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Player: Jungkook

Angreifen oder Verteidigen? Mir wird eine Wahl in diesem Spiel gelassen, eine Wahl, die ich in Wirklichkeit nie wirklich hatte. Ich war nie in der Lage meine Mutter zu verteidigen, ohne selber verletzt zu werden, aber jeder blaue Fleck, jede Wunde die ich abbekam trug ich ohne Reue, weil sie sie sonst hätte mit sich tragen müssen. 

Ich bewege den Mauszeiger auf die Antworten zur und verweile dort für eine kurze Weile auf der Option des Angriffes. Bisher habe ich mich nie getraut meinen Vater anzugreifen. Wenn man seit man sechs ist beobachtet, wie der Vater die eigene Mutter schlägt, seine Frau, entwickelt sich irgendwann eine unglaubliche Angst, die einen lähmt. Jedes mal, wenn ich dabei war, konnte ich nichts weiter tun als ihn anzuflehen aufzuhören und mich vor sie zu werfen. Ich habe sie stets verteidigt, aber dieses eine Mal kann ich etwas ändern. 

Dass das hier nur ein Spiel ist weiß ich, aber trotzdem gibt es mir ein Gefühl von Macht und genugtuung darüber entscheiden zu dürfen was ich nach all den Jahren der Tyrannei mit ihm mache. Ist Rache gerechtfertigt? Ist Selbstjustiz angebracht? Die meisten würden jetzt diskutieren und mehrere Argumente aufbringen warum es das nicht ist, aber dem Menschen, der darüber nachdenkt, ist es in dem Moment egal. Es ist mir egal, wie moralisch verwerflich es ist oder das es keine Lösung darstellt. Das, was für mich zählt ist, dass er eben so sehr leidet wie wir es getan haben. 

Aber trotz dieser Gedanken, trotz dieser ungebändigten Wut auf ihn und des ganzen Hasses, der sich aufgestaut hat, wähle ich das, was ich auch sonst immer wähle. Ich entscheide weiterhin nicht auf die Gewalt zu zählen, sondern meiner Mutter zu helfen, ihren Schmerz auf mich zu nehmen. Wenn ich den Weg wähle, meine Probleme mit den Fäusten zu lösen, bin ich kein Stück besser als er es ist. 

⚌ ⚌ ⚌ ⚌ ⚌ ⚌ ⚌ ⚌ ⚌ ⚌ ⚌ ⚌ 

⇝Jungkooks Vater steht mit seinem Rücken zu ihm. Was möchtest du tun?⇜

Vater angreifen 

oder 

➮ Mutter verteidigen

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Das Kästchen verschwindet direkt nachdem ich meine Entscheidung eingeloggt habe und gibt wieder den Blick auf das geschehen frei. Mein Charakter steht vor seiner Zimmertür, durch die er gerade direkt ins Wohnzimmer gestolpert ist und sieht die beiden für einen Moment nur an. Mein Vater hat sich immer noch über meine Mutter gebeut und schlägt mit der Faust auf sie ein während sie versucht ihr Gesicht zu schützen. 

Ihr ganzer Körper zittert, die Tränen befeuchten ihr gesamtes Gesicht und das wimmern ist mittlerweile so leise, dass selbst das ticken der Uhr es übertönt. Ich weiß nicht, wie lange er bereits auf sie einschlägt, aber er hat sicher nicht erst vor einigen Minuten angefangen. Sie ist erschöpft, sogar fürs weinen viel zu müde und hat mittlerweile so viele Schmerzen, dass sie die neuen Schläge gar nicht mehr spürt. 

Nach einer Weile in der Schockstarre löst er sich endlich und geht mit schnellen Schritten auf die beiden zu. Er packt seinen Vater von hinten an seinem Hemd, zerrt ihn von seiner Mutter runter und schirmt sie vor seinen Schlägen ab. Mit den Händen an ihrem Hinterkopf presst er ihr Gesicht an seine Brust und versucht möglichst viel von ihrem Körper vor den Blicken des Vaters zu schützen. 

"Jungkook", sagt die Mutter mit zitternder Stimme und krallt sich an dem Shirt des Charakters fest. Obwohl das hier alles den Situationen gleicht, in denen ich mich immer befinde, obwohl es sogar meine Wohnung und meine Eltern sind, sogar dieselbe Stimme meiner Mutter, habe ich für einen Moment vergessen was ich hier gerade tue. Ich hatte das Gefühl mitten in einem Film über mein eigenes Leben zu stecken und dabei außer Acht gelassen, dass das hier ein Spiel sein soll. 

Irgendetwas stimmt hier nicht, ganz und gar nicht. Egal wie fortgeschritten ein Spiel sein kann, es kann niemals so genaustens über das Leben eines Spielers bescheid wissen um sowas zu produzieren. Dieser Charakter bin ich, diese Menschen in dem Spiel sind meine Eltern und es ist meine Wohnung. Das hier ist mehr als nur verrückt und ich hätte gar nicht erst weiterspielen sollen, als mir das aufgefallen ist. 

Ich beuge mich wieder nach vorne und bewege den Mauszeiger auf die drei Punkte oben rechts in der Ecke zu, mit denen ich das Spiel beenden kann, aber in dem Moment, als der Vater im Spiel mit seinem Bein ausholt und meinen Charakter in die Seite tritt, spüre ich wie ein Schmerz von dort aus durch meinen ganzen Körper jagt. 

Ich lasse die Maus sofort los, falle zur Seite vom Stuhl und reiße dabei den Stecker des Headsets raus. Unsanft lande ich auf dem Boden und versuche, trotz des Schmerzes im Bereich meiner Rippen, zu verstehen was soeben passiert ist. 

Es war der Charakter im Spiel, der von seinem Vater geschlagen wurde, wie kann es also sein, dass ich den Schmerz spüre? Ich habe eine Vermutung, aber ich möchte nicht weiter austesten müssen, ob sie stimmt oder nicht. Wenn ich tatsächlich, aus welchem Grund und wie auch immer das funktionieren soll, mit dem Charakter verbunden sein sollte, dann geschieht alles, was mit ihm passiert, auch mir.

Ich möchte gerade aufstehen und zurück zum Computer um ihn herunter zu fahren und diesen Wahnsinn zu beenden, als ich ein ziehen an meinem Hinterkopf spüre und automatisch auf diese Stelle fasse. Ich kneife die Augen zusammen und stöhne vor Schmerz, höre aber neben meiner Stimme noch eine andere.

"Bitte hör auf, lass ihn in Ruhe." Sofort reiße ich die Augen auf und sehe zu dem Bildschirm, obwohl der nächste Tritt mich direkt in der Magengrube erwischt. Ich ziehe meine Knie an meinen Oberkörper heran und fange an zu husten. Für einen Moment verschwimmt sogar meine Sicht, aber als ich sie langsam wieder erlange, wird mir etwas klar, was meinen ganzen Körper taub werden lässt.

Die Geräusche, die ich höre, können gar nicht aus dem Spiel kommen, weil ich das Headset heraus gerissen habe, als ich nach dem ersten Tritt vom Stuhl gefallen bin und die Lautsprecher sind gar nicht angeschlossen. Was auch immer die Geräusche sind, die das Spiel erzeugt, sie sollten gar nicht hörbar sein und das sind sie auch nicht. Die Stimme meiner Mutter, die meinen Vater soeben angefleht hat mich in Ruhe zu lassen, kommt nicht aus diesem verdammten Computer, sie kommt aus dem Wohnzimmer.

Aus dem in meiner Realität. 

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