[16 - Suche nach der Wahrheit]
Ihr Weg führt sie tiefer in den Wald und Izuna versucht seine Gedanken wieder aufs hier und jetzt zu fokussieren. Dennoch wundert er sich, wie es sein kann, dass Natsu einfach so wie vom Erdboden verschluckt ist...
Die Tage vergehen langsam. Immer wieder muss sich Izuna zusammenreißen, sich nicht mit Tobirama über ihre Pläne zu streiten. Miroku versucht, seine Schwester auf andere Gedanken zu bringen, damit sie aufhört, sich zu fragen, was mit Natsu passiert ist, und Menma begleitet sie größtenteils wortlos. Nach zwei weiteren Tagen treffen sie auf eine Gruppe, die aus fünf Mitgliedern besteht. Scheinbar haben sich zwei Dreiergruppen zusammengeschlossen, und eine Person ist durch den Angriff eines Monsters verstorben. Neben den Izuna bereits bekannten Gesichtern Hoheto, Maen und Akio gibt es noch ein braunhaariges Mädchen namens Narumi und einen weißhaarigen Jungen namens Yuuto.
Die fünf schließen sich ihnen nach einem Informationsaustausch an. Dass die Gruppe immer größer wird, gefällt Izuna zwar nicht, aber er findet sich damit ab. Ebenso verdrängt er die Frage, was aus Natsu geworden sein mag.
Schließlich geht die Woche, die sie draußen verbringen sollten, doch noch irgendwie um. Am letzten Tag sammeln sie alle noch die Kräuter, die von ihnen anfangs verlangt wurden, aber genauso wie Izuna haben auch alle anderen das Gefühl, dass irgendetwas unvollständig ist.
Sie sitzen an diesem Abend gemeinsam am Lagerfeuer, um sich selbst warm zu halten. Sie hatten bislang darauf verzichtet, um Kämpfen mit Tieren aus dem Weg zu gehen, aber die Nächte werden immer kälter, und da sie es so gut wie geschafft haben und nun genügend Leute sind, um bei einem Kampf zu gewinnen, haben sie sich doch dazu entschieden, ein Feuer zu machen.
Die Runde ist überraschend entspannt. Möglicherweise, weil alle glücklich darüber sind, dass dieses Training bald vorbei ist.
"Wir müssen morgen also nur noch mit den Heilkräutern zurückkommen und dann war's das?" "Ich frage mich noch immer, was aus der zweiten Prüfung geworden ist." "Denkt ihr, die Trainer werden die Leichen einsammeln?" "Streu kein Salz in noch offene Wunden." "Entschuldige."
Bei so vielen Leuten kann Izuna schon gar nicht mehr sagen, worum es eigentlich geht oder gar wer spricht. Er sitzt nur ein Stück weiter weg an einen Baum gelehnt und starrt in die Gegend.
Ein leises Rascheln in den Büschen lässt ihn aufhorchen. Er hebt den Kopf und späht in die Dunkelheit, während die anderen weiterhin lebhaft diskutieren. Es könnte ein Tier sein, aber nach allem, was sie erlebt haben, bleibt Izuna wachsam. Vor allem, weil noch die Sorge um Miko und nun auch Narumi besteht.
Aber auch was das angeht - der erste Angriff auf sie ist im Nachhinein merkwürdig. Wenn diese Leute es auf Mädchen abgesehen haben, die in der Clanfolge als nächstes kommen, warum haben sie dann den Moment gewählt, den sie gewählt haben? Warum nicht, als Miko und Miroku noch alleine unterwegs waren? Warum haben sie nicht darauf gewartet, dass Miko sich irgendwann mal ein Stück von der Gruppe entfernt? Und warum sollte eine so gefährliche Gruppe nach einem Angriff aus einem Versteck aufgeben? Immerhin wären er selbst, Tobirama und Miroku keine große Herausforderung für eine Gruppe erwachsener Shinobi gewesen. Wie man es dreht und wendet, an ihrem Angriff hat nichts Sinn gemacht.
"Was ist los?" ertönt eine vertraute Stimme neben ihm. Miroku hat sich unbemerkt zu ihm gesetzt.
"Ich weiß nicht", murmelt Izuna zurück, "habe nur etwas gehört. Wahrscheinlich nichts."
"Das meine ich nicht", seufzt Miroku. "Du siehst nur aus, als würdest du dir zu viele Gedanken machen."
"Ab wann sind es zu viele Gedanken?" "Du bist auch der Meinung, dass irgendwas nicht stimmt, nicht wahr?" Izuna blickt auf. "Wie kommst du denn darauf?", will der Uchiha wissen. "Vielleicht hoffe ich einfach, dass ich nicht der Einzige bin", lächelt Miroku schwach. "Soweit kann ich bestätigen, dass man es wirklich auf die Nachfolgerinnen verschiedener Clan-Oberhäupter abgesehen hat. Und dass sie hinterhältig agieren, ist mir auch zu Ohren gekommen. Aber als Natsu sich zwischenzeitlich bei uns aufgehalten hat, hat er auch erwähnt, dass er und Miko umzingelt waren, als sie angegriffen wurden. Und wer sich mit so vielen großen Clans anlegt und damit durchkommt, wird nicht solch einen Anfängerfehler machen, wie sie es taten, als sie versucht haben, Miko zu betäuben."
Miroku senkt seine Stimme. "Wir sollen uns einander die Clan-Namen nicht nennen, aber für das, was ich sagen will, ist es notwendig. Du weißt ja, dass wir jetzt im östlichen Trainingslager waren. Ihr wart im westlichen. Jetzt kommt der Knackpunkt. Sowohl wir Uzumaki, wie auch die Sarutobi und die Hyuga haben jeweils eine Karte zum östlichen Stützpunkt für die weiblichen Teilnehmer und eine Karte zum westlichen Lager für die männlichen Anwärter bekommen. Eigentlich hätte ich also von Anfang an bei euch in der Gruppe sein sollen, wegen Miko bin ich aber mit dahin gegangen, wo die Mädchen und die Kinder unbedeutender Clans hingeschickt wurden. Zudem kommt, dass der Plan, nach dem du und die Leute eurer anfänglichen Gruppe genommen haben, weitaus komplizierter war. Offenbar, um den Standpunkt geheim zu halten. Warum also versammelt man die Mädchen, auf die gerade sowieso Jagd gemacht wird, zu einem einfacher zu findenden Ort, die Jungen wichtiger Familien aber zu einem besser versteckten?"
"Du willst sagen, dass sich da jemand mit genügend Einfluss Mühe gibt, politische Interessen zu bewahren und sicherzustellen, dass die Mitglieder relevanter Clans in Sicherheit sind", schließt Izuna. An und für sich macht das ja auch irgendwo Sinn. Für die Rolle der Leibwachen des Feudalherren ist es nun mal wichtig, Kinder mit viel Potenzial zu trainieren. Natürlich werden die Stärkeren dann gesondert gefördert.
"Das dachte ich auch, es ist aber zu offensichtlich. Es sterben jedes Mal bei diesen Auswahlprüfungen Unmengen an Kindern, egal von welchem Clan. Es wirkt aber viel mehr so, als würde man gekonnt eine Falle stellen wollen. Überleg doch mal. Du als Mitglied einer Organisation, die Mädchen entführen will. Würdest du irgendwie an die Information gelangen, wo sich besagte Mädchen aufhalten, würdest du natürlich auch dahin gehen. Sie werden ihnen wie auf einem Silbertablett serviert."
Izuna denkt eine Weile darüber nach. Es stimmt. Wollte man die Gruppe dingfest machen, dann wäre das eine gute Möglichkeit, um sie anzulocken.
Und trotzdem klingt es so, als wäre Mirokus Gedankengang noch nicht zu Ende.
"Kommt da noch was?" Miroku zuckt nur mit den Schultern. "Ich bin mir fast sicher, dass da noch irgendwas ist, aber ich weiß einfach nicht, was genau. Ein letztes entscheidendes Puzzleteil. Es ist zwar zum Greifen nah, aber irgendwie auch nicht."
Miroku seufzt und blickt Izuna lange an, bevor er versucht, wieder ein Lächeln aufzusetzen. "Soweit gingen meine Gedanken bisher. Sorry, ich wollte mich gar nicht so aufdrängen."
Izuna nickt knapp. "Schon gut."
Es interessiert mich ja auch geht es ihm durch den Kopf.
Was auch immer hinter all dem steckt, Izuna ist sich sicher, dass ihn Mirokus Informationen einen Schritt näher an die Wahrheit gebracht haben.
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