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Kapitel 1

Mein Geburtstag. Sweet Sixteen!
Vom sechzehnten Geburtstag erhoffte man sich zumeist eine teuflisch gute Fete, reichlich Alkohol, laute Musik, die die Nachbarn zur Verzweiflung bringt und sexy Jungs. Kurz und knapp: Party, bis die Polizei aufkreuzt. So war zumindest meine Wunschvorstellung von meinem Geburtstag gewesen. Aber nichts da! Ich saß eingeklemmt zwischen meiner Großmutter und meiner Tante Chloe auf einem Sofa im Salon, welches so unbequem war, dass es verboten sein sollte darauf zu sitzen. Naja, eigentlich war es auch nur ein Ziersofa, also zur Deko. Aber besser als drei Stunden durchgehend zu stehen. Unsere Familie war groß und alle waren versammelt. Großeltern, Eltern, Tanten und Onkel, eine Schar von Cousins und meine Brüder, naja genau genommen nur einer von ihnen. Ein Grund, warum die Sitzplätze rar waren. Meine Tante Chloe, eine Wirtschafsberaterin, sagte immer mal wieder: „Uns Folletts gibt es in Überproduktion!" Dann lachte sie aus vollem Hals und als gutem Verwandten blieb einem nichts anderes übrig, als mitzulachen. Zwar nur leise, aber gerade laut genug, sodass es höflich ist. Tante Chloe erzählte immer Witze, die meisten waren nicht gerade lustig, genau genommen waren sie meist auch einfach zu grotesk, um sie zu verstehen. So wie jetzt:

„Eine überintelligente, von Forschern gezüchtete Perserkatze wird von Aliens in den Weltraum entführt. Was sagt sie zu ihren Kidnappern?", fragte sie, die Lippen fest zusammengekniffen, um ihr Lachen zu unterdrücken. Ihr rundes Gesicht wirkte, als würde es jeden Moment platzen.

Grandma neben mir wirkte genauso entgeistert, wie ich mich fühlte, ihr Kinn war nach vorne geneigt, der Kopf schief gelegt, als würde sie angestrengt nachdenken. Tat sie wahrscheinlich auch. Und zwar, was mit ihrer Tochter los war. Ich kicherte. Tante Chloe nahm das als Zeichen dafür, dass ich auf die Pointe gekommen war. Bevor ich es wieder rückgängig machen konnte, prustete sie laut los: „Genau! Sie sagt: Habt ihr mich mit Einstein verwechselt?"

Tante Chloes lautes Lachen zog Aufmerksamkeit auf uns. Während ich zutiefst verwirrt versuchte, aus ihren Worten schlau zu werden, gesellte sich Onkel Ben zu uns und verwickelte Chloe in ein Gespräch. Als ich mich dankbar lächelnd davonstahl, zwinkerte er mir im Vorbeigehen gut gelaunt, wie immer, zu. Ich will damit ja nicht groupiemäßig klingen, aber Onkel Ben war ganz schön cool für sein Alter: über dreißig, unverheiratet und Künstler. Außerdem war er der einzige männliche Nicht-Geheimniskrämer der Familie. Allein deswegen mochte ich ihn schon am Liebsten.

Nun, wo ich Tante Chloes Fängen entgangen war, wusste ich nicht viel mit mir anzufangen. Der Salon war viel zu voll, also entschied ich ein wenig frische Luft schnappen zu gehen. Mein Hintern tat weh vom Sofaalbtraum, weshalb ich steifer ging als sonst, nichts von der sonstigen Grundeleganz. Ich seufzte. Erst wenige Stunden sechzehn und ich kam mir schon uralt vor.

Je weiter ich mich vom Salon entfernte, umso leiser wurde es und ich konnte mich endlich ein wenig entspannen. Der Hauptflur war sonnendurchflutet, die Fenster waren in den Garten hinaus geöffnet, alles in allem, ein fantastischer Spätfrühlingstag. Besonders für schottische Verhältnisse. Tief durchatmend lehnte ich mich aus dem Fenster und ließ mir die zarten Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen. Mit geschlossenen Augen genoss ich für einen Augenblick die Ruhe vom Land. Etwas, was ich unter normalen Umständen im Internat in London nur sehr selten erlebte. Hier war es so idyllisch und ruhig, es fehlten nur noch Heidi und Peter, die mit ihren Ziegen durch den Garten tanzen.

„Das kannst du nicht machen!", ließ mich die harsche Stimme meines Vaters aufschrecken.

Im ersten Moment dachte ich, er meinte mich und meine Ziegen- Tagträume. Erschrocken drehte ich mich in alle Richtungen, doch niemand war im Flur.

„Natürlich, uns bleibt doch gar nichts anderes übrig", sagte nun mein Großvater.

Spät aber doch registrierte ich, dass sie im Garten redeten. Vermutlich, um ungestört zu sein. Wie immer halt. Sie gehörten zu den Geheimniskrämern, beide. Genau genommen waren sie sogar die Anführer, soweit ich das mit meinen spärlichen Informationen zumindest vermutete. Deshalb war die Gelegenheit auch einfach zu verlockend. Ich war von grundauf ein sehr neugieriger Mensch, aber die Tatsache, dass ich seit Jahren aus all ihren Geheimnissen herausgehalten wurde, stichelte mich nur noch mehr an, herauszufinden, was sie verbargen.

„Sie ist doch noch ein kleines Mädchen. Es war besprochen, sie komplett herauszuhalten. So war das abgemacht. Wofür wären sonst die letzten Jahre Sicherheit gut gewesen?", fragte Dad mit unverhohlenem Zorn in der Stimme.

Sein blonder Haarschopf tauchte hinter einem Hortensienstrauch auf und ich duckte mich schnell. Mit angehaltenem Atem kauerte ich mich unter das Fenster. Von draußen hörte ich weiter das Gespräch.

„Quatsch. Sie ist sechzehn. In dem Alter tötete ich meinen ersten Dämon!"

Um Gottes Willen. Was redete er da. Das klang gar nicht gut. Eigentlich war ich immer davon ausgegangen, dass Grandpa in bester Verfassung war, mir wäre nicht aufgefallen, dass er senil werden würde, aber nun ja, vielleicht ging es ihm doch nicht so gut, wie gedacht...

„Niemand weiß, wo der Junge ist. Geschweige denn davon, ob er wieder zurückkommt."

Natürlich, es ging um Christian, meinen Bruder. Auch wenn wir nicht mehr im 16. Jahrhundert lebten und für den Erhalt einer Blutlinie zuständig waren oder so, dennoch waren Christian und sein Zwilling Jonathan in den Augen meines Vaters und meines Großvaters Goldsterne. Ihre Lieblinge. Das soll nicht eifersüchtig klingen, ganz und gar nicht. Jonathan und Christian waren meine größten Vorbilder. Zwar nur ein Jahr älter, aber so ist das nun mal mit kleinen Schwestern. Als ich klein war, betete ich die zwei geradezu an. Sie waren ganz schöne Lausburschen, hatten immer ein paar Streiche parat und machten meinen Eltern das Leben ganz schön schwer. Aber das war nichts gegen mich. Mit ihnen als Vorbild und meiner grenzenlosen Fantasie machte ich ihnen gewaltige Konkurrenz.

Für ein kleines Mädchen vom Lande gehört Langweile zum Alltag. Nieder mit allen Vorurteile schindenden Heimatfilmen, die Idylle und Friede, Freude, Eierkuchen vorgaukeln. Aber wie man von den großen Hollywoodstreifen schon weiß, die Realität ist ganz anders.

Jon und Chris wurden älter, langweiliger und spießiger. Mit dem Alter vergaßen sie alle Schwüre, mich niemals allein zu lassen und sie wurden zu denselben Geheimniskrämern wie unser Vater. Das mag jetzt weinerlich und memmenhaft klingen, aber ich hatte niemanden zum Spielen. Hunderte neunmalkluge Psychologen würden mir zustimmen, dass allein sein für Kinder ungefähr so schlimm ist wie Wasser für Katzen und es zu einem gestörten Sozialverhalten und interaktivem Umgang führt, oder wie auch immer die blöden Fachbegriffe dazu lauten.

Ich wurde zuhause unterrichtet, weswegen mein einziger Ansprechpartner ein schräger Professor war. So traurig es nun klingen mag, er war mein bester Freund, und zugleich auch mein einziger. Außerdem verstand nur er, dass mir in so einer langweiligen Umgebung gar nichts anderes übrig blieb, als Streiche zu spielen.

Er fand meine Ideen ungemein komisch und war das ein oder andere Mal durchaus bereit mir zu helfen. Ohne ihn wäre ich in dieser trüben Gesellschaft eingegangen wie eine verwelkte Blume.

Dad, Chris und Jon waren immer viel zu beschäftigt und Mum zog feinere Gesellschaft vor, zumindest bis sie ihre verpasste Jugend nachholend nach Frankreich abhaute. Anfangs versuchte sie zwar mich in ihre Veranstaltungen mit einzubeziehen, aber für ein sechsjähriges Mädchen war eine Tee Party mit Damen im Durchschnittsalter von 55 nicht gerade prickelnd.

Nachdem ich drei Anstandsdamen vergrault hatte, änderte sich alles. Zugegeben, nicht jeder kann einen Magen haben, der stark genug ist, um Insekten zu vertragen. Ich könnte noch heute laut loslachen, wenn ich daran denke, wie Miss Tinny gekreischt hatte, als ihr ein Tausendfüßler aus dem Salat geklettert war. Wenn es bis dahin noch keinen Menschen mit einer Salat- Phobie gab, so hatte ich mit dieser Aktion den Ersten gefunden.

Doch etwas Gutes hatte es, mein trauriges Landleben fand ein abruptes Ende, da mich meine Eltern in ein Internat nach London schickten. Eine fantastische Wendung.

Mit dieser Entscheidung beschlossen meine Eltern, mich nur noch in den Ferien, an Feiertagen und besonderen Anlässen, wie heute, nachhause zu holen. Ein Teil von mir war ihnen dankbar, der andere zutiefst gekränkt. Es war kein schönes Gefühl von der Familie getrennt zu sein. So anstrengend und ärgerlich die ständigen Geheimnisse und die Ausgeschlossenheit auch waren, waren sie doch meine Familie. Und seien wir doch ehrlich, wer hat denn schon eine perfekte Familie? Ich ganz bestimmt nicht.

Mit aufgeregt leuchtenden Augen lugte ich ein paar Zentimeter über das Fenstersims hinaus in den Garten.

„Ich sage: Sie muss eingeweiht werden! Und ich erlaube keinen Einwand!"

Grandpa klang ernst und nicht in der Stimmung, als wäre er für Diskussionen zu haben. Sie hatten mir den Rücken zugewandt. Dad stand nach vorne gebeugt, er wirkte in schrecklicher Verfassung. Grandpa neben ihm stützte sich zwar auf einen Stock, stand jedoch gerade und elegant wie immer. Manchmal war er einfach nur extrem respekteinflößend. Die grauen Haare nach hinten gestriegelt. Meine Mum hatte oft gemeint, dass kein Wind der Welt es wagen würde, eine seiner Haarsträhnen in Unordnung zu bringen und wo ich jetzt so darüber nachdachte, musste ich feststellen, dass sie vermutlich Recht hatte. Sogar sein Stock und Anzug passten optimal zusammen, er war wie immer tadellos gekleidet. Vermutlich das Werk meiner Großmutter, sie war einfach die reinste Perfektionistin.

Doch plötzlich klirrten einen Gang weiter in der Küche Teller.

Mit einem Ruck und einer Schnelligkeit, die man ihm gar nicht zugetraut hätte, drehte sich Grandpa einmal um seine eigene Achse und fixierte mit seinen stechend, grauen Augen das Fenster. Genau das Fenster, aus dem gerade noch mein Kopf hervor geschaut hatte. In Sekundenschnelle hechtete ich auf den Boden. Hoffentlich hatte er mich nicht gesehen. Schwer atmend stützte ich mich mit meinen Ellbogen auf den kalten Fliesen auf. Um nichts in der Welt hätte ich den Mut aufbringen können, nun aus dem Fenster zu spähen. Draußen knirschte Kies. Erleichtert atmete ich auf, sie hatten offenbar nichts bemerkt, doch eine Sekunde später keuchte ich panisch auf, denn die Eingangstür in der großen Halle hatte sich mit einem Quietschen geöffnet. Die Eingangshalle bestand aus einem großen, in die Höhe ragendem Raum, links und rechts eingerahmt von zwei Treppen, die nach oben führten. Das Letzte, was ich wollte, war beim Lauschen erwischt zu werden. Das hieß, ich hatte noch 60 Sekunden Zeit zu verschwinden, zumindest wenn sie die rechte Treppe nahmen, 30 , sollten sie die linke nehmen. Ihre Schritte auf den Marmorstufen klangen schroff und kamen immer näher. Schnelligkeit war nun angesagt.

Ohne zu zögern sprang ich auf, setzte mich so leise es ging und so schnell wie möglich in Bewegung, dann sprintete auf Teufel komm raus los.

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