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19 | Aiden

Mir schlägt mein Herz bis zum Hals, als ich zaghaft an der Tür zu Noahs Zimmer klopfe. Zittrig atme ich aus, während ich ein Geräusch aus dem Raum wahrnehme und wappne mich für alles, was jetzt kommen wird. Nachdem Connor aus meinem Zimmer verschwunden ist, bin ich ihm nicht hinterhergelaufen. Ich wusste, dass es in diesem Moment keinen Sinn gehabt hätte, obwohl ich meinen ganzen Körper dazu zwingen musste, auf der Stelle stehen zu bleiben. Doch Connor hätte mir wahrscheinlich nicht zugehört.

Melanie ist wenige Minuten später aufgetaucht und hat mich nur mit einem fragenden Blick begutachtet, wie ich blass inmitten meines Raums stand und auf den verlassenen Fleck, an dem Connor vorher gestanden hatte, gestarrt habe. Ich habe ihr keine ihrer Fragen beantwortet, habe das Sprechen kurz verlernt, ehe etwas Leben in meinen Körper zurückgekommen ist.

Kurzerhand habe ich mich auf die Suche nach Connor begeben. Ich muss es klären. Das große Missverständnis. Ihm sagen, wie leid mir das Ganze tut und dass ich ihn nicht verlieren kann. Also stehe ich hier vor Noahs Tür und bin mir zu hundert Prozent sicher, dass Connor sich dort befinden muss.

Es klackt und die Tür öffnet sich einen kleinen Spalt. Nur soweit, dass ich Noahs halbes Gesicht erkennen kann. Der Rest bleibt in Dunkelheit gehüllt.

»Was willst du hier?« Seine Stimme ist eisig und jagt mir einen Schauer über den Rücken.

»Ich muss mit Connor reden«, gebe ich mit flehender Stimme zurück, wobei Noah eine Augenbraue hochzieht.

»Meinst du nicht, dass du genug angerichtet hast?«

Tief atme ich ein und halte die Luft an. Tausende Gedankengänge schwirren in meinem Kopf herum. Ich erinnere mich an das Gespräch mit Noah. Wie er mich gewarnt hat, dass ich Connor niemals verletzten sollte.

Geräuschvoll lasse ich die Luft aus meinem Mund entweichen. »Ich weiß, wie es aussieht, okay? Aber es ist ein großes Missverständnis! Ich muss es ihm nur erklären, ich kann–« Ich unterbreche mich selbst, als Noah die Tür ein Stück weiter aufmacht und zu mir auf den Gang tritt. Seine Miene ist unleserlich, was mir am meisten Angst bereitet.

»Er hat dir vertraut.«

»Ich–«

»Und du hast sein Vertrauen schamlos ausgenutzt.« Seufzend fährt er sich durch die Haare und blickt den Gang links und rechts runter. »Ich habe dir gesagt, wenn du ihm wehtust, werden wir ein Problem miteinander haben. Also«, er hebt die Hände über seinen Kopf und macht eine ausschwenkende Geste, »hier sind wir also.«

Hart presse ich meine Lippen aufeinander. Ich habe schon immer gewusst, wann es am besten ist aufzuhören. Meine Augen fangen an zu tränen und ich blinzle, so gut wie ich kann, die weg. Versuche jetzt keine Blöße zu zeigen.

»Sag ihm einfach, dass es mir leidtut.«

»Nein.«

»Noah ...«

»Geh, Aiden. Das ist jetzt für alle das Beste.«

Einen Moment schaue ich Connors besten Freund an und drehe mich dann auf dem Absatz um. Ich spüre Noahs brennenden Blick in meinem Nacken, während ich geschlagen den Flur Richtung Ausgang hinablaufe.

Scheiße.

*

Lustlos lehne ich mit der Schläfe an der kalten Scheibe der Beifahrertür und betrachte die vorbeifahrenden Autos neben mir. Es ist ruhig im Auto, nur das Rauschen des Windes und das Brummen des Motors erfüllt die bedrückende Stille zwischen mir und meiner besten Freundin.

Ich muss Melanie gar nicht anschauen und weiß, dass sie immer wieder einen Seitenblick auf mich wirft, um dann wieder seufzend durch die Frontscheibe zu schauen. Das geht schon seit Minuten so, bis ich irgendwann stöhnend meine Augen schließe.

»Sag, was du sagen musst«, murmle ich, behalte dabei meine Augen geschlossen. Versuche, mich in diesem Moment vor der Welt zu verstecken. 

Für ein paar Sekunden bleibt es leise, dann ertönt Melanies Stimme. »Warum hast du mir nichts gesagt?«

»Was nicht gesagt?«

»Zum Beispiel, dass Connor dein Freund ist?« Sie schnauft und ich kann mir vorstellen, wie sie ihre Stirn runzelt und die Hände stärker ums Lenkrad schließt. Ich öffne meine Augen einen kleinen Spalt und schiele zu ihr rüber, seufze und drehe dann meinen Oberkörper zu ihr.

Sie schaut mich kurz an, hebt dann fragend eine Augenbraue. »Sprichst du nicht mehr mit mir?«

»Doch ... natürlich.«

»Dann beantworte meine Frage, Aiden. Wenn ich gewusst hätte, wer er ist, dann hätte ich doch nie deine Freundin vor ihm gespielt. Ich kann nicht hellsehen, okay?«

Brummend nicke ich. Melanie hat recht, wenn ich ihr alles gesagt hätte, dann würde ich nicht wie ein Häufchen Elend neben ihr im Auto auf dem Weg nach Hause sitzen. Ich hätte ehrlich sein sollen – mit allem.

Ich fahre mir mit gespreizten Fingern durch die Haare. »Es tut mir leid. Ich hatte Angst, dass Connor erfährt, wer du bist.«

Sie dreht ihren Kopf zur Seite und zieht beide Augenbrauen hoch. »Ich bin kein Unmensch.«

»Nein, das meine ich nicht.«

»Dann erklär es mir.« Ihre Stimme ist flehend, so, als wolle sie wirklich verstehen, was in meinem Kopf vorgeht. Dafür liebe ich sie und habe diese Art immer an ihre geschätzt.

Tief atme ich ein und aus, setze mich gerader im Sitz hin. »Ich hatte Angst, wenn Connor erfährt, dass wir vor unseren Eltern eine Fake-Beziehung spielen, würde er mich nicht wollen. Er hat gefragt, ob ich geoutet bin und ich habe ja gesagt. Aber das war gelogen. Also nicht ganz, aber zu Hause denkt jeder, ich wäre hetero.«

Eigentlich brauche ich Melanie das nicht erzählen, denn sie weiß, dass alle denken, dass ich nur auf Frauen stehe. Aber das ist nicht die Wahrheit. Ich habe immer mitgespielt, wenn damalige Kumpel von mir einem Mädchen hinterher geschmachtet haben. Habe Poster von Frauen an meinen Wänden im Kinderzimmer gehabt, obwohl ich lieber Leonardo DiCaprio oder Chris Evans hätte anschmachten wollen.

»Was wäre so schlimm daran gewesen?« Ihre Frage ist so vorsichtig, als ob sie Angst hat, ich könnte mich in voller Fahrt aus dem Auto werfen.

»Connor hat mir gesagt, dass er sich nicht verstecken möchte, weil er es in der Vergangenheit immer tun musste. Aber wenn er erfahren hätte, wer wir sind und was wir vorspielen, hätte er bestimmt nicht mit mir zusammen sein wollen.«

Ich hatte solch eine Angst, dass Connor mich nicht wollen würde, dass ich ihn angelogen habe. Nur, damit ich ihn haben konnte. Jetzt klingt es so egoistisch und ich wünschte, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte. Dass ich mit ihm zu meinen Eltern fahren und Connor als meinen festen Freund vorstellen könnte.

Doch jetzt ist es zu spät und wahrscheinlich habe ich nie wieder die Gelegenheit, diesen Plan umzusetzen. Ich beiße mir auf die Unterlippe und blinzle die verräterischen Tränen im Augenwinkel weg.

»Ach, Aiden ... vielleicht hätte Connor deine Situation verstanden«, meint Melanie nach einiger Zeit und seufzt lautstark.

Grunzend schüttle ich den Kopf. »Die ganze Situation? Dass ich mir Schuld an dem Tod von Danny gebe? Dass ich mir vorgenommen habe, in die Fußstapfen meines älteren Bruders zu treten, meine ganzen Gefühle über Bord zu schmeißen, nur, damit meine Eltern glücklich sind? Klar ... natürlich.« Die Wörter schmecken bitter auf meiner Zunge. Lassen meinen Brustkorb sich zusammenziehen, als ich an den 27. November zurückdenke.

Der Tag, an dem sich alles verändert hat.
Der Tag, an dem ich über mein Schicksal entschieden habe.

Ich spüre Melanies Hand, die blind über einen Oberschenkel fährt und sanft Druck auf mein Knie ausübt. »Es war nicht deine Schuld. Sondern das scheiß Wetter und die versagten Bremsen.«

Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen, während ich schnaufe. »Ja klar. Aber Danny ist losgefahren, um mich zu suchen.«

»Er war dein großer Bruder ...«

»Wäre ich nicht weggelaufen ... hätte ich nicht so pubertär reagiert ...« Ich atme zittrig aus, halte meinen Blick auf meine geballten Hände auf dem Schoß gerichtet. Ich kann meinen Satz nicht beenden. Zu sehr schmerzt der Gedanke, wie ich nach Hause kam – zitternd und durchfroren – von meinem Streifzug durch die Nacht, um am Ende Polizeiautos und Blaulicht vorzufinden.

Meine Eltern zusammengesunken auf dem Sofa.

Zwei Polizisten vor ihnen.

Mit einem Gesichtsausdruck, der mir alles gesagt hat, ohne ein bloßes Wort gehört zu haben.

Ja das ist Aiden Geschichte dahinter 🙈😕
Was sagt ihr ? Kann man sein Verhalten etwas nachvollziehen? Die Angst Connor zu verlieren, weil er zu manchen Personen in seinem Leben noch nicht ganz offen war 🥲

Lasst eure Gedanken und Gefühle da ☺️
Ich freue mich über jede Rückmeldung 🤩
Habt einen schönen Sonntagabend☺️

Eure Rahel ❤️

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