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Kapitel 34 | Mallory

„Was ist denn hier los?"

Ich bin eben erst von einer anstrengenden Frühschicht im Hotel zurückgekehrt, nur um Mom, Dad und Thia auf meiner Couch vorzufinden.

„Das ist eine Intervention", kündigt meine Schwester freudestrahlend an. Sie trägt einen fransigen Jeans-Mini und ein weißes Tanktop. Das lange blonde Haar hat sie zu einem unordentlichen Seitenzopf geflochten. Ich lasse mich gegenüber von den Dreien in einen grauen Sitzsack plumpsen. Dabei rutscht mir der Gurt meiner roten Lederumhängetasche von der Schulter und diese landet mit einem dumpfen Knall auf dem Parkett.

„Was denn für eine Intervention?" Ungläubig lasse ich den Blick durch die Runde wandern. „Ich habe keinem etwas getan."

„Eben", mischt Mom sich ein. „Einschließlich dir selbst." Sie sieht mit dem goldblonden, schulterlangen Haar und einem schwarzen Kleid mit weißem Pünktchenmuster wie Anfang dreißig aus.

Meine Stirn kräuselt sich ganz von allein.

„Ich kapier's immer noch nicht", entgegne ich ein wenig gereizter. „Erklärt mir jetzt mal bitte einer, was los ist, ohne in Rätseln zu sprechen?"

„Wir machen uns einfach Sorgen, Mäuschen", sagt mein Vater, dessen tiefe, ruhige Stimme auch mich wieder ein wenig erdet. Oder es liegt an der Wärme in seinen bernsteinfarbenen Augen, die im krassen Kontrast zu dichten nachtschwarzen Wimpern und Haaren stehen, die einfach nicht ergrauen wollen. „Du scheinst momentan nur noch zu funktionieren und dabei gar nicht zu wissen, wo dir der Kopf steht."

„Ist eben alles etwas stressig gerade." Ich zucke mit den Schultern. „Willkommen in der Hauptsaison. Es regnet Touristen, wie jedes Jahr um die Zeit."

Dad seufzt.

„Es ist mehr als das und das merkt man dir auch an."

„Hat das mit dem jungen Mann von den Fotos zu tun, der dich zu seinem Geburtstag eingeladen hat?" Schmunzelnd legt meine Mutter das Kinn auf dem Handrücken ab und klimpert mit ihren langen, lackschwarz getuschten Wimpern.

Augenblicklich bohren sich meine Augen wie Godzillas Laserstrahlen in das Gesicht meiner Schwester. Das freche Grinsen ist verschwunden, nach unten flatternde Lider und gerötete Wangen haben seinen Platz eingenommen.

Nicht zu fassen, dass sie meinen Eltern von Archers Brief erzählt und ihnen Gavins Fotos gezeigt hat. Der Frau ist nichts heilig - meine Privatsphäre am allerwenigsten.

„Du bist unglaublich. Ich habe dich extra gebeten, das vorerst für dich zu behalten", fahre ich meine Schwester an. Wie ein Käfer auf dem Rücken versuche ich, mich aufzurappeln, damit ich davon stampfen und meine übergriffige Familie hier sitzen lassen kann.

Was ich mit meinem Leben mache, hat doch sonst auch keine Sau interessiert, als ich immer und überall eingesprungen bin, wo man mich gerade brauchte. Und jetzt, wo ich zum ersten Mal mit mir zu tun habe, fangen die drei an, mir auf die Nerven zu gehen.

Ich verschwinde in meiner kleinen Küche, atme tief durch und lasse mich mit dem Rücken gegen die kühle schneeweiße Wand sinken.

Natürlich ist mein Alleinsein nur von kurzer Dauer. Entnervt kneife ich die Augen zusammen, als ich das Platschen nackter Füße auf Holz vernehme. War ja klar, dass sich Thia an meine Fersen heftet.

Erst plaudert sie mein Geheimnis aus und dann kommt sie, um ihre Absolution einzufordern. Wie früher.

Als sie in meinem Sichtfeld auftaucht, wende ich mich ab. Ich habe gerade wirklich keine Lust auf den ganzen Affenzirkus.

„Siehst du, was wir meinen?" Meine Schwester hebt ihre Arme und lässt sie gleich wieder schlaff herunterfallen, sodass sie geräuschvoll gegen ihre Seiten prallen. „Du bist gereizt und weil du dich während der Arbeit zusammenreißen musst, ist es umso schlimmer, wenn du Feierabend hast." Als ich nach Luft schnappe, um ihr zu sagen, was ich von ihrer Analyse halte, kommt sie mir zuvor. „Du hast gestern einen anderen Autofahrer als struppige Klobürste bezeichnet."

Ich drücke mich von der Wand ab. Defensiv stemme ich die Hände in die Hüften.

„Der Affe hat mir die Vorfahrt genommen, außerdem konnte er mich in seiner Dreckskarre ohnehin nicht gehört."

„Glaub mir, dein Gesichtsausdruck hat ihm auch ganz ohne Audio verraten, was du von ihm hältst."

Zugegeben, solches Verhalten passt nicht zu mir, obwohl es guttut, meine Wut zur Abwechslung rauszulassen, statt alles in mich hineinzufressen.

Ich lasse ich mich auf einem der zwei Barhocker an meiner Kücheninsel nieder. Thia gestikuliert zu dem vanillefarbenen Umschlag auf der Arbeitsplatte.

Als mir dieser letzte Woche aus dem Briefkasten entgegengepurzelt kam, habe ich sofort gewusst, dass es sich bei dem Absender um Archer handelt. Denn er hat mit Bleistift eine kleinere Version seines Berglöwen-Tattoos dort verewigt, wo sonst die Adresse des Absenders hingehört.

„Hast du zugesagt?", will sie von mir wissen. Ich schüttle den Kopf.

Cynthia klettert auf den zweiten Barhocker neben mir.

„Ah, deswegen also die wunderbare Laune." Sie stützt ihren Ellenbogen auf der Arbeitsplatte ab. „Ich versteh's nicht, Sis. Es war doch voll süß von ihm, dich einzuladen, mit Flügen und allem Drum und Dran. Warum lässt du dir das entgehen?"

„Ach komm." Ich verschränke die Arme vor der Brust. „Als wärst du insgeheim nicht sauer gewesen, wenn ich mich gegen deine Abschiedsfeier und für Archers Geburtstag entschieden hätte. Außerdem ..." Ein angestrengtes Seufzen entfährt mir. „Mom braucht mich. Jedes Mal, wenn ihr kleines Mädchen nach New York verschwindet, geht es ihr tagelang miserabel. Und Dad fliegt Montag für ein paar Tage nach Miami, um an der Fotoreihe über die Everglades zu arbeiten."

Ihre Augen bohren sich in meine.

„Es tut mir leid, wenn ich dir das Gefühl gebe, dass du mir zuliebe zurückstecken musst. Ich wollte nie, dass du unglücklich bist, nur damit ich mich verwirklichen kann."

Wäre das hier ein Cartoon, würden mir die Augäpfel heraus poppen. Ich habe mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht damit.

„Uns tut es auch leid, Mäuschen." Meine Eltern tauchen im Türrahmen auf. Vor Schreck kippe ich beinahe von meinem Barhocker. „Du warst schon immer viel vernünftiger und selbstständiger als andere in deinem Alter. Um dich brauchten wir uns nie Gedanken zu machen. Du hattest ja alles im Griff. Und ich denke, darauf haben wir uns unbewusst ein wenig zu sehr verlassen", sagt mein Vater. Mom schmiegt sich in seine Seite.

„Uns ist nie die Idee gekommen, dich zu fragen, was du wirklich willst, weil uns nicht klar war, dass du unzufrieden sein könntest." Sie gestikuliert zu Archers Umschlag. „Und wenn dich der junge Mann glücklich macht, solltest du ihn nicht aufgeben." Meine Eltern lächeln sich an. „Ihr seid wirklich ein hübsches Pärchen. Das Bild von euch unter dem Wasserfall ist mein absoluter Favorit."

Augenblicklich muss ich an unseren Abend in Tsusiat Falls zurückdenken. Die Erinnerung lässt mir Hitze in die Wangen schießen. Mom schmunzelt wissend.

„Und was hat es mit dem Prospekt der University of Guelph auf sich?"

Drei Köpfe wippen in Cynthias Richtung, die mit der Spitze ihres Zeigefingers eine Studienbroschüre zu sich heranzieht. Ich balle meine Hände zu Fäusten.

„Also nehmt es mir nicht übel, Leute, aber bloß, weil ihr meinen Schlüssel habt, heißt das nicht, dass ihr hier reinschneien und in meinem Privatleben herumwühlen dürft." Mom setzt zum Sprechen an, aber ich winke ab. „Nein, ernsthaft, Mom, das ist nicht okay. Wenn es etwas in meinem Leben gibt, das ich mit euch teilen will, werde ich schon auf euch zukommen."

„Das ist doch aber genau der Punkt, Mäuschen", wirft Dad ein. „Du musst nicht immer für dich allein kämpfen. Wir haben alle Probleme und uns ist inzwischen klar, dass wir dir zu viel zugemutet haben. Das heißt aber nicht, dass wir Herausforderungen künftig nicht als Familie angehen können." Er seufzt. „Was ist denn mit Personalwesen? Macht dir das keinen Spaß mehr?"

Ich lasse den Kopf hängen.

„Dafür habe ich mich noch nie interessiert. Aber es ist ein krisensicheres Berufsfeld mit geregelten Arbeitszeiten und die Uni befindet sich ganz in der Nähe. So konnte ich ... euch öfter besuchen."

Moms Hand fliegt zu ihrem Herzen.

„Nach mir sehen - wolltest du das sagen?" Bei dem Gedanken, dass sie sich meinetwegen fühlt, als würde sie mir zur Last fallen, zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen. „Aber Kind, du kannst doch nicht dein eigenes Glück für uns opfern", sagt sie und augenblicklich packt mich das schlechte Gewissen.

„Wenn du das so formulierst, klingt es furchtbarer, als es ist. Meine Entscheidung kam mir damals vernünftig vor. Aber durch Archer habe ich verstanden, dass ich für mein Glück selbst verantwortlich bin. Wenn ich einen Traum habe, muss ich ihn verfolgen, auch wenn das gewisse Risiken birgt. Na ja und genau das habe ich jetzt vor. Andererseits will ich euch nicht im Stich lassen." Frustriert darüber, dass sich meine Ziele und die Realität scheinbar nicht miteinander vereinen lassen, vergrabe ich die Hände in meinen offenen Haaren.

Thia beginnt, in der Broschüre herumzublättern.

„Für welchen Studiengang interessiert du dich denn?"

Ich schaue erst sie, dann meine Eltern an.

„Den Bachelor in Bio-Ressourcen Management mit dem Schwerpunkt auf Pferdewirtschaft. Dann kann ich später einen Erlebnis-Reiterhof mit Pferdepension eröffnen."

Mom schlägt sich die Hand über den Mund.

„Das ist eine wundervolle Idee, meine Süße. Du warst schon immer so eine Pferdenärrin."

Meine Schultern sinken ganz von allein nach unten.

„Schon, nur ist die Guelph die einzige Uni, die mir bietet, was ich suche. Dann müsste ich aber umziehen. Ich kann nicht zwei Stunden pro Strecke zwischen Niagara Falls und Guelph hin und her fahren. Und weil Archer vermutlich einen Job auf Vancouver Island annehmen wird, heißt das, wir müssten eine Fernbeziehung führen", erkläre ich den dreien. „Er ist auch schon Ende zwanzig. Ich weiß nicht, ob er das mitmacht."

„Am besten besprichst du das dieses Wochenende persönlich mit ihm", schlägt Mom vor und plötzlich finde ich mich in einer Familienumarmung wieder. Moms Haar riecht nach grünen Äpfeln und Dads einfaches weißes T-Shirt nach Aprilfrische-Weichspüler.

„Genau, du fliegst da auf jeden Fall hin", flötet meine Schwester, als wir unsere Umarmung wieder in ihre Einzelteile auflösen. „Aber vorher gehen wir ein Geburtstagsgeschenk für Archer kaufen - und damit meine ich sexy Unterwäsche für dich." Oh Gott, das hat sie gerade nicht vor unseren Eltern gesagt.

Dad räuspert sich.

„Also, da bin ich raus."

Mom wirft lachend den Kopf in den Nacken und schiebt ihn mit einer Hand zwischen seinen Schulterblättern in mein Wohnzimmer zurück.

──⇌••⇋──

„Bis zum nächsten Mal", trällert mein Uber-Fahrer, Chris, mir über seine Schulter hinweg entgegen, als ich an der Biegung zum Channing/Tuffin Haus aus seinem schwarzen SUV steige. Vom Alter her schätze ich ihn auf Mitte dreißig. Die kurzen goldblonden Locken verschwinden beinahe vollständig unter einem braunen Cowboyhut, das Gesicht ist bis auf einen Oberlippenbart glattrasiert und er trägt ein Karohemd in Brauntönen.

Ich schenke ihm ein letztes Lächeln.

„Danke Ihnen. Schönen Tag noch."

Das Herz hämmert in meiner Brust, als ich auf wackeligen Beinen die Einfahrt entlanggehe.

Menschen tummeln sich auf der Veranda, der Treppe sowie vor und in der Garage. Entlang der Einfahrt sind schätzungsweise zwanzig Fahrzeuge geparkt.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals so aufgeregt gewesen zu sein. Vielleicht will Archer mich gar nicht sehen, nachdem ich ihm abgesagt habe. Vielleicht-

Tief und langsam atme ich erst ein, dann wieder aus. So darf ich nicht denken.

Als ich mich dem Haus weiter nähere, fällt mir auf, dass in der Garage ein Buffet errichtet wurde. Auf zwei länglichen Tischen reihen sich Salatschüsseln, Schalen mit Dips und Kräuterbutter, Brot, Besteck und Geschirr aneinander.

Neben dem Rolltor erspähe ich eine alte Badewanne voller Crushed Ice, mit zahlreichen Bier- und Limodosen darin.

In dem Moment ertönt inmitten des Stimmenwirrwarrs ein männliches Lachen, das ich zwischen tausenden wiedererkennen würde. Ich folge dem Klang mit den Augen die Veranda-Treppe hinauf - und da entdecke ich ihn.

Archer steht mit dem Rücken zu mir. Von hier unten kann ich nur seinen Oberkörper erkennen. Da direkt vor ihm milchige Rauchschwaden aufsteigen, nehme ich an, dass er das Zepter über den Grill an sich genommen hat. Mein Birthday Boy. Noch hat er keine Ahnung, dass ich hier bin.

Zwei Typen in seinem Alter sind auf der Treppe in eine Unterhaltung über Lacrosse vertieft, als ich mich nach oben begebe.

„Hi, könnt ihr mich bitte kurz durchlassen?", frage ich die beiden gerade so laut, dass nur sie mich hören können. Der rechte trägt einen kleinen silbernen Septum-Ring an der Nase und eine silberne filigrane Brille mit ovalen Gläsern. Die glatten schwarzen Haare hat er beidseitig zu engen Zöpfen geflochten.

Der andere trägt das ebenfalls lange schwarze Haar vermutlich in einem tiefen Pferdeschwanz oder einem Zopf. Von vorn ist das für mich nicht zu erkennen. Er hat seinen Oberkörper in ein dunkelbraunes ausgewaschenes Nirvana Band-Shirt mit gelber Aufschrift gehüllt.

„Na klar", erwidert der Mann im Nirvana Shirt.

Sie unterbrechen ihr Gespräch und rutschen enger aneinander, damit ich links an ihnen vorbeihuschen kann.

„Viel Spaß", flötet der andere.

Ich schenke ihnen ein herzliches Lächeln, das beide erwidern.

„Danke, euch auch."

Von Archer trennen mich nur noch wenige Schritte. Hinter ihm entdecke ich Hunter, ja sogar Wren, die sich vor der offenen Glasschiebetür scheinbar irgendwas auf Hunters Handy anschauen.

Als hätte Archers kleiner Bruder meine Anwesenheit gespürt, blickt er in meine Richtung. Seine Augen weiten sich. Auch Wren scheint zu merken, dass sein Gegenüber abgelenkt ist. Der große Blonde scannt seine Umgebung ab, bis er mich entdeckt.

Damit sie die Überraschung nicht verderben, verliere ich keine Zeit mehr. Ohne groß darüber nachzudenken, schlinge ich von hinten die Arme um Archers Mitte. Sein Körper versteift sich unter meiner Berührung.

„Happy Birthday", murmle ich knapp neben seiner Wirbelsäule in den schwarzen Stoff seines kurzärmligen Hemdes. Mein Herz flattert wie die Flügel eines Kolibris. Tausend Emotionen treffen mich auf einmal, die stärkste davon ist Wiedersehensfreude. „Ich hab' dich so vermisst, Arch."

Meine Stimme bebt, dabei wollte ich seinen Geburtstag doch nicht mit Tränen begießen.

„Stehst du da wirklich, wenn ich mich umdrehe oder ist das gerade einfach nur extrem realistisches Wunschdenken?"

Mit der Rückseite meiner rechten Hand wische ich mir über die Wange und schniefe dabei.

„Keine Halluzination. Ich bin echt."

Holz klimpert gegen Metall, als er die Grillzange in die dafür vorgesehene Halterung steckt.

„Hunt, machst du mal kurz weiter?"

Der mustert uns schmunzelnd.

„Von wie kurz reden wir? Drei Minuten? Fünfzehn?"

Hunters Lachen verfolgt uns, als Archer mich bei der Hand an den anderen Partygästen vorbei in das Atelier seines Vaters zieht. Erst, als hinter uns die Tür zufällt, wirbelt er zu mir herum und nimmt mein Gesicht in seine Hände.

Der Raum riecht nach Sägespänen. Archers Haut fühlt sich rau und trocken auf meiner an, als hätte er in letzter Zeit viel mit Holz gearbeitet.

„Peach", haucht er Millimeter vor meinem Gesicht, „ich kann nicht fassen, dass du wirklich hier bist. Was ist mit der Abschiedsfeier deiner Schwester - und deiner Mom?"

„Sie haben mir in meiner Wohnung aufgelauert und mir gewissermaßen in den Hintern getreten, dass ich herkommen soll. Das mit meinem Studienwechsel wissen sie auch."

Sein warmer Atem kitzelt meine Kopfhaut, als er geräuschvoll lächelt. Er ist mir so nah, dass ich ihm mühelos die Arme um den Hals legen könnte.

„Ereignisreiche Woche, hm?"

Unsere Blicke treffen sich. Seine Augen haben in der künstlichen Beleuchtung des Ateliers die Farbe sonnenwarmer Baumrinde angenommen.

Plötzlich muss ich kichern.

„Meine Eltern haben auch das Foto gesehen, das Gavin in Tsusiat Fall von uns gemacht hat."

Ein Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen.

„Wenn die wüssten, was danach passiert ist."

„Wissen sie", gebe ich zurück, „glaub mir. Die zwei waren auch mal jung."

Ich quieke auf, als Archer meine Hüften mit beiden Händen umfasst, dann meinen Hintern.

„Hey", protestiere ich halbherzig. „Was machst du denn da?"

Seine Augen funkeln spitzbübisch.

„Ich hab' nur das eiserne Höschen gesucht."

„Den Keuschheitsgürtel?" Meine flache Hand landet auf seiner Brust, aber er lässt sich nicht einen Millimeter von mir schieben. „Ist ein wenig zu spät, um meine Tugend vor dem lüsternen Wüstling zu schützen, findest du nicht?"

Spielerisch beißt Archer in meine Halsbeuge, liebkost dabei die empfindsame Haut an der Stelle mit der Zunge, sodass mir das Blut überallhin rauscht, nur nicht ins Gehirn.

„Mhm, nenn mir einen Mann, der in deiner Nähe nicht zum Ober-Wüstling werden würde." Seine Lippen tanzen über meine Kehle, ich keuche auf, als er eines meiner Ohrläppchen zwischen die Zähne zieht und sachte daran knabbert.

„Bekommen wir das hin, Arch?"

Von einem Augenblick auf den anderen schlägt die Stimmung um. Er löst sich von mir, blickt mir fest in die Augen.

„Was genau?", will er von mir wissen.

„Eine Fernbeziehung meine ich."

Er legt den Kopf schräg.

„Ich bin verrückt nach dir." Zuneigung hallt in jeder Silbe wider. „Am liebsten hätte ich dich im Juni gar nicht gehen lassen. Ich wäre dir echt fast hinterher geflogen." Seine Schultern fallen, als er lange ausatmet. „Und wenn wir vier Jahre lang eine Fernbeziehung führen müssen, um zusammenbleiben zu können, dann bin ich dabei. Darüber muss ich nicht nachdenken."

Mein Blick huscht zwischen seinen Augen hin und her. Seine Worte rühren mich beinahe zu Tränen.

„Du-" Meine Stimme lässt mich im Stich. „Du wolltest mir hinterher fliegen?"

„Du hast keine Ahnung, wie schwer es mir gefallen ist, dich loszulassen", erwidert er sanft. „Aber du hast mich um den Abstand gebeten - den du offensichtlich auch gebraucht hast - also hab' ich mich zurückgenommen."

„Arch." Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mir ist schleierhaft, womit ich diesen Mann verdient habe.

„Darf ich dich denen da draußen jetzt bitte als meine Freundin vorstellen?"

Damit zaubert er mir ein beinahe schmerzhaftes Lächeln auf die Lippen. Ein Stück mehr und mein Kopf wird in zwei Hälften gespalten.

„Darfst du", antworte ich. Archer hüllt mich in seine starken Arme, die mich schon so viele Male aufgefangen haben.

„Danke, dass du die Raubtiere aus meinen Träumen vertrieben hast, Peach."

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