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1.13

~●~ Chapter THIRTEEN ~○~

》Du, Lia? Du, Edmund?《

Lia seufzte tief. Sie hatte sich wirklich bemüht die Tränen zurückzuhalten, indem sie tief Luft geholt und einen schönen Gedanken gefasst - oder es zumindest versucht - hatte. Doch es war vergebens und schließlich akzeptierte sie die Tränen, die unaufhaltsam über ihre Wangen liefen.

Noch immer konnte sie Jadis' Ohrfeige spüren, fast so, als würde ihre kalte Hand noch immer auf Lias Wange ruhen. Doch es war nicht die Ohrfeige, die dem Mädchen innerlich jeglichen Lebensmut zu rauben schien. Auch nicht die Seile, die sich erbarmungslos in ihre Handgelenke schnitten und ihr das Blut abschnürten.

Vielmehr lag es an diesem unerträglichen Schmerz, der ihr tief in der Seele brannte und der sich wie eine Ratte an einer Baumwurzel festbiss und dem Baum somit all das Gute im Leben nahm, bis er schließlich einging und starb. Durch Jadis' Herrschaft und ihre unaufhaltsame Macht wurde Lia seit 100 Jahren täglich an ihre Fehler erinnert - und dies quälte sie zu tiefst.

„Du, Lia?", durchbrach Edmund plötzlich die Stille, woraufhin das Mädchen erschrocken zusammenzuckte.

Von ihren Gedanken übermannt, hatte sie völlig vergessen, dass er direkt hinter ihr saß. Ginarrbrik hatte Lias und Edmunds Hände aneinandergefesselt, sodass die beiden jetzt mit ihren Rücken an einem alten knorrigen Baum lehnten.

„Du, Edmund?", sprach Lia tapfer und war gespannt, was der Adamssohn zu sagen hatte. Seit den Geschehnissen am Wasserfall hatten die beiden kein Wort miteinander gewechselt.

„Tut es weh?", wollte Edmund wissen.

Lia verkrampfte sich. Würde sie ihre Finger ausstrecken, könnte sie Edmund seine jetzt berühren. Der Gedanke daran, die warmen und weichen Hände des Adamssohn zu spüren, ließen ihre Ohren vor Scham ganz rot werden. Aslan sein Dank, konnte Edmund seinen Kopf nicht um 180 Grad drehen.

Doch schlussendlich war es das Gefühl der Angst, das Lia daran hinderte dieser Begierde nachzukommen, denn irgendetwas ließ das Mädchen mutmaßen, dass der Schwarzhaarige hinter ihr, mit seiner Frage nicht auf die Ohrfeige abzielte.

„Manchmal.", antwortete Lia schließlich. „Und bei dir?"

Doch Edmund ging nicht darauf ein.

Stattdessen sprach er: „Du, Lia?"

Das Mädchen musste schmunzeln.

„Du, Edmund?"

„Was war das vorhin?"

„Wie? Was meinst du?" Lia hatte keine Ahnung wovon Ed sprach.

„Am Wasserfall. Deine Augen... sie... haben geglüht."

Lia war froh, dass Edmund sie in diesem Moment nicht sehen konnte, denn ihr Schmunzeln wurde auf Eds Aussage hin nur noch breiter. Er hatte es doch tatsächlich bemerkt.

„Unsinn!", widersprach sie, musste sich dabei aber unheimlich zusammenreisen, dass sie sich nicht selbst verriet.

„Ich hab's gesehen!", protestierte Edmund, der sich seiner Sache sicher war.

„Das muss die Sonne gewesen sein, die sich in ihnen gespiegelt hat. Nicht's weiter.", versuchte Lia sich an einer Erklärung und hoffte inständig, dass der Adamssohn es dabei beließ.

Ihr Wunsch schien erhört wurden zu sein, denn bis auf Edmunds Zähneklappern - was bei diesen Bedingungen hier draußen jedoch kein Wunder war - blieb der Adamssohn vorerst still.

Jadis und ihr Gefolge hatten ihr Lager ein paar Meilen weiter nordwestlich vom Gefrorenen Wasserfall - der dank der warmen Frühlingssonne mittlerweile wieder aufgetaut war - in einem Sumpfgebiet aufgeschlagen. Durch die umliegenden Gewässer hing eine feuchte und kühle Dunst in der Luft und auch für die Sonne gab es, aufgrund der knorrigen Äste, die sich in den Wipfeln der Bäume so arg ineinader verschlungen hatten, kein Durchkommen.

„Und was hast du damit gemeint, dass du den Frühling spüren kannst?", nahm Edmund das Gespräch wieder auf, seine Stimme war dabei nicht mehr als ein Flüstern. Doch Lia hatte jedes Wort genaustens verstanden.

„Kennst du denn nicht dieses Gefühl der Vorfreude, das dein Herz höherschlagen lässt, wenn das Eis von den Dächern fällt und der Schnee schmilzt?", fragte die Blonde mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. „Die ersten Sonnenstrahlen, die dich an der Nase kitzeln. Die Schmetterlinge, die durch deinen Bauch flitzen, sobald du die Vögel zwitschern hörst. Und nicht zu vergessen, der Geruch des Waldes, der deine Sinne benebelt, wenn alles zu blühen beginnt."

Lias Augen begannen zu glühen, als ihr Erinnerungen des ersten Frühlings in Narnia durchs Gedächtnis jagten.

„Also, um ehrlich zu sein, klingst du gerade, wie mein Bruder Peter, als er von diesem Mädchen geschwärmt hat, das jeden Abend, wenn wir von der Schule nach Hause liefen, neben dem Zeitungskiosk in der Ballards Lane saß.", erzählte Edmund und mit einem Mal wurde ihm ganz schwer ums Herz, als er an seinen älteren Bruder dachte, woraufhin er kräftig schlucken musste. „Und selbst Wochen nachdem er sie zuletzt an diesem Straßenkiosk gesehen hatte, war er noch immer völlig angetan von ihr. Der Kerl war über beide Ohren verknallt! Absoluter Nonsens... dachte ich immer."

Die letzten Worte sprach Edmund so leise aus, dass er inständig hoffte, Lia würde sie überhören. Doch das Gegenteil war der Fall.

„Und wenn du dich genauso fühlst,", das Mädchen streckte ihre Finger aus, „dann ist der Frühling endlich da.", und verschränkte sie mit Edmunds Händen.

Diese waren - anders als Lia es erwartet hatte - kalt und rau. Dennoch konnte sie nicht leugnen, wie gut und vertraut es sich anfühlte, als der Schwarzhaarige mit seinem Daumen über Lias Handrücken strich, was ihr ein kleines Lächeln entlockte.

„Ist das etwas Gutes?", riss der Adamssohn das Mädchen aus ihren Träumereien und Lia hatte das Gefühl, dass er ihr die sanften Worte geradewegs ins Ohr flüsterte.

Für einen kurzen Moment glaubte sie sogar seinen warmen Atem auf ihrer Wange zu spüren.

„Der erste Lichtblick seit 100 Jahren - das ist etwas Gutes.", lächelte Lia und drückte sanft Edmunds Hand.

Dann schwiegen sie.

Nur die Geräusche im umliegenden Lager waren zu hören. Äxte wurden geschärft, die letzten Schwerter geschmiedet. Es herrschte reges Treiben. Alle machten sich bereit für die bevorstehende Schlacht.

Ein Kampf auf Leben und Tod.

Ein Krieg um Narnia.

Für Aslan ... oder auch nicht - je nachdem, auf welcher Seite man stand.

„Du, Lia?"

„Du, Ed?"

Edmund musst schmunzeln, als er hörte, dass sie ihn Ed nannte. Das hatte sie noch nie zu ihm gesagt.

Eigentlich hasste Edmund diesen Spitznamen. So wurde er genannt, als er als fünfjähriger Junge, die Hand seiner Mutter halten mussten, sobald sie eine große Straße in Finchley überquerten. Doch bei Lia... würde er eine Ausnahme machen.

„Entschuldigung", sprach der Adamssohn schließlich das aus, was ihm schon seit seiner Gefangenschaft im Kerker der Hexe auf der Seele brannte.

Lia wurde stutzig.

„Wofür denn?"

Doch Edmund schwieg. Als er schließlich seine Finger aus ihrem zarten Griff lösen wollte, schien das Mädchen zu begreifen, woraufhin sie erneut die Hand des Adamssohns drückte - doch dieses Mal fester. Sie wollte nicht, dass er losließ. Zu groß war ihre Angst, dass sich all das hier - die Frühlingssonne, der aufgetaute Wasserfall, die Adamskinder, Aslan - als Traum entpuppte und Edmund sich ganz plötzlich in Luft auflösen würde.

Sie hatte kein einziges Mal im Winter gefroren. Sie wusste nicht einmal, wie sich Kälte überhaupt anfühlte und dennoch war Lia, seit ihrer ersten Begegnung mit Edmund so warm ums Herz, wie seit langem nicht.

Das Aufeinandertreffen der beiden, im verschneiten Wald vor einigen Tagen hatte ein berauschendes Gefühl der Hoffnung in Lia freigesetzt, das jetzt, wie eine Sternschnuppe im Zick Zack durch ihren Körper jagte und ihr Herz zum Hüpfen brachte, sobald sie an die schokobraunen Augen des Adamssohns dachte.

Die Tränen, die während der Unterhaltung mit dem Adamssohn versiegt waren, bahnten sich erneut ihren Weg über Lias Wange. Doch dieses Mal war es nicht die Trauer, von der sie überwältigt wurde, sondern das Gefühl der Hoffnung auf ein freies Narnia... und vielleicht auch der kleine Funken Glaube an sich selbst.

„Ist schon gut, Ed."

Da saßen sie - an einen Baum gefesselt, die Hände festumschlungen, jeder in seine Gedanken vertieft... sodass sie nicht einmal bemerkten, dass es zunehmend unruhig im Lager der Hexe wurde.

Erst als sich der große, schwarze Schatten eines Zentauren über Ed und Lia auftat, wurde den beiden bewusst, dass ihre Rettung nahte: Aslans Armee war eingetroffen!

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