstgeschwindigkeit quer an der Zielscheibe vorbei, bis er am nahegelegenen Waldrand in der Rinde eines Baumes stecken blieb.

Eds Geschwister lachten vergnügt, während Lia unschuldig mit den Schultern zuckte und spottend anmerkte: „Tja, Wette verloren. Ich fürchte, da hast du wohl noch etwas Arbeit vor dir."

Der Blick des Adamssohn verdüsterte sich, als er die Blonde ins Visier nahm.

„Du!", knurrte er gefährlich in Lias Richtung, die daraufhin ein paar Schritte zurückwich.

Doch ehe sie sich erklären konnte, rief Lucy auch schon: „Lia, lauf!"

Und das keine Sekunde zu früh, denn Edmund ließ prompt Susans Bogen fallen und rannte auf das blonde Mädchen zu. Doch die war bereits Richtung Wald davongelaufen – jetzt mit ihrem Verfolger dicht auf den Fersen.

Wie zwei kleine Kinder jagten Lia und Ed durch den grünschimmernden Wald, rannten im Zickzack und schlugen Haken – vorbei an Sträuchern und blühenden Bäumen.

„Du kriegst mich nie!", stichelte Lia und wagte einen kurzen Blick über ihre Schulter, nur um mit Schrecken festzustellen, dass der Schwarzhaarige bereits aufgeholt hatte. „Du bist nämlich nicht nur ein schlechter Schütze, sondern auch noch verflixt langsam, Edmund Pevensie."

„Ob du das immer noch so siehst, wenn ich dich erstmal habe?!"

Mit diesen Worten packte der Adamssohn Lia schließlich an ihrer Hüfte, woraufhin das Mädchen ganz plötzlich ins Straucheln geriet und mit samt ihrem roten Gewandt und einem lauten Platsch in den Bach fiel.

Entsetzt starrte Edmund auf das Szenario und fühlte sich beim Anblick der klitschnassen Lia augenblicklich schuldig.

„Geht es dir gut, Lia?"

Die Blonde sah beim Klang ihres Namens erschüttert auf, während sie sich die Arme um ihren Körper schlang.

„Komm, ich helfe dir.", sprach Ed und bot ihr seine Hand an, die Lia auch ergriff.

Doch, anstatt sich aufhelfen zulassen, verlagerte das Mädchen ihr Gewicht und zog den Adamssohn mit einem heftigen Ruck ebenfalls in den Bach.

„Du bist doch wirklich ein Biest, Lia!", beschwerte sich Ed lautstark und fuhr sich einmal mit der Hand durch seine Haare, um sich die nassen Strähnen aus der Stirn zu streichen.

Doch das hätte Ed sich sparen können, denn mit einer einzigen Handbewegung, spritze Lia dem Dunkelhaarigen eine Fontäne Wasser ins Gesicht, woraufhin eine wilde Wasserschlacht entfachte.

Das herzhafte Lachen der beiden hallte durch den Wald und sie bekamen vor lauter Alberei gar nicht mit, wie die Zeit allmählich voranschritt.

„Edmund! Lia!"

Die Wasserschlacht fand ein jähes Ende, als Herr Biber unvorhergesehen am Bachufer erschien und den beiden Kindern mitteilte: „Ihr solltet wohl besser kommen. Jadis verlangt eine Unterredung mit Aslan."

Es war ein wunderschöner Tag gewesen. Ein Nachmittag voller Sonnenschein und Glückseligkeit. Ein paar Stunden, in denen Lia die Freude ausgelebt hatte, ein ganz normales Mädchen sein zu dürfen.

Doch mit dem plötzlichen Besuch der Weißen Hexe war die berauschende Fantasie auf und davon und die Realität war zurückgekehrt.

Lia kannte die Gesetze Narnias.

Und sie war in der Lage Aslans Blick zu deuten.

Von daher war sie auch die Einzige, die nicht in den tosenden Jubel von Aslans Armee eingestiegen war, als der Löwe verkündete, Jadis würde auf ihr Recht verzichten, den Verräter auf dem Steinernen Tisch zu opfern. Die eigentliche Bedeutung hinter den Worten des Löwen schien in diesem Moment nur dem blonden Mädchen klar zu sein.

Ihr wurde schlecht, wenn sie nur daran dachte.

Eine tiefgreifende Erinnerung wandte sich aus ihrem Hinterstübchen und für einen kurzen Augenblick glaubte sie sogar das kraftvolle, düstere Schlagen der Trommeln zu hören, während das Opfer geradewegs zu seinem Henker geführt wurde. Der gewetzte Dolch, dessen scharfe Klinge sich in den lodernden Flammen der Fackeln spiegelte. Und nicht zu vergessen, die grölende Menge, die sich daran weidete, sobald das Blut floss.

Der Gedanke quälte Lia zu tiefst, denn eigentlich sollte sie es doch sein, die heute Nacht zum Steinernen Tisch schritt.

„Ist es nicht etwas spät für einen Spaziergang."

Lia erschrak, als eine raue, aber dennoch friedvolle Stimme erklang und sie somit aus den Tiefen ihrer Gedanken riss.

Aslan trat aus der Dunkelheit.

„Du solltest nicht alleine hier draußen sein, mein Kind. Man weiß nie, was einen in der Dunkelheit erwartet."

Lia schluckte den dicken Kloß des Schuldgefühls herunter, wagte sich an ein Lächeln und fuhr dem großen Löwen durch die weiche Mähne.

„Dann sollte ich dich wohl besser begleiten."

Langsam schweigend liefen sie nebeneinander her, bis sie schließlich das Ende des Lagers erreichten. Lia wusste, dass es nun Zeit war, sich von dem Tier zu verabschieden.

Doch bevor Aslan etwas erwidern konnte, stellte das Mädchen sich ihm in den Weg.

„Ich bitte dich, lass mich gehen, Aslan. Sie schaffen das nicht ohne dich!"

„Aber ohne dich?"

Lia senkte beschämend den Blick. Was um alles in der Welt sollte sie darauf antworten.

Sie hatte das Vertrauen des Löwen nicht verdient. Sie hatte niemandes Vertrauen verdient - nicht nachdem, was sie getan hatte.

Da brannte ihr ganz plötzlich die langersehnte Frage auf der Seele, die ihr seit 100 Jahren verwehrt geblieben war.

„Du hast es ihnen nicht gesagt. Du hast es all die Jahre niemandem gesagt. Wieso nicht?!", wollte Lia wissen und sah Aslan geradewegs in seine gütigen Augen.

„Auf Dinge, die nicht mehr zu ändern sind, muss auch kein Blick zurück mehr fallen. Was getan ist, ist getan und bleibt's!"

So einfach?

Gut möglich.

Aber nicht für Lia.

Aslan schien die Pein, die tief im Innersten des Mädchens nistete, zu bemerken - neben seiner Warmherzigkeit und Weisheit, eine weitere Kraft, die das Gute in ihm widerspiegelte. Das Tier spürte sofort, wenn seinem Gegenüber etwas auf der Seele brannte.

„Du hast dem Adamssohn verziehen. Warum verzeihst du dir dann nicht selbst, Lia?"

Daraufhin fiel dem Mädchen nichts weiter ein.

Ein ersticktes Schluchzen entwich ihren zarten Lippen. Mit Tränen in den Augen fiel sie dem Löwen schließlich um den Hals und vergrub ihr Gesicht tief in seinem Fell.

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