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Prolog

Prolog

Normalerweise liebte Camilla diese lauen Winterabende, liebte, wie die untergehende Sonne den Schnee zum Funkeln brachte und ihre Strahlen auf den weiß bedeckten Boden fielen.

Sie liebte die vielen kleinen Meisen, die sich aufgeplustert auf einen Buchenast setzten und gegenseitig wärmten. Doch Camillas Gefühl sagte ihr, dass dieser Abend anders als gewohnt verlaufen sollte. Etwas Bedrohliches braute sich zusammen.

Angespannt konzentrierte sie sich auf ihre Umgebung und fuhr bei jedem noch so kleinen Geräusch herum. Das junge Mädchen versuchte angestrengt, etwas in der sich langsam senkenden Dunkelheit zu erkennen.

Das Seeufer wurde nur noch in spärlich fahles Licht getaucht und erschien ihr wie eine undurchdringliche schwarze Wand. In dem kleinen Bergsee oberhalb der Klippe mündeten die Wurzeln einer großen alten Eiche. Schon seit Jahrhunderten grub sie ihre Wurzeln immer weiter durch den Boden.

Camilla erhob sich elegant von dem Stein, auf dem sie gesessen hatte, schwang sich auf ihren Rappen und preschte los. Eigentlich hatten sich die Waldtiere inzwischen an sie gewöhnt, doch heute schreckten die Hasen auf und verschwanden verängstigt in ihrem Bau, die Hirsche und Rehe spitzten die Ohren und sprengten alarmiert davon.

Selbst die Raben, die sonst so schnell nichts aus der Ruhe brachte, schwangen sich blitzschnell in die Lüfte und verschleierten mit ihren dunklen Schwingen den hell erleuchteten Nachthimmel. Unruhig sog Camilla die Luft ein und klammerte sich an den Zügeln ihres Pferdes fest. Sie fühlte sich sichtlich unwohl aufgrund der spürbaren Veränderungen.

Nach wenigen Minuten erreichte Camilla endlich das kleine Dorf und den Bauernhof ihrer Eltern. Sie stellte den verschwitzten Rappen in den Stall und schlich sich ganz vorsichtig an den schlafenden Hühnern vorbei durch den Hintereingang in die Wohnung.

Die knarzenden Dielenböden jagten ihr immer wieder einen eiskalten Schauer über den Rücken. Es war, als würde etwas Leichtes, Unheilvolles durch die Wohnung gleiten und einzig und allein einen kalten Lufthauch zurücklassen, der die Bewohner am nächsten Tag fröstelnd aus ihren Betten trieb.

Und dann, als Camilla das Wohnzimmer betrat und ihr Blick auf den kleinen Kalender fiel, kam ihr ein Gedanke. War heute etwa die Nacht der Prophezeiung? Die Nacht, auf die sie so lang gewartet hatte? Die Visionen setzten so schlagartig ein, dass Camilla mit einem heiseren Schrei zusammenbrach und zitternd auf dem kalten Dielenboden liegen blieb.

Sie wurde von unkontrollierten Krämpfen geschüttelt und würde sich deshalb später nur mit größter Mühe an die verschwommenen Bilder vor ihrem geistigen Auge erinnern.

Dort bildete sich eine in zwei Hälften zerbrochene Steintafel, die ein blinder alter Mann in den Händen hielt. Sein bärtiges Gesicht wurde halb von den Schwingen zweier weißer Raben verdeckt, die mit wildem Flügelschlagen seinen Körper umkreisten.

Ein jeder von ihnen ein Blitzen in den Augen, warfen sie beschriftete Steinbrocken auf die Tafel, die Worte erkennen ließen. Lange, kurze, welche, die keinen Sinn ergaben, und andere, die in flammende Gesichter aufgingen, sobald sie auf die Steintafeln trafen. Sie setzten sich langsam, ganz gemächlich zu kurzen Sätzen zusammen und fügten sich wie von Geisterhand an den unteren Teil der Steintafeln an. Nach einer Weile entstand eine neue Strophe. Eine neue Strophe für die Prophezeiung der Verfluchten.

Und natürlich noch erfahren musst du, was besonders ist
an dem nächsten Auserwählten, der den Krieg verhindern wird. Oder vielleicht auch nicht? Wird der Feind ihn so vernebeln, dass er selbst nicht genau weiß, welche Arbeit er muss verrichten? Nicht allein wird er kommen, sein Opfer stets in seinem Blick, und sprechen wird er können mit einem großen weiß Geschöpf.

Als die Bilder aus ihrem Kopf verschwanden, hörten auch die Krämpfe schlagartig auf und Camillas Körper erschlaffte. Reglos blieb sie auf dem eiskalten Boden liegen. Jeder Atemzug kostete sie solche Kraft, als wolle sie jemand mit einem unsichtbaren Tuch ersticken und somit verhindern, dass sie die Prophezeiung an die Ratsmitglieder weitergeben konnte. Sie hatte nie verstanden, warum es Leute gab, die sich gegen die Rettung des Landes derart wehrten. Die Kinder, die potenzielle Auserwählte waren, wurden auf die Schwertakademie in Drimoria gebracht und erhielten dort hartes Training, enorme Kraft und großes Wissen. Bis jetzt hatte es nur ein Auserwählter geschafft, sich seinem Schicksal zu entziehen. Seit diesem Vorfall waren die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden.

Mit einem leisen Seufzen schloss Camilla die Augen und wartete darauf, dass man sie am Morgen finden und ihr helfen würde, die empfangene Strophe zu verbreiten.

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