
Kapitel 31 | Mallory
„Vielen Dank, dass Sie heute hier erschienen sind. Mein Name ist Cynthia Levisay und wie Sie vermutlich alle wissen, wurde ich am achten Juni in der Nähe von Thrasher Cove entführt. Am vierundzwanzigsten Juni hat sich mein Entführer, Connor Lovell, ganz unerwartet dazu entschieden, mich freizulassen."
Die Fingerknöchel meiner Schwester beginnen, sich weiß zu färben, so sehr klammert sie sich an ihrem A4-Zettel fest. Ansonsten sieht sie ungeschminkt, mit einem grauen Kapuzenpullover und simplen schwarzen Leggings bekleidet, wie immer umwerfend aus.
Cynthia schließt die Lider, ihre Kehle bewegt sich, als müsse sie schwer schlucken. Einer der Journalisten in der letzten von drei Stuhlreihen fasst das offenbar als Einladung auf, die Ansprache meiner Schwester zu stören. Von hier aus kann ich nur kurze, zur Seite gekämmte braune Haare und eine viereckige Brille mit fettem schwarzem Rahmen erkennen.
„Hat er Sie vergewaltigt? Was haben Sie ihm versprochen, damit er Sie gehen lässt?" Die Stimme hört sich jung an, Mitte zwanzig vielleicht, und strotzt ebenso vor Ambition wie zurückgebliebener Menschlichkeit.
„Keine Fragen. Vor allem nicht solche", bellt Detective Sergeant Bradley so laut, dass ich glaube, die hohen Fenster der kleinen Highschool-Turnhalle scheppern zu hören. „Miss Levisay befindet sich in psychologischer Betreuung und ist angehalten, sich keinem unnötigen Stress auszusetzen. Seien wir doch einfach dankbar, dass sie heute hier überhaupt zu uns spricht."
Seiner grantigen Ausstrahlung zum Trotz ist dieser Mann ein Segen. Dank ihm waren Fotoaufnahmen nur vor Beginn der Pressekonferenz gestattet. Währenddessen dürfen zwar die Kameras mitlaufen, aber das Fehlen klackender Auslöser und Blitzlichter macht es meiner Schwester sicher leichter.
Als hätte sie meine Gedanken gelesen, bohren sich ihre Augen in meine.
„Komm schon Süße, du musst nur noch die Erklärung ablesen, dann hast du es geschafft", möchte ich ihr am liebsten zurufen, aber das geht natürlich nicht. Damit würde ich sie nur aus dem Konzept bringen.
Mit dem Hauch eines Lächelns auf den Lippen, nicke ich ihr zu. Presseleute sind wie Geier und ich habe das Gefühl, auch die Öffentlichkeit will lieber eine brutale Folter-Geschichte hören als die Wahrheit.
Detective Sergeant Bradley hat Thia geraten, nicht zu stark aufzutreten oder Connor in irgendeiner Form in Schutz zu nehmen, da sie sonst, seiner Meinung nach, schnell zum öffentlichen Hassobjekt werden könnte.
Nicht, dass es mir schwerfiele, seinen Rat zu befolgen. Ich würde Connor noch immer gern an die Gurgel gehen. Er verdient jede Sekunde der Haftstrafe, die hoffentlich auf ihn zukommt.
Thias Brust hebt und senkt sich sichtbar. Sie muss den Kopf ganz zur Seite drehen, um mich anzusehen, da die Stuhlreihen halbkreisförmig um die kleine Tribüne herum aufgebaut wurden, auf der das Rednerpult steht. Ich habe mich für den letzten Stuhl in der ersten Reihe ganz links entschieden. Den, der der Tribüne am nächsten ist.
Es kostet mich Kraft, fest in Thias Augen und nicht auf ihre zitternden Hände zu blicken, während ich am liebsten aufspringen und sie in meine Arme schließen würde.
„Ich hatte mich abseits des Weges unten am Meer auf einen Felsen gesetzt und wartete auf die Rückkehr meines Wanderkollegen. Der war ins Lager zurückgekehrt, um etwas zu holen. Irgendwann wurde mir langweilig, da er eine gefühlte Ewigkeit nicht zurückkam. Also ließ ich meine Regenjacke und Schuhe liegen, wo ich sie ausgezogen hatte. Dann begann ich, auf den Felsen herumzuklettern, bis ich umknickte und ins Meer stürzte. Dabei habe ich mir den Kopf gestoßen", fährt sie fort. „Salzwasser drang in Mund und Nase, als ich versuchte, mich über der Oberfläche zu halten. Irgendwann gelang es mir, an Land zu klettern. Wie weit ich abgetrieben war, wusste ich nicht. Aber ich fühlte mich sehr schwach und klagte über starke Schmerzen am Sprunggelenk. Da ich einen langen Wandertag hinter mir gehabt hatte, war ich wohl vor Erschöpfung eingeschlafen. Denn als ich zu mir kam, dämmerte es bereits. Mein Sprunggelenk schmerzte noch immer und so hatte ich Angst, dass ich es nicht allein zum Zeltplatz zurückschaffen würde." Cynthia macht eine dramatische Pause. Ich weiß aber schon, was jetzt kommt. Die feinen Härchen an meinem Körper stellen sich auf.
„Connor Lovell näherte sich mir mit seinem Motorboot. Da ich ihn am Vortag der Wanderung im Büro von Shawn Fisher's Blue Vast Tours angetroffen und mich eine ganze Weile mit ihm unterhalten hatte, war ich natürlich erleichtert, ihn zu sehen und zögerte nicht, bei ihm einzusteigen. Es war bereits dunkel, als wir Port Renfrew erreichten und dann in seinem Auto weiter zum Büro fuhren. Mister Lovell erklärte mir, dass er mich aufgrund der Beule an meiner Schläfe und des geschwollenen Sprunggelenks ins nächste Krankenhaus nach Victoria bringen müsse. Da man im Camp in Thrasher Cove aber bereits nach mir suchte, bat er mich, im Wagen zu warten, damit er vom Büro aus einen Funkspruch an seinen Vorgesetzten Shawn Fisher absetzen könne. Wie ich später erfahren habe, hat er stattdessen den Rettungskräften von Search and Rescue mein Verschwinden gemeldet."
Eine attraktive Blondine in der Mitte der ersten Reihe, deren Körperform mich an die schaumgeborene Göttin Venus erinnert, bohrt schneeweiße Schneidezähne in ihre blutrot geschminkten Lippen, als sie eine Hand hebt.
Detective Sergeant Bradley schüttelt den Kopf, obwohl, oder womöglich erst recht, weil sie ihn aus halb-geschlossenen Schlafzimmeraugen mustert und dabei eine naturblonde Strähne um ihren Zeigefinger zwirbelt.
Nimm das, Venus, und klapp deine Muschel wieder zu - Wortspiel beabsichtigt! Keine Fragen heißt keine Fragen.
„Als wir eine Weile in Richtung Victoria gefahren waren, setzten schwere Regenschauer ein und Mister Lovell bog in eine kleinere Straße." Die Otter Point Road - ich werde den Namen nie vergessen. „Mister Lovell sagte mir, dass er in regelmäßigen Abständen auf einer alten Farm nach dem Rechten sehen würde, bis die Kinder der Besitzerin, einer gebrechlichen Pflegeheim-Bewohnerin, einen Käufer dafür gefunden hätten. Er erkundigte sich bei mir, ob es in Ordnung sei, wenn wir kurz dort halten würden und merkte an, dass es bei Starkregen ohnehin sicherer sei, das Auto stehenzulassen. Mir kam das nicht ungewöhnlich vor. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe und so stimmte ich zu. Wir verließen das Auto und er führte mich zu einer Art Scheune. Diese war mit einem großen eisernen Vorhängeschloss versehen, für das Mister Lovell den Schlüssel bei sich trug." Cynthia legt sich eine zitternde Hand über den Mund. Es wird ganz still, als hätten sämtliche Menschen im Raum den Atem angehalten.
„Dann ...", krächzt sie mit zittriger Stimme, „... packte er von hinten aus heiterem Himmel meine Handgelenke, überstreckte meine Arme und schob mich eine etwas mehr als schulterbreite Treppe hinunter, die unter einer unauffälligen Bodenklappe verborgen gewesen war. Ich wehrte mich, doch sein Griff war so ... so ..." Cynthias Tonfall wird beinahe hysterisch, als würde sie das Beschriebene gerade durchmachen.
„Meine Schultergelenke verkeilten sich. Alles, was ich tun konnte, war, die Hacken in den Boden zu stemmen, doch natürlich war er viel stärker und ich verletzt. Wir erreichten eine Art unterirdische Vorratskammer oder Keller. Der Boden und die Wände waren glatt betoniert worden, es gab keine Möbel, keine Toilette, aber wenigstens brannte da unten Licht. Die ganze Zeit über habe ich Antworten verlangt, geweint oder ihn angeschrien - Mister Lovell hat jeden meiner Versuche, zu ihm durchzudringen, ignoriert." Sie wischt sich mit der Rückseite ihrer Hand über die Augen. Tränen prickeln auch in meiner Kehle, nur muss ich stark bleiben. Für sie.
„Er zog sich den Kapuzenpullover aus, legte ihn auf den Boden und bedeutete mir, mich darauf niederzulassen. Dann schloss er mich ein und kehrte erst einige Zeit später mit einem Toilettenstuhl zurück, der nach Mister Lovells Angaben der Farmbesitzerin gehört hatte. Diesen hatte er desinfiziert und mir zusammen mit einer Packung Toilettenpapier und Händedesinfektions-Tüchern in eine Ecke gestellt. Dazu bekam ich je einen Kühlakku für meine Stirn und den Knöchel, eine Wasserflasche und für den Anfang fünf Müsliriegel. An den darauffolgenden Tagen brachte er mir täglich Wasser, Sandwiches, Obst und Süßigkeiten. Mein Bett errichtete er aus einer Luftmatratze, einer Wolldecke und einem großen Teddybären, den ich als Kissen benutzte. Für zwei Wochen war er mein stummer Zuhörer, mein Freund."
„Klingt doch ganz gemütlich", wirft der unverschämte Typ von vorhin dazwischen, was seitens der anderen Anwesenden mit entsetztem Keuchen - aber auch einigen Lachern quittiert wird.
Detective Sergeant Bradley und ich japsen zeitgleich nach Luft und zumindest ich habe vor, dem Clown den Arsch aufzureißen. Cynthia kommt uns zuvor. Sie hebt ihr Kinn.
„Wenn Sie damit meinen, dass ich nicht sterben musste, dann ja ... es war echt gemütlich." Sie dreht uns allen den Rücken zu und senkt den Kopf.
„Hat er Ihnen denn angedroht, Sie zu töten?", fragt der Typ unbeeindruckt weiter. Cynthia bleibt dem hinteren Bereich der Turnhalle zugewandt.
„Er hat mich weder vergewaltigt noch hat er mich geschlagen, aber er war-" Laut schnieft meine Schwester. „Ich hatte permanent Angst, dass er austicken könnte. Er hatte sich ganz offensichtlich total verrannt."
„Ist er das?", wirft irgendein anderer Typ ein, aber mir fehlt die Energie, den Kopf in seine Richtung zu drehen. Meine gesamte Konzentration gilt Thia.
Sie schüttelt den Kopf, ihre Schultern hängen.
„Warum hat er sie gefangen gehalten?", will Venus nun wissen. Dafür würde ich sie, genau wie die anderen beiden Blutsauger, am liebsten rausschmeißen. Solange sich Thia aber aus freien Stücken entscheidet, deren Fragen zu beantworten, kann ich nicht viel tun.
Meine Schwester dreht sich zu ihr um.
„Er hat unser erstes Gespräch völlig missverstanden und war überzeugt, das Schicksal habe uns zusammengeführt. Mister Lovell hatte sich in seinem Wahn ausgemalt, dass wir eine Familie werden würden, dass ich eine Mutterfigur für seine kleine Schwester werden würde. In einer kleinen Papiernotiz an mich hat er geschrieben: ›Durch deine Nähe ist zum ersten Mal seit Langem die Sonne durch meinen wolkenverhangenen Himmel gebrochen. Vor dir war es in meinem Kopf so dunkel, dass ich nie wirklich wusste, wie viel Uhr es eigentlich ist.‹ Seine Worte haben sich in mein Gedächtnis gebrannt."
Als Cynthia mir von der Notiz erzählt hat, benutzte sie die Worte: „... in meinen Herzmuskel geschnitzt." Ich bin froh, dass sie sich dieses Mal für eine andere Ausdrucksweise entschieden hat. Denn das könnte man ihr leicht anders auslegen, als es gemeint war.
„Mister Lovell ist meiner Meinung nach psychisch krank", fährt sie fort. „Doch auch, wenn er viel Schlimmes im Leben überstehen musste und dafür mein Mitgefühl hat, werde ich ihm niemals verzeihen, was er mir angetan hat. Er hat es verdient, die nächsten Jahre in einer Zelle zu verbringen."
Damit lässt sie die sensationsgeile Horde stehen, stürmt von der Tribüne und aus der Turnhalle.
Ohne nachzudenken, folge ich ihr, doch draußen sind wir nicht allein: Thia ist Archer in die Arme gelaufen.
Er hält sie bei den Oberarmen. Sein Blick ist besorgt, als er zwischen meiner Schwester und mir hin und her schaut.
„Frag nicht", beantworte ich seine unausgesprochene Frage. „Menschen können echt widerliche Kanalratten sein." Ich nähere mich den zweien, lege meiner Schwester die Hand auf die Schulter und schiebe sie um die Ecke, damit wir nicht gleich wieder von Menschen umringt werden.
Sie wirbelt zu mir herum. Ich ziehe sie in eine lange Umarmung und streichle ihren Rücken in beruhigenden Kreisen.
„Du hast den roten Stier besiegt, Süße. Du hast es geschafft", wispere ich in ihr Haar.
„Aber nur, weil du mich nicht aufgegeben hast. Ich meine, wer hätte gedacht, dass ich meine Kette an einen Busch hänge, um dich symbolisch mit mir an diesen traumhaften Ort zu holen und sie dich am Ende tatsächlich zu mir führt?"
Unter anderen Umständen hätte es mich genervt, dass sie das Prinzip leave no trace so gedankenlos über Bord geworfen und absichtlich ihren Schmuck in der Botanik zurückgelassen hat. Auch, wenn sie vorher den Sonnen-Anhänger entfernt und in ihrer Hosentasche verstaut hat. Dieses Mal bin ich froh darüber, denn sonst hätten Arch und Wren die Kette nicht gefunden.
Es ist wirklich unglaublich, wenn man so darüber nachdenkt.
„Dafür sind Schwestern da." Ich streiche ihr eine blonde Strähne hinters Ohr. Dabei fällt mir ein, dass wir uns gleich verabschieden müssen. Mir ist noch immer nicht wohl dabei. „Bist du wirklich schon bereit, auf Pike und Lisa zu treffen? Deine Freunde müssen doch krank vor Sorge gewesen sein und werden dich bestimmt mit Fragen bombardieren. Nicht, dass das alles zu viel für dich wird."
Sie schüttelt den Kopf.
„Alles gut, Sis. Das Einzige, wovor ich Angst hatte, habe ich gerade hinter mich gebracht. Jetzt will ich einfach nur die Kontrolle über mein Leben zurückhaben. Außerdem sind die zwei für mich hiergeblieben."
Wir lösen uns voneinander. Dabei sehe ich Archer an, der unsere Interaktion still beobachtet. Ich räuspere mich.
„Und hast du inzwischen mit Hunter gesprochen?"
Meine Schwester zuckt mit der Schulter.
„Nein. Ich habe es mir vorgenommen, aber noch bin ich nicht dazu bereit. Ich weiß nicht, ob oder wann ich ihm sein Schweigen verzeihen kann."
Archer ergreift das Wort, bevor ich es tun kann: „Das ist auch vollkommen in Ordnung. Mach dir momentan keine Sorgen um andere und ihre Gefühle. Jetzt bist erst einmal du wichtig."
„Lieb, dass du das sagst", erwidert Cynthia mit einem herzlichen Lächeln. „Außerdem wollte ich mich noch bei dir bedanken, dass du Lory morgen zum Flughafen fährst - und für alles andere, das du für uns getan hast." Kurz hält sie inne. „Wie geht es Wren denn überhaupt? Hast du irgendwas gehört?"
„Er ist aufgewacht und fühlt sich den Umständen entsprechend gut."
Meine Schwester legt sich die Hand über die Brust.
„Das freut mich unglaublich. Ich habe viel an ihn gedacht und so gehofft, dass er sich durchkämpft." Ein vibrierendes Geräusch kommt aus ihrer Hosentasche. Sie zieht ihr temporäres Prepaid-Handy heraus und schaut mit zusammengezogenen Augenbrauen auf den Bildschirm. Dann wendet sich Thia wieder mir zu. „Und wir sehen uns morgen. Mach dir keine Sorgen um mich, okay? Genieß deinen letzten Abend."
Mit einem Kuss auf die Wange verabschiedet sie sich erst von Archer und dann von mir. Durch die hohe doppelflüglige Glastür verschwindet sie nach draußen auf den Parkplatz der Highschool, wo Pike und Lisa gerade aus einem schwarzen SUV steigen.
Beide schauen wir ihr hinterher, bis sie ihren Freunden in die Arme fällt und schließlich hinter Lack und Glas verschwindet.
Archer ergreift das Wort als Erster.
„Nach allem, was passiert ist, fällt es dir bestimmt nicht leicht, sie gehenzulassen."
„Nein", antworte ich ehrlich. „Aber die drei haben einiges aufzuholen und Thia hat sich gewünscht, den Tag mit ihren Freunden zu verbringen, bevor sie sich den Rest des Sommers nicht wiedersehen."
Er kommt direkt vor mir zum Stehen, Schuhspitzen an Schuhspitzen, und legt seinen Zeigefinger an mein Kinn, bis ich zu ihm aufblicke.
„Es tut mir so leid, dass ich die Pressekonferenz verpasst habe. Aber als Wrens Anruf kam, da ..."
Ich umfasse Archers Hand mit meiner.
„Das verstehe ich doch. Nicht schlimm. Thia hat das super gemacht und einen dramatischen Abgang hingelegt. Das sollte die kreisenden Geier vorerst befriedigt haben."
Er runzelt die Stirn.
„Sie kommt klar, oder?"
Ich atme tief ein und wieder aus.
„Es scheint zumindest so. Oder es ist nur die anfängliche Euphorie. Ich kann es dir nicht sagen, aber ich werde auf jeden Fall gut auf sie achtgeben." Ich beginne, mit der Knopfleiste meiner weißen Bluse zu fummeln. „Und wie geht es Wren genau?"
Ein Lächeln umspielt Archers schöne volle Lippen, auch wenn es seine Augen nicht erreicht.
„Ach, du weißt doch: Schlechten Menschen geht es immer gut." Doch das Lächeln verschwindet schnell wieder. „Er hatte wirklich einen Schutzengel - ein paar Zentimeter weiter und die Kugel hätte seine Aorta gestreift. Dann wäre es aus gewesen."
Ich lege ihm die Hand auf die Brust.
„Willst du ihn besuchen? Ich kann so lange im Auto warten."
Archer schüttelt den Kopf.
„Wir sind für morgen verabredet. Heute hat er noch ein paar Untersuchungen. Ich gehöre also ganz dir."
„Mhm, hört sich traumhaft an." Ich lege mir den ausgestreckten Zeigefinger über die Lippen, als würde ich überlegen. „Wie wäre es, wenn wir ein paar Zutaten einkaufen und ich mache einen Kuchen für dich und deine Familie? So als kleines Dankeschön."
„Ein anderes Dessert wäre mir zwar lieber." Er zwinkert mir zu. „Aber du bist der Boss."
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