HAN JISUNG'S SNAKIN' GOOD #2
Das lief so gut, dass Minho auch dieses Mal versuchte Chicky zu ignorieren. Er wartete auf Jisung, der jetzt kommen musste. Sein Klopfen blieb aber aus. Auch nach ein paar Minuten warten, hörte Minho nichts davon. Vielleicht reagierte er wie Hyunjin und wartete irgendwo draußen, skeptisch und misstrauisch. Weil er keine Nachricht von Chicky erhalten wollte, schlüpfte Minho schnell aus den Türspalt und suchte die Gegend ab. Dort war nirgendwo ein junger Mann zu sehen. Minho hoffte, dass Jisung einfach nicht aufgetaucht war. Das würde sein Leben retten. Er lief trotzdem über das Gelände. Nur zur Sicherheit. Auf keinen Fall wollte er irgendwas von Chicky erhalten, also suchte er selbst jedes Flecken ab.
Er fand Jisung an der nächstgelegene Bushaltestelle. Der Fan saß auf der Bank und hatte den Kopf gesenkt. Irgendwie sah er traurig aus. Für einen Moment spielte Minho mit den Gedanken ihn einfach gehen zu lassen, denn scheinbar wartete Jisung auf den Bus. Er könnte in sein Leben zurückkehren und das hier ganz schnell vergessen. Jisung hätte die Chance zu Leben und kein Opfer von einem kranken Serienmörder zu werden. Es wäre einfach. Dafür müsste er einfach umdrehen und gehen, doch er hob seine Stimme und sprach ein „Sind Sie Han Jisung?" Wollte er, dass Jisung nach Hause konnte? Wollte er das Leben des ahnungslosen Fan verschonen? Nicht wirklich, denn da war dieses dunkle Gefühl in ihm, welches Chicky heraufbeschworen hatte. Irgendwo tief in ihm, wo Minhos Moral bereits von seiner kranken Liebe zu Felix zerfressen war, wollte, dass dieser Mensch stirbt. Er konnte sich nicht gegen dieses Verlangen stellen, sonst hätte er ihn gehen lassen.
Jisung hob den Kopf. Er sah überrascht aus und erinnerte Minho an ein verschrecktes Eichhörnchen. Wären diese Augen leer wie Hyunjins...es würde ihn irgendwie rühren. „Ja...?", erwiderte Jisung leicht. Er rückte ein Stück von ihm weg. Scheinbar schien er Angst vor ihm zu haben. Verständlich. Es kam nicht wirklich vor, dass irgendein Fremder einen mit seinem Namen ansprach. Würde er in Jisungs Haut stecken, würde er sehr nervös werden. Um Jisungs Angst zu nehmen, lächelte Minho ihn an. „Gut, dass ich Sie gefunden habe! Sie wollten doch zu Felix Meet and Greet, oder?" Still nickte Jisung und faltete ängstlich seine Hände in seinem Schoß zusammen. „Ich bin Herr Lee, einer von Felix Assistenten und er hat mir gesagt, ich soll sie suchen. Es scheint so, als würden sie nicht wissen, wo das Meet and Greet statt findet."
„Ich war bei einer Fabrikhalle, doch die sah so gruselig aus, dass ich sofort umgedreht bin und hier jetzt sitze. Nicht mal das bekomme ich hin. Ich bin so dämlich", flüsterte Jisung. Er schien also nicht nur Angst zu haben sondern hegte negative Gedanken gegenüber sich selbst. Es würde nicht so leicht werden ihn zu überzeugen mit ihm mitzugehen. Für Jisung musste es sich anfühlen, als würde er ihn in ein Alptraum führen und schlichtweg war es das auch. Jisung würde in der Fabrikhalle sein Leben verlieren. Hier musste er sehr viel einfühlsam und vertrauensvoll wirken. „Sie haben alles richtig gemacht. Das Meet and Greet findet in der Fabrikhalle statt. Felix hat diese Location gewählt, damit er seinen Fans ein unvergessliches Erlebnis bereiten kann." Jisung sah jetzt etwas beruhigter aus. „Wirklich?" Minho nickte und lächelte ihn weiterhin an. „Felix wartet bereits auf Sie. Er will Sie so gerne kennen lernen." Es pushte Jisungs Selbstvertrauen. Felix wollte ihn sehen. Felix, zu dem er so aufschaute. Jisung stand auf und lief zu Minho. „Dann sollten wir wohl gehen."
Angst breitete sich in Jisung aus, als er die düstere Fabrikhalle wieder sah. Und da fand wirklich das Meet and Greet statt? Er konnte nicht verstehen, wie so eine süße Persönlichkeit wie Felix so einen Ort wählen würde, erinnerte sich aber, dass der Star gerne neues ausprobierte und wieso kein Meet and Greet in so einem Ort? Bestimmt sah es im Inneren anders und überall waren Sofas und Pastellfarben. Jisung blieb allerdings nah hinter Herr Lee, weil ihm der Assistent ein bisschen Schutz vermittelte. Seine Vorstellungen gingen zunichte, als das Innere dem Äußere der Fabrikhalle glich. Es sah so gruselig aus, dass Jisung unangenehme Gänsehaut bekam. Das war kein Ort für ein lockeres Meet and Greet sondern für einen Horrorfilm. Im nächsten Moment sprang ein Maskierter heraus und wollte ihn töten. Oder noch schlimmer. Herr Lee war der Mörder. Wie dumm kann er sein? Er war dem Fremden einfach gefolgt. Sicher stalkte er ihn und wusste deswegen, dass er auf Felix Meet and Greet wollte. Deswegen lauerte ihn auf und wollte ihn jetzt töten. Wenn Jisung jetzt unbemerkt davon schlich, würde er sich vor dem Mörder noch retten können. Leise wie möglich lief er Schritte zurück. Er versuchte so leise wie möglich seinen Sohle auf den Boden auftreten zu lassen, sodass auch nicht das winzigste Steinchen unter seinen Schuh knirschen konnte. Bloß kein Lärm machen oder seine Fluchtaktion würde hier ein Ende finden.
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