Lucissa
Vorsichtig zog ich den Reißverschluss meines Kleides hoch. Der Stoff schimmerte im Schein des Lichts. Mit einem Schlenker meines Zauberstabs formten sich meine langen blonden Haare zu einer eleganten Frisur. Zufrieden sah ich in den Spiegel. Das Kleid betonte meine, trotz der Schwangerschaft, schlanke Figur. Bis zur Hüfte schmiegte es sich eng an meinen Körper, darunter ging es in mehreren Lagen leicht auseinander. Ich lächelte meinem Spiegelbild einmal zu und wand mich dann ab. Zielstrebig ging ich auf die Tür zu. Vorsichtig öffnete ich sie und trat hinaus in den Flur. An den dunkel getäfelten Wänden hingen Gemälde. Der Boden war mit einem dicken Teppich ausgelegt, der den Klang meiner Schritte beinahe verschluckte. Alle paar Meter hingen an der Wand Laternen, die den Korridor in schummriges Licht tauchten. Elegant stöckelte ich zur Treppe. Unten stand er. Lucius. Die Liebe meines Lebens. Unsere Hochzeit war eine Art Zwangshochzeit gewesen. Wir hatten uns nicht ausstehen können, aber mit der Zeit hatten wir uns in einander verliebt. Als ich ihn dort unten so sah, wie er ein wenig nervös auf und ab ging, breitete sich pure Liebe in mir aus. Sanft streichelte ich mit meiner Hand über meinen schon deutlich sichtbaren Babybauch. Langsam lief ich die Treppe herunter. Er drehte sich zu mir um. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Als ich am Fuß der Treppe angekommen war, kam er auf mich zu und nahm mich in den Arm. Er drückte mir einen federleichten Kuss auf die Wange. Ich lächelte. Wie ein wahrer Gentleman bot er mir seinen Arm an. Ich ergriff ihn und zusammen schritten wir auf die große Flügeltür zu. Das Schnippen eines Hauselfen genügten, dass diese sich öffneten. Im Salon des Manors war bereits einiges los. Gäste tanzten oder saßen bei einander, Musik spielte und an der einen Wand war ein riesiges Buffet aufgebaut. Als wir eintraten wurde es leise im Raum. Bisher wusste niemand, außer meinen und Lucius Eltern von meiner Schwangerschaft. Ich war ein wenig nervös. Wie würden die Gäste reagieren? Wie würde meine Schwester reagieren? Ich war mir ziemlich sicher, dass Bella nicht so gut reagieren würde, wie Andi. Andromeda dürfte nicht zu Familienfeiern und änlichem erscheinen, aber im Geheimen hatten wir noch immer Kontakt. Sie hatte sich für mich gefreut. Freute sich auf einen Neffen. Auf einen Cousin für ihre fast sechs jährige Tochter Nymphadora. Ich hatte die kleine erst wenige Male gesehen, aber ich hatte sie gleich bei unserer ersten Begegnung in mein Herz geschlossen. Ich hatte das Gefühl, das sie eines Tages nach Hufflepuff kommen würde. In das Haus, in das ihre Mutter viel besser gepasst hätte. „Zissy?“, hörte ich den überraschten Ruf meiner großen Schwester. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, stattdessen behielt ich meine in der Öffentlichkeit übliche kalte Malfoy Maske auf. Bella starrte fassungslos auf meinen Bauch. Innerlich verdrehte ich die Augen. Als wenn es so besonders ist, dass jemand schwanger ist. Nagut, ich bin ihre Schwester. Ihre kleine Schwester. Ich glaube, sie konnte es nicht verkraften, dass ihre beiden jüngeren Schwestern vor ihr Mutter wurden. Wobei ich mir nicht mal sicher war, ob Bella überhaupt Kinder wollen würde. Ich muss sagen, dass ich ein wenig Angst um meine Neffen haben würde. Wenn meine Schwester erst einmal wütend war, konnte man für nichts mehr garantieren. Elegant liefen wir durch den Saal. Noch immer herrschte Stille. Unsere Schritte waren das einzige, was man hören konnte. Die Gäste folgten uns mit ihren Augen. Es war mir unangenehm all diese Blicke auf mir zu spüren. Lucius schien meine Gedanken zu erraten. Mit einer kurzen Rede eröffnete er den Weihnachtsball und griff dann wieder nach meiner Hand. Wir wirbelten zusammen über das Parkett. Dabei blendete ich die Gäste um uns herum komplett aus. Ich konzentrierte mich nur auf Lucius, unseren Tanz und die Musik. In mir drin breitete sich wieder diese Wärme aus. Liebe. Als das Lied zu Ende war zog Lucius mich an sich und küsste mich. Es war ein Kuss voller Gefühle. Nie zuvor hatte er mich vor anderen so geküsst. Als wir uns voneinander lösten strahlte ich.
Ich weiß, es ist nicht so wirklich gut geworden, aber naja.
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