Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

20 | ava

»... in achthundert Metern rechts abbiegen«, ertönt die blecherne Stimme aus den Autoboxen und ich setze den Blinker, wie mir die Frauenstimme gerade befohlen hatte. Neben mir sitzt ein aufgeregter Noah, der sich immer wieder mit zittrigen Fingern durch die Haare fährt und in der anderen Hand sein Handy festhält, worauf Connors Standort zu sehen ist.

Es ist mitten in der Nacht. Drei Uhr, um genau zu sein. Ich weiß nicht, was passiert ist, das konnte mir Noah nicht sagen, als er mich panisch in der Nacht angerufen hat. Seine Tante hat kein Auto und er hat nicht gewusst, wie er sonst zu Connor gelangen könnte. Das Auto, in welchem wir gerade sitzen und das ich lenke, ist nicht mein eigenes, sondern es gehört meinen Eltern. Dass ich womöglich später einen riesigen Anschiss dafür bekommen würde, schiebe ich gedanklich erst einmal ganz weit nach hinten.

Immerhin habe ich noch auf die Schnelle einen Zettel geschrieben und diesen sichtbar in der Mitte auf den Küchentisch gelegt.

Es ist ein Notfall.
Musste das Auto nehmen!
Erkläre es euch später.
- Ava

Es handelt sich hierbei anscheinend um einen Notfall und was wäre ich für eine Freundin, wenn ich Noah in dieser Situation nicht geholfen hätte? Ein Glück habe ich mein Handy angelassen und somit gehört, was mich aus meinem tiefen Schlaf gerissen hat. Ich bin beim Schlafengehen kurz davor gewesen, mein Handy auf Flugmodus zu stellen. Doch ich habe es nicht getan - war es, weil ich geahnt habe, dass etwas passieren wird?

Die Kieselsteine knirschen unter den Gummireifen, während ich vorsichtig das Auto über einen Schotterweg lenke. »Ist das ein altes Fabrikgelände?« Erstaunt ziehe ich meine Augenbrauen bis zum Haaransatz hoch und schalte das Fernlicht an, um besser sehen zu können. Nicht, dass uns noch etwas vors Auto läuft. Das wäre ja noch schöner.

»Scheint so ...«, murmelt Noah und tippt wie wild auf seinem Handy rum. Seine Augen wirken noch viel dunkler, das eigentlich sonst so schokoladige Braun gleicht fast einem tiefen Schwarz. Er ist, genauso wie ich, müde und komplett verwirrt.

Der Schotterweg endet und ich fahre auf das große Fabrikgelände drauf, das in der Nacht noch größer und gruseliger erscheint als am Tag. O Gott, fangen so nicht die meisten Horrorgeschichten an? Meine Finger umklammern stärker das Lenkrad, während ich mit Schrittgeschwindigkeit übers Grundstück tuckere.

Noah setzt sich gerader hin und beugt sich leicht übers Armaturenbrett. »Er müsste hier irgendwo sein.«

»Ist er allein?«, kommt die Frage plötzlich zwischen meinen Lippen hervor und ich schaue genauso verwirrt drein wie Noah, der sein Handy langsam sinken lässt. Seine braunen Augen mustern mich ein paar Sekunden lang. »Ja, warum sollte er nicht allein sein ...?«

Stille. Dann ein »Ava?«

Verdammt. Ich seufze. »Bevor du sauer wirst, ich wollte es dir sagen. Aber ich wollte, dass du dir nicht noch mehr Sorgen machst und -«

»Ava! Sag es einfach.« Grummelnd fährt sich Noah durch die Haare und ich bleibe stehen. Es ist nichts zu hören, außer das Laufen des Motors und das Rascheln der Bäume, während der Wind durch die Zweige streicht.

»Ich habe Connor vor knapp zwei Wochen mit einem Typen in einem unserer Klassenräume gesehen. Sie haben sich gestritten, ich konnte nicht genau verstehen, worum es ging. Aber Connor schien sauer zu sein und der Typ - keine Ahnung. Er war plötzlich überall.«

»Und das sagst du mir erst jetzt? Mensch, Ava!«

Unwohl schiebe ich meine Unterlippe zwischen die Zähne. »Es tut mir leid.«

Noah fasst sich mit Daumen und Zeigefinger an seine Nasenwurzel, schließt die Augen, atmet tief ein und stößt die Luft nach wenigen Sekunden lautstark aus. »Okay. Wir reden später noch einmal darüber, jetzt müssen wir Connor suchen. Mein Handy sagt mir, dass er hier sein muss.«

»Dann suche wir zu Fuß weiter«, sage ich mit fester Stimme, stelle den Motor ab und steige aus. Das schlechte Gewissen, weil ich Noah eine wichtige Information verheimlicht habe, schiebe ich so gut wie möglich nach hinten in meinen Kopf. Ich werde mich dem wohl oder übel später noch einmal stellen müssen. Aber nicht jetzt.
Sofort umfängt mich die nasskalte Nachtluft. Automatisch ziehe ich meine Schultern hoch. Verdammt, ich hätte mir noch eine Jacke mitnehmen sollen. Auch wenn der Frühling langsam in Derby angekommen ist, sind die Nächte weiterhin winterlich kalt.

Aber ich bin so überstürzt aus dem Haus gelaufen, dass ich froh darüber bin, überhaupt daran gedacht zu haben, die Schuhe anzuziehen.

»Connor?«, ruft Noah und leuchtet mit dem fahlen Licht seines Handys einen Weg. Ich tue es ihm gleich, das Herz rast in meiner Brust und ich spüre meinen Puls in den Ohren.

Wir suchen einige Minuten, bis sich plötzlich ein paar Meter weiter etwas an der dunklen Hausfassade regt. Das Rascheln von Kleidung und das Grunzen einer Person sind deutlich zu hören. Wüsste ich nicht, dass wir Connor suchen, hätte ich in diesem Moment schreiend das Weite gesucht.
Sofort ist Noah mit drei großen Schritten vorausgeeilt und leuchtet nun auf einen zusammengesunkenen Connor.

Die sonst so fluffigen Haare hängen ihm strähnig ins Gesicht und wirken eher braun als dunkelblond, da sie komplett nass sind. Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Hat es geregnet?
Sein Gesicht ist blass und somit stechen die Schürfwunden und die aufgeplatzte Lippe deutlicher heraus. Der Kontrast ist stark. Neben mir atmet Noah tief ein und lässt sich dann mit den Knien voran neben Connor auf den Boden fallen.

Vorsichtig, um seinen besten Freund nicht zu erschrecken, greift er nach seiner Hand und drückt diese leicht. Auch ich knie mich jetzt neben Connor hin und fahre ihm beruhigend über seinen zitternden Rücken. »Was zum Teufel ist passiert?«, stellt Noah endlich die Frage, die mir permanent im Kopf umherspukt. Dass wir ihn fünf Kilometer von Derby entfernt auf einem verlassenen Fabrikgelände aufgabeln müssen, ist nicht alltäglich.

Connor schaut uns beide mit seinen graublauen Augen an, die so stürmisch schimmern, als würde er innerlich einen Kampf austragen. Er sieht aus wie ein getretener Welpe und am liebsten würde ich ihn in meine Arme ziehen und ihm beteuern, dass alles in Ordnung ist. Dass wir jetzt hier sind und er keine Angst mehr haben muss.  »Ich ...«, fängt er an zu krächzen und schluckt hart. Man merkt, dass er deutlich Schmerzen beim Reden hat. Mein Blick fällt auf seine rechte Seite, die er sich deutlich hält. »Ich dachte ... also, wenn wir verlieren ... dann ...«

Erneut bricht er ab und ein verzweifeltes Schluchzen bahnt sich einen Weg durch seine zusammengepressten Lippen. Behutsam streiche ich über seine bebenden Schultern, versuchte ihm dabei etwas Trost zu spenden. Noah hingegen starrt seinen Freund weiterhin mit kugelrunden Augen an. Er hat Connor bestimmt noch nie so zusammenbrechen sehen. Connor kam mir immer wie der große Fels in der Brandung vor, in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir nie vorstellen können, ihn jetzt hier wie ein Häufchen Elend vorzufinden.

»Wir bringen dich erst einmal ins warme Auto«, bringe ich leise den Vorschlag hervor, um aus der kalten Nacht zu verschwinden. Zusammen mit Noah hieve ich ihn hoch und wir schleppen ihn mit vereinten Kräften zum Auto, welches verlassen mitten auf dem großen Platz steht.
Nachdem wir Connor auf die Rückbank verfrachtet haben, krabbelt Noah seinem besten Freund sofort hinterher. Er möchte ihn jetzt bestimmt nicht allein lassen, ihm zeigen, dass er trotz ihres Streits noch immer für ihn da ist.

Ich hingegen setze mich wieder auf den Fahrersitz und schalte die Heizung an, stelle den Lüfter auf die höchste Stufe und wenige Sekunden später durchströmt heiße Luft das Auto. Seufzend halte ich meine kalten, klammen Finger an den Lüfter direkt vor mir und unterdrücke ein lautes Gähnen.

»Okay, jetzt noch einmal von vorn. Was ist passiert? Warum bist du hier draußen und siehst aus, als hättest du dich mit fünf erwachsenen Männern geprügelt?« Die direkte Stimme von Noah, welcher nicht mehr warten möchte und die Fakten auf dem Tisch haben will durchschneidet die Stille.

Neugierig drehe ich mich zu den Jungs auf der Rückbank um. Connor muss jetzt alles offenlegen, er kann nichts mehr verheimlichen. Denn das ist eine Sache, die er nicht mehr allein bewältigen kann. Ansonsten hätte er nicht Noah angerufen.

Eine gute Minute schweigt er, starrt verbissen auf seine verknoteten Hände auf dem Schoss. Dann geht ein Ruck durch seinen Körper, er öffnet den Mund und fängt endlich an zu reden.

Nächstes Kapitel erfährt ihr, warum Connor die letzten Tage so merkwürdig drauf war. Jetzt müss ihr für zwei Tage mit dem Cliffhänger leben :D

Leute tausend Dank für eure ganzen Votes. Wir haben die 400 Votes geknackt Ich kann es kaum glauben!

Fühlt euch gedürckt!
Bis Freitag.

Eure A.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro