Der Tod ist nicht immer das Ende
"Life, what is it but a dream?"
-Lewis Carroll, Through the Looking-Glass
Das Halsband schnappte zu und nahm Mrs. Rosehearts jegliche Möglichkeit zum zaubern. Schockiert sah sie ihren Sohn an, der nun aufgestanden war und die Axt aus dem Schemel riss. „Riddle Schatz, was soll das werden? Mach keinen Unfug und nimm mir dieses Halsband ab, ja?“
„Damit du meine Erinnerungen daran löscht was für ein Monster du eigentlich bist? Ich glaube kaum! Jetzt bleib' da stehen, während ich die Polizei rufe!“, antwortete Riddle wütend und griff dabei nach Caters Handy, dass er auf die Holz Dielen fallen gelassen hatte. Der Notruf war bereits eingegeben und Riddles Herz verkrampfte sich bei dem Gedanken, dass er es nicht Mal geschafft hatte die Nummer zu wählen. Mit zitternden Fingern drückte er die grüne Taste, schilderte der Notrufzentrale die Anzahl der Toten und die Adresse, bevor er auflegte und sich dumpf zu Boden fallen lies. Das war einfach alles zu viel.
Ihm war schummrig zumute, seine Sinne schienen benebelt und bevor er etwas dagegen tun konnte, entriss seine Mutter ihm die Axt aus seinem festen Griff. „Mein ahnungloser Schatz hatte keine Ahnung, dass er schon in dem Moment verzaubert wurde, in dem er dieses Zimmer betreten hat“, drang ihre Stimme zu seinen benebelten Geist durch, „nur noch wenige Sekunden und dein Gedächtnis wird sich von alleine resetten, keine Erinnerungen mehr an dein Leben, an deinen eigenen Namen, meine Güte, selbst wie man läuft und spricht wirst du vergessen haben. Die Einzige, die dich davor bewahren kann bin ich, aber mit diesem Halsband wird das denklich schwierig...“
Knurrend wurde Riddle bewusst, dass er das Risiko eingehen musste, wenn er nicht wie ein hilfloses Kleinkind enden wollte, also hob er mit letzter Kraft seinen Magicpen und löste den Zauber, der seine Mutter in einen festen Griff hielt. Mrs. Rosehearts lächelte. „Danke, mein Schatz, aber ich denke meine Zeit ist abgelaufen. Ich habe die Welt lange genug von Parasiten befreit und für dich kann ich jetzt gar nichts mehr tun. Aber ich bin sicher die netten Herren in den Uniformen wissen mit dir zu Verfahren, wenn sie dich sinnlos brabbelnd zwischen fünf Leichen vorfinden.“
Fünf Leichen?! Riddle sah hilflos zu, Mrs. Rosehearts ihre Magie benutzte, um die Axt in der Luft schweben zu lassen und ihm nächsten Moment raste die Axt auf ihren eigenen Hals zu und tötete sie auf der Stelle. Riddle lies einen erstickten Schrei erklingen, als seine Mutter vor ihm zusammenbrach und ihm etwas Blut ins Gesicht spritzte.
Im nächsten Moment wusste er nicht mehr weshalb er schrie.
Oder um genauer zu sein, er wusste gar nichts mehr.
Weihnachten, du schöne Zeit, der Schnee fällt, das Feuer im Karmin prasselt und im ganzen Haus duftete es nach Keksen. Unter all dem Gelächter und der fröhlichen Stimmung fiel es doch gar nicht auf, wenn eine einzige Person sich in seinem Zimmer in der festlich geschmückten Wohnung über der Dorf Bäckerei einschloss, sich in einer Ecke zusammenkauerte und so laut in seine, über das Gesicht geschlagenen Hände, schrie und weinte. Wen kümmerte es, dass sechs Leute gestorben waren, wenn vor 2000 Jahren der Heiland zur Welt kam, um die Menschheit zu erlösen. Es war Weihnachten, da gab es keinen Platz für Trauer, nur für Frieden, Hoffnung und Glück.
Also gut, da war dieser Junge, richtig? Riddle Rosehearts, so war sein Name. Hat eine Vierköpfige Familie und seine eigene Mutter ermordert, bevor er sich selbst das Leben nahm. Er war nicht nur Treys bester Freund, nein, unter den Opfern befand sich auch Treys fester Freund, aber Unglücke passieren. Darüber zerreißt man sich drei Tage das Maul, dann ist es aber auch genug.
Und dieser Floyd, was regte der sich überhaupt auf? Soll in den Hungerstreik gegangen und tagelang sein Bett nicht verlassen haben. Was hatte er schon mit der ganzen Sache zu tun? Manche Leute nutzen auch wirklich jede Gelegenheit, um Aufmerksamkeit zu ernten.
Und Riddle, der war tot, was vielleicht auch besser so ist. Wer weiß wen er sonst noch getötet hätte.
Jedenfalls dachten die Leute das, immerhin konnten sie ja auch nicht ahnen, dass eine Geschichte nicht immer mit der Wahrheit übereinstimmte. Riddle Rosehearts lebte, als Patient in einer Klink, die so gut versteckt war, dass man ihren Standort auf keiner Lamdkarte finden konnte. Er hatte fünf Menschenleben auf dem Gewissen, schien allerdings amsonsten zu nichts zu gebrauchen zu sein. Er redete nicht, konnte sich kaum auf den Beinen halten und hatte eine schreckliche Motorik. Den Ärzten fiel schließlich nichts besseres ein, als ihren Patienten weggesperrt zu halten und mit einer Art Pulver zu füttern, damit sich soetwas, wie das vorweihnachtliche Massaker, nie wieder widerholen würde. Eingesperrt in eine sterile Umgebung, ständig unter Einfluss von Drogen, ohne Erinnerungen und auch nur einen Hauch von Glanz in den Augen.
Manchmal war der Tod vielleicht doch die bessere Option.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro