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22. Kapitel, 22. Dezember


An diesem Morgen wache ich im Wohnzimmer über meinen Sachen auf. Ich frage mich, was gestern geschehen ist und erinnere mich, dass ich bis spät in die Nacht noch gearbeitet habe. Das war mir der gestrige Tag wert gewesen. Eine Decke liegt über mir, die mir jemand gegeben haben muss. Auch heute haben wir keine Lust das Hotel zu verlassen. Zum Glück haben wir so einige Räume, in denen wir uns aufhalten können. An diesem Tag will ich nicht arbeiten. Ich habe gestern zum Glück alles geschafft, denn am Montag würden die meisten der Gäste kommen, die über Weihnachten und Silvester in meinem Hotel übernachten. Da würde ich kaum zu etwas anderem kommen, als mich um diese zu kümmern.

"Wisst ihr was sie im Zimtschneckenküsse anbieten sollten?" , fragt Leano uns beim Frühstück.

"Was denn?" , frage ich.

"Lieferdienste" , erklärt er.

"Dann wärst du wirklich verloren" , sage ich lachend. In diesem Moment klingelt mein Telefon.

"Hey, Nur. Was gibt's?" m frage ich, als ich heran gehe.

"Hast du Zeit für mich?" , fragt sie.

"Heute Nachmittag, was ist denn los?" , frage ich.

"Ach, nichts schlimmes. Ich hatte gerade nur eine grandiose Idee. Weil ein paar Leute danach in den Kommentaren gefragt haben."

"Wonach denn?" , frage ich meine beste Freundin, die in Rätseln mit mir spricht.

"Naja, sie fragen immer wieder Fragen zu deinem Hotel. Ich dachte, vielleicht könnten wir ein Fragen und Antwort Video drehen" , schlägt sie vor.

"Ich weiß nicht" , sage ich, denn ich fühle mich immer noch nicht zu hundert Prozent wohl vor der Kamera. Wenn Nur unseren Alltag mit filmt ist es okay, aber das ist auch nochmal etwas vollkommen anderes, als wenn ich mich wirklich wahrhaftig vor die Kamera setzen muss und dann auch noch Fragen beantworten soll.

"Es wäre noch einmal tolle Werbung für dein Hotel" , versucht sie mich zu überreden. In diesem Punkt hat sie natürlich recht. Ich brauche diese Werbung, weil ich will, dass dieses Hotel erfolgreich wird.

"Okay, Na gut. Komm so um vier bei mir vorbei" , sage ich.

"Da ist es stockdunkel!" , beschwert sie sich.

"Dann bring doch deine tollen Lichter mit. Oder wir zaubern eine magische Atmosphäre mit dem Kamin und allem" , schlage ich vor.

"Na, super. Und uns sieht man kaum"

"Das ist die Idee dahinter" , sage ich schmunzelnd.

"Kann ich auch früher kommen, wenn es wenigstens noch ein bisschen hell ist?" , fragt sie.

"Warum? Du musst dein Licht doch so oder so mitbringen" , widerspreche ich.

"Das schon. Aber es macht schon einen Unterschied, ob man wenigstens ein bisschen Tageslicht hat oder nicht" , erklärt sie mir. Da ich von all diesen Dingen keine Ahnung habe, stimme ich ihr zu. Sie will um zwei vorbeikommen. Leano, Jul und ich frühstücken an diesem Morgen noch einmal ausgiebig, denn es wird unser letztes Frühstück nur zu dritt sein, was mich schon ein wenig traurig macht. Anderseits freue ich mich total auf die anderen Gäste. Ich genieße die Zeit noch einmal in vollen Zügen. Das ist vielleicht die letzte Pfannkuchen Kreation, die ich dieses Weihnachten sehen werde. Wer weiß, ob Leano in den nächsten Tagen auch wieder Pfannkuchen für mich herstellt. Ich weiß gar nicht, wie ich mir das alles vorgestellt habe. Wie soll ich bloß all die Gäste versorgen? Wie soll ich ihnen Frühstück anbieten? Ich habe meinen Plan wohl doch nicht bis zum Ende gedacht.

Um zwei kommt Nur und klingelt. Sie begrüßt mich freudig und wir quatschen noch eine ganze Weile, bis sie uns unterbricht.

"Wir müssen anfangen, sonst ist es wirklich gleich dunkel. Quatschen können wir auch noch, wenn es dunkel ist. Filmen nicht so richtig" , sagt sie. Meine Freundin kann immer noch hell und dunkel voneinander unterscheiden, weshalb sie sieht, wenn es dunkler wird. Viele Menschen denken, blinde Menschen sehen nur noch schwarz, so wie wir wenn wir die Augen schließen. Das ist völliger Blödsinn. Die meisten blinden Menschen sehen noch ein paar Umrisse, alles verschwommen oder können eben hell und dunkel unterscheiden, so wie meine beste Freundin es kann.

"Was hältst du von diesem Setting?" , fragt sie. Sie hat sich vor den Kamin gestellt, den ich vorhin extra angezündet habe.

"Finde ich gut" , sage ich. Es ist eine gemütliche Atmosphäre. Nur und ich spüren die Wärme des Kamins und die Zuschauer hören das Knistern des Feuers. Leano kommt in dem Raum, während wir uns gerade die Stühle zurecht rücken und bleibt stehen.

"Bitte geh raus" , flehe ich ihn an. Ich will dabei nicht auch noch von einer echten Person angesehen werden. Immerhin schauen das hier bestimmt tausende von Menschen. "Ich kann dabei nicht beobachtet werden"

"Schon gut, schon gut. Ich verschwinde" , sagt er lachend und rollt wieder aus dem Raum heraus. Wenigstens tut er mir dieses eine mal einen gefallen und macht sich nicht über mich lustig, doch Nur holt ihn durch ein Rufen seines Namens noch einmal zurück.

"Kannst du nachher auch nochmal kommen? Meine Follower haben auch ein paar Fragen an dich" , sagt sie und er nickt, bevor er aus dem Wohnzimmer verschwindet.

"Herzlich Willkommen auf meinem Kanal und Merry Christmas" , sagt sie. Ich schaue sie fragend an. Nur scheint das zu spüren.

"Merry Christmas?" , frage ich.

"Ach, Fjolla. Jetzt hast du das Intro versaut. Ich will das Video an Heiligabend hochladen, weil du doch das Christmas Inn führst." , erklärt sie.

"Achso" , sage ich. "Auch wenn man das eigentlich erst am ersten Weihnachtstag sagt" , erwidere ich.

"Naja, egal. Nochmal" , sagt sie und fängt noch einmal von vorne an. Dann sitzt das Intro.

"Ich habe heute jemand ganz besonderen mitgebracht. Meine beste Freundin und Inhaberin dieses schönen, gemütlichen Hotels mit dem wunderbaren Namen Christmas Inn. Ihr habt das Hotel schon in einigen meiner Videos, gerade im Vlogmas sehen können. Und natürlich von den Renovierungsvlogs, die ihr abgöttisch geliebt habt. Bei der Lesung von der berühmten Autorin Lisa Wilcke und auch beim Kekse backen. Ihr hattet einige Fragen und ich konnte Fjolla überreden, ein paar davon nun für euch zu beantworten" , sagt sie und zwinkert in die Kamera.

"Also Fjolla. Ich habe ein paar Fragen gesammelt und werde sie dir nun stellen. Dann werde ich das ganze Material zusammen schneiden und dich nochmal drüber schauen lassen, ob das okay so ist, okay?" , fragt sie. Als ich nicke, weil ich das möglichst schnell hinter mich bringen will, schießt sie eine nach der anderen Frage auf mich ab.

"Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Hotel eröffnen zu wollen? Du bist ja noch sehr jung?" , liest Nur die Frage von einem Julian aus dem Internet vor.

"Echt jetzt, Nur?" , frage ich. "Dein scheiß ernst? Du fängst mit solch einer Frage an. Du weißt die Antwort doch ganz genau und du weißt, dass ich nicht darüber sprechen mag!" , sage ich. Denn sobald ich die Antwort dazu sagen werde, werden die Leute weitere Fragen stellen, die ich nicht beantworten will. Denn wenn ich nur die halbe Wahrheit sage, dann kriegen sie die ganze Wahrheit früher oder später raus. Im Gegensatz zu meiner besten Freundin ist mir meine Privatsphäre wichtig. Es wissen schon genug Leute, dass meine Eltern im Koma liegen. Dass muss nicht das ganze Internet wissen.

"Tut mir Leid. Das schien mir eine wichtige erste Frage zu sein. Wollen wir vielleicht anders anfangen?" , fragt sie. Ich nicke.

"Willst du ein bisschen was über das Christmas Inn erzählen?" , fragt Nur jetzt stattdessen. Das halte ich für einen besseren Einstieg. So kann ich selbst wählen, was ich erzählen will und starte ein bisschen was über das Haus zu erzählen, was ich gekauft habe. Dann erzähle ich noch ein bisschen was über die Renovierungsarbeiten und schließlich, wofür das Christmas Inn stehen soll.

"Wow, da hast du schon einige Fragen beantwortet, die meine Follower hatten" , sagt sie. Danach stellt sie noch ein paar mehr Fragen, die ich beantworten kann. Zuletzt stellt sie jedoch noch einmal die Frage vom Anfang und ein paar Fragen zu Leano, die ich nicht beantworten will.

"Nur, das geht mir echt zu weit! Ich weiß, dass dein YouTube Kanal dir alles bedeutet und du alles teilen würdest. Aber ich bin eben nicht so. Ich will das nicht erzählen. Kapierst du das nicht? Nur weil das gute Klicks für dich bedeutet, heißt es nicht, dass du deine beste Freundin dafür verkaufen musst. Tschüss!" , sage ich, weil ich stinksauer bin, dass sie die Frage noch einmal versucht zu stellen, obwohl ich ihr am Anfang klipp und klar gesagt habe, dass ich das nicht beantworten werde. Ich verlasse stürmisch das Wohnzimmer und gehe auf mein Zimmer. Dort krame ich mein Journal heraus und lasse all die Wut heraus, die ich in diesem Moment auf meine beste Freundin verspüre. Sie kommt nicht noch einmal zu mir hoch, läuft mir nach oder entschuldigt sich. Nach einigen Stunden kommt Leano und klopft an meine Tür.

"Alles okay?" , fragt er und klopft zaghaft an meine Tür.

"Nichts ist okay" , antworte ich und bin froh, dass er in diesem Moment bei mir ist und auch über die Situation mit meinen Eltern Bescheid weiß. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Nur überhaupt kein Empathie Gefühl hat. Ganz anders als Leano. Ich kotze mich erst einmal eine ganze Weile bei ihm über meine beste Freundin aus, die ihren Fehler scheinbar nicht einsieht. Sie hat es noch nicht einmal geschafft, sich zu entschuldigen.

"Hat sie dich auch noch gefragt?" , frage ich. Ich sitze seit einigen Stunden schmollend in meinem Zimmer. Da hätte sie die Gelegenheit gehabt, ihn auch noch zu fragen.

"Ja" , sagt er leise.

"Hast du ihre Fragen beantwortet?" , frage ich.

"Ja" , sagt er noch einmal kleinlaut. Dann erzähle ich ihm, was sie mich gefragt hat und seine Augen werden groß.

"Okay, wow. Das geht wirklich nicht! Sie weiß doch ganz genau, warum du das Christmas Inn eröffnet hast und das geht niemandem etwas an. Niemand braucht wissen, dass deine Eltern im Koma liegen, verdammte scheiße!"

Seine Stimme wird immer lauter und er wird richtig wütend, ebenso wie ich es vorhin war. Inzwischen habe ich mich aber wieder beruhigt.

"Nur versteht das einfach nicht" , verteidige ich nun meine beste Freundin. "Sie hatte nie wirklich Eltern. Ich schätze, deshalb kann sie das auch nicht so richtig nachvollziehen. Sie hatte keine einfache Kindheit. Im Kinderschutzhaus hat sie das nie gelernt, wie es ist, Empathie zu empfinden. Man musste sich bloß durchkämpfen. Stärker sein als die anderen. Ich kann es ihr nicht einmal mehr richtig übel nehmen.

"Sie hätte sich aber wenigstens entschuldigen können" , versucht Leano es noch einmal.

"Ich glaube, das kommt noch" , sage ich und blicke noch einmal auf den Dreh zurück. Vielleicht habe ich auch über reagiert. Vielleicht hätte ich die Frage auch ganz ohne das Thema meiner Eltern beantworten können, sodass keine weiteren Fragen aufgetaucht wären. Aber sie sind nun einmal ein Teil des Ganzen. Ich kann sie nicht einfach ausstreichen. Ohne sie gäbe es das Hotel nun einmal nicht. Doch ich will nicht noch mehr Mitleid der anderen abbekommen. Ich will das hier zu meinem ganz eigenen Ding machen. Ohne einen Funken meiner Geschichte zu teilen und als meine beste Freundin müsste Nur das eigentlich wissen. Ich schreibe noch eine Weile und rege mich ab. Spät am Abend bekomme ich noch einen Anruf von Nur, die sich tatsächlich bei mir entschuldigt.

"Hey, Fjolla" , begrüßt sie mich.

"Hey" , sage ich ins Telefon.

"Es tut mir Leid. Ich meine, wie das bei dem Dreh heute gelaufen ist" , entschuldigt sie sich. "Ich habe einfach nur die Fragen rausgesucht und dabei nicht daran gedacht, wie du dich mit diesen Fragen fühlst. Du weißt doch. Ich bin Typ Kopf durch die Wand, ohne vorher darüber nachzudenken. Daran muss ich dringend arbeiten. Es tut mir wirklich Leid. Ich schneide das alles raus. Wenn du willst, kann ich das Video auch ganz lassen. Dann denke ich mir etwas anderes aus.""Ist schon okay. Du kannst das Video hochladen" , sage ich. Die Entschuldigung klingt sehr ehrlich. Spätestens, als sie sogar anbietet, dass Video ganz zu lassen, weiß ich, dass sie es ernsthaft bereut.

"Willst du drüber schauen, damit ich nicht doch noch Blödsinn mache?" , fragt sie.

"Nein, schon okay. Du kannst es hochladen. Du meintest ja, den Teil schneidest du raus" , erkläre ich ihr. Ich vertraue meiner besten Freundin, auch wenn sie manchmal dumme Fehler macht. Aber wer macht das nicht?

"Es tut mir wirklich sehr Leid. Ich hätte die Frage nicht stellen dürfen. Ich weiß, wie schwer das mit deinen Eltern immer noch für dich ist" , sagt sie noch einmal.

"Ist okay" , sage ich und lege auf, denn wenn ich nun weiter darüber nachdenke, muss ich wieder anfangen zu weinen und das will ich auf gar keinen Fall. Ich lege das Telefon weg und greife noch einmal zu meinem Journal, um den Eintrag wenigstens positiv zu beenden, denn morgen kommen meine neuen Gäste. So einige davon. Ich bin wahnsinnig aufgeregt. Ich kann kaum einschlafen, so laut klopft mein Herz. Eigentlich wollte ich meine Eltern heute noch einmal besuchen, aber bei all der Aufregung habe ich es nicht geschafft. Ich nehme es mir gleich für morgen früh vor und stelle mir das erste Mal in diesem Dezember einen ganz ganz frühen Wecker, den ich hoffentlich nicht verschlafen werde. Vor lauter Aufregung werde ich in der Nacht jedoch mehrere Male wach. Ich kann morgen früh gar nicht verschlafen, so viel Kribbeln, wie sich in meinem Bauch befindet.

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