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Flucht nach vorne

Kapitel 46:

Lilyanna

Ducans Hand an der Unterseite meines Rückens, fesselte meine Aufmerksamkeit weit mehr, als es die Situation vor den Türen tat, obwohl das da draußen mit ziemlicher Sicherheit mein Verschulden war. Doch weil alle anderen Anwesenden darauf eher erschöpft reagierten, als wirklich wütend auf mich zu sein, redete ich mir ein, dass es normal war.

Diese Hand an meinen Rücken nicht. Ducans Berührung war, gerade vor hochrangigen Mitgliedern seines Kronrates, eigentlich auf keinen Fall angebracht und wenn sogar ich das merkte, das Mädchen, das in der Gosse groß geworden war, dann sollte das wahrhaftig etwas zu heißen haben.

Ducan selbst schien das kaum zu kümmern. Als er mich von der Tür weg, zu einer langen Tafel schob, wo sich Essen für die Anwesenden stapelte, als wäre es das natürlichste der Welt außerhalb der Hauptmahlzeiten essen zu können.

Das sollte mich ärgern, tat es aber nicht wirklich. Ja, es hatte Hungerkatastrophen in den Winterlande gegeben, von denen der Adel wohl weit weniger betroffen gewesen war, als der Rest der Bevölkerung. Aber die Spannweite schien nicht besonders groß, wenn ich mir ansah, dass selbst hier eher einfache Gerichte aufgetafelt worden war. Kein übermäßiger Prunk, keine absolut unerschwingliche Produkte. Es schien lediglich mit mehr Sorgfalt zubereitet und etwas schöner angerichtet worden zu sein. Keine exotischen Früchte aus den Sommerlanden, keine Nüsse aus den Herbstlanden oder Fisch aus den Frühlingslanden-

„Warte hier bis ich fertig bin, am besten isst du etwas", befahl mir Ducan kühl und bevor ich mich über die Befehlsgewalt in seiner Stimme ärgern konnte, gesellte er sich zurück zu den Männer, die um den großen Tisch herum standen und irgendetwas besprachen, von dem ich so wenig verstand, dass mir meine Unwissenheit schwerer in Magen lag, als es das Essen tun würde.

Ich hatte hunger. Mittlerweile sogar ziemlich. Aber dennoch zitterten meine Finger, als ich auch nur daran dachte, ein der Winterbeeren aus der Schale zu nehmen, die auf der Tafel standen. Doch ich konnte nicht ewig sämtliches Essen verweigern, weil ich Angst hatte. Als ich es also dennoch über mich brachte, flackerte das Gesicht der toten Dienerin vor meinen geistigen Auge auf, und mein schlechtes Gewissen zog mich fast in die Knie.

Das war alles meine Schuld.

Alles.

Das vor Angst ganz starre Kind von damals, wollte sich an die Oberfläche kämpfen und mich dazu bringen, mich in einer Ecke zu kauern und zu weinen, aber dieses Mädchen existierte nicht mehr und würde nie wieder in mir existieren. Greace hatte mir das ausgetrieben.

Dann sah ich wieder Kain vor mir. Mitsamt dem düsteren Grinsen in seinem Gesicht, das so weit entfernt von den Jungen war, den ich einmal kannte, dass man meinen könnte, es sei gar nicht dieselbe Person. Das brachte mich dann endlich dazu meine Furcht herunterzuschlucken und nach dieser dummen Beere zu greifen. Wenn hier irgendetwas vergiftet war, hätte es schon jemand herausgefunden und ich war sicher nicht die Erste die in diese Schale gegriffen hatte.

Während ich mir eine der säuleich-süßen Beeren in den Mund zergehen ließ und mein Magen sich dankbar darum schloss, blickte ich zu der Fensterfront, die den gesamten Saal an einer Seite dominierte.

Sie bot einen Blick über die verschneiten und eisbehangenen Dächer der Wohnhäuser, die, getrennt durch eine hohe Mauer, den Rest der einfachen Welt aussperrte. Jahrelang hatte sie auch mich ausgesperrt, mich davon abgehalten auch nur einen Fuß in die Nähe des Winterpalastes zu setzen. Alles, was die Bewohner der Hauptstadt der Winterlande von der anderen Seite aus sehen konnten, war dieser hoch gelegene Turm des Palastes, der als Audienzsaal und heute als Beratungsstätte diente und die kleinen, daran angesetzte Nebentürme drum herum, wo die Flaggen des Königshauses und deren Verbündeten, im eisigen Wind wehten. Es war ein einfachen Kommunikationsmittel um der Bevölkerung mitzuteilen, mit wem man gerade verbündet war und vertrauen konnte oder von welchen Einwanderern man sich fernhielt, weil man zwar keinen Krieg führte aber alles andere als befreundet war.

Ich erinnerte mich lebhaft an den Moment, als ich auf dem Dach von eines von Cedrics Bordellen saß und dabei zugesehen hatte, wie das goldene Banner meiner Familie von dort entfernt worden war. Es war ein Symbol der Ablehnung gewesen, die mir mehr ausgemacht hatte, als ich je freiwillig zugeben würde. Nur wenige Monate später hatte man die Verlobung von Ducan und Owellya verkündet und mir damit endgültig klargemacht, dass es egal war, ob ich lebte oder nicht. Ich gehörte nicht mehr dazu. Eine thronlose, vergessene Prinzessin, die für niemanden mehr einen Wert hatte.

Anstelle der Flagge meiner Familie waren dort irgendwann die Farben von Owellyas Familie angebracht worden. Eine schwarze Schwalbe auf roten Grund. Nun war davon wieder nichts zu sehen, stattdessen wehte dort etwas schwerfällig eine goldene Flagge, in dessen Mitte eine große Sonne mit neun, welligen Strahlen prangte. Die Farben meiner Nation, genauer die meiner Familie. Ich.

Als mir das klar wurde erstarrte ich und konnte mir für einen Moment keinen Reim darauf machen. Ducan würde nie einen Verbündeten in meinen Onkel sehen, also stand diese Flagge nicht für die Sommerlande. Sie hing dort, weil ich hier war.

Lilyanna, Prinzessin der Sommerlande.

Und im Gegensatz zu den kleineren Flaggen und Wimpeln der Verbündeten, die etwas weiter unterhalb von Ducans Flagge wehten, war meine mit seiner auf Augenhöhe

Es brauchte noch einmal eine Minute, bis mir tatsächlich klar war, was das bedeutete und ich erschrak so heftig, dass ich den Kelch zu Boden fallen ließ, den ich mir von der Tafel genommen hatte und das Klirren so laut durch den Saal glitt, dass alle mich anstarrten.

Ducan und seine Berater, die den Saal als Beratungsstätte gewählt hatten, hielten in ihrer leisen Diskussion inne und zwei Diener kamen herbeigeeilt, um mein Missgeschick wieder in Ordnung zu bringen.

„Lilyanna?", fragte Ducans ernst. Wie in Trance drehte ich mich zu ihm um und blickte dann zu den Anderen. Keiner war geschockt über Ducans vertraute Anrede, niemanden schien auch nur zu kümmern und das war ja auch logisch, weil jeder wusste, dass ich wieder seine Verlobte war.

Meine Flagge hing neben seiner und der ganze Hof wusste von meiner Anwesenheit.

Hatte man mich deshalb so misstrauisch auf den Weg hier her betrachtet? Hatten sie mich gar nicht für eine Hure gehalten, die in Ducans Gemächern verbracht hatte, sondern waren lediglich schockiert, dass ich wieder da war und wieder zu seiner Verlobten geworden war? Als wäre nichts gewesen?

Ja. Das muss es gewesen sein. Anders war diese Flagge nicht zu erklären und ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder, als der Drang wegzulaufen, unaufhaltsam durch meinen Körper glitt. Das war zu viel. Zu schnell und zu viel. Also gab ich diesen Drang nach, obwohl er so unsinnig war, wie alles andere, was ich vermutlich bis jetzt getan hatte.

Ich rannte weg. Kopflos, ziellos, angetrieben von panischer Angst vor...ja? Was eigentlich?

Egal.

Noch während alle mich ansahen und die Diener den Kelch aufhoben, rannte ich zu der Tür, durch die ich in den Saal vorher betreten hatte, riss sie selber auf und fand mich in eine dichte Menschenansammlung wieder, die mir nicht schnell genug Platz machten und mich dazu zwangen mich hindurchzudrängen. Ich musste weg, einfach weg....

Beta: noch nicht

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