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18 | ava

»Was ist passiert?«, Sophie schaut mit zusammengezogenen Augenbrauen auf das halb leere Spielfeld, wo bis noch vor knapp zehn Minuten unsere Volleyballmannschaft gestanden hat. Sie spricht die Frage aus, welche unaufhörlich in meinen Gedanken rumgeistert.

Ich zucke mit den Schultern. »Keine Ahnung«, murmle ich und kann nur an das verzweifelte Gesicht von Noah denken, als der Schiedsrichter mit einem lauten Pfeifen das Spiel für beendet erklärt hat.

Jubelschreie ertönen und mein Blick wandert zu der Mannschaft weiter, die das Spiel für sich entschieden haben. Die Spieler liegen sich in den Armen, klopfen sich gegenseitig anerkennend auf den Rücken und feiern den Sieg. Das ist nicht fair, Noah sollte mit seiner Mannschaft hier unten stehen und sich feiern lassen.

Gerade, als ich mich wieder meiner besten Freundin zuwenden möchte, sehe ich wieder diesen fremden Typen. Hat er auch gespielt? Warum ist er mir nicht aufgefallen? Sein Blick hebt sich, als würde er spüren, dass er beobachtet wird. So schnell ich kann, drehe ich meinen ganzen Körper von ihm weg.

»Ich muss zu Noah«, meine ich nur knapp zu Sophie und stehe auf. Er braucht mich jetzt und ich muss so schnell wie möglich von diesem Typen verschwinden, da sich sein Blick in meinen Nacken geheftet hat.

Scheiße, scheiße, scheiße!

Ich höre nicht mehr die perplexe Antwort von Sophie, als ich die Tribüne herrunter rase und den Weg zu den Umkleideräumen einschlage. Bevor ich die Tür jedoch erreichen kann, zucke ich zusammen, als diese zur aufgerissen wird und gegen die Wand knallt.

Ein hektischer Connor kommt rausgestürmt und bleibt überrumpelt stehen, als er mich sieht. Sein Mund öffnet sich einen kleinen Spalt, schließt sich jedoch wieder und er schüttelt den Kopf.
Dann rauscht er mit schnellen Schritten davon.

Was zum Teufel war das?, frage ich mich und traue mich, keinen einzigen Muskel zu bewegen. Mein Herz schlägt noch immer wie wild in meiner Brust und braucht erst einmal ein paar Minuten, um sich zu beruhigen.

Mit großen Augen schaue ich zwischen der Umkleidetür und dem Fleck, wo Connor noch eben stand, hin und her.

Was ist in der Umkleide passiert?

Was ist während des Spiels passiert?

Sophie und ich konnten nur mit Entsetzen zusehen, wie sie einen Punkt nach dem an-deren vergeigt haben. Dass die Anspannung gestiegen und die Motivation gesunken ist, konnte auch jeder andere auf der Tribüne bemerken. Auch, als Noah und Connor sich während des Spiels immer wieder angekeift haben.

Ich habe Noah noch nie so wütend gesehen – von Connor ganz zu schweigen. Vorsichtig lecke ich mir über die spröde Lippe und tapse mit leichten Schritten vorwärts. Noah kommt nicht. Warum kommt er nicht? Eigentlich gehört es sich nicht, einfach in die Umkleide der Männer zu gehen, aber ich vermute, dass nur noch eine Person dort drinnen ist.

»Noah?«, frage ich leise und drücke die Tür auf. Der Raum riecht muffig und eine stickige Luft aus Schweiß und hoher Luftfeuchte stößt mir entgegen. Mit ruhigen Augen suche ich die einzelnen Bänke ab und bleibe dann hinten in der Ecke an einer zusammengesunkenen Gestalt hängen.

Noah.

Mein Herz stolpert, als ich meinen eingefallenen Freund auf der Bank erkenne. Ich überbrücke mit großen Schritten den Abstand zwischen uns und hocke mich vor ihm ihn. »Hey«, hauche ich leise, um ihn nicht zu erschrecken, weil ich das Gefühl habe, er könnte jeden Moment aufspringen und wie Connor das Weite suchen. Sanft nehme ich seine verkrampften Hände in meine und drücke leicht zu.

Ich möchte ihm zeigen, dass ich da bin. Dass er nicht mehr allein ist.

»Er hat ... wir haben noch nie ...«, brabbelt Noah los und schaut mich mit seinen hilflosen stürmischen Augen an. Das Ziehen in meiner Magenkuhle wird stärker, nun stehen auch mir die Tränen in den Augen – drohen überzulaufen. Gott, wie kann die Reaktion eines Menschen solche Emotionen in mir auslösen? Wütend blinzle ich und hoffe, dass das Brennen in meinen Augen schnell nachlässt.

»Es wird alles gut.«

»Nein.« Vehement schüttelt er den Kopf, wie ein trotziges Kind, das nicht ins Bett gehen möchte. »Nein. Wir haben nicht nur verloren, sondern Connor verschweigt mir etwas. Und es wirkt sich nicht nur auf unsere Freundschaft aus, sondern auf alles!« Er schluckt und seufzt zittrig. »Ich verstehe nicht, wieso er nicht mit mir spricht. Es fühlt sich einfach nur schrecklich an und ich habe das Gefühl versagt zu haben.«

Wie gern würde ich ihm jetzt den seelischen Schmerz nehmen. Aber ich kann es nicht und muss zusehen, wie Noah sich mit einer bestimmten Frage quält. Warum?

Wir bleiben für ein paar Minuten still sitzen, lauschen nur den Atemzügen des jeweils anderen. Dann stößt Noah geräuschvoll die Luft aus. »Ich bin müde ...«

»Soll ich dich nach Hause bringen?«

»Können wir zu dir? Meine Tante ist da und ich möchte nicht, dass sie mich so sieht ...«

Ich nicke. Meine Eltern sind heute nicht da und kommen erst morgen Abend zurück. Das heißt, ich muss nicht erklären, warum ein niedergeschlagener Noah Carter in unserem Haus umhergeistert. Schnell beuge ich mich vor und hauche ihm einen Kuss auf die Stirn und lächele leicht. »Komm.«

*

Der Weg nach Hause ist ziemlich still und ereignislos gewesen. Die Sonne scheint sich hinter ein paar Wolken zu verstecken und irgendwie wirkt der ganze Tag so trist, als würden Noahs Gefühle sich aufs Wetter übertragen.

Ich schließe die Haustür hinter uns und schaue dabei zu, wie Noah seine Sporttasche säuberlich in die Ecke stellt, seine Schuhe abstreift und feinsäuberlich daneben drapiert. Ein kurzes Schmunzeln huscht mir über die Lippen, während ich einen Seitenblick auf meine Sneakers werfe, die ich wahllos von mir gekickt habe.

»Mein Zimmer ist oben, erste Tür rechts. Ich hole uns noch schnell etwas zu trinken.« Ich warte darauf, dass Noah nickt und die Treppenstufen hinauf in den ersten Stock geht, bevor ich in die Küche verschwinde und den Kühlschrank nach zwei Coladosen durchwühle.

Dann nehme ich mir noch eine Tüte salzige Cracker aus dem Vorratsschrank, die eigentlich meinem Vater gehören. Aber er wird es schon verkraften, denke ich mir und gehe mit vollgepackten Armen nach oben.

Im Zimmer angekommen bemerke ich, dass sich Noah über meinen Schreibtisch gebeugt hat und meine Pinnwand betrachtet. »Man merkt dir deinen Traum richtig an ...« Er dreht sich zu mir um und lächelt sanft. »Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen?«

Ich stelle die Sachen auf meinem Nachtisch ab und setze mich aufs Bett. »Ich habe als kleines Kind mit meinen Eltern Nachrichten geschaut. Da wurde berichtet, dass zwei Journalisten wegen einer Berichterstattung verfolgt wurden. Ich habe es nicht verstanden, weil ich dachte, dass jeder ein Recht darauf hat, etwas zu schreiben. Gerade wenn es der Wahrheit entspricht. Und da habe ich den Entschluss gefasst, selbst Journalistin zu werden, vielleicht auch um alle anderen zu ehren, die mit ihrem Leben dafür bezahlt haben.«

Ich werde es nie vergessen, wie ich mit jungen Jahren vor dem Fernseher gesessen habe und meine Augen immer größer und runder wurden, während die Nachrichten das Geschehen schilderten. Vielleicht konnte ich damals noch nicht verstehen, was es heißt, für seine Meinung verfolgt zu werden. Aber ich habe verstanden, dass jeder das Recht auf Äußerung haben sollte. Das Recht zu zeigen, was in der Welt falsch läuft. Lügen aufzudecken und auch die schönen Dinge zu zeigen.

Die Matratze sinkt sich neben mir, ich drehe den Kopf zur Seite und mustere Noahs Seitenprofil. Auch im Sitzen überragt er mich um einen ganzen Kopf. »Das ist ziemlich ...«

»Dämlich?«, beende ich halbgrinsend seinen Satz.

Er schüttelt den Kopf. »Mh, nein ... eigentlich ziemlich beeindruckend.« Überrascht von seiner Äußerung weiten sich meine Augen ein Stück. Beeindruckend? Das hat noch nie jemand zu mir gesagt. Natürlich meinten schon viele zu mir, dass sie beeindruckt sind. Aber das galt mehr meinen ganzen Leistungen in der Schule und die Verbissenheit zu meinem Traumstudium zu gelangen.

»Du inspirierst Menschen, Ava Price.« Er wirft mir ein Grinsen zu und entblößt dabei seine perfekten weißen Zähne. Mein Herz macht einen Hüpfer, meine Wangen fangen an zu glühen.

Leicht senke ich meinen Kopf nach unten, dabei fallen mir ein paar Strähnen vors Gesicht. »Jetzt übertreib nicht«, versuche ich sein Kompliment aus der Luft zu schlagen und ziehe anschließend die Unterlippe zwischen meine Zähne. Ich konnte noch nie wirklich mit Komplimenten umgehen und von Noah schon gar nicht.

»Es ist wahr. Du steckst einen an, ein Ziel im Leben zu wollen.« Er seufzt und schließt für ein paar Sekunden die Augen.

Vorsichtig lasse ich mein Gewicht zur Seite fallen und stoße mit der Stirn an Noahs Schulter. Ich spüre den Puls meines Blutes in den Ohren, alles rauscht und mein Körper erhitzt sich ins Unermessliche. Einen kurzen Moment verstehe ich nicht, was mit mir los ist. Doch dann kapiert ich es schlagartig. Ich brauche ihn.

Ohne ein Wort zu sagen rutsche ich von ihm weg und deute stumm an, dass er sich aufs Bett legen soll. Irritiert tut Noah das, behält mich jedoch mit seinem wachsamen Blick im Auge. Doch ich werde nichts Unüberlegtes tun und kuschle mich nah an Noah heran, den Kopf auf seine Brust gelegt. Leise lausche ich seinem Herzschlag.

Seine Fingerspitzen huschen über meinen Rücken und finden einen Weg unter mein Oberteil. Sofort breitet sich eine ganze Gänsehaut aus, als Noah sachte mit den Fingern über meine nackte Haut fährt. Doch mehr passiert nicht. Seine Hand bleibt einfach stehen.

»Noah?«

»Wir haben Zeit.«

Ich nicke und schließe die Augen. Genieße Noahs Hände auf meinem Körper, seine Wärme und den dumpfen Herzschlag am Ohr. Wir haben alle Zeit der Welt. Jetzt zählt nur noch, das Negative zu vergessen.

Am Ende gab es doch einen kleinen Noah/Ava-Moment. 🥰
Wie immer hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat. Startet schön ins Wochenende & bis Sonntag. 😊😇

Eure A. ❤️

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