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Kapitel 4

„Warum habe ich nie etwas davon gewusst?", fragte ich vorsichtig und packte in eine unbeholfene Geste, meine Verwirrung, meine Verzweiflung, meine Einsamkeit und das Gefühl des ausgeschlossen seins.

Chris und Jon hatten hier unten trainiert, ihren Spaß gehabt (jetzt mal ernsthaft, das war wohl der absolut großartigste Ort für Verstecken, Abfangen, oder beides kombiniert), Partys gefeiert und Mädchen entführt. Bäh! Und ich hatte nicht einmal von der Existenz dieses monströsen Tunnelsystems gewusst. Tja, woher kam da bloß der Gedanke, unerwünscht wie eine Kellerassel zu sein? Was war nur los mit mir? In meiner Fantasie lebte ich schon gemeinsam mit meinen Freunden, der Spinne im Abzugsrohr, so hatte ich mir meine Geburtstagsfeier aber wirklich nicht vorgestellt.

„Warum habe ich nie etwas von hier unten gewusst?", wiederhole ich, diesmal mit der Stimme eines jaulenden Dackels.

Dad blickte zerknirscht zu Boden, während Grandpa mein Gejammer mit einem Blick quittierte, als würde er mich tatsächlich mit einer Kellerassel gleichsetzen.

„So war es einfach am besten. Für deine Sicherheit!"

Die blödeste Ausrede, die ich je gehört hatte! Mein Inneres kochte, es würde mich nicht wundern, würden mir Dampfschwaden aus den Ohren blasen. Als müsste man mich beschützen. Vor was denn? Imaginäre Dämonen, die mir meine Hausaufgaben fressen könnten?

„Und warum gerade jetzt?", fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

„Die Situation hat sich geändert. Dein Bruder ist verschwunden. Wir wissen nicht, wo er ist, geschweige denn, ob er wieder zurückkommt."

Das war sowas von klar! Natürlich ging es wieder um meine Brüder. Es war ja nicht so, als wäre Chris von einer Gruppe rechtsextremer entführt worden, um jetzt für sein Leben Lösegeld zu fordern. Der aufmerksamkeitssüchtige, pubertierende Schnösel war einfach für eine Auszeit auf ein Abenteuer abgehauen. Zugegeben, da sprach die Eifersucht aus mir. Innerlich rügte ich mich für meine Gedanken, äußerlich setzte ich ein versonnenes Gesicht auf, Dad sollte sich meinetwegen nicht auch noch Gedanken machen. Stattdessen mache nun ich mir Sorgen um ihn. Dad wirkte nicht nur betrübt, sein sonst so jugendliches Gesicht war von Falten durchzogen, die grauen Augen müde und erschöpft, alles an ihm erschien ausgelaugt und kaputt. Irgendwie auch verständlich, Chris war nun seit mehr als einer Woche wie vom Erdboden verschluckt. Als ich anlässlich meines Geburtstages nachhause kam, erzählten sie mir mit fünf Tagen Verspätung von seinem Ausbüchsen. Ganze fünf Tage! Wer weiß, ob sie es mir überhaupt berichtet hätten, wäre ich nicht nachhause gekommen. Ich war wie vom Schlag getroffen und als Grandpa verkündete, sie hätten die Polizei noch nicht eingeschaltet, rastete ich total aus. Das war doch nicht normal. Von meinem Bruder fehlte jede Spur und sie taten einfach nichts. Ohne Zweifel war Chris' Verschwinden mit ihren Geheimnissen verknüpft, doch die Verbindung war mir rätselhaft und ich konnte mir einfach keine vernünftige Erklärung zusammenreimen.

„Aber was habe ich damit zu tun?", bohrte ich nun weiter nach.

Ich brauchte einfach eine Antwort. Andernfalls würde ich noch durchdrehen. Wie konnte meine Mutter dabei nur so ruhig bleiben. Kein Wunder, dass sie es an der Seite meines Vaters nicht mehr ausgehalten hatte. Diese Geheimnisse waren einfach nicht gesund.

Es war mein Großvater, der sich endlich dazu herabließ, mir zu antworten. Im Nachhinein wäre es mir lieber gewesen, er hätte es nicht getan.

Er zog, wie beiläufig seine Krawatte zurecht und räusperte sich, als hätte er eine lange Ansprache zu halten, dabei waren es nur wenige Worte. Wie das Abreißen eines Pflasters, schnell und schmerzhaft.

„Ginevra, du wirst an die Stelle deines Bruder treten und seinen Platz in unseren Reihen einnehmen!"

Da musste ich erstmal hart schlucken. Seine Worte waren für mich nur reinster Kauderwelsch. Doch für ihn und Dad schien alles klar zu sein. Etwas Feierliches lag in seiner Stimme, nur zum Feiern war mir gar nicht zumute. Seine Miene war so entschlossen, in diesem Moment war ich mir zu hundert Prozent sicher, für seine Ziele würde er über Leichen gehen. Egal ob Familie oder nicht, ich war mit ihnen allein in irgendwelchen unterirdischen, geheimen Kellergängen, obwohl ich sie erst wenige Minuten zuvor über Dämonen reden gehört hatte, und jetzt wollten sie mich auch noch in ihre Sekte aufnehmen! Das war alles ganz und gar nicht gut. Zum ersten Mal bekam ich richtig Angst.



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Hey :) Na, was haltet ihr von Ginnys Familie? :D

LG Anira




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