
CHAPTER 61- INTEGRATION
SPRINGFIELD, PENNSYLVANIA, TOLD BY ANA
,,Guten Morgen, Süße", sagte Lydia am nächsten Morgen euphorisch und gab mir ein gefaktes Küsschen auf die Wange.
Ich konnte nicht glauben, dass das gerade wirklich passierte.
Mia, Liam, Julie, Hanna und Riley waren tatsächlich gekommen und saßen nun zum Brunchen in unserem Esszimmer.
Ich fühlte mich furchtbar, weil ich sie anlog, wusste aber auch, dass sie es eines Tages verstehen würden.
Schließlich stand die Firma meiner Eltern und so auch meine Zukunft auf dem Spiel.
Außerdem würden die anderen Lydia sowieso keine wirkliche zweite Chance mehr geben.
Aber nach Julies Aussage, dass sie vielleicht der Schlüssel zu einer besseren Zukunft war, wusste ich gar nicht mehr, was ich glauben sollte.
,,Mein Teil ist damit erfüllt. Ich habe gesagt, was du wolltest", murmelte ich, als sie an mir vorbei lief.
Lydia drückte mir einen Blumenstrauß in die Hand und sah sich um.
Es sah beinahe so aus, als würde sie versuchen, jedes einzelne Detail einzufangen, was mir unheimlich vorkam.
Schließlich war sie seit über zwei Jahren nicht mehr bei mir zu Hause gewesen.
,,Mein Teil war schon früher erfüllt, weshalb ich eigentlich noch was bei dir gut habe. Lassen wir den Dingen ihren Lauf", meinte sie mit einem Lächeln.
,,Hallo Leute", sagte Lydia, als sie sich zu den anderen an den gedeckten Tisch setzte.
,,Hi", entgegneten sie und wirkten dabei verständlicherweise noch etwas verunsichert, wie sie mit der Situation umgehen sollten.
Mariah goss uns allen ein Getränk ein und legte uns ein Spiegelei auf den Teller.
,,Dann bist du wohl Liam und du bist Hanna", sagte Lydia und reichte ihnen die Hand.
,,Schön euch mal so richtig kennenzulernen", schob sie noch hinterher.
Die beiden nahmen freundlicherweise ihre Hand entgegen und schüttelten sie zur Begrüßung.
,,Danke, dass ihr mir noch eine Chance gebt, um euch zu zeigen, wer ich wirklich bin. Und da ich jetzt ja bei Julie praktisch zur Familie gehöre, ist es mir noch wichtiger. Ihr Bruder oder besser gesagt ihr Halbbruder bedeutet mir wirklich viel", sagte sie und trank einen Schluck von ihrem schwarzen Kaffee.
Den mochte sie schon immer am liebsten.
Irgendwie passte er zu ihrer Seele.
,,Ich vertraue dir trotzdem nicht", meinte Riley skeptisch und kreuzte ihre Arme.
Innerlich war ich durch Rileys Reaktion erleichtert.
Lydia würde verlieren.
,,Ich dachte mir so etwas schon. Ich weiß, dass es Zeit braucht, bis ihr mir wieder vollkommen vertraut. Deshalb fand ich es auch so nett von Ana, dass sie angeboten hat, dass ich heute Abend mit auf Nates Party komme. Ich möchte so viel Zeit wie nur möglich mit euch verbringen und da sie ja jetzt mit ihm zusammen ist, möchte ich ihn auch gerne wiedersehen", entgegnete Lydia und wartete auf die Reaktion der anderen.
Stattdessen sahen mich alle perplex an, was ja auch verständlich war. Ich hingegen ließ meine Gabel beinahe abrupt auf den Teller fallen.
,,Echt jetzt, Ana?", fragte Hanna mich.
,,Ja, wir sind zusammen. Es kam sehr plötzlich und wir sind natürlich eingeladen", sagte ich einen Moment später.
,,Das kam jetzt etwas unerwartet", sagte Mia und trank einen großen Schluck ihres Erdbeersmoothies.
,,Ja, das fand ich auch, aber Ana hat so glücklich darüber erzählt", führte Lydia weiter, woraufhin ich nur stumm nickte.
,,Warum erzählst du es erst ihr und nicht uns?", fragte Julie mich.
,,Ähm ... ich wusste nicht, wie ihr reagieren würdet", log ich und fühlte mich durch diese Aussage noch schlechter.
,,Echt jetzt? Auch noch nach der Sache gestern? Soviel dann zu offenen Karten", sagte Riley und runzelte die Stirn.
Das konnte wohl doch alles schwieriger als gedacht werden.
TWO HOURS LATER ...
Nach einem sehr harmonischen Brunch, bei dem ich jetzt die Böse war, verabschiedeten sich alle.
Irgendwie verstand ich ja, dass sie sauer waren und ich wusste nicht, wie ich das alles wieder hinbiegen sollte.
,,Was sollte das? Ich habe dich nicht zu dieser Party eingeladen. Mein Teil war schon längst mit diesem Brunch erfüllt", sagte ich, als Lydia und ich die letzten waren, die noch vor der Haustür standen.
,,Ja, ich weiß, aber ich war schneller mit dem Erfüllen des Deals und anscheinend habt ihr euch gestern auch ohne mich getroffen. Dafür sage ich meinem Dad, dass er noch mehr als eigentlich vorgesehen investieren soll. Ich bin sein kleines Mädchen und er macht alles, was ich will. Vertraue den Menschen einfach mal, An. Das war das letzte Mal, ich verspreche es. Die Mädchen sind netter gewesen als ich dachte und dich mögen sie schon ein Stück weniger. Ab jetzt geht es bergaufwärts, na ja jedenfalls für mich. Wir werden ja sehen, ob du nur gelogen hast und ob du und Nate wirklich zusammen seid. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine heiße Spanierin betrügt und so überrascht wie die anderen waren - du bist kein spontaner Mensch, Ana. Ich kenne dich, auch wenn dir das nicht lieb ist", antwortete sie mir und schnappte sich ihre Gucci Tasche.
,,Warum bist du wieder so versessen auf unser Vertrauen? Damit du uns nochmal manipulieren kannst?", fragte ich sie und war auf ihre Reaktion gespannt.
,,Weißt du, Ana, man realisiert erst, was man hatte, wenn es weg ist. In zwei Jahren kann sich eine Menge tun, hier in Springfield hat sich viel verändert. Ich bin nicht mehr so mega scharf darauf, zu der ,High Society' zu gehören, denn jetzt, wo ich zurecht ein Mitglied bin, ist dieser ganze Vibe irgendwie weniger geworden. Und nach dieser ganzen Darren-Riley-Geschichte ist das vielleicht auch besser so. Unsere Freundschaft ist das, was ich mir am meisten wünsche. Eigentlich bist du jetzt auch diejenige, die hier manipuliert. Ich habe dir den Titel übergeben", erklärte sie mir.
,,Und du willst anfangen ein besserer Mensch zu werden, indem du mich aus der Clique rauskickst?" ,,Oh nein, Süße. Du kannst natürlich weiterhin hier bleiben, doch ich glaube, dass sie dich bald nicht mehr dabei haben wollen. Ich bin auch nicht mehr so scharf darauf dich in meinem Leben zu haben. Immerhin hast du mir im Gegensatz zu den anderen keine zweite Chance mehr gegeben", sagte sie mit einem Schulterzucken.
,,Wenn sie heraus finden, dass du mich erpresst hast, wirst du wieder gehen."
Sie drehte ihren Kopf zu mir und lächelte schelmisch: ,,Das war eine Vereinbarung. Du hättest nicht zustimmen müssen, hast es aber getan. Du hättest mich auch wieder als Freundin haben können. Finde dich damit ab, dass ich mir nicht mehr Mühe mit dir geben werde."
Sie ging ebenfalls.
Worauf hatte ich mich nur eingelassen?
Ich versuchte positiv wie Julie zu denken.
Die Firma meiner Eltern würde wieder gut laufen.
Das würde weniger dazu beitragen, dass ich mich zu einem kriminellen Superhirn entwickeln und illegal mein Geld verdienen würde.
Lydia würde nie wieder zu uns gehören, egal, was Julie da vielleicht gesehen hatte.
Ich wollte ihre Freundschaft nicht mehr und sie meine auch nicht, ob das jetzt gut war oder eben nicht.
Ich rief Nate an, da ich kurz davor war, durchzudrehen und meine Verzweiflung nicht wieder an meinem Oberarm auslassen wollte.
,,Hey Ana, was gibt es?" ,,Ähm, es passiert gleich wieder", stammelte ich und zitterte am ganzen Körper.
,,Gut, dass du mich anrufst. Ich komme gleich rum." ,,Danke, Nate", sagte ich. ,,Für dich doch immer, Cupcake."
Wie versprochen war Nate wenige Minuten später bei mir.
Er sah noch ziemlich verschwitzt vom Krafttraining aus und nahm mich augenblicklich in den Arm, wodurch meine Panikattacke wie durch ein Wunder aufhörte.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir in dieser Position verharrten.
,,Ich verliere die Kontrolle, Nate", murmelte ich. ,,Hey, du hast mich angerufen. Das heißt, dass du stark bist." ,,Nicht so stark, wie du denkst." ,,Was war denn dieses Mal der Auslöser?"
Ich überlegte, ob ich es auch einfach Nate sagen sollte.
Mia und Julie hatten diesen Schritt schließlich gewagt und sie kannten ihre Partner noch nicht so lange, wie ich Nate kannte.
Doch ich konnte es nicht fertigbringen, mich jemandem so sehr zu öffnen, auch wenn es Nate war.
,,Ein Mädchen namens Lydia Cunningham war dieses Mal der Auslöser." ,,Was hat sie gemacht?" ,,Sie war einfach Lydia." ,,Meinst du etwa die Lydia, die früher Teil deiner Clique war?" ,,Ja, genau die. Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte ich ihn und griff nach seiner Hand.
,,Natürlich." ,,Können ich und meine Freunde heute auch zu deiner Party kommen?" ,,Ja, klar. Auch wenn mich das ziemlich überrascht. Eigentlich steht ihr doch gar nicht auf so etwas."
Ich machte eine Pause und überlegte, wie ich es ihm am Besten sagen sollte.
Wie sagte man seinem besten Freund am besten, dass man behauptet hatte, dass man mit ihm liiert war?
,,Okay und dann noch der größere Gefallen. Können wir so tun, als wären wir ein Paar?" ,,Was?", fragte Nate entsetzt.
Ich konnte es ihm nicht verübeln, vor allem, weil gerade ich das fragte, die noch nie in einer Beziehung war.
,,Ich weiß, ich bin da in eine doofe Wette rein geraten und wenn auffliegt, dass ich das nur behauptet habe, verliere ich wahrscheinlich meine Freunde an Lydia." ,,Ana, was redest du denn da?" ,,Also gut."
Ich erzählte ihm alles von Lydia, wobei ich die Nachrichten und Affäre mit Mr. Richard nicht erwähnte.
Laut der Vereinbarung musste ich Lydia nur vor Mia, Julie, Riley, Liam und Hanna gut dastehen lassen.
,,Diese Lydia ist echt ein Monster." ,,Ich weiß. Ich habe mich darauf eingelassen, weil ich die Firma meiner Eltern retten wollte, nachdem ich es fast mit dem Wurf auf Lydia vermasselt hätte. Aber ich hätte nie gedacht, dass die anderen überhaupt zu dem Bruch kommen würden. Lydia hat sich wieder so eingeschleimt und ich lasse sie glauben, dass sie sich geändert hat. Und jetzt sind sie sauer, weil sie nichts wussten, also von der Scheinbeziehung", gab ich zurück und stützte meine Hände vor meinem Kopf ab.
,,Oh, man, Ana. Ich verstehe, warum du es gemacht hast, aber meine Freundin wird heute auch bei der Party sein." ,,Ich weiß und es ist falsch, dass ich dich das überhaupt frage, aber wenn sie herausfinden, dass ich zweimal gelogen habe, wird es nur noch schlimmer", antwortete ich mit einem schlechten Gewissen.
,,Na gut, wir werden aber nur so tun, wenn Alicia nicht in der Nähe ist. Aber langfristig funktioniert das nicht." ,,Danke Nate, danke. Du hast was gut bei mir." ,,Na ja, dafür bist du ja mein Date bei der Hoteleröffnung übermorgen und du brauchst mich gerade mehr als Alicia. Ich will auf keinen Fall, dass du dich nochmal beißen musst."
Hättet ihr euch an Nates Stelle auf die Sache eingelassen?
Um kurz vor acht Uhr abends standen wir vor Nates neuem Apartment.
Das war das erste Mal, dass ich dort am liebten nicht reingegangen wäre.
Ich fühlte wie vor zwei Jahren bei dem Maskenball, dieses Mal jedoch nicht mit Drogen, sondern einer riesigen Lüge im Gepäck.
Mia hakte sich bei mir ein: ,,Warum hast du denn nichts gesagt? Keine Geheimnisse mehr, erinnerst du dich? Du hättest es uns gestern ruhig sagen können. Das wäre besser gewesen, als es von Lydia zu hören." ,,Ich weiß, tut mir leid." ,,Schon gut, die anderen werden sich auch schon wieder einkriegen. Keiner hat gestern alles erzählt." ,,Ich weiß."
Nach dem Klingeln öffnete Alicia auf ihren Krücken die Tür.
Die Tatsache, dass sie sich ihr Bein gebrochen hatte, hatte ich schon beinahe vergessen.
Das fing schon mal gut an.
Jetzt hatte ich noch ein schlechteres Gewissen, weil Alicia verletzt war.
,,Ana y sus amigos, kommt rein." ,,Hi", sagte ich und stellte das Dessert, das Nate und ich nach dem Gespräch zubereitet hatten, zum Buffet.
Die anderen sahen mich völlig fassungslos an.
,,Was will seine Ex denn hier?", flüsterte Julie. ,,Warum haben sich Alicia und er überhaupt getrennt? Letztens im Café war noch alles gut zwischen ihnen und noch keine Rede davon, dass du mit ihm zusammen bist", meinte Riley. ,,Das kam auch alles sehr kurzfristig", sagte ich. ,,Trotzdem ist das echt komisch", raunte mir Mia zu.
,,Ich weiß und deshalb sagt bitte auch niemand von euch etwas", murmelte und dachte mir schon, dass dieser Abend echt problematisch werden könnte.
,,Will jemand einen Drink?", fragte Liam, nachdem wir es uns auf einer Lounge auf Nates Balkon bequem gemacht hatten.
Liam notierte alle Bestellungen und lief schließlich mit Mia zur Bar.
Ich hielt nach Nate Ausschau.
Stattdessen sah ich nur Noah und Jennifer, die eng umschlungen tanzten und ein paar Leute von der Schule.
Julie und Hanna liefen zur Tanzfläche, während Riley zum DJ ging, wahrscheinlich, weil sie die Musik nicht mochte.
,,Suchst du Nate?", fragte mich Lydia in diesem Moment und setzte sich neben mich.
,,Er hat bestimmt sehnsüchtig auf dich gewartet", schob sie hinterher.
,,Hey, Süße", meinte Nate genau in diesem Augenblick und umfasste meine Taille.
Er war so sanft, dass mein Herz einen Sprung machte.
Das durfte nicht wahr sein!
Zwei Mal in einer Woche, dieses Gefühl von zwei unterschiedlichen Typen zu spüren, war mehr als eigenartig, jedenfalls für mich.
Ich befand mich wirklich auf einer Gefühlsachterbahn.
,,Hi, Liebster", sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
Lydia wirkte sichtlich beleidigt: ,,Ich gehe Mia und Liam beim Tragen helfen."
,,Danke Nate", sagte ich, nachdem Lydia wieder außer Sichtweite war.
,,Wars das dann?" ,,Ich hoffe es, danke." ,,Gut, dann genießt die Party."
Ich versuchte es wirklich. Ich versuchte sie so viel wie nur möglich von Alicia und Nate fern zu halten, was gar nicht so einfach war.
Ich konnte nicht fassen, dass Lydia wieder die Kontrolle über mein Leben zurück hatte.
Später an diesem Abend schnappte sich Lydia das Mikrofon: ,,Hey Leute, also ich habe hier schon so viele süße Pärchen gesehen und finde, dass wir eine neue Tradition einberufen sollten."
Nate betrat den Raum und näherte sich mir.
,,Was wird das?", fragte er. ,,Ich habe keine Ahnung", gab ich zurück und hoffte inständig, dass Lydia nicht auf irgendwelche Ideen kommen würde.
,,Einen Kuss-Marathon, das kennen Laura und ich aus unserer Schule in North Carolina. Danach stimmt jeder für das süßeste und heißeste Paar ab und die dürfen dann einen Song aussuchen, zu dem sie eng umschlungen tanzen. Da Nate die Party schmeißt, sollten er und Ana vielleicht anfangen."
Ein Raunen und Tuscheln ging durch die Menge.
Lydia sah mich rachsüchtig an und ich konnte nicht glauben, was sie gerade getan hatte.
Das war alles nur die Schuld der Zukunft.
Ich wünschte, ich wäre unwissend und hätte nie eingewilligt, doch mir war auch klar, dass ich meine Zukunft gerade veränderte. Ob sie besser werden würde, würde ich wohl erst in 15 Jahren wissen.
Nate und ich sahen uns an.
Am liebsten wäre ich im Boden versunken.
Ich sah mich um.
Alicia war nicht auf dem Balkon, sondern noch im Apartment.
Allerdings würden alle sofort zu ihr rennen und ihr von diesem Kuss erzählen.
Würde ich Nate allerdings nicht küssen, würden meine Freunde herausfinden, dass ich ihnen wieder nicht die Wahrheit gesagt hätte.
Glücklicherweise nahm Nate mir die Entscheidung ab, noch ohne zu wissen, was sich dabei in unseren Leben verändern würde.
Er kam näher und umfasste meine Hüften.
Ich schluckte.
,,Wir müssen das nicht tun. Alle sehen uns an", wisperte ich. ,,Ich lasse meine beste Freundin aber nicht hängen", flüsterte er. ,,Ich habe es dir versprochen."
Im Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Hanna ihre Kamera zückte.
Das wurde immer schlimmer.
Seine Lippen kamen immer näher. Mein Herzschlag raste.
Er war nur noch wenige Zentimeter entfernt.
,,Was soll das denn?¿Que pasó?", rief Alicia in diesem Moment.
Nate wich unheimlich schnell zurück und lief zu ihr.
,,So viel dann zu ,Ihr seid nur Freunde'. Wie lange läuft das schon? Denn Schluss haben wir nicht gemacht, Nate", sagte sie. ,,Es tut mir leid", meinte ich, doch sie humpelte schon davon und Nate lief ihr hinterher.
Alle sahen mich entsetzt an.
Ich hatte gerade die Beziehung meines besten Freundes ruiniert und meinen guten Ruf.
Ab jetzt würden mich wirklich alle kennen.
Ich war nicht mehr unsichtbar.
,,Du hattest was mit Nate, obwohl er noch mit Alicia zusammen war?", fragte Mia entsetzt.
Am liebsten hätte ich ihnen einfach die Wahrheit gesagt, doch diese war noch komplizierter als eine Lüge.
Außerdem würde Lydia dann herausfinden, dass ich etwas Falsches behauptet hätte und dies ausnutzen.
,,Ja", sagte ich. ,,Das glaube ich jetzt nicht", entgegnete Julie. ,,Also die Ana von früher hätte das nicht gemacht", gab Lydia noch dazu und streute unnötiges Salz in die Wunde.
,,Menschen ändern sich. Schon vergessen?", antwortete ich.
Liam, Hanna, Julie, Mia und Riley sahen mich entsetzt an.
,,Also ich gehe jetzt Leute. Wenn ihr wollt könnt ihr noch mit zu mir kommen", meinte Lydia. ,,Ja, gerne. Ich habe immerhin nur meine Beziehung und nicht die von anderen zerstört", sagte Riley.
Alle gingen mit Lydia mit. Ich stand völlig alleine da.
So musste sich Riley vor ein paar Tagen gefühlt haben, nur hatte sie Recht.
Ich hatte die Beziehung zwischen Nate und Alicia zerstört.
Auch wenn wir nie wirklich etwas hatten, sah es danach aus.
Ich fühlte mich furchtbar.
Seit den Briefen und Lydia wurde unser Leben komplizierter, doch jetzt, nachdem wir die Flugtickets eingelöst hatten, geriet alles völlig außer Kontrolle.
Lydia führte.
Ich hätte niemals gedacht, dass es so schnell gehen würde.
Als ich zu Hause ankam, knallte ich die Tür hinter mir zu.
,,Alles in Ordnung, Ana?", fragte unsere Haushälterin Mariah besorgt.
,,Gar nichts ist in Ordnung. Diese ganze Welt ist voll mit Lügen, Leid und Verlust."
Wütend stapfte ich die Treppe hoch und schmiss mich auf mein Bett, als ich sah, das Nate mir geschrieben hatte.
Blitzschnell setzte ich mich auf.
NATE: Ich gehe alleine zu der Hoteleröffnung. Ich brauche Abstand.
Das war alles.
Ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich war ein furchtbarer Mensch geworden.
ANA: Es tut mir leid, wirklich.
Ich war genauso manipulativ wie Lydia geworden.
Nur hatte sie noch die Entschuldigung, dass sie krank war und es auch immer bleiben würde.
Ich biss mir erneut in den Oberarm, nur half mir das immer weniger ...
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