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6. Kapitel, 6. Dezember

An diesem Morgen bin ich besonders aufgeregt. Ich habe den Nikolaustag als Kind geliebt. Ich konnte es kaum abwarten, am fünften Dezember meine Schuhe zu putzen, um dann ins Bett zu gehen. Ich wollte schnell einschlafen, damit die Zeit so schnell wie möglich vergeht, damit ich meinen befüllten Stiefel am nächsten Morgen auspacken durfte. Ich habe immer meinen größten Stiefel, den ich finden konnte, hingestellt. Natürlich gab es trotzdem jedes Jahr aufs neue wieder nur Schokolade und meistens ein paar Socken. Mum nutzte den Nikolaustag immer, um uns ein kleines praktisches Geschenk zu machen, welches sie sowieso besorgen müsste. Meistens waren es Socken, denn die waren Mangelware in unserem Haushalt. Ich weiß nicht, wie, aber Jul schafft es immer noch seinen Socken keine lange Lebensdauer zu schenken. Ich hatte auch dieses Jahr wieder ein paar Süßigkeiten, und ganz nach Mums Geschmack, ein paar Socken besorgt, die ich nun unschlüssig in der Hand halte. Ich bin gerade erst aufgestanden und trotzdem tobten schon jetzt die Gedanken in meinem Kopf. Ich habe einmal gelesen, dass die Gedanken, die für Sorgen und Ängste da sein, morgens zwischen vier und fünf noch nicht aktiv sein sollen. Ich habe keine Ahnung, ob dies stimmt, aber ich beneide jeden darum, der es schafft, so früh aufzustehen. Ich bin eine Langschläferin schlechthin. Wenn ich die Möglichkeit sehe, auszuschlafen, dann ergreife ich sie auch. Solange ich noch keine richtigen Gäste im Christmas Inn beherberge werde ich das wohl oder übel ausnutzen. Leano war ein Gast, okay. Aber irgendwie ist es mit ihm anders, auch wenn ich noch kein Gefühl für Gäste habe. Es ist eben so ein wohliges Gefühl, was sich in meinen Bauch schleicht. Nun muss ich mich aber entscheiden, ob ich Juls Stiefel befülle oder es sein lasse. Er könnte jeden Moment aus seinem Zimmer kommen, wenn er nicht schon längst zur Schule aufgebrochen ist. Ich entscheide mich für den Stiefel, denn es ist auch ein Andenken an Mum und über den Adventskalender von Leano hat er sich immerhin vor ein paar Tagen extrem gefreut. Er wird mich wohl nicht anschreien. Zumal er diesen Stiefel nicht in meiner Anwesenheit finden wird. Sobald ich nun auf der Stelle umkehren sollte und nicht doch noch Wurzeln schlagen will.

Ich mache mich auf den Weg nach unten in die Küche, um mir einen rettenden Kaffee zuzubereiten, denn auch wenn ich eigentlich ganz gut heute Nacht geschlafen habe, habe ich es dennoch mit meiner Morgenmuffeligkeit und mit der damit einschließenden Müdigkeit zutun. In der Küche sehe ich Leano, der schon am Herd sitzt und Pfannkuchen backt. Ich lobe mich dafür, dass ich in den letzten Tagen noch einmal alle Zutaten eingekauft habe. Seit ein paar Tagen verwöhnt er mich mit diesem tollen Frühstück und ich lieb es. Ich muss zugeben, dass ich auch heute wieder darauf gehofft habe, eine weitere Pfannkuchen Kreation von ihm serviert zu bekommen. Kaffee steht auch schon auf meinem Platz bereit. Ich finde es lustig, wie sich auch hier eine kleine Sitzordnung angeordnet hat. Früher, bei Mum und Dad Zuhause hatte auch jeder seinen festen Platz. Jul und ich saßen jeweils an den beiden Tischenden und Mum und Dad saßen zwischen uns. Mum auf der rechten Seite von mir und Dad auf der Linken. Hier hat sich das irgendwie auch so eingestellt.

"Gedulde dich noch einen kleinen Moment. Es ist gleich angerichtet" , erklärt Leano mir grinsend. "Guten Morgen" , fügt er schließlich hinzu. "Fröhlichen Nikolaustag"

"Frohen Nikolaustag" , gebe ich zurück. "Ich freue mich darauf, was du heute wieder gezaubert hast" , gebe ich zu und setzte mich. Ich nehme den ersten Schluck meines Kaffees und verbrenne meine Zunge direkt. Leano lacht mich erst einmal aus.

"Heiß, heiß, heiß", fluche ich und strecke die Zunge heraus. Trotzdem war das der erste Schluck Kaffee des Tages wert. Kurz darauf wird mir eine weitere Pfannkuchen Kreation serviert. Dieses Mal ist es passend zum Nikolaustag ein Stiefel, aus dem oben Zuckerstangen herausschauen.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Heute ist der Tag gekommen, an dem ich ihm endlich den Rest unserer kleinen Stadt zeigen will. Ich kann es gar nicht abwarten, ihm die wichtigsten Punkte auf meiner schnell zusammen gestellten Karte der letzten paar Tage zu zeigen. Außerdem findet heute die Nikolausparade statt, weshalb es wirklich der perfekte Zeitpunkt ist, um ihm alles zu zeigen. Es hatte definitiv einen tieferen Sinn, dass dies in den letzten Tagen immer nicht mehr geklappt hat. Alles hat einen tieferen Sinn würde Nur jetzt sagen. Wir räumen gemeinsam die Küche auf, was inzwischen schon zu einer gewissen Routine geworden ist und ziehen uns schließlich für die Kälte draußen an. Ich ziehe mir meine dickste Winterjacke an, sowie meine Lieblingsmütze und einen Schal und meine Handschuhe dürfen auch nicht fehlen.

"Was ist das denn?" , fragt Leano, als ich zu ihm ins Foyer trete, wo wir für den Start des Ausflugs verabredet bin.

"Was?" , frage ich.

"Die Mütze" , sagt er lachend.

"Achso, ein Geschenk meines Vaters" , gebe ich zurück. Er weiß nichts von ihnen und ich möchte es ihm auch noch nicht erzählen. Er ist einer der wenigen, die meine Geschichte nicht kennen. Er soll mich nicht wie ein rohes Ei behandeln. Das bin ich nicht.

"Bist du von ihm gezwungen wurden, sie zu tragen? Die ist schrecklich" , erwidert er. Immerhin ist er ehrlich. Ich lasse die Mütze trotzdem auf. Ich liebe dieses alberne Geschenk meines Vaters. Jedes Jahr haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, uns mindestens ein Scherzgeschenk zu machen. Die Mütze ist von dem Jahr, als die beiden den Unfall hatten. Ich habe sie im Schrank gefunden, als ich etwas gesucht habe. Er hatte sie schon eingepackt und eine Notiz für mich hinterlassen. Vermutlich liebe ich die Mütze deshalb so sehr. Es sind Worte, die mein Vater zu mir gesagt hat, als es ihn für mich schon nicht mehr gegeben hat. An dem Tag, als ich sie gefunden habe, bin ich in Tränen ausgebrochen und habe drei geschlagene Stunden in dem Schrank verharrt, bis meine beste Freundin mich gefunden und herausgeholt hat.

"Du lahme Ente, kommst du jetzt endlich?", frage ich, als Leano immer noch keine Anstalten macht, das Hotel zu verlassen. Ich habe jetzt ein paar Flyer in meiner Tasche, die ich gerne verteilen würde. Leano ist immerhin immer noch mein einziger Gast. Ich muss ein wenig die Werbetrommel schwingen. Die einzigen, die von meinem kleinen, neuen Hotel wissen, sind immerhin die Einheimischen. Die brauchen kein Hotel, um bei ihrer Familie zu sein. Die wohnen eben hier. Ich habe Hoffnung, dass die Website ein wenig hilft. Ich habe immerhin keinerlei Erfahrungen. Vielleicht muss ich December einmal um Rat fragen, wobei so eine Bäckerei eben doch noch einmal ein anderes Kaliber ist, als ein Hotel. Sie hat eben ihre Stammkunden aus dem Ort. Vielleicht muss ich auch irgendetwas anbieten, womit ich ein wenig Geld verdiene, um über die Runden zu kommen. Wenn Leano mein einziger Gast bleibt, sieht es nicht gut für meine Finanzen aus. Auf Dauer kann das auf keinen Fall so bleiben. Ich muss mir auf jeden Fall einige Ideen aufschreiben. Eine habe ich schon, die ich gedankenverloren in mein Handy tippe. So locke ich definitiv auch noch ein paar Gäste aus aller Welt an, die bei mir im Hotel übernachten würden.

"Fjolla?" , fragt Leano und zupft mir an meiner Jacke.

"Was denn?" , frage ich.

"Du warst überhaupt nicht mehr da. Du warst ganz woanders. Hast du meine Frage überhaupt mitbekommen?" , fragt er.

"Ähm, Nein" , sage ich verlegen und kratze mich am Hinterkopf.

"Können wir bitte, bitte noch einmal ins Zimtschneckenküsse? Ich würde gerne noch eine Zimtschnecke essen?" , fragt er.

"Du bist ja echt süchtig nach den Dingern. Du hast jeden Tag, seit wir das erste Mal hier waren, eine gekauft" , erwidere ich schmunzelnd.

"Ich kann einfach nicht anders. Sie sind sooooo gut" , gibt er zu und kaum dass ich mich versehe, stehen wir im Café.

"Ihr schon wieder" , begrüßt Dash uns grinsend.

"Wir können einfach nicht anders", gebe ich schulterzuckend zurück.

"Ich kanns verstehen"

"Kannst du nicht"

"Ich könnte auch nicht widerstehen, könnte ich die Dinger essen, ohne dabei draufzugehen"

Leano schaut mich fragend an, aber ich übergehe Dashs Kommentar und bestelle gleich ein paar mehr der Zimtschnecken, sodass wir morgen früh nicht schon wieder herkommen müssen, denn der Andrang ist echt wild. Aber hier gibt es eben die besten Zimtschnecken. Außerdem soll das Wetter in den nächsten Tagen nicht das beste werden. Da will ich so wenig wie möglich nach draußen. Dieses Mal bleiben wir für die beiden Zimtschnecken, die wir zum hier essen bestellt haben, an einem der Tische sitzen, der gerade frei geworden ist, als wir gekommen sind. Es ist eine total gemütliche Atmosphäre und Leano und ich unterhalten uns ein wenig, bis wir aufgegessen haben und weiter zur Nikolausparade wollen, die noch ein wenig weiter entfernt ist.

"Ich werde, solange ich hier bin, jede einzelne Kreation der beiden für die verschiedenen Schnecken probieren. Ach was, ich will das ganze Sortiment probieren"

"Dann musst du wohl ein ganzes Jahr hierbleiben"

"Warum?" , fragt er.

"Naja, sie ändern das Sortiment je nach Jahreszeit"

"Echt jetzt?" , fragt er.

"Echt jetzt"

"Eigentlich gar nicht so eine schlechte Idee.." , überlegt er laut.

"Du willst uns echt ein ganzes Jahr im Christmas Inn auf den Senkel gehen?" , frage ich lachend.

"Warum den nicht?" , fragt er. "Kann man bei euch regulär einziehen? So wie bei Zack und Cody?" , fragt er.

"Was ist das?" , frage ich.

"WAS?" , fragt er empört. "Du kennst Zack und Cody nicht? Das ist eine Schande. Ich weiß, was wir heute Abend machen werden. Und du hast nicht die Geringste Wahl" , erwidert er und klingt sehr erschrocken. Ich kriege es etwas mit der Angst zutun.

"Das ist die beste Serie, die mich meine ganze Kindheit lang begleitet hat. Das war die einzige Kinderserie, die mein Dad auch mochte. Sie muss also gut sein" , erwidert er.

"Okay, dann muss ich mich wohl geschlagen geben"

"Aber für einen richtigen Serienabend brauchen wir noch die richtigen Snacks", gibt er zurück und schon finden wir uns wieder im Supermarkt wieder.

"Irgendwie enden unsere Städtetrips immer hier. Jetzt hab ich dir schon wieder nicht die Stadt gezeigt" , sage ich.

"Das kannst du ja gleich noch machen. Aber wir brauchen erst noch die Sachen, bevor der Laden schließt. Hier bei euch in dieser kleinen Stadt macht der ja schon so früh zu"

"Hey!" , sage ich.

"Ist doch so. Bei uns in Hamburg haben die Läden immer bis 23 Uhr auf"

"Großstadtkind" , flüstere ich. Kurz darauf ist mein Jutebeutel, den ich für solche Notfälle immer in meiner Tasche habe, mit endlos vielen Süßigkeiten gefüllt. Wir hängen ihn über Leanos Rollstuhl, sodass keiner von uns den schweren Süßigkeiten Beutel tragen muss und schlendern schließlich weiter durch die Stadt, bis wir bei der Nikolausparade angekommen sind. Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen und können uns dank Leanos Rollstuhl in die erste Reihe stellen, sodass ich auch endlich mal alles sehen kann. Der Nikolaus läuft vorne als erster mit einer Glocke voran. Hinter ihm kommt ein Schlitten, in dem der Weihnachtsmann sitzt und vor ihm gespannt sind sechs Rentiere.

"Ich liebe Rentiere. Hast du schon einmal welche in echt gesehen?" , fragt Leano mich.

"Nein, leider noch nicht. Aber es gibt hier ganz in der Nähe eine Rentierfarm" , sage ich. Ich habe letztes Jahr so einiges recherchiert, weil ich meinem Bruder die Zeit einfacher machen wollte.

"Da müssen wir in den nächsten Tagen unbedingt hinfahren, okay?" , fragt er. Er blickt sich kein einziges Mal zu mir um, sondern schaut ziemlich fasziniert den ganzen Wägen und Tänzern zu, die vor uns die Straße entlanglaufen und Weihnachtslieder trällern. Die ganze Stadt hat sich versammelt und summt mit. Es sind Maria und Josef in der Parade, aber auch Wichtel, Elfen und Engel. Nach einer halben Stunde fragt Leano mich nach seiner Decke und legt sie über seine Beine. Dann schauen wir weiter der Parade zu, bis der letzte Elf an uns vorbei geschlendert ist und wir uns auf den Weg zurück ins Hotel machen. Ich schließe die Haustür auf und schreie nach oben, dass ich wieder da bin. Ich bekomme nur ein Grunzen von meinem Bruder zurück.

"Nun hast du wieder die Stadt nicht gesehen"

"Das war doch viel schöner, als ein Stadtrundgang. Und ich bin ja noch eine Weile hier. Die Stadt läuft uns nicht weg" , gibt er zu.

"Kochst du uns was zu essen?" , fragt Leano. In diesem Moment kommt mein Bruder die Treppen runter.

"Bist du wahnsinnig? Sie wird uns vergiften!" , mischt er sich ein.

"Das war einmal!" , erwidere ich.

"Ich mache uns was zu essen" , erklärt Jul stolz.

"Okay, aber vergifte uns nicht" , sage ich und strecke ihm die Zunge aus.

"Ich habe in den letzten Tagen vom besten Koch gelernt" , erklärt Jul und verschwindet in der Küche. Nach ein paar Minuten duftet es tatsächlich gut aus der Küche. Leano und ich bereiten währenddessen alles für unseren kleinen Serienabend vor. Ich schalte den Beamer im Wohnzimmer an, den ich extra für Veranstaltungen gekauft habe und wir stellen die Schüsseln mit den Süßigkeiten bereit. Außerdem hole ich eine alte Matratze, die wir vor das Sofa legen und drapiere darauf viele Kissen und Decken, sodass wir es gemütlich haben. Da ruft mein Bruder zum Abendessen und ich kann mich nicht beschweren. Mein kleiner Bruder kann eindeutig viel besser kochen als ich.

"Wow" , sage ich. "Das schmeckt köstlich" , gebe ich zu. "Wie zur Hölle kannst du das so gut?"

"Ich habe vom Meister gelernt" , sagt er.

"Aber doch nicht in der kurzen Zeit"

"Es ist eins von Dads Gerichten" , gibt Jul zu.

"Oh, Jul" , sage ich, als ich die Tränen in seinen Augen schimmern sehe. "Ich hab dich so lieb" , sage ich und umarme meinen kleinen Bruder. Ich habe es nicht einmal geschmeckt. Ich konnte mich nicht an das Gericht von Dad erinnern und auch mir kommen die Tränen. Es scheint Jul aber besser zu gehen, wenn er sich nun über Adventskalender freut und Sachen von Dad kocht.

"Danke für den Schuh" , sagt er.

"Das war der Nikolaus, nicht ich" , sage ich ernst.

"Danke, Nikolaus" , sagt er grinsend und hilft mir dann beim abräumen, bevor er sich wieder in sein Zimmer verkriecht, wo er mit seinen Freunden zum zocken verabredet ist. Schließlich kuscheln Leano und ich uns auf die Matratze und schauen die ersten Folgen der Serie "Zack und Cody". Die meisten würden zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich Weihnachtsfilme schauen, doch ich finde alles an diesem Abend perfekt.

"Glaub aber ja nicht, du kommst drum herum noch den ein oder anderen Weihnachtsfilm mit mir zu schauen" , sage ich nach einer Weile, die ich mich an Leano gekuschelt habe. Ich schaue zu ihm hoch, doch er ist gegen das Sofa gelehnt eingeschlafen.

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