25 「sᴇʜʏᴏᴏɴ」
Wie lange war ich nun schon alleine hier in diesem Raum? Die Zeit schien hier so langsam zu vergehen. Ob das an den weißen Fliesen an den Wänden und dem Boden lag, oder doch daran, dass der Raum außer eines Stuhls komplett leer war, konnte ich nicht sagen.
Ich wollte wissen, ob es den anderen gut ging, doch wie hoch war die Wahrscheinlichkeit dass sie es mir sagen würden?
Irgendwann durchbrach ein Klicken die Stille, dann öffnete sich die Tür. Ein junger, blauhaariger Mann kam herein und setzte sich mit einem prüfenden Blick auf mich auf den Stuhl. Leise seufzend lehnte ich meinen Hinterkopf an die Wand, als er anfing zu sprechen: "Dein Name ist Kim Sehyoon, richtig?"
Diese Leute wussten doch sowieso alles über uns, wieso fragte er dann?
"Stimmt das?" fragte er, nun mit einer kalten Schärfe in der Stimme.
"Ja." erwiderte ich nur, begegnete seinem Blick einige Sekunden.
"Na geht doch." murmelte er, schob mit dem Zeigefinger seine Brille weiter auf die Nase und schrieb etwas in die Akte, in der Vermutlich alles mögliche über mich stand.
"Wo sind die anderen?" fragte ich nun, doch der Blauhaarige reagierte nicht auf meine Frage. Stattdessen fuhr er mit seinen weiter: "Du lebst mit fünf weiteren zusammen: Park Junhee, Lee Donghun, Kang Yuchan, Min Yoongi und Kim Byeongkwan. Erzähle mir etwas über Min Yoongi."
Verächtlich schüttelte ich den Kopf.
"Du kannst mich mal. Wenn ich keine Antworten bekomme, bekommt ihr auch keine."
Der Blauhaarige vor mir stöhnte genervt auf. "Warum könnt ihr nicht ein einziges mal mitspielen? Dein kleiner Freund macht und auch schon Probleme, aber unser Boss kümmert sich schon um ihn."
Bei diesen Worten wurde mir eiskalt. Meinte er Byeongkwan?
"Wenn ihr ihm auch nur ein Haar krümmt, dann werde ich euch-" abrupt brach ich meinen Satz ab, als der Blauhaarige mir kurzerhand seinen Fuß in die Seite rammte.
Vor Schmerz biss ich die Zähne zusammen, unterdrückte einen Aufschrei.
Verdammt, die meinten es wirklich ernst.
"Erzähl mir etwas über Min Yoongi." widerholte er mit ruhiger Stimme, doch in diesem Moment stieg mir ein schwacher, doch bekannter Geruch in die Nase.
Ohne, dass ich etwas dagegen machen konnte, bohrten sich meine Zähne in die Unterlippe und ich starrte den Brillenträger vor mir aus gelben Augen an.
"Was habt ihr ihm angetan?!" fauchte ich, riss am meinen Ketten, doch diese saßen so fest wie vorher. Mein Gegenüber blickte hoch, zu einem schmalen Lüftungsschlitz in der Decke. Hinter der Klappe lagen wohl die Lüftungsrohre, die mit jedem Raum verbunden waren.
"Hmm, dabei hab ich der Verwaltung schon gesagt, sie sollen da irgendwas Geruchsneutralisierendes Zeug reintun."
murmelte er, schien dabei völlig zu ignorieren, dass vor ihm ein Vampir saß, der ihn einfach umbringen könnte.
Ruhe geben wollte ich jedoch nicht. "Lasst ihn in Ruhe verdammt, hört auf ihn zu quälen, ihr Bastarde!" schrie ich nun.
Ich war kurz davor den Verstand zu verlieren, ob es an der Gleichgültigkeit des Typen vor mir lag oder am Geruch von Byeongkwans frischem Blut war mir egal.
"Ich sagte doch, unser Boss kümmert sich um ihn." lächelte der Blauhaarige und setzte sich wieder auf den Stuhl.
"Also dann, wollen wir fortfahren?"
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