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08 | Connor

»Schau, ich kann endlich meinen Fuß wieder vollkommen belasten.« Um meinen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen, fange ich an, auf meinem linken Bein rumzuhüpfen. Bestimmt sehe ich dabei aus wie der allerletzte Volltrottel, das zeigt mir zumindest Noahs Gesichtsausdruck.

Er liegt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf meinem Bett und hat seine Augenbrauen hochgezogen, während er mich dabei beobachtet, wie ich durch den Raum hüpfe. »Pass auf, dass du dir nicht gleich noch dein Genick brichst, wenn du hier wie ein Vogel durch den Raum flatterst.« Belustigt schmunzelt er und erntet von mir einen monotonen Blick.

»Haha, sehr witzig.«

Ich drehe mich zu meinem Kleiderschrank um und ziehe meine Sportklamotten aus den jeweiligen Fächern raus. Eigentlich wollte ich schon längst unten im Fitnessraum sein, jedoch stand Noah plötzlich vor der Tür und hat etwas von Zeit totschlagen zwischen den einzelnen Vorlesungen gesprochen.

Es raschelt aus der Richtung des Bettes und ich sehe aus dem Augenwinkel, dass Noah sich auf die Seite gedreht hat und beobachtet, wie ich meine Alltagsklamotten gegen die Sportklamotten tausche. »Ich meine es ernst, pass auf. Nicht, dass du wieder ausfällst und beim Volleyballtraining nicht mittrainieren kannst.«

Innerlich verdrehe ich meine Augen. Ein liebevolles Lächeln legt sich auf meine Lippen. Noah ist so eine Glucke. Aber dafür liebe ich meinen besten Freund. Mit zwei großen Schritten überbrücke ich den Abstand zwischen ihm und mir und lasse mich ohne große Ansage auf ihn niederfallen.

Er gibt ein lautes »Uff« von sich und knufft mir kurz darauf in die Seite.

Lachend rolle ich von ihm runter. »Ich weiß deine Sorge zu schätzen, ehrlich. Aber es war am Ende nur ein geprellter Fuß. In Derby hatte ich weitaus mehr Verletzungen.«

Murrend schließt Noah die Augen. »Erinnere mich nicht daran. Ich habe noch bis heute das Knacken im Kopf, als dein Schlüsselbein gebrochen ist.«

Oh ja, das ist auch sehr gut in meinem Gedächtnis geblieben. Es war während eines normalen Punktspiels. Wir lagen mit einem Punkt in Führung und die gegnerische Mannschaft war kurz davor uns zu überholen. Der Aufschlag von denen war gut und ich setzte alles daran, dass der Ball bloß nicht in unserem Feld auf dem Boden landete. Keine Ahnung wie, aber ich bin nur noch mit dem Ball im Blick hin gehechtet und habe eine Flugeinlage eingelegt, um am Ende ungünstig auf meiner Schulter zu landen.

Das Knacken war so laut, dass ich erst dachte, mein Körper sei in Zwei gebrochen. Dann hieß es erst einmal lange auskurieren und die ekeligen Bandagen tragen.

Ich stütze mit meiner flachen Hand meinen Kopf ab und schaue Noah an. »Genug von mir und meinen dramatischen Verletzungen. Wie geht es dir?«

»Gut.«

»Wie sind die Kurse?«

»Gut.«

»Wie läuft es mit Ava?«

»Gut.«

Stöhnend lasse ich meinen Kopf ins Kissen fallen. Ich habe vergessen, wie schwierig es manchmal ist, mit Noah tiefere Gespräche zu führen. Wenn es um andere geht, ist er der offenste und hilfsbereiteste Mensch, den ich kenne. Aber kaum soll es sich um ihn drehen, ist er plötzlich ein verschlossenes Buch mit sieben Siegeln.

»Noah«, quengle ich. »Im Ernst, wie geht es dir und wie läuft die Therapie? Ich weiß, dass du jetzt zwei Mal da warst, aber du hast noch nichts davon erzählst. Und wenn du noch einmal gut sagst, werfe ich dich aus meinem Zimmer.«

Noah schaut mich stumm an, ich halte den Blickkontakt aufrecht, ehe er seufzend mit den Augen rollt. »Na schön«, murrt er leise und beißt sich auf die Unterlippe. Ich kann sehen, wie hinter seiner Stirn die Zahnräder arbeiten.

»Ich glaube ... ich glaube, mir tut die Therapie gut. Wir sprechen aktuell über meine Vergangenheit. Man packt das Problem bei den Wurzeln, wie meine Therapeutin jetzt sagen würde ...« Nachdenklich runzelt Noah die Stirn. »Ich verstehe langsam, was meine Eltern mir angetan haben.«

Sofort schlinge ich meine Arme um meinen besten Freund und ziehe ihn an mich heran. Ich bin der Einzige, abgesehen von Ava natürlich, der ihn so berühren darf. Früher war er auch für mich der Unantastbare gewesen. Es hatte fast zwei Jahre gedauert, bis ich überhaupt erfahren habe, dass er bei seiner Tante aufgewachsen ist. Dann noch einmal ein weiteres Jahr, bis er mir vage über seine Vergangenheit erzählt hat.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich noch immer nicht alles weiß. Und vielleicht kann sich Noah selbst nicht mehr daran erinnern, weil die Ereignisse tief in seinem Gedächtnis vergraben sind.

»Habe ich dir gesagt, wie stolz ich auf dich bin, dass du dich getraut hast, eine Therapie zu machen?«

Noah kichert leise. »Du klingst wie meine Tante.«

Grinsend recke ich mein Kinn hoch, um in sein Gesicht schauen zu können. »Ich mag Allison, ich klinge gern wie sie.«

»Idiot.«


*

Eine gute Stunde später betrete ich den Fitnessraum. Noah und ich lagen noch weitere Minuten im Bett und haben die Stille genossen. So etwas haben wir zu Hause in Derby oft getan. Immer, wenn uns etwas zu viel wurde oder wir nur die Präsenz des jeweils anderen gebraucht haben. Es ist wie eine Art Meditation.

Schnell bemerke ich, dass ich nicht allein bin. Aiden sitzt mit dem Rücken zu mir am Rudergerät und hat seine dicken Kopfhörer auf. Mein Herz macht einen kleinen Sprung, während ich ihn bei jeder Bewegung beobachte. Die Muskeln zeichnen sich dabei unter seinem T-Shirt ab.

Vorsichtig gehe ich zu ihm heran. Ich möchte ihn nicht erschrecken. Sein Blick scheint konstant auf einem unbekannten Punkt zu liegen. Erst, als ich meinen Kopf in sein Blickfeld schiebe, löst er sich aus seinem fortwährenden Starren.

Aiden lässt den Griff los und zieht mit einer schnellen Bewegung die Kopfhörer von seinen Ohren, sodass sie nun in seinem Nacken hängen. »Connor, hey. Was machst du hier?« Seine Stimme klingt leicht außer Atem. Er muss schon länger hier unten sein und wie ein Wilder am Rudergerät trainiert haben.

Schmunzelnd hebe ich eine Augenbraue. »Ist das eine ernst gemeinte Frage?«

»Was?« Er blinzelt mich verwirrt an und dann versteht er, was ich mit meinem Satz meine. Leise lachend lässt er den Kopf nach vorne hängen und schüttelt ihn. »Sorry, blöde Frage.«

»Schon gut. Alles in Ordnung? Ich glaube, wenn du noch mehr am Griff gezogen hättest, wäre das Band gerissen.« Mit einem Kopfnicken zeige ich auf das Ende des Geräts, wo das Band aufgerollt hinter einer Plastikabdeckung steckt.

»Ja, alles gut. Musste bloß etwas Energie ablassen.« Grinsend steigt er vom Gerät runter.

Wie von selbst mache ich einen Schritt zurück und muss den Kopf minimal in den Nacken lehnen. Ich vergesse immer, dass Aiden ein gutes Stück größer ist. Mit einem kleinen Handtuch fährt er sich über seine schwitzige Stirn und streckt den Rücken durch.

Schluckend wende ich meinen Blick ab. Mein verräterisches Herz beginnt wie wild gegen meinen Brustkorb zu pochen. »Ich gehe mal zur Hantelbank«, sage ich nicht gerade geistreich und ernte von Aiden einen Lacher.

»Tu das. Aber pass auf, dass du die Hantelscheiben richtig fixierst.«

Ich brumme leise und wende mich von ihm ab. Ein paar Sekunden länger und ich hätte bestimmt mit meinen Fingern über seinen Oberarm gestrichen. Ich spüre Aidens Blick in meinem Nacken und tue so, als würde ich ihn nicht bemerken. Bilde ich es mir nur ein oder herrscht eine dicke Stimmung in diesem Raum?

Nachdem ich die Gewichte an der Langhantel befestigt und drei Mal geprüft habe, ob alles sicher ist, lege ich mich auf die Hantelbank. Aiden ist momentan dabei auf dem Laufband einen Sprint hinzulegen. Kurz mache ich mir Sorgen, dass er bei dieser Geschwindigkeit vom Laufband stürzen könnte. Er scheint mehr als nur etwas Energie abzubauen.

Ich hebe zehn Mal die Langhantel mit einer gewissen Präzision auf und ab, ehe ich sie in die vorgegebene Halterung lege und mich aufsetze, um nach meiner Trinkflasche zu greifen. Jedoch halte ich in meiner Bewegung inne, als zwei Turnschuhe in meinen Blickwinkel treten.

»Connor ...«

Überrascht hebe ich meinen Kopf und sehe den komplett durchgeschwitzten Aiden vor mir stehen. Wann ist er vom Laufband runter? Ich bleibe stillsitzen und beobachte, wie er einen zögerlichen Schritt nach vorne macht und zwischen meine Beine tritt. Ich lasse ihn gewähren.

Vergessen ist das Hanteltraining.

Vergessen ist die Trinkflasche.

Meine Augen sind nur auf Aiden fixiert, der seine Lippen fest aufeinandergepresst hat. Am liebsten möchte ich seine nassen Haarsträhnen, die ihm leicht vor die Augen fallen, nach hinten streichen.

»Ich ... Halte mich auf, wenn du nicht willst ... aber ich kann es nicht mehr aushalten.«

Kurz möchte ich fragen, was er meint, aber als sich seine warmen Hände um meinen Kiefer legen, verstummen die Wörter in meiner Kehle. Aiden fährt mit seinen Daumen an meinen Wangen entlang, beugt sich vor und kommt mir ein Stück näher. Oder lehne ich mich ihm entgegen?

Es fühlt sich wie Stunden an, als unsere Lippen sich berühren. Sachte streichen sie übereinander, wie ein kleiner Windhauch.

Mehr. Ich brauche mehr.

Auch wenn es für Aiden wahrscheinlich nicht gerade angenehm ist, in solch einer gebückten Haltung zu stehen, krallt sich meine Hand in seinen Hinterkopf und zieht ihn komplett zu mir ran. Ich neige meinen Kopf ein Stück nach links und presse meinen Mund auf seinen. Tief atme ich seinen Duft ein. Ich kann spüren, wie seine Hände um mein Gesicht zittern, und auch mein Körper scheint zu vibrieren.

Gott – ihn auf meinen Lippen zu schmecken ist unbeschreiblich. Ich weiß nicht, wie lange wir in dieser Position sind und uns küssen. Aber irgendwann zieht sich Aiden zurück und schaut mir tief in die Augen. Seine Iris schimmert und lässt den Grünton noch schöner wirken als ohnehin schon.

»Scheiße.« Er beißt sich auf seine rot geschwollene Unterlippe. »Ich wollte das schon die ganze Zeit tun.«

Ich nicke. »Ich auch.«

Der erste Kuss ist passiert 😍
Ich weiß, vielleicht kam er jetzt etwas plötzlich. Aber sind wir mal ehrlich ... die beiden sind schon seit Wochen umeinander rumgeschlichen 🤭

Was sagt ihr ? Wie hat euch das Kapitel gefallen? Wie immer würde ich mich über Votes und Rückmeldungen freuen ☺️☺️
Habt einen schönen Sonntag💕

Eure A. 😘

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